Leserunde zu "Die letzte Reise der Meerjungfrau"

Dieser Roman ist eine echte Perle: ein kostbarer Schatz, glänzend geschrieben
Cover-Bild Die letzte Reise der Meerjungfrau
Produktdarstellung
(36)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Imogen Hermes Gowar (Autor)

Die letzte Reise der Meerjungfrau

oder wie Jonah Hancock über Nacht zum reichen Mann wurde. Roman

Angela Koonen (Übersetzer)

"Wenn die feine Gesellschaft davon bezaubert ist und London davon bezaubert ist, wird es auch die ganze Welt sein. Es steht bereits fest: Die Meerjungfrau ist eine Sensation."

Ein Wunder, raunen die einen. Betrug, rufen die anderen. Für den Kaufmann Jonah Hancock zählt nur eines: Die Meerjungfrau, die sein Kapitän aus Übersee mitgebracht hat, versetzt ganz London in Staunen. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Kunde in den Kaffeehäusern, Salons und Bordellen der Stadt. Jonah steigt in die obersten Kreise der Gesellschaft auf und verkauft seine Meerjungfrau schließlich für eine schwindelerregende Summe. Nur die Gunst der Edelkurtisane Angelica Neal bleibt unerschwinglich für ihn, denn als Beweis seiner Liebe fordert Angelica eine eigene Meerjungfrau. Jonah setzt alles daran, ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Doch Wunder haben einen hohen Preis.

Ein preisgekröntes Romandebüt über Menschen, Meerjungfrauen und das ewige Streben nach mehr. Imogen Hermes Gowar erweckt das London des 18. Jahrhunderts zum Leben - schillernd, faszinierend und facettenreich.

"Ein großartiger Roman über Leidenschaft und Besessenheit, Träume und Realität. Die Geschichte ist zugleich spannend, rührend, lustig, traurig und herzerwärmend. Sie wird Sie zum Lachen und zum Weinen bringen. Vor allem jedoch wird Sie das Ensemble an unglaublich bezaubernden Charakteren durch die Seiten hasten lassen, bis Sie ans absolut überzeugende Ende gelangen. 'Die letzte Reise der Meerjungfrau' ist überragend." The Times

"Treten Sie näher, treten Sie näher! Es gibt ein wahres Wunder zu bestaunen: eine Meerjungfrau, die aus Worten gezaubert wurde. Die Autorin dieses Debüts hat mich eingewickelt mit der Würze ihrer Worte und ihren schriftstellerischen Kunstgriffen und mich für einen Moment vergessen lassen, dass Meerjungfrauen gar nicht existieren." The Guardian

"Dieses umwerfende Romandebüt zieht einen von der ersten Seite an mitten hinein in ein Abenteuer voller prächtiger Details, das im umtriebigen und opulenten London des 18. Jahrhunderts spielt. Ein wunderbar anschaulicher Roman, dessen brillant gezeichnete Charaktere von ungestümen und gefährlichen Wünschen angetrieben werden." Sunday Express

"Imogen Hermes Gowar ist auf dem besten Weg zur Starautorin." Sunday Times

"Dies ist ohne Zweifel der Beginn einer großen Karriere für diese junge Autorin." Vogue


Timing der Leserunde

  1. Bewerben 05.02.2018 - 25.02.2018
  2. Lesen 12.03.2018 - 08.04.2018
  3. Rezensieren 09.04.2018 - 22.04.2018

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 14.04.2018

Vielschichtig und außergewöhnlich

0

"Ein Verlust ist nicht Leere. Ein Verlust ist etwas Vorhandenes, ein Verlust beansprucht Raum, ein Verlust wird hervorgebracht wie jedes andere lebende Wesen."
Mit solchen Einsichten brilliert dieses hervorragende ...

"Ein Verlust ist nicht Leere. Ein Verlust ist etwas Vorhandenes, ein Verlust beansprucht Raum, ein Verlust wird hervorgebracht wie jedes andere lebende Wesen."
Mit solchen Einsichten brilliert dieses hervorragende Buch. Es entzieht sich jeglicher Klassifizierung und spielt raffiniert mit den Erwartungen seiner Leser.

Jonah Hancock ist ein kinderloser Witwer. Als er in den Besitz einer ausgestopften Meerjungfrau gelangt und diese ausstellt, wird er unerwartet reich und bekannt, obwohl diese Meerjungfrau traditionellen Darstellungen von Meerjungfrauen widerspricht. Schließlich wird die Meerjungfrau auch in einem Luxus-Bordell präsentiert und Hancock macht die Bekanntschaft der Kurtisane Angelica Neal, der zweiten Hauptprotagonistin des Romans. Jonah erkennt wie inhaltsleer und einsam sein bisheriges Leben bisher war, dominiert durch seine Schwester und mit seiner Nichte Sukie als einziger Gefährtin. Doch Angelicas Gunst kann er nur gewinnen, wenn er ihr eine lebende Meerjungfrau beschafft....

Der Roman punktet mit vielem: Da sind zum einen seine starken Frauenfiguren wie Angelica, die fast grotesk anmutende Bordellchefin Mrs. Chapell und die überaus sympathische, patente Sukie. Viele Protagonisten polaisieren, doch keiner dürfte den Leser kalt lassen. Hinzu tritt die absolute Unvorherdsehbarkeit der Story, die atmosphärische Dichte und die detaillverliebte, kunstvolle Sprache.Virtuos bedient sich die Autorin des Meerjungfreuen-Mythos und stellt ihn gleichzeitig auf den Kopf. Auch der Buchumschlag, der mich an Werke von William Morris erinnert, passt hervorragend zum Inhalt.

Wer "Die Schlange von Essex" gemocht hat, wird auch diesen Roman lieben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.04.2018

Eine Geschichte voller unerwarteter Wendungen

0

Für dieses Buch empfinde ich es sehr schwierig eine Rezension zu schreiben. Es passiert unglaublich viel, es gibt extrem viele Überraschungen und die Geschichte lässt einen bis zum Ende beim Rätseln: was ...

Für dieses Buch empfinde ich es sehr schwierig eine Rezension zu schreiben. Es passiert unglaublich viel, es gibt extrem viele Überraschungen und die Geschichte lässt einen bis zum Ende beim Rätseln: was um alles in der Welt will mir die Autorin eigentlich sagen? Wo will sie eigentlich hin? Was soll denn das jetzt heißen? Was hat das denn jetzt alles miteinander zu tun???

Ich gebe 5 Sterne für diese Buch, eben weil mir durchgängig diese Fragen durch den Kopf geschossen sind, während ich mich durch die Story gelesen habe. Und zwar ohne, dass ich die Lust daran verloren habe. Oft war ich ziemlich verwirrt und auch am Ende musste ich drüber nachdenken. Aber das gefällt mir persönlich richtig gut. Ich liebe so etwas. Es ist wirklich eine wunderbare Komposition. Fantastisch zu lesen. Der Schreibstift ist nämlich auch sehr flüssig und nicht anstrengend zu lesen.

Das einzige, was ich bemängele, ist, dass die historische Einbettung besser hätte sein können. Ich empfand es aber jetzt nicht als sehr schlimm, es war meiner Meinung nach nicht essenziell für die Geschichte.

Also, lieber Leser/ liebe Leserin meiner Rezension: egal was du dir schon überlegt hast, während du den Klappentext gelesen hast, egal mit welchen Erwarungen du an die Geschichte ran gehst: es wird definitiv nicht so sein, wie du denkst! Deshalb mein Rat: zögere nicht lange und lies das Buch! Das ist es auf jeden Fall wert. Und ganz am Ende wird dich eine Message aus diesem Buch erreichen, die dir bewusst macht, was dir die Autorin mit ihrer Geschichte sagen möchte und was sie kritisiert. Das war für mich das absolute Highlight.

Vielen Dank für diese Geschichte, ich werde definitiv wieder etwas von Imogen Hermes Gowar lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.04.2018

Ein unvorhersehbares Leseerlebnis

0

Als ich mich für dieses Buch beworben habe, hätte ich niemals gedacht, dass es sich in diese Richtung entwickeln würde.

Nachdem Jonah Hancock, ein Witwer mit dem Wunsch, eine Familie zu haben, eine Meerjungfrau ...

Als ich mich für dieses Buch beworben habe, hätte ich niemals gedacht, dass es sich in diese Richtung entwickeln würde.

Nachdem Jonah Hancock, ein Witwer mit dem Wunsch, eine Familie zu haben, eine Meerjungfrau anstelle seines Bootes bekommt, weiß er zunächst nichts damit anzufangen. Als ein Interessent ihm eine enorme Summe an Geld bietet wird Mr. Hancock in eine Gesellschaftsschicht befördert, die ihm nicht ganz geheuer ist. Dort lernt er auch die zunächst eingebildete und nur an sich denkende Angelica Neal kennen, die er versucht zu beeindrucken.

Nachdem mir die meisten Charaktere am Anfang eher unsympathisch waren (Mrs. Frost, Mrs. Neal, Mrs, Chappell usw.), mit Ausnahme von Jonah Hancock und seiner Nichte Sukie, konnten mich einige dann im Verlauf der Handlung wirklich überzeugen.
Die Autorin hat mit ihrem tollen Schreibstil und ihrem unvorhersehbaren Handlungsverlauf eine wirklich tolle Atmosphäre erschaffen, die mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen lassen hat. Es war eine wirklich außergewöhnliche Geschichte mit einer mal etwas anderen Meerjungfrau (ich habe vorher nie auch nur über diese hier im Buch genannte Form nachgedacht). Die Charaktere sind mir richtig ans Herz gewachsen und ich finde es richtig schade, dass dieses wunderbare Buch nun zu Ende ist. Nichts, was ich vermutet habe, ist eingetreten, was mich positiv überrascht hat.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass es ein außerordentlich schönes Leseerlebnis war, das ich so schnell nicht mehr vergessen werde und ich bin wirklich dankbar dafür, dass ich bei dieser leserunde mitmachen durfte. ´´Die letzte reise der Meerjungfrau oder wie Jonah Hancock über Nacht zum reichen Mann wurde`` ist ein Buch für jeden, der auf kleine Elemente von Magie steht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.04.2018

Hin - und Hergerissen

0

Rezension

Imogen Hermes Gowar: "Die letzte Reise der Meerjungfrau: oder wie Jonah Hancock über Nacht zum reichen Mann wurde".
Roman, 1. Aufl. April 2018, Bastei Lübbe, 560 S.

Inhalt:

Ein Wunder, raunen ...

Rezension

Imogen Hermes Gowar: "Die letzte Reise der Meerjungfrau: oder wie Jonah Hancock über Nacht zum reichen Mann wurde".
Roman, 1. Aufl. April 2018, Bastei Lübbe, 560 S.

Inhalt:

Ein Wunder, raunen die einen. Betrug, rufen die anderen. Für den Kaufmann Jonah Hancock zählt nur eines: Die Meerjungfrau, die sein Kapitän aus Übersee mitgebracht hat, versetzt ganz London in Staunen. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Kunde in den Kaffeehäusern, Salons und Bordellen der Stadt. Jonah steigt in die obersten Kreise der Gesellschaft auf und verkauft seine Meerjungfrau schließlich für eine schwindelerregende Summe. Nur die Gunst der Edelkurtisane Angelica Neal bleibt unerschwinglich für ihn, denn als Beweis seiner Liebe fordert Angelica eine eigene Meerjungfrau. Jonah setzt alles daran, ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Doch Wunder haben einen hohen Preis.


Beurteilung:

Hin- und Hergerissen bin ich bei der Beurteilung dieses Buches.

Auf der einen Seite bin ich fasziniert in die Welt Angelicas eingetaucht, welche im England des 18. Jahrhunderts ihr Leben durch die Arbeit als Edelprostituierte sichert. Welches Los bleibt ihr zu damaliger Zeit als alleinstehende Frau auch anderes übrig? Oftmals ein Dasein als Straßenprostituierte, der Gewalt, Krankheiten und den menschlichen Abgründen ausgesetzt. Es geht wahrlich um das Überleben in einer gnadenlosen Zeit. Die Realität überspielt Angelica, indem sie sich ganz auf das Äußere und den schönen Dingen des Lebens konzentriert. Zufrieden ist sie dennoch nicht, denn sie strebt immer nach mehr, mehr Aufmerksamkeit, mehr Reichtum und mehr Liebe.

Auf der anderen Seite das bescheidene Leben des Mr. Hancock. Mehr oder weniger durch Zufall gerät er in die Hände einer Meerjungfrau. Dieses bereits verstorbene und äußerlich eher abschreckende Wesen, verhilft Mr. Hancock schnell zu beachtlichen Ruhm. Als er nun auf Angelica trifft, verfällt er der Edelhure vollkommen. Diese wiederum nutzt die Gunst der Stunde und wünscht sich eine eigene Meerjungfrau von Mr. Hancock. Erst dann will sie sich ihm ganz hingeben. Ab jetzt findet Mr. Hancock keine Ruhe, bis er nicht in den Besitz einer weiteren Meerjungfrau gelangt. Doch glücklich wird er dabei nicht, zu sehr hängt sein Herz an Vergangenem, zu sehr sehnt er sich nach einer bereits erlebten Liebe.

Die Autorin bedient sich die Zeitepoche des 18. Jahrhunderts als historische Kulisse. Als historischen Roman würde ich das Buch dennoch nicht einstufen. Die Kulisse ist eher "Nebenschauplatz", ich empfinde den Roman eher als Drama, eingepackt in einem historischen Hintergrund.

Der Titel mag verwirren. Es geht weniger um Nautik oder um das magische Wesen Meerjungfrau ansich. Für mich bildet in diesem Zusammenhang die Meerjungfrau eine Metapher. Sie steht für unerreichbare Sehnsüchte einerseits und für den Mut zum Loslassen andererseits.

Ich gestehe, ich habe zunächst eine ganz andere Geschichte erwartet. Nichts desto trotz hat mich der vorliegende Roman nicht weniger gefesselt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.04.2018

Es kommt nicht immer so, wie man es erwartet

0

Ich habe "Die letzte Reise der Meerjungfrau" wirklich mit Begeisterung gelesen. Trotzdem tue ich mich mit einem Fazit oder einer abschließenden Meinung schwer.
Das liegt wohl vor allem daran, dass dieses ...

Ich habe "Die letzte Reise der Meerjungfrau" wirklich mit Begeisterung gelesen. Trotzdem tue ich mich mit einem Fazit oder einer abschließenden Meinung schwer.
Das liegt wohl vor allem daran, dass dieses Buch anders ist - sowohl in seiner Erzählweise, als auch in seiner Geschichte. Was nicht schlecht ist, nur eben ungewohnt.

Das Buch erzählt vorrangig die Geschichten von Jonah Hancock und Angelica Neal. Mr. Hancock ist seit vielen Jahren Witwer und lebt zurückgezogen und fast allein im vererbten Haus der Familie. Er entstammt einer Kaufmannsfamilie, die durch den Handel mit den Kolonien zu etwas Wohlstand gekommen ist. Diesen sieht er akut gefährdet, als sein Kapitän während seiner letzten Reise sein Schiff verkauft hat um ihn eine Meerjungfrau mitzubringen.

Angelica Neal wiederum ist eine Kurtisane ersten Ranges, deren letzter Gönner gerader verschied ohne sie in seinem Testament zu bedenken. Sie sieht das jedoch vermeintlich nicht als Unglück, sondern als Chance innerhalb der Londoner Gesellschaft noch weiter aufzusteigen. Aufgrund der Meerjungfrau lernt sie eines Tages Mr. Hancock kennen, möchte aber mit den unscheinbaren, armen Kaufmann nicht wirklich etwas zu schaffen haben.

Wenn man es sich genau überlegt, passiert in dem Buch eigentlich nicht wahnsinnig viel. Es gibt zwar das eine oder andere Mal überraschende Wendungen, die einen gespannt weiterlesen lassen, aber hauptsächlich lebt das Buch von seiner fazinierenden Sprache. Zudem ist das Sittenbild des ausgehenden 18. Jahrhunderts, dass Frau Gowar hier zeichnet, nicht nur umfassend, sondern einfach nur großarti und spannend dargestellt. so zeigt sie zwar den Reichtum und die Macht, aber auch die Macht ohne Reichtum oder eben, wie es am anderen Ende der Gesellschaft zu sich ging. Fast ein bißchen wie Jane Austen, nur ohne den ganzen Kitsch

Nachteil ist dabei sicherlich, dass man das Buch gut zur Seite legen kann um darin mehrere Tage nicht weiterzulesen. Besonders die leisen Töne und der gemähliche Einstieg zu Anfang verleiten einen dazu.
Das ändert sich gegen Ende, aber natürlich besteht die Gefahr, dass man bis dahin gar nicht erst durchhält.

Ich habe das Buch dennoch mit Genuss gelesen, gerade weil es sich von den aktuellen Neuheiten positiv abhebt. Nur das sich am Ende - für mich - nicht alles aufgelöst hat und ich mich an einigen Stellen nach den Sinn frage, lässt mich noch etwas knabbern.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere