Leserunde zu "Finsteres Kliff" von Sabine Weiß

Sylt sehen – und sterben
Cover-Bild Finsteres Kliff
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Sabine Weiß (Autor)

Finsteres Kliff

Sylt-Krimi

Ein Orkantief liegt über Sylt. Nicht die beste Zeit, um auf die Insel zu reisen, doch Liv Lammers ruft die Pflicht. Auf dem Morsum-Kliff wurde eine Leiche entdeckt, kurz nach dem Biikebrennen, und der Tatort sieht aus, als habe ein blutiges Ritual stattgefunden. Das Opfer: ein Hobby-Archäologe, der angeblich einem Wikingerschatz auf der Spur war. Hat er seine Passion für die Wikinger zu weit getrieben? Oder ist die grausige Inszenierung nur ein Ablenkungsmanöver? Liv Lammers und ihre Kollegen von der Flensburger Mordkommission ermitteln in alle Richtungen. Die Zeit drängt, denn eine junge Frau ist verschwunden - die Freundin des Opfers ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 04.02.2019 - 24.02.2019
  2. Lesen 11.03.2019 - 31.03.2019
  3. Rezensieren 01.04.2019 - 14.04.2019

Bereits beendet

Schlagworte

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Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 03.04.2019

Guter Krimi mit ganz viel Sylt

1

Pünktlich zum Biikebrennen gibt es einen Mord auf Sylt: Gleichzeitig verschwindet die Freundin des Opfers. Liv Lammers ermittelt in ihrem dritten Fall.
Ich kannte Liv Lammers aus dem ersten Fall "Schwarze ...

Pünktlich zum Biikebrennen gibt es einen Mord auf Sylt: Gleichzeitig verschwindet die Freundin des Opfers. Liv Lammers ermittelt in ihrem dritten Fall.
Ich kannte Liv Lammers aus dem ersten Fall "Schwarze Brandung", den zweiten habe ich wohl verschlafen, aber ich glaube, der Krimi wird auch ohne Vorkenntnis zum Lesevergnügen. Sylt, eh nicht mehr die Insel der Reichen und Schönen, wird zum Schauplatz eines grausamen Mordes.
Der Krimi ist sehr gut gemacht; die Autorin legt viele unterschiedliche Spuren und Motive aus. Da muss man schon dabeibleiben, um die versteckten Hinweise auf den Tathergang, die durchaus vorhanden sind, nicht zu verpassen. Außerdem wird die Insel Sylt sehr lebendig; vor allem, wenn man, so wie ich, die ganzen Orte kennt. Ich war eigentlich in Gedanken immer vor Ort, was durch die Sprache, die einige norddeutsche Einschläge hat, noch verstärkt wurde.
Das Personal von Sabine Weiss ist auch genial gemacht. Die ganzen Details rund um Livs Familie und um das Ermittlerteam lassen auf eine Fortführung der Serie hoffen.
Leider, und das führt bei mir immer zu Punktabzug, verfällt die Autorin am Ende auf die schlechte Idee, die Auflösung nochmal aufzulösen. Für mich nicht nachvollziehbar, warum das in einigen wenigen Krimis gemacht wird. Bis dahin ist der Spannungsbogen aber perfekt.
Davon abgesehen, hat mich der Krimi sehr gut und spannend unterhalten; ich kann ihn auf jeden Fall weiterempfehlen.

Vielen Dank, dass ich "Finsteres Kliff" vorab in einer Leserunde, zusammen mit Sabine Weiss, lesen konnte.

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Veröffentlicht am 01.04.2019

Unterhaltsamer Krimi mit viel Lokalkolorit

2

„Finsteres Kliff“ ist der dritte Teil der Krimireihe um die Ermittlerin Liv Lammers und führt den Leser in einen vielschichtigen, originellen Kriminalfall auf Sylt. Ich kannte die ersten beiden Bände nicht, ...

„Finsteres Kliff“ ist der dritte Teil der Krimireihe um die Ermittlerin Liv Lammers und führt den Leser in einen vielschichtigen, originellen Kriminalfall auf Sylt. Ich kannte die ersten beiden Bände nicht, fühlte mich aber als Neueinsteiger gut aufgehoben, so daß ich das Buch anderen Neueinsteigern empfehlen kann. Es gibt einige private Handlungsstränge, die sich aus den vorherigen Bänden fortsetzen und man versteht vielleicht nicht gleich jedes sich darauf beziehende Detail, aber das stört beim Lesen überhaupt nicht. Das Privatleben der Ermittler spielt, wie in Krimireihen üblich, schon eine Rolle, aber ich kann lobend hervorheben, daß es an keiner Stelle die eigentliche Handlung überlagert oder unangenehm unterbricht. Das hat mir - gerade weil ich zu viel Privatkram in Krimis überhaupt nicht mag - gut gefallen, denn so konnte man sich auf die interessanten Ermittlungen konzentrieren. Einziges - für mich - Manko war, daß es für meinen Geschmack unnötig viele Ermittler gab, von denen manche nur zweimal erwähnt wurden und ich sie nicht wirklich zuordnen konnte. Es gab unter den Ermittlern auch eine etwas ungewöhnliche Häufung von nicht alltäglichen Lebenskrisen (todkranker Ehepartner, Bruch mit der Familie, Hochzeitsvorbereitungen, Kinderwunschbehandlung, potentielle Affaire) und das war mir viel zu viel, in dieser Häufung mE nicht realistisch, und manchmal nur kurz eingesprenkelt, so daß es eher unnötig wirkte. Der letzte Punkt ist aber natürlich auch dem Serienformat geschuldet, in dem sich solche Privatthemen langfristig entwickeln.

Die Hauptperson Liv ist sympathisch und wirkt echt. Ich habe gerne über sie gelesen und Anteil an ihren Erlebnissen genommen. Sie ist handfest, mit schlagfertigem Humor, Menschlichkeit ohne Sentimentalität. Auch ihr dänischer Kollege Bente wirkte sympathisch und ich fand das Zusammenspiel zwischen den beiden erfreulich zu lesen. Ein weiterer Kollege zeigte für mich teilweise nicht nachvollziehbares Verhalten. Die anderen Ermittler blieben zu blaß, um mit ihnen viel zu verbinden, aber Liv und Bente sind ein gutes Gespann.

Der Kriminalfall ist bemerkenswert facettenreich und es ist der Autorin gelungen, eine Vielzahl an aktuellen Themen sowie geschichtliche oder mythische Hintergründe einzubringen. Das geht bis ins kleinste Detail, so wird ein Beweismittel von einem Dumpster Diver gefunden und dieses Thema gelungen eingeflochten. Wie nachher wirklich alle Themen aufgelöst und zusammengeführt werden, ist bemerkenswert und muß eine akribische Arbeitsweise erfordert haben. Es gab zwei Punkte, die mir als ehemaliger Strafrechtlerin leider gar nicht plausibel erschienen und mich beim und nach dem Lesen gestört haben, sowie ein paar Handlungen, die ich nicht nachvollziehen konnte. Ansonsten war aber alles stimmig.

Man merkt, welch sorgfältige Recherche im Buch steckt und es werden viele interessante Informationen in die Geschichte eingebaut. Das geschieht an manchen Stellen mit einer kleinen Tendenz zum Infodumping, was mir nicht so gut gefiel und in einem Fall (der Illustrierung des aufwendigen Lebensstiles einer Familie) etwas zu plakativ und gehäuft für meinen Geschmack. Meistens sind die Informationen aber angenehm eingebaut und richtig interessant. Ich habe einige Orte im Internet nachgeschaut und werde mich zu manchen Themen noch genauer informieren. Es ist schön, wenn ein Buch Interesse an ganz neuen Themen wecken kann. Auch das Sylter Lokalkolorit ist - soweit ich das beurteilen kann - hervorragend und durchgängig getroffen. Man spürt durch das ganze Buch, wo man ist, auch sind einige norddeutsche Begriffe unaufdringlich in den Text eingebaut, so daß die Atmosphäre bis ins kleinste Detail getroffen ist. Die Charaktere sind farbig, die Beziehungen untereinander vielschichtig. Es waren mir, gerade auch in Verbindung mit der hohen Ermittlerzahl, insgesamt etwas zu viele Charaktere, aber sie sind größtenteils sehr schön ausgearbeitet, auch Nebenpersonen. Eine der Personen war mir gar zu exzentrisch und er hatte letztlich auch nicht so viel zur Geschichte beizutragen, daß sich die detaillierten Beschreibungen seiner Persönlichkeit für mich rentiert hätten.

Die Spannungskurve ist ausgezeichnet. Von Anfang an ist das Erzähltempo gut, man ist gleich in der Handlung drin und es gibt keine Längen. Immer wieder baut die Autorin überraschende Wendungen ein; schafft es, durch gezielt-gelungene vage Formulierungen an manchen Stellen wichtige Details des Geschehens noch unklar zu lassen, legt geschickt falsche Fährten. Die Geschichte kommt ohne billige Schockeffekte aus, die Lösung des Falles erfolgt durch sorgfältige Ermittlungsarbeit und bleibt durchweg interessant.

So war „Finsteres Kliff“ ein durchaus lohnenswerter Ausflug nach Sylt und in eine Gruppe von jungen Leuten, die mir bisher ganz unbekannte Gewohnheiten und Glaubenssätze haben.

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Veröffentlicht am 01.04.2019

Liv und die Wikinger

1

Oder wie man sonst die wilden nordischen Gesellen so bezeichnet, die den alten Göttern huldigen. In diesem Krimi zeigt sich Sylt überhaupt nicht als Insel der Reichen und Schönen, sondern vor allem als ...

Oder wie man sonst die wilden nordischen Gesellen so bezeichnet, die den alten Göttern huldigen. In diesem Krimi zeigt sich Sylt überhaupt nicht als Insel der Reichen und Schönen, sondern vor allem als ein ursprüngliches Stück Land inmitten der Nordsee mit ebenso ursprünglichen, traditionsbewussten (Ur)Einwohnern, die eine eigene Sprache sprechen.. Von ihnen stammt Liv Landers, die junge Kommissarin ab, doch hat es sie aufgrund komplizierter Verwandtschaftsverhältnisse nach Flensburg verschlagen, wo sie - gerade mal um die 30 - mit Großmutter Elise und Sanna, ihrer pubertierender Tochter lebt. Und arbeitet. Außer, es verschlägt für einen Fall mal wieder nach Sylt.

Der aktuelle hängt eng mit den regionalen Traditionen zusammen, hat sich doch am Rande des traditionsreichen Biike-Feuers ein Mord ereignet - an Gerhard, einem jungen Mann, der seinerseits eine starke Bindung zu den alten Riten hatte. Und seine Verlobte ist verschwunden. Auch als sie wieder auftaucht, völlig durcheinander, können zunächst einmal keine Zusammenhänge hergestellt werden. Ist der gesamte Freundeskreis verdächtig? Noch ratloser werden die Ermittler, als auf einmal deutlich wird, dass ein Apothekerpaar mit Sohn immer wieder im Rahmen der Ermittlungen auftaucht. Und diese Familie huldigt ganz klar nicht den Göttern, sondern dem schnöden Mammon!

Ein Krimi, in dem das Privatleben der Ermittlerin Liv Landers stark im Vordergrund steht. Ich finde, es passt gut zu dem Setting und dadurch intensiviert sich auch ein anderer Eindruck von Sylt: nämlich das Bild als Nicht-Nur-Touristen-Insel.

Insgesamt ein runder Fall, am Ende fehlte mir ein kleines bisschen die Spannung: nachdem alles fest stand, wurde es nochmal aufgerollt und wieder und wieder beleuchtet, das war aus meiner Sicht viel zu langatmig. Dennoch war dies nur ein geringer Störfaktor, denn dies ist definitiv eine Reihe, bei der ich am Ball bleibe, bei der sich die Protagonistin von der Masse absetzt dank verschiedener Alleinstellungsmerkmale. Ich mag Liv sehr gern, sie ist so authentisch und einfach ein Typ. Kein unkomplizierter, aber ganz klar ein liebenswerter. Ich mag besonders gern an ihr, dass sie kein bisschen zickig ist und dass sie ein ebenso guter Kumpel für Männer wie für Frauen ist - wenn man sie lässt. Auf ihren nächsten Fall freue ich mich schon jetzt!

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Veröffentlicht am 02.04.2019

Volksfest auf der Insel Sylt

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Meine Bewertung:

Worum es geht.

Auf der Insel Sylt wird während einem Volksfest ein junger Mann ermordet und dessen Freundin entführt. Zusammen mit der Polizei vor Ort und der Polizei vom Festland nehmen ...

Meine Bewertung:

Worum es geht.

Auf der Insel Sylt wird während einem Volksfest ein junger Mann ermordet und dessen Freundin entführt. Zusammen mit der Polizei vor Ort und der Polizei vom Festland nehmen sie die Ermittlungen auf. War es ein Ritualmord oder hat der Mord etwas mit dessen Hobby dem Suchen nach Wikinger Schätzen zu tun?

Meine Meinung:

Mir gefällt das Cover und der Schreibstil sehr gut. Die Landschaften und die Personen werden sehr detailliert beschrieben, sodass ich sofort ein klares Bild vor den Augen hatte. Wer gerne Hintergrundgeschichten liest ist hier gut aufgehoben. Mir persönlich war es zu viel an Nebeninformationen. Es war ein spannender Krimi mit interessanten Nebenschauplätze und Überraschungen, der mich aber nie so richtig packen konnte.

3.5. Sterne von mir.

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