Leserunde zu "Das Mädchen aus Feuer und Sturm" von Renée Ahdieh

Freund oder Feind? Gut oder Böse?
Cover-Bild Das Mädchen aus Feuer und Sturm
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Renée Ahdieh (Autor)

Das Mädchen aus Feuer und Sturm

Martina M. Oepping (Übersetzer)

Mariko ist die Tochter eines mächtigen Samurai und kennt ihren Platz im Leben. So klug und erfinderisch sie auch sein mag - über ihre Zukunft entscheiden andere. Als sie erfährt, dass sie den Sohn des Kaisers heiraten soll, nimmt sie ihr Schicksal hin. Doch auf dem Weg zu ihrer Hochzeit entkommt sie nur knapp einem blutigen Überfall - und nutzt ihre Chance, die Freiheit zu kosten: Als Junge verkleidet schmuggelt sie sich unter die Banditen und lernt eine ganz neue Welt kennen. Und sie verliert ihr Herz ... ausgerechnet an den Feind.


Timing der Leserunde

  1. Bewerben 30.07.2018 - 19.08.2018
  2. Lesen 03.09.2018 - 23.09.2018
  3. Rezensieren 24.09.2018 - 07.10.2018

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 24.09.2018

Nicht nur was für Mulanfans

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„Das Mädchen aus Feuer und Sturm“ hat mich von Anfang an ein wenig an Disneys Mulan erinnert, auch wenn die Hintergrundgeschichte durchaus eine ganz andere ist. Aber ein Mädchen, was sich als einen Jungen ...

„Das Mädchen aus Feuer und Sturm“ hat mich von Anfang an ein wenig an Disneys Mulan erinnert, auch wenn die Hintergrundgeschichte durchaus eine ganz andere ist. Aber ein Mädchen, was sich als einen Jungen verkleidet, um sich irgendwo einzuschleichen ist eben einfach wie bei Mulan und das ist mein Lieblingsdisneyfilm, daher habe ich das Buch auch mit Begeisterung gelesen. Es gibt durchaus ein zwei kleinere Parallelen, aber sonst ist die Story ganz anders.
Mariko wird auf dem Weg zu ihrem zukünftigen Ehemann überfallen und soll getötet werden, wie ihr gesamter Begleitschutz. Sie kann unbemerkt entkommen und will herausfinden, warum man sie ermorden wollte und verkleidet sich daher als Mann und schleust sich bei den „Schwarzen Rittern“ ein, die für den Überfall verantwortlich gemacht werden. Doch auch wenn sie die Mitglieder hassen will, ist das nicht so ganz einfach…
Die Geschichte ist sehr unterhaltsam und voll mit Intrigen und Geheimnisse gespickt. Doch auch Magie kommt nicht zu kurz. Leider wird diese nie wirklich erklärt, sondern einfach immer wieder in verschiedenster Weise erwähnt, wie ein Baum, der Feinde angreift und ihnen das Blut aussaugt. Da fehlen mir persönlich eine Erklärung oder genauere Hintergründe. Die Autorin klatscht es hin und die Leser haben das so hinzunehmen, ohne wirklich zu verstehen, wie das funktioniert oder ob es normal ist, dass Menschen bestimmte Dinge können. Das finde ich durchaus sehr schade. Auch kommen mir, gerade im dritten Drittel, die Handlungen sehr überhastet vor und mir fehlen dort sehr viele Dinge, als ob man es schnell zum Cliffhanger bringen wollte. Zudem kommt, dass gerade Kenshin, Marikos Bruder, sehr untypisch handelt, was überhaupt nicht zu ihm passt, wenn man den Verlauf des Buches und sein dortiges Handeln und seine Gefühle für Mariko berücksichtigt. Leider kann ich dies nicht genauer erläutern, weil ich sonst ziemlich spoilern würde, aber ich denke, wenn man es dann liest, wird man verstehen, was ich meine. Diese Dinge lassen einen kleinen faden Beigeschmack übrig. Sicherlich ist mir bewusst, dass es einen zweiten Teil gibt und dort viele offene Fragen beantwortet werden, aber ich bezweifle sehr stark, dass diese übersprungenen Szenen und die dazugehörigen Fragen dann beantwortet werden, was ich sehr schade finde. Die Autorin hätte dort „leserfreundlicher“ handeln müssen, eben gerade was die Wissenslücken im Magiebereich angeht. Das kommt entweder so rüber, als würde sie das alles nicht richtig durchdacht haben, sodass sie selbst nicht weiß, was dort vor sich geht, oder dass es ihr egal ist, ob der Leser es versteht oder nicht. Beides finde ich unpassend.
Dennoch kann mich das Buch überzeugen, alleine weil die Charaktere sehr unterschiedlich und faszinierend sind und die Geschichte viele Veränderungen mit sich bringt, auch wenn man diese durchaus durchschauen kann, was aber dennoch nicht die Unterhaltung schmälert. Ich mag besonders die Freunde Ranmaru und Okami, die zusammen aufgewachsen sind und sich in- und auswendig kennen und so miteinander umgehen, wie es beste Freunde tun, was manchmal recht unterhaltsam sein kann. Gerade Okami bringt einen recht oft zum Schmunzeln und die eine oder andere Szene mit ihm war sehr erheiternd. Auch die Liebesgeschichte in dem Buch finde ich sehr schön gestaltet, sodass man mitfühlt und mitfiebert.
Alles in allem gebe ich dem Buch „Das Mädchen aus Feuer und Sturm“ vier von fünf Sterne. Es wären fünf geworden, wenn das letzte Drittel nicht so überhastet und lückenhaft gewesen wäre und wenn Renée Ahdieh die Magie besser erklärt hätte.

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Veröffentlicht am 24.09.2018

Tolle Geschichte mit asiatischem Flair

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Fakten
Autor: Renée Ahdieh
Verlag: ONE
Erscheinungsdatum: 28.09.2018
Genre: Jugendbuch
Seiten: 448

Inhalt
Mariko’s Geleitzug wird auf dem Weg zu ihrem Bräutigam überfallen. Sie wird für tot gehalten, ...

Fakten
Autor: Renée Ahdieh
Verlag: ONE
Erscheinungsdatum: 28.09.2018
Genre: Jugendbuch
Seiten: 448

Inhalt
Mariko’s Geleitzug wird auf dem Weg zu ihrem Bräutigam überfallen. Sie wird für tot gehalten, aber sie kann sich retten und nutzt die Chance der arrangierten Ehe zu entfliehen. Sie gibt sich als Junge aus und schließt sich der Truppe an, die sie überfallen hat. Sie möchte herausfinden warum sie sie töten sollten und sich dann rächen.

Gestaltung
Ich finde das Cover sehr schön gestaltet. Es vermittelt den asiatischen Flair der Geschichte. Allerdings wirkt es für mich ein bisschen verträumt, was nicht ganz so gut zur Story passt.

Sprache
Man muss sich erst ein wenig in die Geschichte hineinfinden. Sie beginnt langsam, aber direkt packend. Die vielen asiatischen Namen, Vorname hinter dem Nachnamen und weitere asiatische Begriffe erforderten von mir volle Aufmerksamkeit beim Lesen. Aber sie erzeugten auch ein tolles Flair!
Dann nimmt die Geschichte richtig an Fahrt auf. Es kommt ein Rätsel zum Anderen, es wird actionreich und auch gefühlvoll. Sehr gut gefällt mir der Humor im schwarzen Clan! Besonders die Gespräche zwischen Mariko und Okami, dem geheimnisvollen Clanmitglied, sind sehr unterhaltsam.
Es gibt auch einige magische Szenen, aber leider werden sie nicht weiter beleuchtet oder ihre Herkunft erklärt. Das fand ich schade und hoffe, dass das im zweiten Band klarer wird.

Charaktere
Mariko kommt aus gutem Hause, ist deshalb verwöhnt und, wie sich im Laufe der Geschichte zeigt, auch recht weltfremd. Trotzdem ist sie mutig, stark und neugierig, erfinderisch und schlagfertig. Sie ist nicht zufrieden mit der Rolle die Frauen in ihrer Zeit spielen und lehnt sich dagegen auf.
Ranmaru ist der Anführer des schwarzen Clans und gibt Mariko, verkleidet als Junge, im Clan eine Chance als Rekrut.
Okami ist der geheimnisvolle Samurai mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, einem schelmischen Grinsen und immer einem philosophischem Spruch auf den Lippen.
Kenshin ist Marikos Zwillingsbruder. Er begibt sich nach dem Überfall auf die Suche nach seiner Schwester. Er ist gefürchtet als Kämpfer und um Mariko zu finden sucht er Unterstützung im Kaiserpalast.

Fazit
Es ist eine spannende, romantische, humorvolle Geschichte mit asiatischem Flair. Mich konnte sie mitreißen!
Wer allerdings auf eine ausgefeilte Fantasywelt, mit vielen magischen Elementen hofft wird enttäuscht werden.

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Veröffentlicht am 24.09.2018

Mut, Ehre und Eigensinn gegen Gewissen, Reue und Gerechtigkeit

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Der Klapptext von „das Mädchens aus Feuer und Sturm“ erinnert vermutlich jeden sofort an Mulan. Eine junge Frau welche in einer patriachistischen Gesellschaft versucht sich zu behaupten und nicht in ihren ...

Der Klapptext von „das Mädchens aus Feuer und Sturm“ erinnert vermutlich jeden sofort an Mulan. Eine junge Frau welche in einer patriachistischen Gesellschaft versucht sich zu behaupten und nicht in ihren Möglichkeiten eingeschränkt sein möchte nur weil sie eine Frau ist. Doch genau dieses willensstarke und erfinderische Mädchen soll die Braut des Prinzens werden und als Frau am Kaiserhof ihr Selbst so ziemlich aufgeben. Kein Wunder, dass Mariko der Überfall auf ihrem Weg zum Kaiserpalast gar nicht so unrecht kommt. So ist sie frei. Wenigstens um eigenständig heraus finden zu können wer für ihren Überfall verantwortlich war und ihrer Familie wenigstens so Ehre zu erweisen. So verkleidet sie sich als Mann und geht auf die Suche nach dem mit vielen Gerüchten behangenen schwarzen Clan, welchem man ihren Überfall nachsagt.

In den Reihen des schwarzen Clans muss sie aber lernen, dass alles was sie zu wissen glaubte und sogar ihre Prinzipien von Ehre vielleicht nicht ganz der Realität entsprechen. Dass sie sich in vielen geirrt hat und ihre Reise wird nicht nur eine Reise der Aufklärung und Wiederherstellung ihrer Ehre sondern eine persönliche Entwicklung und Erweiterung ihrer eigenen Selbsteinschätzung und ihres Bewusstseins. Aus dem eigensinnigen Mädchen mit dem Hang dazu nicht all zu sehr an die Konsequenzen für andere zu denken wird eine mutige Schattenkriegerin mit offenen Blick für die Realität.

Unter ihren Feinden findet sie nicht nur Anerkennung und Respekt für ihren Erfindungsreichtum sondern lernt sowohl die Schwertkunst als auch die Liebe kennen. Eine Liebe derer sie sich nicht verwehren kann auch wenn sie es durchaus versucht. Viele Geheimnisse umgeben Marikos Weg. Nicht nur die Geheimnisse des schwarzen Clans sondern auch die ihres Überfalls oder jene die den Weg ihres Zwillings Kenshins kreuzen, welcher auf der Suche nach ihr in die intriganten Machenschaften des Kaiserhofes verwickelt wird und sich dessen selbst nicht bewusst wird. Der junge Krieger beginnt immer mehr den Weg des Kriegers zu verlieren - blind mit dem einzigen Ziel seine Schwester zurück zu holen.

Meiner Meinung nach ist die Geschichte des Buches sehr spannend und bietet viele Möglichkeiten für Verschwörungstheorien und verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten. Ich vermochte die Charakterentwicklungen weitestgehend nach zu vollziehen, hätte mir aber einige Seiten mehr gewünscht da es gerade ab dem 2/3 des Buches recht sprunghaft auf mich wirkt wie manche Ereignisse in sich aneinander reihen. Durchaus logisch und nachvollziehbar und daher stören sie auch nicht in der Handlung, aber vielleicht hätte der Geschichte an diesen Stellen vielleicht ein oder zwei Kapitel mehr auch nicht geschadet. Mit ein wenig Kenntnis der im Buch beschriebenen Lebensverhältnissen, Ehrprinzipien der Samurai und generellen Handlungssträngen des Genres finde ich es durchaus schnell nachvollziehbar, welche Geheimnisse die ein oder andere Person und welche Wendungen die Story verbirgt, auch ohne dass diese wirklich deutlich angesprochen werden. Was aber der Geschichte sicher keinen Abbruch tut. Viele kleine Andeutungen machen diese Geheimnisse durchaus sehr interessant und lassen einen neugierig immer weiter lesen. Trotz der mystischen Anmutung des Buches durch vorhandene Zauberei, Yukai und mysteriösen Fähigkeiten hat das Buch einen unglaublichen guten Humor und bringt einen zwischen durch auch mal zum lachen.

Das Buch ist durchzogen mit japanischen Begriffen für traditionelle Waffen, Gewandungen, Speisen oder ähnlichem. Dies stört meiner Meinung nach aber nicht im Lesefluss. Wer diese Begriffe aus persönlichen Interesse nicht eh schon kennt, kann diese aus dem Zusammenhang leicht herauslesen, ansonsten bietet das Buch auch ein Glossar am Ende des Buches welches diese Begriffe ebenfalls erklärt.

Für mich bietet nicht der schwarze Clan, welchen ich sehr schnell sehr gut nachvollziehen konnte die größten Rätsel des Buches sondern viel mehr der Kaiserhof. Das hier einiges im argen liegt wird mit dem Cliffhanger am Ende auch wieder sehr deutlich und lässt mich gespannt auf den 2. Band warten. Ich freue mich schon sehr und werde Marikos Weg weiter verfolgen um zu erfahren welche weiteren Geheimnisse die Leute um sie herum noch verbergen - und hoffe auf ein Happy End

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