Leserunde zu "Totenstille" von Will Dean

Eine gehörlose Journalistin auf der Spur eines Serienmörders
Cover-Bild Totenstille
Produktdarstellung
(26)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
Will Dean (Autor)

Totenstille

Denn das wahre Böse ist lautlos. Kriminalroman

Sabine Schilasky (Übersetzer)

Als die junge Journalistin Tuva Moodyson in das nordschwedische Gavrik zieht, erschüttert ein grausamer Mord die Kleinstadt. Die Tat trägt die Handschrift des Medusa-Killers, der vor zwanzig Jahren sein Unwesen trieb und nie gefasst wurde. Tuva weiß, dass diese Story ihre große Chance sein könnte. Doch die Journalistin hat zwei Handicaps: Sie ist gehörlos, und sie fürchtet sich vor dem Wald. Ihre Schwächen könnten ihr allzu leicht zum Verhängnis werden. Denn je tiefer sie in den rätselhaften Fall eintaucht, desto weiter muss sie sich in das Dickicht des Waldes vorwagen, wo ein Gegner auf sie wartet, der ihre dunkelsten Ängste übertrifft ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 18.09.2019 - 08.10.2019
  2. Lesen 23.10.2019 - 12.11.2019
  3. Rezensieren 13.11.2019 - 26.11.2019

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 17.11.2019

Wer nicht hören kann, muss sehen

2

Mit einer großen Liebe zum Detail und daraus resultierenden, bildhaften Beschreibungen der Personen, der Handlung und des Ortes fühlt man sich als Leser direkt so als wäre man Teil der Handlung, würde ...

Mit einer großen Liebe zum Detail und daraus resultierenden, bildhaften Beschreibungen der Personen, der Handlung und des Ortes fühlt man sich als Leser direkt so als wäre man Teil der Handlung, würde mit den Charakteren tatsächlich mitgehen, dabei sein und alles miterleben. Dies gab dem Buch seinen ganz eigenen Charme, auch wenn es dadurch leider inhaltlich an Spannung verlor.

Dunkel, kalt, verlassen. So lernen wir Gavrik, der Ort, an dem die gehörlose Protagonistin Tuva Moddyson lebt, kennen.
Das kleine Städtchen ist der letzte Ort, an dem die Reporterin gerne sein würde, doch um ihrer todkranken Mutter näher zu sein akzeptiert sie den unheimlichen Ort und die ungewohnte Umgebung. Dabei hofft sie allerdings dennoch auf eine Story, die sie aus diesem Kaff heraus direkt in eine bekannte Redaktion befördert. Die scheint sie auch zu bekommen als eine Leiche in der Nähe von dem winzigen Dorf Mossen entdeckt wird.
Der Mord wird direkt mit den früheren Medusa-Morden in Verbindung gebracht und die Suche nach dem Mörder beginnt. Doch wie weit ist Tuva bereit zu gehen um ihre Star-Story zu bekommen? Und wer kann wohl der Mörder sein?

„Totenstille“ von Will Dean hat in 426 Seiten und 52 Kapiteln eine neue Welt an skurrilen Charakteren, dunklen Geheimnissen und gruseligen Landschaften geschaffen, in die der Leser sofort eintauchen kann. Gerade durch einen spannenden Anfang sowie durch ein atemberaubendes, überraschendes Ende wird man dabei durch die Story geleitet.
Dabei führen Tuvas eigenständige Ermittlungen zu ominösen Personen, verwirrenden Verbindungen und letztendlich natürlich zu dem Mörder.
Es gibt einen großen Verdächtigenkreis, der besonders durch kleine Anmerkungen, seltsame Situationen und verwirrende Aussagen belebt wird. Dabei hilft auch hier der Detailreichtum, den Leser immer wieder sich selbst hinterfragen zu lassen. Ist mein Verdacht richtig? Wer kann der Mörder sein?
Gerade dadurch war auch die Auflösung, wer der Mörder ist, letztendlich doch sehr überraschend und spannend aufgebaut.
Zu den Charakteren: Keiner war mir wirklich sympathisch. Tuva mochte ich zu Beginn ganz gerne, doch im Verlauf des Buches schien sich ihr Charakter etwas zu verändern, wurde unangebracht furchtlos, unerschrocken, aber vor allem auch unhöflich, tabulos, unangenehm.
Der Rest war entweder zu skurril um sie wirklich einschätzen zu können, im Verdächtigenkreis und damit unmöglich sympathisch oder teilnahmslos und unangebracht urteilend.
Diese negativen Gefühle verstärkten jedoch lediglich das Gefühl im Buch, dass jeder verdächtig und zu allem fähig ist.

Fazit: Das Buch hat mir recht gut gefallen. Es war sehr detailreich und dadurch teilweise weniger spannend als es hätte sein können oder sein sollen.
Dafür hat es den Leser allerdings sehr gut Teil des Geschehens werden lassen. Manchmal hatte ich das Gefühl, ich würde das Ganze tatsächlich mit den eigenen Augen sehen weil es einfach so gut beschrieben wurde.
Ich mochte auch gerne, wie man durch das Buch diese wenig besiedelten Gegenden Schwedens besser kennenlernen konnte und wie die unterschiedlichen Charaktere alle seltsam und mal etwas anderes waren.
Leider blieben einige andere Fragen offen. Zum Beispiel wurde Tuva bei ihren Recherchen bedroht, doch so wirklich wurde nie aufgelöst, von wem. Das war etwas ärgerlich, auch wenn das Ende durch seine phänomenalen Schlussszenen in den letzten 40 Seiten nochmal wunderbare Überzeugungsarbeit geleistet hat.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, doch ist es auch kein Lieblingsbuch oder ähnliches geworden. Daher von mir 3,5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung an solche, die gerne Mal ein wenig vom Leben in Schweden verbunden mit der Spannung einiger verzweigter Morde erfahren würden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 13.11.2019

Auf den Spuren des Medusa-Killers - Journalistin Tuva im Einsatz!

1

"Totenstille" von Will Dean ist ein schwedischer Krimi, der sich gut und flüssig lesen lässt und sehr detailliert geschrieben wurde.
Die Journalistin Tuva Moodyson zieht aus der Metropole zurück in die ...

"Totenstille" von Will Dean ist ein schwedischer Krimi, der sich gut und flüssig lesen lässt und sehr detailliert geschrieben wurde.
Die Journalistin Tuva Moodyson zieht aus der Metropole zurück in die schwedische Kleinstadt Gavrik, um nahe bei ihrer sehr kranken Mutter zu sein. Sie arbeitet bei der örtlichen Zeitung und wartet auf ihre Chance, sich zu beweisen.

Es geschieht ein grausamer Mord im Utgard-Wald, bei dem die Augen des Opfers herausgeschnitten werden - und alles darauf hindeutet, dass der Medusa-Killer wieder zugeschlagen hat, der vor 20 Jahren bereits dreimal tötete...oder war es ein Nachahmer?!

Nun kann Tuva ihre Story bekommen - allerdings muss sie sich hierbei ihren Ängsten stellen, denn sie hat Panik im Wald, und ausserdem ist sie gehörlos, ein Handicap, das allerdings durch ihre Hörgeräte ausgeglichen werden kann - wenn sie Ruhe braucht, werden die einfach ausgeschaltet und Tuva ist von den Einflüssen der Aussenwelt abgeschottet!

Die Protagonisten, von Tuva über die ermittelnden Dorfpolizisten bis hin zu den Bewohnern von Mossen, dem Ortsteil, in dem die erste Leiche gefunden wird, sind allesamt schrullig und einzigartig.
Dadurch könnten sie alle etwas zu verbergen haben und man hat erst einmal mehrere Personen im Verdacht, der Killer zu sein…
Leider war mir Tuva die ganze Zeit über nicht richtig nah, denn die Beschreibungen des Autors sind zwar sehr detailliert, jedoch häufig an den falschen Stellen: so erfährt der Leser beispielsweise mehrfach die Farbe von Tuvas Lieblingsgummibärchen, aber die wichtigen Details werden hier oft nur in Nebensätzen erwähnt. Das finde ich schade, und es hat auch die Spannung deutlich beeinträchtigt.
Außerdem passt es nicht zusammen, dass Tuva Angst vor dem Wald hat, jedoch mehrfach auf eigene Faust (und teils ohne jemandem Bescheid zu geben) losläuft, um diversen Spuren und Hinweisen nachzugehen.
Zum Ende hin gibt es zudem diverse offene Fragen, allerdings sind die nicht lebenswichtig…

Mein Fazit: eine tolle Grundstory, die in der Ausführung ein bisschen wenig Schwung hat...aber wer auf ruhige Krimis steht, der ist hier richtig!

P.S.: Grandios fand ich den Aufbewahrungsort der Augen der Opfer, Respekt, welch ein Versteck... ;)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 13.11.2019

Totenstille -ausbaufähig

0

Totenstille, von Will Dean

Cover:
Hier kann man schon Gänsehaut bekommen. Und wie sich der Titel im Wasser spiegelt ist echt klasse.

Inhalt:
Tief im dunklen Wald, in der Nähe einer schwedischen Kleinstadt, ...

Totenstille, von Will Dean

Cover:
Hier kann man schon Gänsehaut bekommen. Und wie sich der Titel im Wasser spiegelt ist echt klasse.

Inhalt:
Tief im dunklen Wald, in der Nähe einer schwedischen Kleinstadt, wird die Leiche eines Mannes gefunden, dessen gewaltsamer Tod die Menschen sofort an die Tat der Morde von vor zwanzig Jahren denken lässt, die im selben Wald verübt wurden und dessen Täter nie gefasst wurde.

Die junge Journalistin Tuva ist ehrgeizig und wittert ihre Chance auf eine große Story.
Doch Tuva hat zwei Handicaps: Sie ist gehörlos, und sie fürchtet sich vor dem Wald…..

Meine Meinung:
Ein spektakulärerer Einstieg (Elch-Attacke), lies mich auf einen spannenden und sehr aktiven Krimi hoffen.
Dann wurden die Beteiligten allen voran Tuva die Journalistin und die unmittelbaren Bewohner des Dorfes mit all ihren Eigenheiten vorgestellt.
Und hier verbargen sich schon sehr viele Fragezeichen, alles wirkt recht skurril und spannend.

Doch dann begann die Geschichte etwas abzuflachen. Es wurde zäh und etwas langatmig.
Durch den speziellen Schreibstil, alles wird sehr genau und bis ins kleinste unwichtige Detail beschrieben, wurde ich der Story immer weiter entfremdet. Vieles fand ich überhaupt nicht relevant oder hat mich überhaupt nicht weitergebracht. Manches hat mich auch einfach verwirrt, weil plötzlich was im Raum stand auf das sich noch nie bezogen worden ist. Ich hatte auch oft das Gefühl, wir drehen uns im Kreis.

Zwei Beispiele bei dem ich nicht weiß ob ich es gut oder zu übertrieben finden soll:
-Der Dreiviertelmond macht alles so grau wie das Blut in einem gedünsteten Lachsfilet.
-…und drehte den versiegelten Verschluss einer Cola Flasche ab.


Tuva war für mich kein Sympathieträger und sie wurde mir auch nach und nach immer unglaubwürdiger als Charakter.

Am Ende wird es dann noch spannend, wobei sich Tuva in meinen Augen jedoch recht unüberlegt verhält.

Zum Schluss bleiben auch einige Fragen die ich gerne beantwortet hätte.

Autor:
Will Dean wurde in den englischen Midlands geboren. Nach seinem Studium an der London School of Economics arbeitete er einige Zeit in der englischen Hauptstadt, bevor es ihn der Liebe wegen nach Schweden zog, wo er ein Holzhaus mitten im Wald nördlich von Göteborg baute, in dem er nun mit seiner Familie wohnt. Sein Krimidebüt wurde für den beliebten »Zoe-Ball-Bookclub« ausgewählt und vielfach begeistert besprochen.

Mein Fazit:
OK, nun am Schluss kann ich sagen die Story dahinter gefällt mir, aber bei der Umsetzung fehlte mir die Spannung. Vor allem im Mittelteil, hat sich doch recht zäh (für mich) gelesen. Hochspannend war es für mich erst die letzten 40 Seiten.

Von mir 3,5 Sterne die ich fürs Debüt auf 4 Sterne aufrunde.(Dort wo ich nur ganze Stern geben kann)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 13.11.2019

Die Stille im Wald

0

Tuva ist Journalistin bei einer kleinen örtlichen Zeitung. Als im Wald die Leiche eines Mannes gefunden wird, die Augen entfernt, sind sich alle sicher: Der Medusa-Mörder ist zurück. Vor Jahren starben ...

Tuva ist Journalistin bei einer kleinen örtlichen Zeitung. Als im Wald die Leiche eines Mannes gefunden wird, die Augen entfernt, sind sich alle sicher: Der Medusa-Mörder ist zurück. Vor Jahren starben schon einmal Menschen und wurden ohne ihre Augen gefunden. Doch warum tötet der Mörder und vor allem: Wer in dem kleinen schwedischen Ort ist der Mörder?

Tuva ist eine interessante Protagonistin. Sie ist taub und sie fürchtet sich vor der Dunkelheit im Wald. Beides Dinge, die sie bei ihren Ermittlungen in dem aktuellen Fall behindern. Während sie noch die Verdächtigen und Anwohner befragt, wird ein weiteres Opfer gefunden. Und Tuva wird bedroht. Doch noch hat sie keine Ahnung, wer der Mörder sein könnte.

Das Buch hat mir gut gefallen, auch wenn es von skurrilen Charakteren wimmelt. Doch irgendwie kann man sie sich sehr gut vorstellen – vor allem in diesem ländlichen Teil Schwedens, in dem die Menschen unter sich bleiben.

Die Geschichte ist sehr bildhaft erzählt und liefert einige Verdächtige. Das ist vielleicht auch der größte Nachteil des Buches … die Verdächtigen sind irgendwie zu offensichtlich, so dass ich schnell alle ausgeschlossen habe und mir dachte, dass jemand der Mörder sein muss, der nach außen hin unverdächtig wirkt. Aber das tut der Spannung keinen Abbruch. Gerade das letzte Drittel ist überaus spannend und man muss sich große Sorgen um Tuva machen.

Das Buch kann ich empfehlen und ich werde Tuva gerne bei einem neuen Fall begleiten, denn sie hat etwas, das mich sehr anspricht. Ich würde mich freuen, noch einmal in das kleine Städtchen inmitten von Wald zu reisen, um Tuva bei Recherchen zu einem neuen Artikel zu begleiten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 24.11.2019

Solide Unterhaltung ohne Spannungshighlights

1

Der Klappentext hat mich wahnsinnig neugierig gemacht:
„Als die junge Journalistin Tuva Moodyson in das nordschwedische Gavrik zieht, erschüttert ein grausamer Mord die Kleinstadt. Die Tat trägt die Handschrift ...

Der Klappentext hat mich wahnsinnig neugierig gemacht:
„Als die junge Journalistin Tuva Moodyson in das nordschwedische Gavrik zieht, erschüttert ein grausamer Mord die Kleinstadt. Die Tat trägt die Handschrift des Medusa-Killers, der vor zwanzig Jahren sein Unwesen trieb und nie gefasst wurde. Tuva weiß, dass diese Story ihre große Chance sein könnte. Doch die Journalistin hat zwei Handicaps: Sie ist gehörlos, und sie fürchtet sich vor dem Wald. Ihre Schwächen könnten ihr allzu leicht zum Verhängnis werden. Denn je tiefer sie in den rätselhaften Fall eintaucht, desto weiter muss sie sich in das Dickicht des Waldes vorwagen, wo ein Gegner auf sie wartet, der ihre dunkelsten Ängste übertrifft ...“
Außerdem hatte ich Lust, mehr über die ungewöhnliche Protagonistin zu lesen. Tuva ist gehörlos, kommt aber mit Hörgeräten gut zurecht. Ihr Leben in der Metropole London muss sie aufgeben, als ihre Mutter erkrankt. Also geht es zurück in die schwedische Provinz, die ungeliebte.
Bald erschüttern seltsame Morde die Einöde mit den skurrilen Bewohnern, und Tuva ist mittendrin…
Der Krimi beginnt recht spannend, aber die Spannung dominiert insgesamt leider nicht. Es gibt ausführliche Beschreibungen, eine Detailverliebtheit und noch vor dem Ende können die Rätsel durch aufmerksames Lesen eigentlich gelöst werden.
Wer einen Krimikracher sucht, bei dem es Schlag auf Schlag geht, wird mit „Totenstille“ nicht glücklich werden; auch die Sprache und der Stil sind vielleicht nicht jedermanns Sache. Eine Erzählung vor skandinavischem Hintergrund mit ein paar mysteriösen Elementen wird jedoch präsentiert.

Sehr gut gefiel mir das Cover und der Grundgedanke des Autors; auch Ich-Erzähler wie die Protagonistin mag ich sehr gerne. Insgesamt hatte ich mir vor der Lektüre aber mehr versprochen als einigermassen solide Unterhaltung.
Daher vergebe ich drei von insgesamt fünf möglichen Sternen für „ Totenstille“ von Will Dean.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil