Das Cover finde ich wunderschön, es hat meine Aufmerksamkeit gleich auf sich gezogen. Der Titel sticht sofort ins Auge. Mutter und Tochter halten sich an der Hand und gehen. Gekleidet sind sie in historisch passender Kleidung. Im Hintergrund ist ein Haus zu sehen, was vom Baustil ebenfalls in die Zeit passt. Der rote Rahmen fasst alles ein.
Der Schreibstil ist locker, leicht zu lesen und bildhaft. Das Buch beginnt 1926. Das ist eine spannende Zeit. Es gibt nicht genug zu essen und so soll die 5 jährige Erika zu Tante Mimi nach Böhmen. Wie schwer muss es sein, seine Kinder zu einer ungeliebten Tante zu schicken, weil man sie nicht ausreichend ernähren kann?
Mein erster Eindruck zu den Personen ist ein guter. Sie bekommen beim Lesen ein Aussehen und Konturen. Sie werden lebendig. Alleine die Vorstellung, eine 5-jährige in den Zug zu setzen und sie nicht begleiten zu können, ist schon nahe an der Gänsehaut. Erika scheint ein freundliches und mitfühlendes Mädchen zu sein. Sie gefällt mir. Sie kommt gut bei Tante Mimi an. Sie scheint ein Wildfang zu sein. Hansi, der keine Noten lesen kann, bekommt die Klavierstücke von ihr vorgesungen, bevor sie zum Unterricht gehen. Noch scheint die das Leben in Böhmen noch in Ordnung zu sein. Erika und ihre Eltern sind seit 26 Jahren getrennt. Was für eine Zeitspanne!
Auf die weitere Entwicklung bin ich sehr gespannt, denn die Leseprobe endet an einer Stelle, die mich neugierig auf das weitere Geschehen macht. Ich erwarte weiter spannende, lebendige Unterhaltung, die mir die Zeit näher bringt. Wie wird es Erika, Hans, Mimi und den anderen in Böhmen ergehen? Werden sie rechtzeitig gehen? Wie reagieren Sie, wenn sie begreifen, dass ihre Heimat keine Heimat mehr ist?