Leserunde zu "Die Unvollkommenen" von Theresa Hannig

Totale Überwachung, Diktatur und künstliche Intelligenz
Cover-Bild Die Unvollkommenen
Produktdarstellung
(26)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Idee
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
Mit Autoren-Begleitung
Theresa Hannig (Autor)

Die Unvollkommenen

Roman

Bundesrepublik Europa, 2057: Es herrscht Frieden in der Optimalwohlökonomie, einem lückenlosen Überwachungssystem, in dem mithilfe von Kameras, Linsen und Chips alles erfasst und gespeichert wird. Menschen und hochentwickelte Roboter sollen Seite an Seite leben. Störenfriede werden weggesperrt.

So auch die Systemkritikerin Lila. Als sie im Gefängnis aus einem künstlichen Koma erwacht, stellt sie fest, dass ihr schlimmster Albtraum wahr geworden ist: Die BEU wird von einer KI regiert. Samson Freitag wird als Gottkönig verehrt und erpresst von den Bürgern optimalkonformes Verhalten. Für Lila steht fest, dass sie Samsons Herrschaft und die Entmündigung der Menschen beenden muss. Ihr gelingt die Flucht, doch Samson spürt sie auf und bietet ihr einen Deal an, den Lila nicht ausschlagen kann ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 06.05.2019 - 26.05.2019
  2. Lesen 10.06.2019 - 30.06.2019
  3. Rezensieren 01.07.2019 - 14.07.2019

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 2, KW 25, Kapitel 15 bis 37 (inkl. "Hornstein")

Profilbild von Mila_Milnesium

Mila_Milnesium

Mitglied seit 06.04.2018

A book is proof that humans are capable of working magic. Carl Sagan

Veröffentlicht am 17.06.2019 um 13:45 Uhr

Wow, in diesem Abschnitt ist eine Menge losgewesen.

Bevor es mit meinem Input losgeht, für Bastei Auf S. 250 ist ein Tipp-/Setzfehler Als das Essen kam, was Lila sehr gespannt,… WAR/WAS

Ein paar Dinge klären sich (wie der Titel zwischendurch hatte ich gedacht, dass mit Unvollkommene Leute bezeichnet werden, die sich nicht vollkommen mit Chip integriert haben, dann dass es einfach nur die Menschen im Vergleich zu den Robotern sind. Jetzt also die Rebellion sozusagen), aber für mich gab es auch ein paar WTF-Momente (wie das „sozialverträgliche Maximalalter“, Kophlers Enthüllung und Lilas Zwangsintegration).

Dadurch, dass wir ja schon einmal Zeit durch eine Verwahrung verloren haben, bange ich bei jedem Kapitelübergang, wenn Lila einschläft oder ohnmächtig wird, dass wir nicht wieder im Internat aufwachen.

Wie Kophler mit menschlicher Bräsigkeit beiläufig die Sicherheitsvorkehrungen des Tretbootes ausschaltet, ist großartig (schade nur, dass ein Loriot-Buch dran glauben musste). Und auch später auf der Flucht, wenn er erklärt, wie er die Zwangsbespaßung zur Fluchtvorbereitung zweckentfremdet (S. 122 „Kreative Aktivitäten werden gerne gesehen.“). Silvestertombola klingt nach so etwas Spießigem, dass ich mich fragte, ob es so etwas nicht vielleicht schon heute in Justizvollzugsanstalten gibt, wozu dann alle verdonnert werden.

Leider kann man die Roboter ja nicht mit geballter Unlogik zum Explodieren bringen. Nur als Kophler Lila anweist zu schreien, andernfalls werde er ihr einen Grund zum Schreien geben, fand ich gruselig. Da hatte ich kurz befürchtet, dass er sie nur als Mittel zum Zweck in seine Flucht einspannt oder als Geisel nimmt (was würden die Roboter dann machen, wenn ein Mensch einen anderen bedroht? Vor allem bei Kophler, der ja nicht in Verwahrung kommen kann und sie lehnen Einzelhaft aus humanitären Gründen ab).

Als sie planen, sich nach Russland aufzumachen, fiel mir auf, dass wir noch gar nicht wissen, wie es im Rest der Welt aussieht. Als wir dann später mehr erfahren von Brexit(?)-Flüchtlingen, die in der Nordsee ertrinken und Kriegen, war ich mir nicht sicher, ob das echte Nachrichten sind, oder ob damit die Einwohner der BRE damit beeinflusst werden sollen, die Optimalwohlökonmie zu schätzen und nicht auf dumme Gedanken zu kommen. (Vor allem nach Samsons Predigt auf S. 165) Selbst nach seinen Beteuerungen glaube ich ihm nicht. Die Szene, dass das Essen eigentlich grauenhaft schmeckt und man die Welt nur als toll wahrnimmt, wenn man voll integriert ist, ist eine krasse Erweiterung zu unseren heutigen Filterblasen im Internet.

Das Paradies für die „Seelen“ erinnert mich an eine Black Mirror-Folge, wo man seinen Verstand in einen Computer einspeisen und ewig jung bleiben konnte (oder auch bei Westworld, das Portal bei dem sich das Programm von der Hardware trennt.) Der Gedanke, dass ein einzelner darüber Kontrolle hat (und nicht die Seelen ihre VR selbst bestimmen), ist neu und gruselig (vorher hatte ich das Einspeichern des Verstandes durchaus für etwas Gutes gehalten, aber ohne Schreibrechte kann das fies werden, wenn der mit Schreibrechten einen in die Hölle schicken will).

Charcot-Wilbrand-Syndrom musste ich direkt nachgucken und war erstaunt, dass es so etwas wirklich gibt. Die Enthüllung, dass Kophler selber Roboter entwickelt hat, kam für mich überraschend, ich hatte ihn als Technik-Verweigerer eingeschätzt. Sein persönliches Opfer (welcher Arbeitgeber (ok, welche Gewerkschaft) würde das zulassen?) ist unglaublich. Wie verrückt muss man sein, um sich ohne Not ein Stück seines eigenen Hirns rausschneiden zu lassen? Das hat fast schon was von einem Pakt mit dem Teufel: „Du kannst Roboter mit Persönlichkeit erschaffen, aber nur wenn Du dafür deine Fähigkeit zu träumen opferst…“

Tatsächlich ist künstliche Intelligenz kein Problem. Eine KI mit Wünschen und Bedürfnissen ist ein Problem (und daher frage ich mich, warum wir so etwas erschaffen wollen sollten. Die Intelligenz eines Roomba ist für seine Aufgabe völlig ausreichend, warum sollten wir ihn unzufrieden machen und mit der Fähigkeit ausstatten, etwas Anderes zu wollen, als alle Krümel aufzusaugen?

Noch ein paar Gedankenschnipsel:

Die Beschreibung von Hornstein hat jetzt wiederum etwas von Vorstadt-Hölle, nach der „Kreuzfahrt“.

Die Bitte des kleinen Timm an den Großen Samson ist herzzerreißend.

Bei den verschiedenen Varianten von „Das ist für Sie nicht relevant.“ bzw. „Das ist irrelevant.“ muss ich vor allem bei Irina immer an SevenOfNine von Star Trek Voyager denken.

S.101 Loriot-Buch, herrlich/S.102 Oh nein, das schöne Buch!!!

S.150 Ah, das ist er wieder, der Kafka. Stimmt, keine Frau dabei, wo doch Mary Shelley mit ihrem „Modernen Prometheus“ so gut passen würde .

Natürlich ist es Ammerseestrasse 42

S. 189 Vollständig integriert Bei dem Emotions-Chip muss ich Lt. Commander Data von Star Trek TNG denken.

S. 207 Congregator 2 Deluxe (aww, Thermomix´Urenkelchen…

S. 210 Anna Freitag ist mein Jahrgang… Schön, dass es eine Diskussion gibt, ob Anna Freitag dann si etwas wie Maria für Jesus ist Wäre die erste Heilige wider Willen bzw. die den Kult um ihren Sohn für Quatsch hält.

Die Gefühlsbeeinflussung vor der Predigt ist fies : Erst fühlt man sich schlecht, dann kommt samson, dann ist alles wieder super. Klar, dass da das alte Reptilienhirn lernt: Samson = gut.

Mmh, ob Lila jetzt voll in dem Kult aufgeht? Wäre eine Umkehrung von Samson in die Optimierer: Er ist vom System überzeugt und merkt dann, dass nicht alles super ist. Lila versucht ihm einen Ausweg aufzuzeigen (leider mit den bekannten Konsequenzen). Jetzt hätten wir Lila, die dem System ablehnend gegenübersteht und nach und nach davon eingenommen wird. Ist Kophler für sie das, was sie für Samson war? Menno, jetzt wieder eine Woche warten für das große Finale

Profilbild von Blintschik

Blintschik

Mitglied seit 27.03.2018

"I spent my life folded between the pages of books" - Shatter me ( Tahereh Mafi)

Veröffentlicht am 17.06.2019 um 17:42 Uhr

Irgendwie kommt es mir vor, dass die Handlung nur eine Aneinanderreihung von verschiendenen Geschehnissen ist, die nicht immer ganz zusammen passen. Zusammen mit ihren Träumen glaube ich, dass Lila scho tot ist und eigentlich in diesem Himmelreich vin Samson ist oder irgendwie in der Matrix. Die Flucht war nicht so spektakulär wie ich erwartet hatte und sie hat ganz schln plötzlich geendet. Und wieso soll sie dann plötzlich mit Samsons Mutter reden? Und wieso hat Kophler plötzlich eine andere Persönlichkeit? Mir kommt das alles ziemlich spanisch vor.
Dennoch finde ich die philosophischen Gedankengänge, die diese neue Lebensart hervorruft, total spannend. Sie bringen mich zum Nachdenken, was eigentlich Menschsein bedeutet und was ein Leben ausmacht.
Ansonsten bin ich echt gespannt worauf alles hinausläuft, weil ich den roten Faden gerade nicht so genau erkennen kann, aber umso spannender ist es wie es weitergeht.

Profilbild von Farraige

Farraige

Mitglied seit 12.10.2016

BÜCHER MÜSSEN SCHWER SEIN, WEIL SIE EINE GANZE WELT IN SICH TRAGEN. (TINTENHERZ, CORNELIA FUNKE)

Veröffentlicht am 18.06.2019 um 10:02 Uhr

Mir ist klar, weshalb Kophler sich verhält wie er sich verhält. Einerseits ist Lila verbunden mit Samson, andererseits ist die Welt wirklich hoffnungslos, in die er geflohen ist. Alles ist Teil einer falschen Plastikwelt.

Auch dass Lila mit Samsons Mutter sprechen soll, finde ich einleuchtend - schließlich sind sie sich ziemlich ähnlich und nicht zu vergessen - Lila war Samsons einzige Freundin zuletzt. (in seinen Augen)

Insgesamt gefällt mir die Welt, aber die Offenbarung, überhaupt das Tamtam um Samson, macht mich wahnsinnig. Das ist alles so mega übertrieben. Klar, die Menschheit träumt schon lange vom ewigen Leben, aber ist ja nicht so, als würde Samson die Gehirne brennen. Wobei er - soweit ich das verstanden habe - sich die Fantasiewelt ausdenkt, in der dann "gelebt" wird.
Für mich ist Samson jemand, der denkt er sei erleuchtet, obwohl er einfach nur sehr viel weiß. Tatsächlich interpretiert er aber all sein Wissen einfach nur so, dass es in sein Weltbild passt. Er ist nicht absichtlich böse, nein er ist ganz einfach dumm. Er hat nie gelernt mit seinen Gefühlen zurecht zu kommen, weshalb er diese Fähigkeit auch gleich allen anderen abspricht.
Die Offenbarung selbst kam mir vor wie ein Drogentrip. Wie eine von außen induzierte Psychose, die sich in einem Serotonin- und Endorphinstrudel entlädt - projiziert auf Samson, den ach-so-tollen.

Zu den Emochips:
Es gibt bereits die tiefe Hirnstimulation für schwer depressive - also zwei Elektronen im Gehirn, die machen, dass man nicht mehr depressiv ist. Es ist auch bereits möglich, nur Strom, jede Angst zu nehmen... Diese Emochips sind nicht allzu weit hergeholt. Sicherlich ließen sie sich auch sinnvoll verwenden, mit weniger extremer Einmischung im Gehirn vielleicht. Aber dergleichen wird kommen. Mit Sicherheit.

Ich liebe übrigens Homunkulus und Anna. Die beiden sind toll.

Platzhalter für Profilbild

gusaca

Mitglied seit 02.05.2018

Ich lese also bin ich

Veröffentlicht am 18.06.2019 um 11:56 Uhr

Der zweite Abschnitt ist schon heftig.
Schnell kam mir der Verdacht, das Lila nicht immer zwischen Realität und vorgespieltem Schein bzw. Traum unterscheiden kann. Aber das sie schon im Internat mit Kontrollchips versehen wurde und ihre Empfindungen fremd gesteuert werden, habe ich nicht vermutet.
Warum hat Samson die BEiden fliehen lassen?
Hat er sie jetzt genau dort, wo er sie haben wollte? Bei seiner Mutter und warum glaubt er, das Lila seine Mutter beeinflussen kann?
Der Homunkulus ist eine tolle IDee und super ausgearbeitet. Den Robotern der neuen GEneration wird kein Charakterchip mehr eingebaut, weil das von Samson als Fehler erkannt worden ist.
Und trotzdem haben sie ein Ich-Bewußtsein, weil sie um ihre REchte kämpfen.
Samson geht es nicht um seine MAcht. Aber warum
dann? Er spricht vom Ende, meint er das Ende der MEnschen? Und was will Börse jetzt von Lila?
Die Roboter werden für meine BEgriffe vermenschlicht und die MEnschen werden emotional ferngesteuert. Alles mit umgekehrten Vorzeichen. Wohin wird das noch führen.
Etwas verworren und doch zum nachdenken anregend.
Wo gibt es Parallelen zu unserer Welt , wo sind ethische und moralische Grenzen der Wissenschaft zu setzen oder wer kontroliert das ganze?
Hier Samson, weil es aus der menschlichen Kontrolle geraten ist. Abre macht der MEnsch es soviel besser?

Profilbild von Mila_Milnesium

Mila_Milnesium

Mitglied seit 06.04.2018

A book is proof that humans are capable of working magic. Carl Sagan

Veröffentlicht am 19.06.2019 um 06:54 Uhr

Zitat von Blintschik

Zusammen mit ihren Träumen glaube ich, dass Lila scho tot ist und eigentlich in diesem Himmelreich vin Samson ist oder irgendwie in der Matrix.



Oh, das wäre natürlich auch eine Erklärung, dass weder Lilas Träume noch ihr Wachzustand real sind. Coole Idee.

Profilbild von black_nd_beautiful

black_nd_beautiful

Mitglied seit 01.03.2017

Erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, dass man Flügel hat. - Helen Hayes

Veröffentlicht am 19.06.2019 um 10:37 Uhr

Im zweiten Abschnitt nimmt die Geschichte gut nan Fahrt auf. Da wäre zunächst einmal die Flucht mit dem Boot... mir kam das sofort alles viel zu einfach vor. Vor allem nachdem der Sicherheitsroboter ja sogar sagt, dass sie genau wissen was Kophler vor habe. Da habe ich mir gleich gedacht, dass da irgendetwas faul sein muss und so war es dann ja auch.

In Hornstein geht es dann gerade so weiter mit den komischen Ereignissen. Ich finde ja krass, dass die Roboter dort einfach leben, wie echte Menschen. Es ist irgendwie erschreckend, dass Maschinen die gleiche Stellung haben wie Menschen und so viel Einfluss auf die Politik und Gesetze.
Auch die Situation mit Kophlers Frau ist sehr beklemmend. Wie Lila schon anmerkt, wenn sie in der Lage sind Kophlers Erinnerungen zurück zu holen, dann sind sie vielleicht auch in der Lage neue/falsche einzupflanzen. Und dann noch Lilas vollkommene Intergration über die Samson kompletten Zugriff auf sie hat... Immerhin ist sie sich dem bewusst, aber wie die Szene am Ende des Abschnitts bei der Messe und dem Wunder zeigt, kann sie sich nicht immer dagegen wehren.

Als Samson Lila besucht, erfahren wir auch was der für sie unausschlagbare Deal ist. Hier war ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Die Anmerkung im Klappentext hat bei mir irgendwie andere Erwartungen geweckt und dann soll Lila einfach nur Samsons Mutter zum Reden bringen. Ich hoffe, dass hier am Ende noch mehr dahinter steckt.

Meine liebste Szene in diesem Abschnitt war der Besuch von Böser. Dass ausgerechnet er nun Lilas Hilfe braucht, hat schon einen sehr ironischen Beigeschmack, allerdings ist der Grund dafür durchaus nachvollziehbar. Immerhin erfährt Lila so endlich mal einiges über ihre Situation und die der Welt allgemein. Nun bin ich gespannt, ob sie sich wirklich mit ihm zusammentut.

Profilbild von black_nd_beautiful

black_nd_beautiful

Mitglied seit 01.03.2017

Erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, dass man Flügel hat. - Helen Hayes

Veröffentlicht am 19.06.2019 um 10:47 Uhr

Zitat von Mila_Milnesium

Die Szene, dass das Essen eigentlich grauenhaft schmeckt und man die Welt nur als toll wahrnimmt, wenn man voll integriert ist, ist eine krasse Erweiterung zu unseren heutigen Filterblasen im Internet.


Da habe ich mich auch gefragt ob wirklich alles nur mehr Schein als Sein ist, oder ob Kophler einfach nur trotziges Kind spielt, weil ihn seine Frau mit ihrem Samson-Gerede so genervt hat.

Zitat von Blintschik

Irgendwie kommt es mir vor, dass die Handlung nur eine Aneinanderreihung von verschiendenen Geschehnissen ist, die nicht immer ganz zusammen passen


Ich glaube, dass das bewusst so ist und am Ende alles logisch zusammenkommt. Das war bei "Die Optimierer" teilweise ähnlich. Mir gefällt das ganz gut, denn Lila weiß ja auch gar nicht was daas alles soll. So kann man sich viel besser in sie hineinversetzen.

Zitat von Blintschik

Zusammen mit ihren Träumen glaube ich, dass Lila scho tot ist und eigentlich in diesem Himmelreich vin Samson ist oder irgendwie in der Matrix.


So weit habe ich noch gar gedacht, das wäre natürlich eine heftige Wendung.

Profilbild von cbee

cbee

Mitglied seit 10.05.2019

Veröffentlicht am 19.06.2019 um 12:50 Uhr

Die Flucht war viel zu einfach, da stimme ich zu. Aber klar, wenn es geplant war, dass die zwei fliehen. Ich habe befürchtet, dass Lila wieder in die Verwahrungkommt und war überrascht, dass sie plötzlichen eigenes Häuschen hat.

Ich finde es arg, dass man nicht mehr unterscheiden kann, wer Roboter und wer Mensch ist und wieviel Rechte die Roboter besitzen! Nur eines verstehe ich nicht ganz, wo werden denn die Gehirne der Menschen jetzt eingespeist, wenn es keine Roboter dafür mehr gibt? Nur in das große Ganze? Und dort ist dann die Welt, so wie Samson sie bestimmt?

Kophler benimmt sich etwas komisch. Zuerst ist er total glücklich und wie frisch verliebt und zwei, drei Tage später will er seine Frau verlassen? Klar, sie geht ihm auf dieNerven mit ihrem Samson hier und Samson da. Aber das ist doch schnell oder?

Mir tut Lila irgendwie leid. Sie soll Samsons Mutter überzeugen mit ihm zu reden. Ständig mit dem Gedanken im Kopf, dass sie sonst wieder in die Verwahrung kommt. Und die Frau ist stur und will nicht einmal mit ihr reden.

Das mit den ganzen Chips im Kopf ist schon arg. Immer online, immer hört wer mit, immer wird man überwacht und kann sogar von jemand anderem gesteuert werden.

Das Wnder kam mir vor, wie ein kollektives Phantasiebild. Natürlich würde jedergerne in einer Welt leben, in der man geliebt wird und absolut glücklich ist.

Mit den Freitagsmessen und solchen Wundern ist es ja kein Wunder, dass Samson angebetet wird.

Ich bin gespannt, wie es weiter geht. Ob Lila Samson noch immertöten will?

Profilbild von kochkuenstler

kochkuenstler

Mitglied seit 11.05.2016

ich lebe,also lese ich!

Veröffentlicht am 19.06.2019 um 13:02 Uhr

Der zweite Abschnitt ist hoch interessant. Das Ganze liest sich sehr gut und ist flüssig geschrieben.
Es passiert so einiges in diesem Abschnitt.
So gelingt Eoin und Lila die Flucht im Tretboot, wobei ich davon überzeugt bin das das so von Samson gewollt war und nicht dem Wissen über die Technik von Eoin geschuldet war, man wird sehen was am Ende stimmt.
Nach dem Erlebniss mit dem zerstörten Roboter und der Betäubung, wacht Lila in Hornstein wieder, was zur Folge hat das sie noch weniger begreift als im Internat.
Sie freut sich das auch Eoin hier gelandet ist und er seine Frau wiederfindet. Infolge von einer Gehirnschädigung kann er nicht mehr träumen, weshalb er auch nie in die Verwahrung kam. Leonie seine Frau ist komplett angepasst mit sämtlichen Chips und GPS und vollkommen in die Gesellschaft integriert.
Dann taucht doch der leibhaftige Samson bei Lila auf und konfrontiert sie mit einem Auftrag der besonderen Art, sie soll seine Mutter dazu bringen mit ihm zu reden.
Böser versucht sie zu überzeugen eine Revolte zu planen, welchen Hintergrund das hat, wird sich wohl erst im abschliessende Teil aufklären.
Die wohl erschreckenste Szene spielt sich für mich bei der Shopingtour in der City ab.Alle Menschen gleich froh und gut gelaunt, die Robotermenschen kennzeichnen sich mit roten Markierungen, sie wollen nicht mit Menschen verwechselt werden.
Kophler vermisst die grantigen Alten, die nörgelnden Kinder aufsässige Teenager, im fehlt das wahre Leben. Alles ist hier gleichgeschaltet und wird von einer KI gesteuert, siehe Kirchgang mit anschliessender Umarmung von Samson auf der Wiese.Eine erschreckende Vorstellung.
Ich denke auch Lila wird schon ferngesteuert, Sie träumt immer den gleichen Traum und kann sich hinterher nicht mehr daran erinnern.

Ich bin echt gespannt auf den Schlussteil, in dem sich hoffentlich alles aufklärt.

Profilbild von kochkuenstler

kochkuenstler

Mitglied seit 11.05.2016

ich lebe,also lese ich!

Veröffentlicht am 19.06.2019 um 13:04 Uhr

Zitat von Blintschik

Zusammen mit ihren Träumen glaube ich, dass Lila scho tot ist und eigentlich in diesem Himmelreich vin Samson ist oder irgendwie in der Matrix.



An diese Möglichkeit habe ich noch gar nicht gedacht, interessante Überlegung.