Leserunde zu "Wenn's einfach wär, würd's jeder machen"

Ich habe fast alle Romane von Petra Hülsmann gelesen und auch bei diesem Roman erkenne ich die Autorin sofort an ihrem Schreibstil wieder. Auch das Cover sowie der Titel passt zu den Romanen davor bzw. zu deren Umgestaltung.
Einerseits finde ich das gut – „wo Petra Hülsmann drauf steht, ist auch Petra Hülsmann drin“ – auf der anderen Seite hatte ich bereits bei der Leseprobe den Eindruck, dass ich mir etwas Neues wünschen würde.
Wieder ist es eine junge Hamburgerin um die 30 Jahre, die eine Veränderung in ihrem Beruf durchmacht und Single ist. Annika ist in diesem Fall Lehrerin, die an eine Schule in einem Problembezirk versetzt wird und todunglücklich darüber ist. Sie wird damit aus ihrem gewohnten Leben an einer bequemeren Schule gerissen und muss sich ab sofort mehr Mühe mit den Unterrichtsvorbereitungen geben und sich stärker auf ihre Schüler einlassen. Die Schüler in Ellerbrook sind resigniert und haben keine Perspektive. Sie sehen sich ihrer Chancen auf ein besseres Leben beraubt und glauben nicht daran, dass Bildung ihnen weiterhilft. Annika sieht zum Glück bald ein, dass es nicht richtig ist, die Schüler aufzugeben und dass sie sie energisch zum Lernen motivieren muss.
Die Idee mit dem Musical ist zunächst egoistisch, aber für die Schüler entwickelt es sich zu einem Projekt, mit dem sie über sich hinauswachsen können.

Ich finde die Geschichte sehr vorhersehbar und gehe stark davon aus, dass das Musical ein Erfolg wird, dass Annika die Schüler aber so zu Herzen wachsen werden, dass sie gar nicht mehr an ihre alte Schule zurück möchte. Von der Schwärmerei zu Tristan wird sie bald geläutert sein und sich stattdessen in ihren Nachbarn Sebastian verlieben. Oder was meint ihr?

Auch wenn mich das Buch bisher nicht überraschen konnte – wir begegnen auch Taxifahrer Knut und seiner Freundin Irina mit samt ihrem starken Kaffee wieder - ist es dennoch witzig und unterhaltsam geschrieben (z.B. das Vorsingen und Shakiras „Knödeln“ ) und ich bin zumindest neugierig darauf, was Annikas Albträume zu bedeuten haben.

Mein Einstieg in den Roman war super, ich war sofort mitten drin, war Mäuschen im Lehrerzimmer des Werther-Gymnasiums als Anni vor vollendete Tatsachen gestellt wird, dass sie an die Astrid-Lindgren Schule versetzt wird und das ausgerechnet an ihrem Geburtstag. Köstlich amüsant fand ich den Gag mit dem „Prinz William“ zu ihrem Geburtstag. Tolle Beschreibung, spitze…. Auch die ersten Schritte in die Astrid-Lindgren Schule habe ich mit Spannung verfolgt und finde es klasse, dass Anni sich weiterentwickelt, aus ihr wird sich noch eine Lehrerin, die die Schüler lieben, sie hat so viel Potential, auch wenn es erst mal anders scheint, gelungen auch die Wahl der Schülernamen wie z.B. Heaven-Tanita, tolle und sehr authentisch gezeichnete Charaktere, die man sich als Leser sofort bildhaft vorstellen kann. Spannend von Kapitel zu Kapitel und die Idee , sich so an der neuen Schule zu engagieren, dass es dem Gymnasium, von dem sie kommt, nützen könnte, hat was, in meinen Augen wird der Schuss aber nach hinten losgehen, ich weiß nicht, irgendwie habe ich so das Gefühl, dass sie am Ende vielleicht gar nicht mehr an das Gymnasium zurückmöchte….

Wo soll ich nur anfangen? Das Buch hat mich auf den ersten 50 Seiten regelrecht mit neuen Namen, Berufen und Plätzen überflutet. Für mich war es am Anfang gar nicht so einfach mir alle Protagonisten und ihre Eigenheiten zu merken, aber so langsam bekomme ich es in den Griff! Es ist auch keine richtige Kritik, denn immer wieder wird durch kurze Sätze nochmal angerissen, wen ich da jeweils vor mir habe. Aber vor allem die Namen der Schüler sind so prägnant, dass man gar nicht anders kann, als sie sich zu merken. Vor allem der Name „Heaven-Tanita“ ist nichts für schwache Nerven. Irgendwie hoffe ich ja ein wenig, dass sich Petra Hülsmann das wirklich nur ausgedacht hat und es keine konkrete Vorlage für diesen Namen gab.

Die Geschichte an sich erinnert mich an eine Mischung aus „Sister Act 2“ gepaart mit „Fack ju Göhte“, mir gefällt dieser Ansatz aber sehr gut! Bei beiden Filmen musste ich oft lachen und so ergeht es mir auch bei „Wenn’s einfach wär, würd’s jeder machen.“ Allerdings steht natürlich auch bei diesem Buch der Autorin (wie könnte es auch anders sein) die liebe Annika mit ihren Problemen im Fokus. Man konnte ja bereits im Verlauf der Leseprobe erahnen, dass für Annika der Lehrerberuf zwar ein gutes Trostpflaster für ihren eigentlichen Traumjob Pianistin ist, sie sich aber über den Unterricht hinaus einbringt und sich auf dem bisher erreichten ausruht. So gemein es klingt, aber als ihre Eltern davon geredet haben, dass sie auf einem hohen Ross sitzt, musste ich ihnen insgeheim ein wenig beipflichten.

Annikas etwas belehrende Art finde ich irgendwie süß. Ich muss gestehen, dass mir gar nicht bewusst war, dass „das macht Sinn“ keinen Sinn ergibt ;) Aber ich bin da manchmal auch recht empfindlich, ich verbessere zwar niemanden, aber wenn jemand „Außer ich“ sagt, dann schrillen bei mir auch die Alarmglocken… Allerdings ist es alles andere als schön dafür zu Schulzeiten gehänselt zu werden. Kinder können wirklich grausam sein. Umso schöner fand ich Sebastians Antwort, als ihn Annika darum gebeten hat ihr seinen ersten Eindruck über sie zu schildern.
Ich frage mich, was Annika wirklich dazu bewogen hat ihren Traum Pianistin zu werden hat aufgeben lassen. Wie ich Petra Hülsmann kenne, steckt da mehr dahinter, als Annika bisher preisgegeben hat. Auch Sebastians Hintergrundgeschichte interessiert mich brennend.

Für mich steht jetzt schon fest, dass Annika und Sebastian das Traumpaar dieses Buches werden. Mal abgesehen davon, dass ich Tristan schon jetzt nicht ausstehen kann, passen die beiden trotz ihrer im ersten Moment eher gegensätzlichen Hintergründe doch erstaunlich gut zusammen.

Aber nicht nur Sebastian und Annika haben sich bereits in mein Herz geschlichen, sondern auch die Jugendlichen der 9c. Jeder hat seine Macken, aber alle sind hinter ihrer vordergründig aufgesetzten Maske irgendwie liebenswert. Mal sehen, welche Geheimnisse die Kids verbergen, allen voran Meikel.

Noch kurz ein zwei Sätze zur Musik: also zum einen ist „I don’t care as long as you sing“ auch eines meiner absoluten Lieblingslieder der Beatsteaks und zum anderen hat mich Neles Einwurf, dass „Der Erlkönig“ so toll am Klavier klingt, gleich mal dazu gebracht das Lied bei Spotify herunterzuladen. Das läuft gerade in Dauerschleife beim Lesen.

Ich glaube so viele Eindrücke hatte ich nach dem Lesen eines Abschnitts fast noch nie, ich hoffe, ich habe nichts vergessen :D

Ich bin ganz bei dir, dass ich meine, die Entwicklung der Geschichte schon zu kennen. Und doch liest das Buch sich bisher kurzweilig und macht mir Spaß. Das liegt zum einen wohl am Stil von Petra Hülsmann und zum anderen daran, dass auch mutmaßlich erkennbare Pöots Spaß machen können.

Ich habe die 185 Seiten inhaliert. Gestern Abend angefangen zu lesen und nun mag ich gar nicht mehr aufhören. Das ist ja schon mal ein gutes Zeichen. ;)

Fack ju Göhte hatte ich bei der Beschreibung der ALS auch im Kopf, allerdings finde ich die Schüler vielfältiger. Heaven-Tanita ist natürlich wunderbar, aber ich freue mich jetzt schon auf die Entwicklungen von Meikel und Maryam. Und ehrlich gesagt freue ich mich auch auf die Entwicklung von Annka, denn sie ist mitunter ein wenig nervtötend und arrogant. Allerdings ist sie auch nur das Produkt ihrer Erziehung und ihres scheinbar fast problemlosen Lebens bisher. Ich mag aich, wenn Menschen grammatikalisch korrektes Deutsch sprechen, aber ich korrigiere keine Fremden.

Annikas Freunde finde ich toll, insbesondere natürlich Sebastian. Guter Typ. Ehrlich, handfest und ein kerniger Mann. Tristan hingegen nervt mich jetzt schon...

Ich hoffe sehr, dass die Geschichte ein wenig anders verläuft als ich sie gerade im Kopf habe. Aber wenn nicht, dann ist es auch prima so. Ein Happy End mit Sebastian wäre mir aber schon wichtig.

Petra Hülsmanns Stil schafft es immer wieder, mich sofort in seinen Bann zu ziehen und kurzweilig zu unterhalten. Knut ist wieder dabei und mich freut das sehe. Den Buchtitel liefert dieser alte Bekannte auch direkt, da ist mein Herz direkt aufgegangen.

Ich habe den ersten Abschnitt in einem Rutsch durchgelesen, weil er mir so gut gefallen hat, dass ich gar nicht aufhören wollte. Am liebsten hätte ich auch sofort weiter gelesen.

Man ist sofort mitten in der Geschichte. Die Protagonistin Annika war mir schnell sympathisch. Auch die Nebencharaktere gefallen mir bisher gut.
Schön, dass Annika schon in diesem ersten Abschnitt eine kleine Wandlung durchmacht und aufhört, die ganze Zeit über ihren neuen Arbietsplatz zu meckern und die Aufgabe annimmt. Ich bin gespannt, wie sie den Job mit der neuen Einstellung meistern wird.

Nach der Leseprobe hatte ich Sebastian als möglichen Partner für Annika gar nicht auf dem Schirm. Anhand des Klappentextes war ich davon ausgegangen, dass Tristan wieder in ihr Leben tritt und sich dort möglicherweise etwas anbahnen könnte. Nun bin ich da nicht mehr so sicher. Dass Sebastianetwas für Annika übrig hat, ist nicht zu überlesen. Zur Zeit könnte ich mir eher vorstellen, dass aus den beiden ein Paar werden könnte. Ich bin gespannt.

Mein absolutes Highlight des Abschnitts war das Auftreten von Knut. Schön, dass er auch in diesem Buch wieder seinen Platz gefunden hat.

Ich denke zur Zeit auch,dass es so ablaufen wird.
Aber wer weiß, vielleicht hat die Geschichte ja doch noch die ein oder andere Überraschung bereit.

Falls es tatsächlich so kommen sollte, würde es mich aber auch nicht stören. Der Weg dorthin wird mit Sicherheit sehr unterhaltsam werden.

Ich habe mir da noch keine Gedanken drüber gemacht, aber du hast Recht. Solche Träume kommen nicht von Ungefähr. Es wir mit Sicherheit einen Grund geben, warum diese sie schon seit Jahren plagen. Ich bin gespannt!

Für mich ist es das erste Buch von Petra Hülsmann, das ich lese. Meine kleine Schwester hat sie mir empfohlen... Nachdem ich nun den ersten Abschnitt verschlungen habe kann ich sagen: Okay, Petra Hülsmann hat definitiv das Potential auf die Liste der Lieblingsautoren zu gelangen!

Den Einstieg in die geschichte liebe ich. Ich mag die Charaktere und habe mich auf den ersten Buchstaben in Sebastian verliebt! Ach ist der toll! Ich glaube er könnte der Protagonistin richtig, richtig gut tun.

Damit wäre ich auch schon an der Stelle, die ich super interessant finde: Sie ging mir erstmal so unglaublich auf den Zeiger. Will nicht einen Finger krumm machen. Mich hat diese Einstellung total gestresst auch wenn ich den Hintergrund irgendwie verstanden habe. So viel Druck als Kind ist bestimmt nicht einfach, aber ich fand es großartig, dass sie die Herausforderung bekommt an die Astrid-Lindgren-Schule zu gehen. Das finde ich hervorragend und es hat der Geschichte den nötigen Pepp verliehen.

Die Schüler sind zwar sehr überspitzt, aber interessant dargestellt. Die Autorin spricht hier wichtige Probleme so an, dass man hin und wieder heftig schmunzeln und sogar lachen muss. Wirklich gut!

Auch der Schreibstil ist so locker, dass man immer weiterlesen kann. Der Hamburger-Schnack ist einfach cool! Ich wünsche mir ganz viel Sebastian und eine Prota, die ihren Schülern eine wirklich gute Lehrerin wird!

Ich freu mich auf Abschnitt 2!

Ich fände es auch super, wenn Anni merkt, dass Einsatz der von herzen kommt und nicht erzwungen wird, wirklich etwas bringt.

Schüler brauchen Liebe!