Schnell-Leserunde zu "All Our Hidden Gifts - Die Macht der Karten" von Caroline O'Donoghue

Science-Fiction und Fantasy und Fusionen aus Beidem ist zwar das Beste,
aber nicht annährend das Einzige was ich lese.

Ich wähle nach Qualität aus, nicht nach Genre.


Noch nie eine Leseprobe erhalten, aber schon Tausend Bücher gelesen - also bin ich neugierig was diiese Seite hier zu bieten hat.

Das Cover mit dem Auge hat eindeutig mein Interesse geweckt. Überzeugt hat mich hier aber aber der Schreibstil. Diese offenen und ehrlichen Beschreibungen bzw. Aussagen der Protagonistin Maeve haben mich mehr als einmal zum Lachen gebracht. Kleine Kostprobe :)
"Ich bin weder legasthenisch noch taub oder blind, sondern zur allgemeinen Entäuschung schlicht und einfach dumm."
...oder
"Lily ist nicht per se unreinlich. Sie fühlt sich nur einfach nicht wohl in ihrem Körper. Meist ignoriert sie ihn ge­flissentlich. Am liebsten wäre sie wohl ein lesendes, zeichnendes Hirn im Glas."
Diese Formulierungen finde ich spitze und erfrischend anders im Vergleich zu den ganzen Coming of Age Geschichten. Ich bin gespannt, wie es mit Rory, Lily und Fiona weitergeht!!!

Erstmals woow! Das Cover sieht so geheimnisvoll und mystisch aus, dass ich sofort reinlesen musste. Und der Inhalt hat mich absolut umgehauen. Bereits im ersten Paragraph musste ich zwei Mal lachen und spätestens nach einer Seite habe ich beschlossen, dass ich das Buch unbedingt lesen muss.
Maeve ist eine interessante Protagonistin, die kein Blatt vor den Mund nimmt und mich auf ein Art an "Percy Jackson" erinnert. Sie scheint oft zu sprechen, bevor sie richtig nachdenkt und ist ziemlich impulsiv, womit sie Leute öfters eher unabsichtlich verletzt. Ich kann mich richtig gut mit ihr identifizieren, denn mir passiert das manchmal ebenfalls.
Sie ist ein starker Charakter, der seine Fehler hat und wirkt so unheimlich menschlich und auf eine eigene Weise sympathisch.
Auch den Plot finde ich bisher sehr spannend. Die Tarotkarten faszinieren mich und machen mir gleichzeitig ein wenig Angst. Als die Mamsell-Karte aufgetaucht ist, habe ich ernsthaft Gänsehaut bekommen (was natürlich auch an dem fesselnden Schreibstil gelegen hat). Ich muss dringend erfahren, was es damit auf sich hat.
Weiter würde ich nur zu gern mehr über Fiona wissen. Ich habe so die Vermutung, dass sie und Maeve Freundinnen werden könnten. Apropos Freundinnen, was ist eigentlich zwischen Lily und Maeve vorgefallen? Auch da brauche ich dringend mehr Informationen.
Und dann gibt es auch noch Lily's Bruder Rory, den ich schon jetzt in mein Herz geschlossen habe. Können wir bitte mal darüber reden, wie cool es ist, dass er sich die Fingernägel lackiert hat? Das schreit geradezu "Fuck Toxic Masculinity!", was ich absolut unterstütze. Er scheint allerdings auch ein Geheimnis zu haben. Ich bin mir sicher, dass er und Maeve sich dadurch noch näherkommen werden.
Ich könnte noch so viel mehr zur Leseprobe sagen, die mich total in ihren Bann gezogen hat, beschränke mich aber darauf, noch ein paar Stellen zu zitieren, die mir besonders gefallen haben.

"Miss Harris verpasste mir Strafdienst, nachdem ich einen Schuh nach Mr Bernard geworfen hatte." (S. 7, nach diesem Zitat hatte das Buch mich schon an der Angel)

"Himmel, muss ich mich für den Wunsch nach spuckefreien Blondies rechtfertigen?" (S. 20, einer der vielen Sprüche, der mich zum lachen gebracht hat)

"Raya hat zwei Kinder, einen Hund, eine Katze und ein drittes Auge." (S. 24, super Beschreibung, bei der ich schmunzeln musste)

Genau mein Genre, genau mein Ding und vor allem mega interessant. Ich muss wissen was passiert und ich möchte mich komplett in dieser Welt verlieren.
Ich liebe Protagonisten die alles andere als perfekt sind, so auch Maeve. Eine mit Ecken und Kanten.
Auch die Konstellation aus den anderen Protagonisten scheint vielversprechend zu sein. Und ein magisches tarot Kartenspiel vervollständigt das Ganze nun... Genial!

Das Cover ist schon mal ein echter Blickfang und lässt die Hoffnung auf viel mystische Spannung aufkommen. Die irische Kleinstadt und die heruntergekommene Schule sind für mich das perfekte Setting für die hoffentlich zahlreich auftretenden mystischen Momente. Die Protagonistin, die bisher ihre Familie eher enttäuscht hat und als Idiotin abgestempelt wird, hat ein großes Entwicklungspotenzial. Auch der Schreibstil wirkt sehr angenehm und lässt sich flüssig lesen.