Leserunde zu "Land im Sturm" von Ulf Schiewe

Ein packender Familienepos
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Ulf Schiewe (Autor)

Land im Sturm

Roman

Jan Reuter (Illustrator)

Eine Familie, tausend Jahre




Sie ziehen mit den Truppen Ottos des Großen bei Augsburg in die Entscheidungsschlacht gegen die Ungarn. Wagen sich noch in der Frühzeit der Hanse mit ihren Schiffen über die Ostsee bis ins Baltikum vor und schließen sich dem Zweiten Kreuzzug an, um die ungläubigen Wenden zu bekehren. Sie kämpfen im Dreißigjährigen Krieg gegen die eigenen Landsleute und keine zweihundert Jahre später im Befreiungskrieg gegen die französischen Besatzer unter Napoleon. Sie haben Erfolg. Sie leiden. Und rappeln sich immer wieder auf. Bis sie schließlich in der Deutschen Revolution erneut entscheiden müssen, auf wessen Seite sie stehen: auf der Seite der Fürsten oder auf der des für die Demokratie kämpfenden Volkes.



Tausend Jahre deutscher Geschichte, tausend Jahre Familiengeschichte. Meisterlich führt Ulf Schiewe seine Helden an entscheidende Wendepunkte und konfrontiert sie mit den Herausforderungen ihrer Zeit. Was ist uns wichtig? Wer sind wir? Wo kommen wir her? Wo wollen wir hin? Was machen wir mit unseren Gaben und Talenten?

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 25.06.2018 - 15.07.2018
  2. Lesen 30.07.2018 - 02.09.2018
  3. Rezensieren 03.09.2018 - 16.09.2018

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 3, KW 33, Seite 399 bis 546 (Teil 3)

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Sassenach123

Mitglied seit 13.05.2016

Ein Tag ohne Buch ist für mich kein guter Tag!

Veröffentlicht am 13.08.2018 um 06:24 Uhr

Deutschland ist in diesem Abschnitt gebeutelt vom Krieg. Ulf hat das sehr gut eingefangen, man könnte beim lesen förmlich spüren wie groß Hunger und Not waren.
Von Billungen führte seine Schwadron so gut es geht durch diesen schweren Krieg,er selbst ist es langsam leid. Durch von Werths Ungerechtigkeit ihm den Sold zu verweigern, war der Schritt das Geld zu rauben, gar nicht mehr groß. Eine spannende Verfolgung entsteht, aber doch habe ich die ganze Zeit gerätselt, wo die Verbindung zu unserer Geschichte ist. Als Olga dann mit dem Säbel auftaucht, musste ich schmunzeln.
Am Ende war ich der Truppe richtig verbunden, litt mit, als Herrman doch noch sterben musste, und als der Junge Gerstmaier verletzt wurde. Wieder eine Geschichte die mich voll und ganz mitgenommen hat.

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wusl

Mitglied seit 03.05.2016

Zusammen ist man weniger allein

Veröffentlicht am 13.08.2018 um 07:59 Uhr

In diesem Abschnitt gibt es nur einen Hauptdarsteller - von Billung. Und durch ihn und seine Schwadron erfahren wir hautnah, was der Krieg nach so langer Zeit aus den Soldaten macht. 30 Jahre. Und wofür das Ganze? Diese Fragen werden hier wirklich toll gestellt und, sorry, die Hirnirssigkeit der Menschen aufgezeigt, warum sie sich gegenseitig umbringen. Bei Geld als Beweggrund kann ich das irgendwie sogar noch nachvollziehen Aber dieses Vorgeben, es gehe um die Religion und die Religionsfreiheit, ist der totale Quatsch. Und meist geht es doch nur um Macht und Bestitz - und Rache für angeblich begangenes Unrecht.

Das Billung meint, er könnte Falkenberg täuschen oder abhängen, das fand ich etwas seltsam. Dass er heim will, lag ja auf der Hand für mich. Und er hat unterschätzt, dass die Verfolger so hartnäckig sind. Aber bei so viel Geld nicht ganz verwunderlich, denke ich. die wollten damit auch ihre Zukunft im Frieden sichern.

Klar ging das mit Olga ziemlich schnell. Aber warum nicht.? Beide hatten ja nichts mehr zu verlieren, denke ich. Gerade Olga muss die günstige Gelegenheit beim Schopf packen. Ich hätte gerne noch mehr von ihr gehört. Das war ein sehr männerlastiger Abschnitt. Aber so ist das natürlich im Krieg.

Der Säbel ist auch noch da. Sehr gut.

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Ulf_Schiewe

Mitglied seit 19.06.2018

Veröffentlicht am 13.08.2018 um 08:43 Uhr

wusl schrieb am 13.08.2018 um 07:59 Uhr

In diesem Abschnitt gibt es nur einen Hauptdarsteller - von Billung. Und durch ihn und seine Schwadron erfahren wir hautnah, was der Krieg nach so langer Zeit aus den Soldaten macht. 30 Jahre. Und wofür das Ganze? Diese Fragen werden hier wirklich toll gestellt und, sorry, die Hirnirssigkeit der Menschen aufgezeigt, warum sie sich gegenseitig umbringen. Bei Geld als Beweggrund kann ich das irgendwie sogar noch nachvollziehen Aber dieses Vorgeben, es gehe um die Religion und die Religionsfreiheit, ist der totale Quatsch. Und meist geht es doch nur um Macht und Bestitz - und Rache für angeblich begangenes Unrecht.

Das Billung meint, er könnte Falkenberg täuschen oder abhängen, das fand ich etwas seltsam. Dass er heim will, lag ja auf der Hand für mich. Und er hat unterschätzt, dass die Verfolger so hartnäckig sind. Aber bei so viel Geld nicht ganz verwunderlich, denke ich. die wollten damit auch ihre Zukunft im Frieden sichern.

Klar ging das mit Olga ziemlich schnell. Aber warum nicht.? Beide hatten ja nichts mehr zu verlieren, denke ich. Gerade Olga muss die günstige Gelegenheit beim Schopf packen. Ich hätte gerne noch mehr von ihr gehört. Das war ein sehr männerlastiger Abschnitt. Aber so ist das natürlich im Krieg.

Der Säbel ist auch noch da. Sehr gut.

Ich hab gesagt, der Säbel taucht wieder auf.

Ja, dieser Teil war eher männerlastig. Dafür ist de nächste sehr frauenlastig. Zum Ausgleich.

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susehost

Mitglied seit 17.01.2017

Veröffentlicht am 13.08.2018 um 08:45 Uhr

1647, wieder ein großer Zeitsprung. Die Einleitungen gefallen mir immer gut, so ist man gleich eingestimmt und erfährt viel über die Zeit, in der der Abschnitt spielt. Der 30igjährige Krieg muss eine furchtbare Zeit gewesen sein...
Hab hier ein neues Wort gelernt: furagieren

Ewalt Billung, Feldhauptmann, kann seine Truppe nicht bezahlen, weil Feldmarschall von Werth den Sold zurück hält. Von Werth will alle Truppen an den Kaiser überführen, was für Ewalt dem Kurfürsten gegenüber Verrat ist. Eine Zwickmühle, Ewalt kann von Werth nicht ausstehen. Aber das beruht auf Gegenseitigkeit, denn Ewalt ist Protestant. Dann auch noch ohne Sold rausgeworfen kommt Ewalt auf die Idee, von Werth die Kriegskasse zu stehlen. Das fand ich sehr spannend beschrieben. Ich war da voll auf Ewalts Seite, hätte auch nichts dagegen gehabt, wenn Ewalt von Werth erschossen hätte, schäm. Ewalt und seine Männer fliehen nach dem erfolgreichen Raub.

Ein gefahrvoller, langer Weg bis in den Norden und von Falkenberg verfolgt sie beharrlich. Als Ewalt auf eine Olga trifft, glaubt man kaum, dass ein paar Hundert Jahre inzwischen vergangen sind und hat die frühere Olga wieder im Sinn. Und Milans Schwert, da ist es wieder ! Leider musste Hermann doch noch sterben, das hätte nicht sein müssen, nach der ganzen Mühe und Quälerei.
Nach all dem Gemetzel und Tod fand ich dann die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Olga und Ewalt schön. Und es ist mal ein Happy End.

Arnulfs Familie taucht in diesem Abschnitt leider gar nicht auf.

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Ulf_Schiewe

Mitglied seit 19.06.2018

Veröffentlicht am 13.08.2018 um 08:48 Uhr

Zitat von wusl

In diesem Abschnitt gibt es nur einen Hauptdarsteller - von Billung. Und durch ihn und seine Schwadron erfahren wir hautnah, was der Krieg nach so langer Zeit aus den Soldaten macht. 30 Jahre. Und wofür das Ganze? Diese Fragen werden hier wirklich toll gestellt und, sorry, die Hirnirssigkeit der Menschen aufgezeigt, warum sie sich gegenseitig umbringen. Bei Geld als Beweggrund kann ich das irgendwie sogar noch nachvollziehen Aber dieses Vorgeben, es gehe um die Religion und die Religionsfreiheit, ist der totale Quatsch. Und meist geht es doch nur um Macht und Bestitz - und Rache für angeblich begangenes Unrecht.



Der 30-jährige Krieg war die totale Katastrophe in Deutschland. In manchen Regionen sind Zweidrittel der Menschen elendig verreckt. Erschlagen, vergewaltigt, verhungert an Seuchen krepiert. Deutschland war ein Somalia oder ein Syrien. Es herrschten nur noch Warlords. Die Fürsten waren die Warlords. Ich glaube, man kann sich das gar nicht so recht vorstellen. Ich habe versucht, es einigermaßen zu beschreiben. Dass einer wie von Billung am Ende sagt, wir nehmen uns von den Blutsaugern, was wir können, und verschwinden, kann man sicher verstehen.

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mybabylove1988

Mitglied seit 11.06.2016

Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste Heinrich Heine

Veröffentlicht am 13.08.2018 um 10:44 Uhr

Nun ist auch der dritte Teil des Buches geschafft. Diese Teil erzählt die Geschichte des Schwadrons um Billunger.

Ich fand die Geschichte sehr gut geschrieben. Billunger der sich mit dem Herr der Kriegerschar anlegt und rausgeschmissen wurde. Der Plan die Regimentskasse zu klauen, das der Kriegsherr Ihnen den ausstehenden Sold nicht zahlen will. Viele Abenteuer haben Sie nach der Flucht erlebt und viele Kameraden sind gestorben.

Besonders toll fand ich die Stelle an der Ewalt Billunger seine Olga fand und auch hier lässt das ende der Geschichte wieder viel Spielraum der eigenen Fantasie.

Mit dem Armen Josef Hermann habe ich ja förmlich mitgelitten. Wie muss er doch unter starken Schmerzen gelitten haben und hat dennoch bis fast zum Ende durchgehalten. Auch der Jüngling Alois findet einen direkten Weg in Herz. Ich mochte die Darstellung des Krieges und die doch witzigen Momente. Man muss sich halt schon ein wenig selbst aufbauen um das ganze Elend ertragen zu können.

Auch das Kriegsgeschehen und die einzelnen Kampfszenen sind wieder sehr detailliert beschrieben worden.

Ich freue mich schon richtig auf Teil 4 und bin schon etwas traurig, dass das Buch nun bald zu Ende ist.

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mybabylove1988

Mitglied seit 11.06.2016

Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste Heinrich Heine

Veröffentlicht am 13.08.2018 um 10:51 Uhr

Zitat von wusl

Und wofür das Ganze? Diese Fragen werden hier wirklich toll gestellt und, sorry, die Hirnirssigkeit der Menschen aufgezeigt, warum sie sich gegenseitig umbringen



Ja leider war das damals so. Aber auch konnte hier nur den Kopf schütteln.

Zitat von wusl

Das war ein sehr männerlastiger Abschnitt.



Auch wenn es diesmal sehr Männerlastig war, fand ich die Geschichte um die Krieger toll. Sonst liest man ja meist eher das Elend der Familien, aber nicht wirklich wie sich ein Krieger fühlt.

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sabrina_sbs

Mitglied seit 02.05.2016

Veröffentlicht am 13.08.2018 um 10:57 Uhr

Die Abschnitt ermöglichte einen ganz anderen Blickwinkel (zumindest empfand ich es so) und das fand ich richtig gelungen.

Von Billung ist wieder so ein Charakter, den man direkt irgendwie mag, auch wenn sicher nicht alles astrein ist, was er so tut. Nur, was hätte er sonst machen sollen? Zuschauen, wie von Werth einfach mit der Kriegskasse verschwindet und er samt Schwadron in die Röhre guckt?
Den Diebstahl und die Flucht konnte man sich richtig gut vorstellen - aber es war auch klar, dass es zum Showdown kommen muss.

Das damalige Deutschland erschien dem Leser zwangsläufig vor Augen dank der ausführlichen, teils brutalen, aber immer interessanten Beschreibungen. Der 30-jährige Krieg war einfach so was von überflüssig, brachte Leid ohne Ende. Wenn man sich das so vorstellt, relativiert das alle heutigen Problemchen, über die man sich so schön aufregen kann.

Und das Ende fand ich hier auch sehr gut. Es gab Verluste in der lieb gewonnenen Mannschaft (besonders um Herrmann tat es mir leid), aber das Gute hat doch gesiegt. Ich fand es auch realistisch, dass Olga kurzen Prozess gemacht hat, denn sie hat so viel erleben müssen und wollte ihre besseren Zukunftsaussichten schützen - verständlich, besonders wenn man damalige Verhältnisse zugrunde legt. Ein wahres Teufelsweib

Da ich nicht sehr regelmäßig historische Romane lese und das Militärische auch nicht so mein Ding ist, musste ich zu Beginn ein wenig schauen, wie ich mich durch die Begrifflichkeiten wurstele, aber das ging doch ziemlich schnell.

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sabrina_sbs

Mitglied seit 02.05.2016

Veröffentlicht am 13.08.2018 um 11:28 Uhr

Zitat von Sassenach123

doch habe ich die ganze Zeit gerätselt, wo die Verbindung zu unserer Geschichte ist.


Ich hatte mich einfach durch die Geschichte treiben lassen und hätte es keine Verbindung gegeben, hätte ich das auch nicht soooo dramatisch gefunden. So war es allerdings besser

Zitat von wusl

Aber dieses Vorgeben, es gehe um die Religion und die Religionsfreiheit, ist der totale Quatsch.


Das unterschreibe ich komplett. Religion ist schon immer ein gutes Deckmäntelchen gewesen.

Zitat von wusl

Klar ging das mit Olga ziemlich schnell. Aber warum nicht.? Beide hatten ja nichts mehr zu verlieren, denke ich. Gerade Olga muss die günstige Gelegenheit beim Schopf packen.


Aus heutiger Sicht ging das wirklich extrem schnell und scheint total übereilt, aber zu der Zeit musste man jedes noch so kleine Glück sofort mit beiden Händen packen.

Zitat von Ulf_Schiewe

Dafür ist de nächste sehr frauenlastig. Zum Ausgleich.


Da bin ich jetzt schon gespannt. Mir gefiel das männerlastige Kapitel, da haben es die Frauen schwer

Zitat von susehost

Ich war da voll auf Ewalts Seite, hätte auch nichts dagegen gehabt, wenn Ewalt von Werth erschossen hätte, schäm


Ich muss mich mitschämen

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mybabylove1988

Mitglied seit 11.06.2016

Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste Heinrich Heine

Veröffentlicht am 13.08.2018 um 13:30 Uhr

Zitat von sabrina_sbs

Ein wahres Teufelsweib



Olga gefiel mir richtig gut in diesem Teil. Ich möchte Sie auf Anhieb und war ehrlich gesagt sehr froh darüber, dass sie so treffsicher geschossen hat. Ich glaube nicht, dass das Friedensangebot ernst gemeint war. Irgendeinen Hinterhalt haben die sich bestimmt ausgedacht.