Ein erschütterndes Buch was zur Pflichtlektüre an Schulen werden sollte
Dieses Buch ist harter Tobak! Fast schlimmer noch als der Tod des eigenen Kindes ist der gleichgültige, verharmlosende bzw. fast negierende Umgang damit durch Schule, Mitmenschen und Politik. Gerechtigkeit ...
Dieses Buch ist harter Tobak! Fast schlimmer noch als der Tod des eigenen Kindes ist der gleichgültige, verharmlosende bzw. fast negierende Umgang damit durch Schule, Mitmenschen und Politik. Gerechtigkeit – gibt es so etwas überhaupt dafür – erfährt die Familie erst nach dem Gang an die Presse! Ein Mädchen musste sterben (bzw. wählte freiwillig den Tod), weil es von anderen gemobbt und gehänselt wurde. Ihr „Fehler“ – sie war u.a. strebsam und eine gute Schülerin.
Als Mutter einer Teenagertochter hat mich das Thema gleich angesprochen. Ich fühle mit den Eltern, und bin über die Ignoranz der Schule und aller verantwortlichen Stellen sehr entsetzt.
Nora Fraisse beschreibt sehr eindringlich, den Spießrutenlauf den sie erleben muss, nachdem sie den Freitod ihrer Tochter infolge Mobbing nicht stillschweigend hinnimmt. Sie – das Opfer – wird zur Querulantin, gar zu Verleumderin! Es ist bewundernswert, das sie daran nicht zerbricht, sondern noch den Mut und die Kraft findet, schonungslos darüber ein Buch zu verfassen – um endlich wachzurütteln und um für das Thema Mobbing unter Kindern und Jugendlichen zu sensibilisieren. Und sie spricht weiterhin ein paar sehr wichtige Punkte hinsichtlich Prävention an, die auch m.E. oft nur zur „Beruhigung“ dienen.
Meiner Meinung nach sollte dieses Buch Pflichtlektüre in der Schule werden – damit die Jugendliche das ganze Ausmaß erfahren und selbst spüren können, was sie mit – vielleicht sogar unüberlegten – Äußerungen anrichten können. Es sollte sich jeder in die Opfer-Rolle versetzen können!
Für mich eine klare Leseempfehlung für alle!