Man sieht zwei Menschen, die vertraut miteinander und auch ziemlich entspannt wirken. Mir gefällt das Gesamtbild mit der weißen unteren Hälfte und den Dreiecken über dem Bild. Das wirkt weniger plump als wenn das Bild einfach die komplette obere Hälfte eingenommen hätte.
Man hat die Perspektiven der beiden Protagonisten, deren momentane Lage und Stimmung unterschiedlich ist. Es beginnt mit dem Ende von Amandas Gefangenschaft und da ist sie in einer Position absoluter Verzweiflung und kann danach auch gar nicht richtig glauben, dass es endlich vorbei ist. Zwei Jahre später kann sie es immer noch nicht ganz glauben und lebt in ständiger Angst und Paranoia. Ihre Perspektive wirkt ängstlich und auch leidend, aber sie ist auch niedergeschlagen. Chase hingegen ist eher mies gelaunt und pessimistisch, weil seine letzten Jahre voller Misserfolg waren.
Ich hatte erst keine Ahnung, wie sich die beiden begegnen, erst als er mit dieser Mappe im Auto sitzt, wurde mir alles klar. Aber ich denke, es wird nicht sofort so laufen, wie Elise (oder Nadia ;D) es gern hätte.
Amanda hat in Chase quasi ihre Hoffnungen personifiziert, die sie während ihrer Gefangenschaft nicht zulassen wollte, um nicht wieder enttäuscht zu werden. Sie assoziiert ihn nun vermutlich auch mit dieser schrecklichen Zeit!
Sie musste ziemlich viel durchmachen und ihr Peiniger hat vor ihr ja wohl noch andere gequält und auch umgebracht. Sie ist noch mit dem Leben davon gekommen, aber die Ängste werden sie definitiv noch jahrelang begleiten.
Nun sorgt sie sich auch so sehr um ihre Familie und Mia ärgert sich da schon ziemlich. Amandas Schwester hat zwar Gewissensbisse wegen ihrer Einstellung, aber sie kann sich nicht so verstellen und will nunmal ihr Leben leben. Die anderen Familienmitglieder hingegen versuchen, Amanda vor allem zu beschützen. Ich kann mir vorstellen, dass beide Arten anstrengend für Amanda sind und sie nur deprimieren und beides hilft ihr wenig.
Chase' Probleme kommen mir verglichen mit Amandas Lage eher wie "Mimimi, ich bin nicht erfolgreich, wäh wäh" vor. Das ist jetzt vielleicht etwas übertrieben, aber wir haben bisher nur einen Typen gesehen, der nach wenig Zögern eingewilligt hat, ein misshandeltes Mädchen so auszunutzen. Aber dieser erste Eindruck kann sich ja auch bald legen. Er fühlt sich ja schon ziemlich mies bei der Aktion, es gibt also definitiv Hoffnung ;D
Also, letztendlich wird Amanda wohl zustimmen, bei einer Scharade mitzumachen, wo sie so tut, als wäre sie die Freundin oder auf dem Weg dahin, das zu werden. Ich denke, sie wird zwischendurch Angst haben, zum Beispiel vor den unheimlichen Fanmassen. Ich hab nur Angst, dass vielleicht wirklich was schlimmes passiert, wenn sie so sehr im Mittelpunkt steht. Denn das kann sie wirklich nicht gebrauchen, sie musste schon viel zu viel durchmachen.