Leserunde zu "Cyber Trips" von Marie Graßhoff

Der Krieg Mensch gegen Maschine hat begonnen!
Cover-Bild Cyber Trips
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Mit Autoren-Begleitung
Marie Graßhoff (Autor)

Cyber Trips

Roman

Im Jahr 2101 hat die Menschheit nach erbitterten Kämpfen gegen die künstliche Intelligenz KAMI einen herben Rückschlag erlitten. Millionen wurden von ihrem technologischen Virus infiziert und verloren jeglichen eigenen Willen. Während auf der ganzen Welt nach einem Heilmittel geforscht wird, versucht die Kämpferin Andra hingegen Kontakt mit KAMI aufzunehmen — überzeugt davon, dass das Programm eine Persönlichkeit entwickelt hat ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 06.04.2020 - 26.04.2020
  2. Lesen 04.05.2020 - 24.05.2020
  3. Rezensieren 25.05.2020 - 07.06.2020

Bereits beendet

Schlagworte

Künstliche Intelligenz artificial intelligence KI AI KAMI Moja Nanotechnologie Nanobots Virus Superkrieger Cyborg Special Units Space Corps Yuna Andra Luke Bible Flover Nakamura Okijen Byth Marshall Marshall Lloyd Maschinengott Kult Sekte Überleben der Menschheit Krieg der Maschinen Epidemie Pandemie Seuche Science Fiction Romane

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 07.06.2020

Cyber Trips hat mich sprachlos zurückgelassen

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Vorab ein großes Dankeschön an die Lesejury und den Bastei Lübbe Verlag! Die gemeinsame Leserunde war eine sehr schöne Erfahrung :)

"Cyber Trips" setzt da an, wo "Neon Birds" geendet hat und gerade durch ...

Vorab ein großes Dankeschön an die Lesejury und den Bastei Lübbe Verlag! Die gemeinsame Leserunde war eine sehr schöne Erfahrung :)

"Cyber Trips" setzt da an, wo "Neon Birds" geendet hat und gerade durch diesen nahtlosen Übergang habe ich mich wieder sehr schnell in die Welt und die Geschichte einfinden können. Noch dazu gibt es vor dem ersten Kapitel eine Zusammenfassung des Vorgängerbandes, die sehr hilfreich ist und leicht in Vergessenheit geratene Details in Erinnerung ruft - inklusive Illustrationen der Charaktere!

Die Geschehnisse werden weiterhin von Andra, Okijen, Luke und Flover erzählt. Die vier Hauptcharaktere haben ihre Ecken und Kanten, an denen zumindest ich mich manchmal gestoßen habe, was sie jedoch auch sehr liebenswert macht. Ich habe sie alle irgendwie ins Herz geschlossen, aber Luke bleibt weiterhin mein Favorit. Ich meine... er hat ein Huhn! Wie kann man ihn nicht lieben? Zudem ist auch Andra stark in meiner Achtung gestiegen, da sie bereits eine tolle Charakterentwicklung hinter sich hat. Und ich shippe sie und Okijen eventuell ein wenig.

Anders als zuvor kommt nun aber auch eine fünfte Perspektive dazu. Diese verrate ich euch zwar nicht (ich möchte euch ja schließlich die Überraschung nicht vorweg nehmen), aber auch diese hat mir sehr gefallen, da ich zuvor wenig Bindung zu der Person aufbauen konnte und sie nun besser verstehe.

Und wenn ich ganz ehrlich bin, fand ich sogar KAMIs Kapitel toll. Die Künstliche Intelligenz hat es mir total angetan - ich war von Anfang an fasziniert und gleichermaßen abgeschreckt von diesen Denk- und Verhaltensmustern, was sich nun auch im Folgeband weiter fortsetzt.


"Seit ich denken kann, kenne ich das Schicksal der Menschen. Roh und ungeschönt nehme ich es wahr, mit meinem ganzen Sein, meinem ganzen Denken, meiner vollständigen Existenz: Sie leben farblose Leben, die farblos enden. Als wäre sie blind, nicht nur dem Leid hrer Welt gegenüber, sonder auch ihren eigenen. Was gibt ihnen Kraft zu kämpfen?"

~ Zitat, S. 238


Zwar bin ich schnell ins Geschehen eingetaucht, habe dann jedoch festgestellt, dass es nach dem fulminanten Ende des ersten Bandes deutlich ruhiger weitergeht. Ich habe schon befürchtet, dass ich durch "Neon Birds" zu hohe Erwartungen hatte, aber nach etwa einhundert Seiten hat sich dieser Knoten gelöst.

Eine von Marie Grasshoffs großen Begabungen ist eindeutig ihr Schreibstil. Das Buch war nämlich nicht nur super spannend nach dem gelösten Knoten, sondern enthielt gleichzeitig so viele Wendungen, mit denen ich nie gerechnet hätte, sodass ich nahezu durchgehend mit offenem Mund da saß. Ich habe vor allem die Kampfszenen geliebt, denn sie waren a) sehr gut vorstellbar und b) echt episch.

Und wenn wir schon von Maries Begabungen sprechen, dürfen wir das Worldbuilding nicht außen vor lassen! Ich bin noch immer enorm begeistert davon, wie viel Recherche die Autorin betrieben hat und wie logisch und perfekt alles zusammenpasst. Für jedes Phänomen oder jede Entwicklung gibt es eine nachvollziehbare Erklärung bzw. eine (natur)wissenschaftliche Begründung. Viele davon stimmen sogar mit meinen Interessen überein, wie zum Beispiel die Tatsache, dass es für Pflanzen im Privathaushalt jährliche Entlohnung gibt und demzufolge selbst (oder vor allem) die Großstädte grün und bepflanzt sind.

Zum Schluss noch eine Bemerkung zur Gestaltung: der Wahnsinn! Abgesehen von der Tatsache, dass das Cover super mit dem von "Neon Birds" harmoniert, bin ich auch von der Innengestaltung enorm begeistert. Immer wieder schmücken einzelne Illustrationen die Seiten, dazu kommen die Akten aus dem Archiv der militärischen Aufzeichnungen, die einem vorzügliches Hintergrundwissen bescheren.

Zusammengefasst kann ich also sagen, dass "Cyber Trips" mir nach anfänglicher Skepsis doch unglaublich gut gefallen und mich besonders durch die Spannung und unvorhersehbaren Wendungen überzeugt hat. Es lohnt sich definitiv, weiter zu lesen. Ich bin nun sehr gespannt auf "Beta Hearts" und zähle die Tage schon hinunter.

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Rezension: Cyber Trips

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Da ich gar nicht so recht weiß, wie ich beginnen soll, fange ich einfachmal einmal damit an zu sagen, dass mir Maries Schreibstil, wie auch in Band 1, unheimlich gut gefallen hat. Ich mag ihre außergewöhnliche ...

Da ich gar nicht so recht weiß, wie ich beginnen soll, fange ich einfachmal einmal damit an zu sagen, dass mir Maries Schreibstil, wie auch in Band 1, unheimlich gut gefallen hat. Ich mag ihre außergewöhnliche Art zu schreiben sehr. Sie schafft es gleichzeitig gebildet zu klingen und den Text trotzdem flüssig und leicht lesbar zu gestalten. Vor allem die Kapitel aus der Sicht von KAMI waren geradezu poetisch zu geschrieben.
Eine weitere Sache, für die Marie einfach ein Händchen hat ist der Spannungsbogen. Wobei die Bezeichnung Bogen hier von mir nicht ganz treffend ist, dass ich das komplette Buch außerordentlich aufregend fand. Ganz besonders möchte ich hier betonen, dass ich die Plottwists so gut wie nie vorhergesehen habe, was den Lesespaß umso größer hat werden lassen. Ständig hat das Buch eine Wendung genommen, mit der ich nicht gerechnet habe. Das ist eine Eigenschaft, die ich sehr schätze.
Was ich in meiner Rezension nicht unerwähnt lassen möchte, auch wenn es natürlich in Band 2 nicht allzu präsent war, ist das grandiose Worldbuilding, von dem ich in „Neon Birds“ bereits völlig fasziniert war. Sowohl die entstandenen Probleme, als auch die daraus resultierenden Eigenschaften und Anpassungen der von Marie erfundenen Welt sind so realistisch und intelligent begründet dargestellt, dass ich mir etwas Ähnliches für unsere reale Zukunft in einigen Jahren durchaus vorstellen könnte (zum Beispiel die durch die Klimaerwärmung voranschreitende Gefahr der Verwüstung).
Kommen wir nun zu den Charakteren. Wie auch in Neon Birds ist Flover mein absoluter Liebling. Seine nach außen verschlossene und harte Art in Kombination mit der Loyalität und Warmherzigkeit Luke gegenüber machen ihn zu einem so außergewöhnlichen und bezaubernden Charakter. Auch Luke hat mir in Band 2 wieder gut gefallen. Für die Menschen, die er einmal ins Herz geschlossen hat, würde er alles tun. Auch wenn seine dafür gewählten Wege manchmal moralisch etwas fragwürdig sind. Die altbekannten Nebencharaktere Marshall, Byth, Liza Moore und Alaska hat Marie wieder großartig dargestellt. Ihre Handlungen waren für mich klar nachvollziehbar und vor allem hat mich beeindruckt wie gut wieder beschrieben wurde, dass diese Menschen nicht einfach nur gut oder böse sind, sondern verschiedene Facetten haben. Auch Ellis als neu dazugekommener Charakter hat mich sehr neugierig gemacht. Ich hoffe wir erfahren noch etwas mehr über seine Vergangenheit im kommenden Band. Calen habe ich in Neon Birds leider vermisst und ich hoffe, dass ihr in Beta Hearts wieder eine größere Rolle zuteil wird.
So nun kommen wir zu Andra und Okijen und leider auch einem kleinen Kritikpunkt von mir.
Ich mag beide als eigenständige Charaktere sehr gerne, aber zusammen als Paar konnten sie mich bisher leider noch nicht überzeugen. Ich konnte den Funken zwischen den beiden, das Knistern, einfach nicht nachempfinden. Außerdem hatte ich ein Problem mit Andras emotionalen Reaktionen und Gedanken bezüglich Okijen, sobald er sich in Gefahr begibt oder ihm etwas zustößt, im Vergleich zu dem was sie ihrer Familie gegenüber empfindet. Erst vor wenigen Wochen ist nicht nur ihre komplette Familie, sondern auch all ihre Freunde und ihr soziales Umfeld ausgelöscht, ja sogar ermordet worden. Mir kam es beim Lesen so vor als wären der Verlust, die Trauer und die Ohnmacht, welche sie dabei verspürt hat weniger intensiv gewesen, als sie sie gegenüber Okijen empfindet, sobald es gefährlich wird. Zwar ist er zu ihrer wichtigsten Bezugsperson geworden nachdem ihr Dorf zerstört wurde und sie hat Gefühle zu ihm entwickelt, trotzdem kennen sie sich erst seit kurzer Zeit. Aber was nicht ist, kann ja noch werden und so hoffe ich darauf, dass Beta Hearts mich die Anziehung zwischen den beiden fühlen lassen wird
Auf das Finale freue ich mich jetzt nämlich schon sehr und kann kaum erwarten, bis es erscheint

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Spannend, spannender, Herzrasen!

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Zum Inhalt:
Spannend geht es auch im zweiten Teil der Neon Birds Reihe weiter! Kami befällt immer mehr Menschen, sodass die Gefahr größer und größer wird, von Mojas infiziert zu werden. Da alle Bekämpfungsversuche ...

Zum Inhalt:
Spannend geht es auch im zweiten Teil der Neon Birds Reihe weiter! Kami befällt immer mehr Menschen, sodass die Gefahr größer und größer wird, von Mojas infiziert zu werden. Da alle Bekämpfungsversuche ins Leere laufen, versucht sich nun Andra daran, Kami aufzuhalten: Sie möchte mit Kami reden...?! Alle halten ihren Vorschlag für verrückt, doch sie lässt sich nicht beirren und tritt mutig vor. Zudem macht Andras (kulturelle) Herkunft Hoffnung auf den Sieg.

Auch Luke und Flover erkennen die aussichtslose Situation und müssen auf ihrer eigenen Mission flüchten, doch nicht nur vor den Moja, sondern auch vor den Menschen.

In diesem Teil werden einige Geheimnisse aus der Vergangenheit gelüftet, neue Charaktere treten in Erscheinung und bisher weniger hervorgestochene Figuren werden um so interessanter! Es bleibt bis zum Schluss spannend.

Spannungsbogen, Lesespaß und Authentitzität:
Wie bereits erwähnt startet Cyber Trips unheimlich spannend und bleibt es auch durch die wechselnden Storys der Figuren. Und dies finde ich sehr erstaunlich: Es gab lange kein Buch mehr, das mich so gefesselt hat. Das hängt auch mit der Authentizität der Figuren und der erbauten Welt zusammen. Man merkt, dass die Autorin sich unheimlich in die Thematik eingelesen hat. Die Welt, die hier errichtet wurde, ist zu jeder Zeit nachvollziehbar und logisch. Selbst die kleinsten Details machen Sinn und tragen zum Lesespaß bei, da man sich so als Rezipient auf das Geschehen einlassen und in die Figuren hineinversetzen kann.
Die Situation, in der sich die Protagonisten befinden, spitzt sich immer weiter zu, sodass man sich während des Lesens oft Fragen wie diese stellt: „Wie zum Teufel kommen sie da nun unversehrt heraus? Wie wollen sie die Welt vor den Moja retten? Wird es ihnen überhaupt gelingen?“ usw... Und das Beste ist zudem, dass Wendungen nicht vorhersehbar sind und man als Leser immer wieder überrascht wird.

Fazit:
Schlussendlich kann ich dieses Buch sehr empfehlen, weil es unheimlich spannend ist und auch sehr interessant bleibt. Da ich eigentlich keine Science-Fiction Bücher lese, war ich zunächst skeptisch, aber bereits der erste Band hat mich voll überzeugt, und der zweite konnte mindestens gleichziehen!
Deswegen muss ich dem Buch 5 von 5 Sternen geben und freue mich schon wahnsinnig auf Teil 3! Danke für das schöne LeseERLEBNIS!

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Veröffentlicht am 06.06.2020

Absolut großartige Fortsetzung!

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Erst einmal vielen Dank an die Lesejury, dass ich an der Leserunde teilnehmen konnte. Es hat wirklich wie immer Spaß gemacht.

Da es sich bei dem Buch um einen Folgeband handelt, kann es Spoiler zu Band ...

Erst einmal vielen Dank an die Lesejury, dass ich an der Leserunde teilnehmen konnte. Es hat wirklich wie immer Spaß gemacht.

Da es sich bei dem Buch um einen Folgeband handelt, kann es Spoiler zu Band 1 geben.

Cyber Trips ist die von mir langersehnte Fortsetzung von Marie Graßhoffs Sci-Fi-Triologie. Nachdem bereits Neon Birds mich absolut überzeugen konnte und uns mit einem richtig miesen Cliffhanger zurückgelassen hat, habe ich sehnsüchtig auf Cyber Trips gewartet! Da war sofort klar, ich muss es lesen! Sofort! Ich muss an dieser Stelle erwähnen, dass es meine erste Reihe aus diesem Genre ist und ich zuerst nicht so recht wusste, ob es überhaupt etwas für mich ist. Ich wurde aber sehr schnell davon überzeugt: Oh ja! Dieses Buch; diese Reihe! Das ist sowas von was für mich 😀 Ich hatte auf keiner einzigen Seite das Gefühl, dass ich mich nicht durch die Autorin abgeholt gefühlt habe. Die Sci-Elemente des Buches waren für mich immer gut nachvollziehbar – und das soll schon wirklich was heißen ;)

Das Cover des Buches fügt sich perfekt in die Reihe ein und gefällt mir fast so gut, wie vom ersten Teil – ich mochte die Farben des ersten Bandes einfach so gerne 😀 Marie Graßhoffs Schreibstil gefällt mir richtig gut und ich liebe besonders die Hintergrundinfos im Stil von Akteneinträgen, die es immer mal wieder im Buch zu finden gibt.

Wie auch beim ersten Band der Trilogie geht es direkt los. Was mir besonders gut gefallen hat, war die kurze Zusammenfassung am Anfang des Buches. Da ich Band 1 bereits letztes Jahr gelesen hatte, haben mir diese paar Seiten den Einstieg komplett erleichtert. Ich war direkt wieder mittendrin und up-to-date 😊

Wir folgen auch in diesem Band wieder unseren 2 bekannten Gruppen. Auf der einen Seite haben wir Luke und Flover, auf der anderen Seite Okijen, Andra und Byth. Während es bei Luke und Flover zunächst etwas ruhiger startet, geht es bei der anderen Gruppe recht schnell los mit der Action. Diese Action zieht sich dann durch das komplette Buch und erreicht eine Spannung, die wirklich fesselnd ist und – wer hätte es gedacht – in einem super spannenden Ende gipfelt. Ich habe keine Ahnung, wie ich es bis zum Erscheinen des dritten Bandes aushalten soll :/

Zu den Protagonisten kann ich sagen, dass sie auch in diesem Band wieder großartig ausgearbeitet sind und mir die Entwicklung jedes einzelnen Charakters wirklich gefallen hat. Wir erfahren mehr über Luke und seine Beweggründe, über Okijen und – was mich ganz besonders gefreut hat – Byth. Für mich war sie bereits im ersten Band ein interessanter Charakter und ich mag ihre direkte und unverblümte Art. Ich finde es so großartig, dass sie in Cyber Trips eine größere Rolle spielt als noch in Neon Birds. Andra ist für mich auch weiterhin der Charakter, mit dem ich am wenigsten anfangen kann. Sie macht in diesem Band eine unheimliche Entwicklung durch und ich bewundere ihren Mut und Einsatz, allerdings werde ich einfach nicht warm mit ihr. Und wen man natürlich nicht vergessen darf: KAMI. Auch über sie erfahren wir mehr in dieser Fortsetzung und die Aussichten für unsere Helden werden immer düsterer.

Was mit an diesem Buch besonders gefällt ist, dass soviele unvorhergesehene Dinge geschehen und man wirklich immer wieder denk: was passiert als nächstes? Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und daher 5 von 5 Sternen! Für mich toppt Band 2 sogar noch Band 1 – und das ist bei mir selten der Fall. Wenn Ihr die Reihe noch nicht kennt: Lest sie! Unbedingt.

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Veröffentlicht am 06.06.2020

Ein sehr starker zweiter Teil. Ich liebe diese Reihe

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Mit „Cyber Trips“ ist der zweite Band aus Marie Grashoffs „Neon Birds“-Welt erschienen. Der Kampf der Menschheit gegen eine scheinbar unbesiegbare künstliche Intelligenz geht in die nächste Runde. Der ...

Mit „Cyber Trips“ ist der zweite Band aus Marie Grashoffs „Neon Birds“-Welt erschienen. Der Kampf der Menschheit gegen eine scheinbar unbesiegbare künstliche Intelligenz geht in die nächste Runde. Der Roman ist im Mai 2020 bei Bastei Lübbe erschienen.

Im beginnenden 22. Jahrhundert kämpft die Welt schon seit Jahrzehnten gegen eine immer besser werdende künstliche Intelligenz, die sich KAMI nennt. Millionen wurden bereits infiziert und wurden so ihres freien Willens beraubt. Das Militär kennt nur eine Antwort: Kämpfen und die Ausbreitung mit allen Mitteln verhindern. Doch Andra, die Kämpferin aus dem Yuna-Dorf, hat einen anderen Plan: Sie möchte mit KAMI reden, weil sie glaubt, dass KAMI ein Bewusstsein hat.

Wow, wow, wow, was für ein zweiter Teil einer Reihe. Normalerweise bin ich recht entspannt, was das Warten auf weitere Teile angeht, aber hier würde ich am Liebsten sofort weiterlesen.
Zu Beginn gibt es eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse aus dem ersten Teil. Diese ist sehr gut gelungen und sorgt dafür, dass man direkt wieder in der Geschichte drin ist. Begeistert bin ich immer wieder von den philosophischen Kapiteln, in denen uns KAMIs Sichtweise näher gebracht wird, aber auch in den anderen Kapiteln gelingt es der Autorin neben den Ereignissen die Gefühle der Protagonisten gut herauszustellen. Das Buch in der Bahn zu lesen, ohne komische Blicke auf sich zu ziehen, war teilweise echt schwierig, so sehr habe ich das, was im Buch passiert, gefühlt.
Der Spannungsbogen steigert sich über das Buch ins Unermessliche. Ich fand alle Handlungsstränge interessant. Zwischendrin gibt es ein paar ruhigere Kapitel, in denen man kurz verschnaufen kann. Viele neue Informationen kommen hinzu. Das Verständnis für die Personen und KAMI steigt. Im Finale dieses Buches kratzt Marie Grasshoff allerdings sehr hart an der Grenze zum Informationsoverload. So viel passiert gleichzeitig, so viel wird enthüllt, so viele Gefühle. Mir hat das super gefallen, aber ich brauchte ein bisschen bis das alles in meinem Gehirn angekommen war.
An der Reihe an sich gefällt mir der Kontrast, der erschaffen wurde. Die Menschheit lebt in einem Militärstaat, der dafür gesorgt hat, dass die Menschen versorgt sind und nachhaltig leben. Dinge, die für uns heute noch normal erscheinen, sind in dieser Zeit verpönt und werden nicht mehr genutzt. Und obwohl wir uns in so vielen Dinge weiter entwickelt haben, haben wir es natürlich dennoch geschafft, etwas zu erschaffen, dass uns in unserer Existenz bedroht. Was wäre der Mensch auch ohne eine wirkliche Bedrohung? Das wäre ja irgendwie langweilig.
Man merkt der Reihe deutlich an, dass sich Zeit genommen worden ist, für das Worldbuilding. Hierzu tragen insbesondere die Militärakten bei, die immer wieder eingestreut werden. Es wirkt alles in sich schlüssig und durchdacht und gleichzeitig ist alles auch so komplex. Man wird zum Nachdenken angeregt. Das würde man nicht hinbekommen, wenn man hierauf weniger Wert gelegt hätte und die Autorin hat dies in der Leserunde bestätigt.
Bei den Charakteren habe ich immer noch keinen eindeutigen Favoriten. Ich mag sie alle irgendwie und jeder hatte starke Szenen in diesem Buch. Andra gefällt mir sehr in ihrer Denkweise und dass sie bereit ist einen anderen Weg zu gehen als der Rest der Menschheit. Sie möchte mit KAMI reden, was einiges an Mut erfordert. Okijens Kampf mit der Welt um ihn herum ist in diesem Teil sehr gut dargestellt und man erfährt mehr dazu, warum das so ist. Luke, der für die Menschen kämpft, die ihm was bedeuten, auch wenn es aussichtslos erscheint. Flover, der sich von Luke mitreißen lässt, auch wenn alles in ihm danach verlangt, einfach aufzugeben. KAMI, die eigentlich der Gegner ist, deren Gedanken man im gewissen Rahmen dennoch nachvollziehen kann.
Dieser Band hatte neben vielen Gefühlen und Action einige Überraschungen zu bieten, die ich so nicht erwartet habe. Es wurden einige Fragen beantwortet, die mich sehr interessiert haben, aber auch viele neue erschaffen. Ich bin sehr gespannt darauf, wie die Geschichte zu einem Ende geführt wird und ob meine Fragen in ausreichendem Maße beantwortet werden. Gerade bei den Personen, die diesen Militärstaat geschaffen haben, gibt es noch einiges, wozu ich gerne mehr wissen möchte.
Zum Schluss möchte ich noch die tolle Aufmachung des Buches erwähnen, auch wenn ich vorab nur das ebook hatte. Die Überschriften passen immer sehr gut zu den Kapiteln, zu Beginn gibt es von jedem Charakter ein Bild und neben den Militärakten findet man zwischendrin Illustrationen zu einigen Szenen des Buches, die ich sehr gelungen finde. Die Illustrationen kann man sich gerne auch schon vorab auf der instagram-Seite von Marie Grasshoff anschauen.

Fazit: Ein grandioser zweiter Teil, der mich noch mehr von dieser Reihe überzeugt hat und zu keinem Zeitpunkt schwächelt. Viele Fragen wurden beantwortet, neue erschaffen und der Spannungsbogen ist gut gelungen. Es wurde eine spannende Ausgangslage für das Finale dieser Reihe erschaffen. Ich möchte diese Reihe wirklich allen sehr ans Herz legen. Wenn euch der Klappentext anspricht, dann probiert diese Reihe aus, auch wenn euch das Label Science-Fiction vielleicht abschrecken mag. Es lohnt sich definitiv. Ich habe schon lange keine Reihe mehr gelesen, die mich so begeistern kann.

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