Leserunde zu "Der Glanz der neuen Zeit" von Fenja Lüders

Die Speicherstadt-Saga geht weiter!
Cover-Bild Der Glanz der neuen Zeit
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Fenja Lüders (Autor)

Der Glanz der neuen Zeit

Speicherstadt-Saga

Hamburg in den 20er Jahren. Kaffeeimportfirma Kopmann und Deharde hat den Weltkrieg und die Inflation überstanden, wenn auch angeschlagen. Dass Mina sich nach Frederiks Rückkehr wieder aus dem Geschäft zurückziehen musste, gefällt ihr gar nicht. Zumal sie feststellt, dass Frederik spielt und Schulden macht. So beginnt Mina in aller Heimlichkeit, die Zügel selbst in die Hand zu nehmen.


Timing der Leserunde

  1. Bewerben 07.09.2020 - 27.09.2020
  2. Lesen 12.10.2020 - 01.11.2020
  3. Rezensieren 02.11.2020 - 15.11.2020

Bereits beendet

Schlagworte

Speicherstadt 20er Jahre Zwanziger Jahre Emanzipation Erster Weltkrieg 1. Weltkrieg Inflation Weimarer Republik Vernunftehe Kaffeehandel Kaffeekontor Anne Jacobs Hamburg Corinna Bomann Brigitte Riebe Saga

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 02.11.2020

Der lang ersehnte 2. Band ist eine gelungene Fortsetzung der Geschichte

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„Der Glanz der neuen Zeit“ ist der zweite Band der Speicherstadt-Saga von Fenja Lüders und im Bastei Lübbe Verlag erschienen. Lange hat der Leser auf die Fortsetzung der Geschichte warten müssen und seit ...

„Der Glanz der neuen Zeit“ ist der zweite Band der Speicherstadt-Saga von Fenja Lüders und im Bastei Lübbe Verlag erschienen. Lange hat der Leser auf die Fortsetzung der Geschichte warten müssen und seit dem Ende des ersten Bandes ist in der Geschichte viel passiert.

Der erste Band der Speicherstadt-Saga endet mit der Hochzeit von Mina und Frederik, sie geht diesen Bund zum Wohl der Familie und der Firma ein. Frederik soll die Firma an der Börse vertreten, während sie die Leitung innehat.
Doch mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs kommen schwere Zeiten auf Kopmann & Deharde zu. Während ihr Ehemann im Krieg ist, hält Mina die Firma zusammen. Doch mit Kaffee gehandelt werden kann schon lange nicht mehr.
Mina versucht, die Firma vor dem Ruin zu bewahren und sucht nach kreativen Lösungen. Dabei erhält sie Hilfe von ihren Freunden und der Familie, nicht aber von ihrem Ehemann. Der versucht im Gegenteil ihren Erfolg zu sabotieren. Kann Mina die Firma vor Unheil bewahren?

Da es eine Weile her war, seit ich den ersten Band gelesen hatte, musste ich erst wieder ein wenig in die Geschichte hineinkommen, da ich teilweise die Namen nicht mehr zuordnen konnte. Dann jedoch wurde man schnell in den Verlauf der Geschichte hineingezogen und fieberte bis zum Ende mit. Leider kam das Ende der Geschichte viel zu schnell, so dass ich nun geduldig auf den dritten Band warten muss.

Ich fand die Geschichte wieder großartig erzählt und es passiert wirklich viel, so dass das Lesevergnügen nicht abreißt und die Erzählung nicht langweilig wird.

Die Charaktere sind gut beschrieben und der Leser hat das Gefühl, sie noch besser kennenzulernen, als im ersten Band. Man erkennt etliche neue Fassetten an den Protagonisten, was sie interessant und liebenswert macht. Insgesamt habe ich sehr viel mitgefiebert, so dass mir beim Lesen nie langweilig wurde.
Für mich sind in der Geschichte auch einige unvorhersehbare Wendungen mit denen ich nicht gerechnet hatte. Auch das hat das Lesevergnügen gesteigert.

Ich empfehle das Buch allen, die bereits den ersten Band gelesen haben. Denn sonst ist es nicht ganz nachvollziehbar, was zuvor passierte. Ohne Kenntnis des ersten Bandes ist das Lesen zwar möglich, aber das Verständnis doch deutlich einfacher, wenn man „Der Duft der weiten Welt“ kennt.


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Veröffentlicht am 02.11.2020

Spannend und trotz sprachlichen Schwächen sehr lesenswert

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Inhalt:
Im zweiten Band der Speicherstadt-Sage ist gerade der erste Weltkrieg vorbei und Mina ist mittlerweile mit Frederik verheiratet und Mutter einer kleine Tochter. Obwohl es gerade nichts zu handeln ...

Inhalt:
Im zweiten Band der Speicherstadt-Sage ist gerade der erste Weltkrieg vorbei und Mina ist mittlerweile mit Frederik verheiratet und Mutter einer kleine Tochter. Obwohl es gerade nichts zu handeln gibt, fährt sie täglich ins Kontor, um dort nach dem Rechten zu sehen und wird dort von ihrer kleinen Schwester Agnes, die sie fortan öfter ins Kontor begleitet, auf die Idee gebracht, mit ihrem Schwiegervater Handel zu betreiben. Dieser hat schliesslich eine Kaffeeplantage und wäre somit die perfekte Quelle. Nur schade, dass Frederik, der immer noch als Soldat tätig ist, und sein Vater sich vor Jahren zerstritten haben.
Mina und ihr Schwiegervater werden sich aber handelseinig und die junge Frau beginnt, das Geschäft neu aufzubauen, was ihrem kontrollsüchtigen und verschwenderisch lebenden Ehemann gar nicht gefällt.

Meine Meinung:
Auch der zweite Teil der Speicherstadt-Saga liest sich nur so weg, was sicher an der Sprache liegt (dazu unten mehr), aber auch am Aufbau. Immer wieder kommt Spannung auf, zahlreiche Konflikte innerhalb der Familie entstehen und weitere Figuren kommen hinzu, die zuerst ihren eigenen Platz in der Geschichte finden müssen. Die Geschichte wirkt trotzdem nicht überladen, was mir sehr gut gefallen hat. In Hinblick auf den dritten Teil ist schon einiges angedeutet und einzelne offene Fragen warten noch darauf, beantwortet zu werden. Trotzdem endet der zweite Band nicht komplett verzettelt, sondern mit einem passenden Meilenstein für alle Figuren. Nur leider sind die letzten paar Seiten einen grossen Zeitsprung von der restlichen Handlung entfernt und einige Dinge sind mir und vielen anderen Teilnehmer:innen der Leserunde ein wenig zu schnell aufgelöst worden. Der Weg dahin wäre spannend gewesen und dem Buch hätten einige Seiten mehr gar nicht geschadet.
Ansonsten aber hat mir der zweite Band dieser Reihe wirklich gut gefallen und die Figuren haben es mir angetan. Sie alle sind äusserst liebevoll und einfallsreich beschrieben und haben ihren ganz eigenen Charakter. Allen voran natürlich Mina. Sie steht für sich ein, führt die Geschäfte, ist immer für ihre Freunde und ihre Familie da und muss sich zudem noch gegen ihren unnützen Ehemann behaupten. Aber auch ihre Grossmutter Hiltrud, die in diesem Band eine grosse Entwicklung durchmacht und ihre ein wenig angestaubten Prinzipien auch einmal hintenanstellt oder Minas Pensionatsfreundin Irma, die einen noch wichtigeren Part in Irmas Leben einnimmt, sind äusserst gelungen dargestellt. Minas Schwiegervater Paul, der sich als enorm herzlicher und vernünftiger Mann und somit als komplettes Gegenteil von Frederik herausstellt, sowie zwei alte Bekannte, die ebenfalls mehr und weniger erwartet auftauchen, sorgen für ordentlich Wirbel und einige spannende und herzerwärmende Momente und Minas Schwester Agnes ist zu einer jungen Frau herangewachsen, die ebenfalls beginnt, ihren eigenen Weg zu suchen, was mich sehr gefreut hat.

Sprache:
Auch schon im ersten Band habe ich den Fluss der Sprache gelobt. Das hat mir auch in "Der Glanz der neuen Zeit" sehr gefallen und ausserdem wird auch wieder Spannung erzeugt und die Szenen zwischen Mina und Frederik haben nicht nur mir Bauchschmerzen und grösstes Unwohlsein verursacht. So werden die verschiedensten Stimmungen eingefangen, die bei einzelnen Szenen gekonnt aufflackern gelassen werden. Nur gelingt dies nicht so konstant und andere Ereignisse, Formulierungen und Beschreibungen plätschern ein wenig gar unaufgeregt dahin. Die Sprache wirkt manchmal wie in einem typischen Wohlfühlroman, obwohl so viele nicht ganz einfache Themen behandelt werden.
Einzelne Wiederholungen, wie das omnipräsente Wort "patent" oder auch die oft wiederholte Phrase "ich traue ihm nicht weiter, als ich spucken kann", von Heiko, waren mir ein wenig zu viel des Guten. Ich denke, dass ein paar ausgewähltere Worte und passgenauere Formulierungen nicht nur dem Lesefluss sondern auch der Handlung gut getan hätten.
Ausserdem finden sich im Buch einige Aussagen, die ein wenig ins Nichts führen. Beispielsweise verspricht Mina ihrer Tochter, einen Schneemann zu bauen. Dieser wird dann gar nicht gebaut und die Geschichte geht einfach weiter. Auch geht es um Dinge, die Mina unbedingt hätte erfahren wollen, dazu hätte sie lediglich einige Briefe öffnen müssen, was sie aber nie getan hat. Es sind so kleine Details, die nicht immer etwas mit dem Fortgang der Handlung zu tun haben, aber nicht ganz schlüssig und stimmig wirken und deshalb den Eindruck vermitteln, da wäre nicht immer alles zu Ende gedacht oder ausformuliert worden.

Meine Empfehlung:
Einzelnen Abzügen in der Sprache und dem Aufbau zum Trotz ist dieser zweite Band der Reihe eine gelungene, spannende Fortsetzung, die ich gerne weiterempfehle. Vor allem deshalb, weil eine starke Protagonistin geschildert wird, die für sich einsteht und zahlreiche Hürden überwinden muss. Dies lässt tief in eine ganz andere, spannende Zeit blicken, in denen Frauen vieles vergönnt war, in der aber auch einige Umbrüche stattgefunden haben, die um so neugieriger auf den dritten Band der Reihe blicken lassen.

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Schwierige Zeiten für das Kaffeekontor

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Mina hat Frederik Lohmeyer geheiratet, damit die Kaffeeimportfirma Kopmann und Deharde auch nach dem Tod von Karl Deharde weiter existieren kann. Doch die Folgen nach dem ersten Weltkrieg sind noch nicht ...

Mina hat Frederik Lohmeyer geheiratet, damit die Kaffeeimportfirma Kopmann und Deharde auch nach dem Tod von Karl Deharde weiter existieren kann. Doch die Folgen nach dem ersten Weltkrieg sind noch nicht überstanden. Während Frederik noch immer in Berlin ist, führt Mina ihr Kontor in der Speicherstadt fort, auch wenn es noch nichts zu handeln gibt. Aber sie will bereit sein, sobald es wieder losgeht. Sie wendet sich an ihren Schwiegervater Paul Lohmeyer, der eine Kaffeeplantage besitzt. Das gefällt Frederik gar nicht, denn er hat Streit mit seinem Vater. Frederik weiß seine Kontakte zu nutzen, um Mina das Leben schwer zu machen, doch Mina lässt sich nicht einschüchtern, zumal sie feststellen muss, dass ihr Mann als Spieler Schulden macht. Auf ihn kann sie sich nicht verlassen und so muss sie sehen, dass sie die Zügel in die Hand bekommt.
Schon der erste Band aus diese Speicherstadt-Reihe hat mich gut unterhalten und daher habe ich mich auf die Fortsetzung gefreut. Ich wurde nicht enttäuscht, es geht spannend weiter. Ich finde, dass die Speicherstadt auch heute noch eine besondere Atmosphäre hat, obwohl sie damals bestimmt noch viel lebendiger und bunter war.
Die Charaktere sind authentisch und lebendig beschrieben. Mina ist eine sympathische junge Frau, die auch ein mitfühlendes Herz hat. Sie weiß aber auch genau, was sie will. Sie ist schon als Kind ständig im Kaffeekontor gewesen und kann sich gar nichts anderes vorstellen, als den Betrieb weiterzuführen. Allerdings hat sie bei der Wahl ihres Ehemanns die falsche Entscheidung getroffen. Sie hat sich für die Firma und gegen die Liebe entschieden. Frederik ist so ein unsympathischer Mensch, ganz anders als sein Vater Paul. Er verachtet Mina und tut alles, um ihr zu schaden. Zum Glück hat Mina Freunde, die sie unterstützen. Heiko und Irma unterstützen sie, wo sie können. Auch Minas Schwester Agnes hat sich weiterentwickelt. Aber ganz besonders überrascht hat mich Großmutter Hiltrud, die zwar immer ihre eigenen Vorstellungen hat, aber im entscheidenden Moment für Mina da ist. Auch Edo taucht wieder in Deutschland auf, doch der Krieg hat ihn zu einem Wrack gemacht.
Es ist eine interessante und spannende Geschichte, die mich wieder gefesselt hat. Daher warte ich nun gespannt auf den dritten Band der Reihe, da ich wissen will, wie es weitergeht mit der Familie Degarde und dem Kaffeekontor.

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