Leserunde zu "Hinterhaus" von Lioba Werrelmann

Die dunkle Seite des Prenzlauer Bergs
Cover-Bild Hinterhaus
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Lioba Werrelmann (Autor)

Hinterhaus

Kriminalroman

Ausgezeichnet mit dem GLAUSER-Preis 2020 als bestes Krimi-Debüt


Journalistin Carolin stolpert wider Willen in einen Kriminalfall, der sie tief in die Vergangenheit Ost-Berlins führt. In einem Hinterhaus in Prenzlauer Berg findet sie die Leiche eines seit Langem vermissten Jungen. Doch kaum jemand scheint sich an ihn erinnern zu wollen. Die Hausbewohner schweigen, und die Polizei ermittelt nur halbherzig.

Eigentlich hat Carolin andere Sorgen. Ihr Freund ist weg, sie hat keine Wohnung mehr und keinen Job. Aber ehe sie sichs versieht, ist sie dem Mörder zu nahe gekommen. So wird das Hinterhaus auch für Carolin zur tödlichen Falle ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 03.04.2019 - 23.04.2019
  2. Lesen 08.05.2019 - 28.05.2019
  3. Rezensieren 29.05.2019 - 11.06.2019

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 08.06.2019

Spannender erster Krimi von Lioba Werrelmann

1

In "Hinterhaus" geht es um ein Haus im ehemaligen Ost-Berlin in dem sich vor langen Jahren ein Mord ereignet hat. Die Protagonistin Caro, die sich zu Beginn alleine verlassen von ihrem Partner in ihrer ...

In "Hinterhaus" geht es um ein Haus im ehemaligen Ost-Berlin in dem sich vor langen Jahren ein Mord ereignet hat. Die Protagonistin Caro, die sich zu Beginn alleine verlassen von ihrem Partner in ihrer leeren Wohnung wiederfindet, lernt nun erst alle Mitbewohner richtig kennen und entdeckt so unfreiwillig die Leiche.
Alle Mietparteien im Haus sind sehr eigenartig und auch nach und nach verdächtig. Caro, die zu Beginn sehr unselbstständig und lebensunfähig wirkt, entwickelt sich während der Handlung weiter und lernt nach und nach die Wahrheit über ihren Ex-Freund, ihre beste Freundin und auch einige ihrer Nachbarn, bis sie zum Ende hin selbst in Lebensgefahr gerät.

Der Krimi von Lioba Werrelmann ist in relativ kurzen Sätzen geschrieben, wodurch es sehr leicht fällt, das Buch schnell und flüssig zu lesen. Durch den Schreibstil wird auch eine sehr gute Spannung aufgebaut und ich persönlich wusste wirklich bis zum Schluss nicht, wer der Mörder nun tatsächlich ist.
Da weite Passagen aus Caros Sicht geschrieben sind, kann man sich sehr gut in ihre Lage versetzen und versteht auch, wie sich vieles für sie ändert.

Ich persönlich muss sagen, dass mir der Roman gut gefallen hat, obwohl ich etwas anderes erwartet hatte. Es ist nicht der typische Krimi und fällt auf jeden Fall aus der Reihe. Ich würde den nächsten Band, falls es weiter geben sollte, wahrscheinlich lesen :)

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Veröffentlicht am 07.06.2019

Toller Berlinkrimi

1

Caro, die bis dato relativ unbesorgt in den Tag bei ihrem Freund Jens, dem erfolgreichen Orthopäden lebte, fällt relativ unsanft auf die Schnauze. Sie kommt nach Hause und die Wohnung ist leer. Jens ist ...

Caro, die bis dato relativ unbesorgt in den Tag bei ihrem Freund Jens, dem erfolgreichen Orthopäden lebte, fällt relativ unsanft auf die Schnauze. Sie kommt nach Hause und die Wohnung ist leer. Jens ist verschwunden. Ihre eigenen Sachen liegen in wenigen Umzugskartons verteilt in der Wohnung. Wo soll sie jetzt hin? Was ist mit Jens? Wo ist er hin? Warum hat er sie nicht mitgenommen? Wovon soll sie leben und vor allem wo? Schon allein mit der Beantwortung dieser Fragen ist sie völlig überfordert. Hilfe erhält sie von Mandy aus dem Hinterhaus, die ihr für die kommenden Nächte ein Dach über dem Kopf anbietet. Von der schicken Wohnung im Vorderhaus im Prenzlauer Berg in Berlin, ist im Hinterhaus nicht viel zu merken. Caro ist entsetzt über den Zustand der Wohnung von Mandy und fragt sich, wie diese es dort überhaupt aushalten kann. Aber es kommt noch schlimmer. Bei einem Toilettenbesuch eine halbe Treppe höher, hat sie doch plötzlich einen Menschenkopf in der Hand. Plötzlich steckt sie mitten in einem Kriminalfall und stolpert von einer Merkwürdigkeit in die andere. Dabei gerät sie selbst immer mehr in Gefahr.

Wie sich die Geschichte von Caro weiterentwickelt, das sollte schon jeder selbst lesen. Ich kann nur sagen, es lohnt sich in jedem Fall.

Die Erlebnisse von Caro als chaotische Protagonistin haben es in sich. Die Story ist interessant, spannend und abwechslungsreich. Je tiefer Caro in die Misere rutscht, umso spannender wird der Krimi. Interessant fand ich auch die Entwicklung von Caro, die im Laufe des Krimis eine erstaunliche Wandlung nahm.

Ausgesprochen gut hat mir die gut beschriebene, anschauliche Hinterhofatmosphäre im Prenzlauer Berg gefallen. Und dann das überraschende Finale, damit hätte ich nicht gerechnet, hat mir sehr gut gefallen. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 05.06.2019

Nicht ganz mein Fall ...

1

Rezension zu „Hinterhaus“ von Lioba Werrelmann

Journalistin Carolin stolpert wider Willen in einen Kriminalfall, der sie tief in die Vergangenheit Ost-Berlins führt. In einem Hinterhaus in Prenzlauer ...

Rezension zu „Hinterhaus“ von Lioba Werrelmann

Journalistin Carolin stolpert wider Willen in einen Kriminalfall, der sie tief in die Vergangenheit Ost-Berlins führt. In einem Hinterhaus in Prenzlauer Berg findet sie die Leiche eines seit Langem vermissten Jungen. Doch kaum jemand scheint sich an ihn erinnern zu wollen. Die Hausbewohner schweigen, und die Polizei ermittelt nur halbherzig.

Eigentlich hat Carolin andere Sorgen. Ihr Freund ist weg, sie hat keine Wohnung mehr und keinen Job. Aber ehe sie sichs versieht, ist sie dem Mörder zu nahe gekommen. So wird das Hinterhaus auch für Carolin zur tödlichen Falle ...

Um ehrlich zu sein, hatte ich mir das ganze nach dem Klappentext ein klein wenig anders vorgestellt.
Das düstere Cover und die Leseprobe haben mich auf das Buch aufmerksam gemacht und ich konnte mich dank der Lesejury in einer Leserunde mit anderen Lesern austauschen. Es kam für mich und meinen Geschmack ein wenig zu viel „Fäkalsprache“ in der Story vor. Auch wenn laut der Autorin dieses niemanden ekeln sollte, sondern lediglich die Figur der Carolin beschreiben und ausdrücken sollte, war für mich irgendwann eine Grenze erreicht, an der ich das nicht mehr lesen wollte.
Positiv an diesem Buch war für mich jedoch die Recherchearbeit der Autorin. Sie hat sich sehr ausführlich mit der Geschichte der Hinterhäuser im Prenzlauer Berg und deren drumherum auseinandergesetzt und das auch wirklich alles sehr gut in Worte gefasst und erklärt.
Die Figuren an sich waren nicht so wirkliche Symphatieträger, bzw. bin ich mit diesen nicht wirklich „warm“ geworden, was aber durchaus an meinem ganz persönlichen Lesegeschmack liegen kann. Es wird sicherlich genügend Leser geben, die das Buch richtig klasse finden werden, jedochjedoch gehöre ich nicht dazu.
Das ist aber ja gar kein Problem, denn es kann einem nicht alles gefallen, man kann nicht alles gut finden, denn sonst wäre es ja absolut langweilig.
Ich bedanke mich natürlich trotzdem für die tolle Möglichkeit das Manuskript lesen zu dürfen. Dies ist für mich auch nach wie vor immer wieder ein absolutes Highlight.
Wer also im Bezug auf einige Ausdrücke nicht allzu zart besaitet ist und einen durchaus spannenden Kriminalroman lesen möchte, kann getrost zu Hinterhaus greifen.

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Veröffentlicht am 04.06.2019

Guter Ansatz, Luft nach oben

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Der Kriminalroman „Hinterhaus“ Lioba Werrelmann ist 2019 im Bastei Lübbe Verlag erschienen.
Als die Ich-Erzählerin Caro nach einer Yoga-Stunde nach Hause kommt findet sie eine leere Wohnung vor und ihre ...

Der Kriminalroman „Hinterhaus“ Lioba Werrelmann ist 2019 im Bastei Lübbe Verlag erschienen.
Als die Ich-Erzählerin Caro nach einer Yoga-Stunde nach Hause kommt findet sie eine leere Wohnung vor und ihre Habseligkeit stehen in sieben Umzugskisten im Hof. Ihr Freund Jens, ein Orthopäde, hat sie ohne ein Wort verlassen. Sie ist nun nicht nur obdachlos, sondern verliert auch kurze Zeit später ihren Minijob und dann wird auch noch die Leiche eines lange vermissten Jungen gefunden.
Ich habe einen spannenden Krimi erwartet und bin voller Vorfreude in das Buch gestartet. Die derbe Sprache zu Beginn des Buches, garniert mit den detaillierten Beschreibungen menschlichen Erbrechens hat meinen Lesefluss dann doch gebremst. Besonders hervorheben möchte ich, dass die einzelnen Protagonisten des Buches alle nicht normal erscheinen und alle Charaktere ganz unterschiedliche psychische Auffälligkeiten haben. Die Handlung selbst ist spannend und auch das Ende hat mich überrascht. Alles in Allem ist Hinterhaus ein Buch, das durch eine gute Idee besticht, aber Luft nach oben lässt. 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 03.06.2019

Die Geheimnisse des Hinterhauses

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Carolin fällt aus allen Wolken – ihr Freund Jens verlässt sie, Wohnung ist weg und dann verliert sie noch ihren Job. Gott sei Dank nimmt sie die merkwürdige Mandy aus dem Hinterhaus auf. Doch dann beginnt ...

Carolin fällt aus allen Wolken – ihr Freund Jens verlässt sie, Wohnung ist weg und dann verliert sie noch ihren Job. Gott sei Dank nimmt sie die merkwürdige Mandy aus dem Hinterhaus auf. Doch dann beginnt erst Recht ihr Alptraum – Caro findet den seit 20 Jahren verschwundenen, eingemauerten Hans tot im Toilettenkabuff. Sie stößt schnell auf Lügen, Geheimnisse und Verrat und weiß nicht wen sie trauen kann.
Kann Caro alles aufklären und ihr Leben wieder in den Griff bekommen?

Das Cover als auch der Titel sind sehr gut gewählt – es hat etwas Düsteres und Geheimnisvolles an sich und erklärt sich von selbst.
Der Schreibstil ist flüssig und man fliegt nur durch die Seiten. Durch die kurzen Kapitel und Sätze wird immer mehr Spannung aufgebaut. Die Autorin versteht es den Leser zu fesseln.

Der Roman wird aus Caros Sicht erzählt. Zwischendurch gibt es Einschübe von Adrian und seinen Ermittlungen.

Caro ist weltfremd und wirkt hilflos. Sie weiß nicht wie das Leben läuft und wurde immer nur behütet – zunächst von ihrem Vater und dann von Jens. Sie musste nie wirklich selber nachdenken und hat nichts hinterfragt. Somit fällt sie buchstäblich aus allen Wolken und muss lernen selbständig zu werden.
Die Bewohner sind alle merkwürdig und jeder hat Dreck am Stecken. Hier wirkt keiner sympathisch, sie sind einen fremd und man kann sich mit niemanden identifizieren.

Die Idee zu dem Buch ist sehr gut, aber man hätte mehr daraus machen können. Die Themen Wochenheim und Kindermissbrauch sind leider sehr kurz gekommen. Diese wurden eigentlich mehr von den Geheimniskrämereien der Bewohner, die ständigen Wiederholungen der Fäkalsprache als auch immer wieder die Betonung wie „dumm“ Caro ist, unterbrochen. Das hat mich doch sehr genervt und geärgert.
Teils gab es Szenen die nicht authentisch wirken und unglaubwürdig erscheinen.

Die Geheimnisse der Bewohner werden Stück für Stück dem Leser näher gebracht. Bis zum Schluss wusste man nicht wer der Mörder von Hans war und man konnte mitermitteln. Über den Ausgang war ich dann doch sehr überrascht. Dies hat mich dann ein bisschen mit dem Buch versöhnt.

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