Dieser Band räumt mit dem Schutt von Band 1 auf, kommt aber darüber hinweg und entwickelt sich eigenständig
Ich habe den ersten Band geliebt. Dieser hat mich tief berührt und vollständig abgeholt. Deswegen war es für mich selbstverständlich, dass ich die Fortsetzung lesen würde. Meine Erwartungen waren entsprechend ...
Ich habe den ersten Band geliebt. Dieser hat mich tief berührt und vollständig abgeholt. Deswegen war es für mich selbstverständlich, dass ich die Fortsetzung lesen würde. Meine Erwartungen waren entsprechend hoch. Das Buch beginnt dort, wo der erste Teil endet. Es wird also gleich am Anfang nochmal sehr emotional. Das hat mir gut gefallen. Man war sofort wieder drin. Auch die Zeit zwischen der Veröffentlichung dieser Bände war nicht so lange, was ich sehr begrüße.
Jeder, der den ersten Band gelesen hat, kann sich denken, was kommen wird. Mir war aber nie klar, wie die Autorin das machen will. Zum einen muss sie weiterhin mit dem Verlust von Jonah umgehen, aber auch die Charaktere in der Weise verändern bzw. sich entwicklen lassen, dass sie zusammen finden oder auch nicht? Zwischendurch war das nicht ganz klar, in welche Richtung es am Ende laufen wird, auch wenn die Annäherung der beiden Programm war. Diese Veränderung der Charaktere hat mir bedingt gefallen. Erst war es zu langsam und dann zu schnell. Ich glaube hier hat die Autorin für meinen Geschmack nicht die richtige Geschwindigkeit gefunden. Jedoch war die Art und Weise wie das geschieht sehr überzeugend. Das habe ich ihnen abgenommen.
Kacey erleidet einen totalen Alkoholabsturz und verändert sich auch räumlich. Sie verarbeitet die Ereignisse nur bedingt und das schlecht. Theo kommt ihr zu Hilfe. Die Entzugsthematik empfand ich als oberflächlich beschrieben. Es ging schnell und dann war es vorbei. Nicht unbedingt realistisch, aber ich muss ehrlich sagen, dass mich dieses Thema auch nicht näher interessiert hätte und ich deswegen ganz froh war, dass es so gelöst wurde. Mag ja sein, dass es einige ganz wichtig finden, dass man auch dieses Thema groß schreibt, aber ich kann damit als absolute Anti-Alkohol-Person eh nichts anfangen. Von daher alles gut. Es muss nicht immer alles bis ins letzte ausgeschmückt und beschrieben sein.
Danach geht es für mich erst so richtig mit der Geschichte los. Ich finde beide Charaktere toll. Wie sie miteinander umgehen zeigt, dass die Autorin sich sehr viele Gedanken über den jeweiligen Charakter gemacht hat. Sie sind individuell und zeigen sich auf diese Weise als realistisch gezeichnete Figuren. Ich habe ihnen ihre Gefühle und Gedanken abgenommen. Die Liebesgeschichte ist total süß, auch wenn zu Beginn und auch am Ende noch (aber schwächer) der Verlust von Jonah mitschwang. Diese Geschichte zeigt aufs Neue, dass ein Ende manchmal auch ein Anfang sein kann. Sie gibt Mut und Hoffnung.
Gut gefallen hat mir, dass die Autorin ihr Buch durch das Einfügen von anderen Thematiken komplexer gemacht hat. Hinzu kommt zum Beispiel das Problem der Akzeptanz ihrer Liebe im Freundes und Bekanntenkreis, Probleme mit den Eltern und auch ein Thema, welches wohl vielen Frauen zustößt, auf das ich aber ohne arg zu Spoilern nicht näher eingehen kann. Jedenfalls finde ich diese Thematiken gelungen, weil sie so wirklich oft vorkommen und sich so sicherlich viele Leser angesprochen fühlen könnten. Das schafft eine Verbindung.
Gut gemacht ist der Umschwung gegen Ende. Damit hätte ich wohl nicht gerechnet. Schlimm, aber gut gemacht. Es ist überraschend. Der Epilog hilft einem dann aber auch über dieses Drama hinweg. Schön finde ich, dass die Autorin zeigt, wie zwei Personen trotz harten Schicksalsschlägen an ihren Träumen festhalten und ihren Weg sich selbst zu verwirklichen.
Insgesamt ist es eine gelungene Fortsetzung, die mit anderen Dingen punkten kann, als der völlig extrem emotionale Auftakt. Dieser Band hat viel mit den Folgen zu kämpfen, die sich folgerichtig aus Band eins ergeben. Das Buch schafft dies und auch sich darüber hinaus mit eigener Thematik davon abzukapseln. Guter Abschluss.