Leserunde zu "Die Gabe der Sattlerin" von Ralf H. Dorweiler

Eine junge Sattlerin kämpft um ihre Freiheit und für die Liebe
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Mit Autoren-Begleitung
Ralf H. Dorweiler (Autor)

Die Gabe der Sattlerin

Historischer Roman

Ein farbenfroher Roman um eine junge Sattlerin, einen bekannten Dichter und ein Gestüt, das Pferdefreunde bis heute fasziniert


1781. Um einer Vernunftehe zu entgehen, flieht die junge Sattlerstochter Charlotte aus ihrem Heimatdorf. Zuflucht findet sie im Hofgestüt Marbach, wo der württembergische Herzog Carl Eugen die edelsten Pferde der Welt züchtet. Damit sie bleiben darf, muss Charlotte einen prunkvollen Sattel für seinen Lieblingshengst fertigen. Doch die Zeit dafür ist knapp bemessen, zumal ein Regimentsarzt, eine Räuberbande und der Sohn des Gestütsleiters für gefährliche Verwicklungen sorgen. Kann Charlotte sich in ihrem neuen Leben behaupten?

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 24.08.2020 - 13.09.2020
  2. Lesen 28.09.2020 - 18.10.2020
  3. Rezensieren 19.10.2020 - 01.11.2020

Bereits beendet

Schlagworte

historischer Roman historisches Abenteuer Sattlerin Sattlerei Pferde Gestüt Marbach Landesgestüt Friedrich Schiller Die Räuber Räubergruppe Liebe romantisch Schwarzwald Gomadingen St. Märgen Württemberg Regimentsarzt Poet Dichter Inspiration Carl Eugen starke Frauen 18. Jh 18. Jahrhundert Historische Romane

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 19.10.2020

Bildhafter historischer Roman mit berühmten Persönlichkeiten

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Charlotte, die von ihrem Vater das Handwerk des Sattlers erlernt hat, soll heiraten. Doch sie flieht vor einer Vernunftehe am Tag der Hochzeit mit ihrem Pferd Wälderwind. Dabei begibt sie sich auf abenteuerliche ...

Charlotte, die von ihrem Vater das Handwerk des Sattlers erlernt hat, soll heiraten. Doch sie flieht vor einer Vernunftehe am Tag der Hochzeit mit ihrem Pferd Wälderwind. Dabei begibt sie sich auf abenteuerliche Mission. Sie fällt einer Räuberbande in die Hände und wird mit dessen „Hilfe“ bzw. durch deren Erpressung auf dem Gestüt Marbach als Sattlerin eingeschleust, um dort die Gelegenheit der Auskundschaftung nach weiteren Geldtransporten des Herzogs Carl Eugen wahrnehmen zu müssen. Auf dem Gestüt freundet sie sich mit dem jungen Friedrich Schiller an, der dort seine Dienste als Rossarzt verrichten muss. Außerdem muss sich Charlotte bewähren und einen prächtigen Sattel für den Herzog anfertigen. Darüber hinaus kommt es zu verschiedenen Vorkommnissen mit dem Herzog und der Räuberbande, bei denen Charlotte ihre Stärke zeigen muss.

Ralf H. Dorweiler hat mit seinem Roman „Die Gabe der Sattlerin“ seinen nächsten historischen Roman veröffentlicht. Bisher kannte ich noch keinen seiner Romane, aber mit „Die Gabe der Sattlerin“ hat er mit seinem Schreibstil und bildhafter Sprache überzeugt. Zuerst hat mich aber das Cover des Buches angesprochen, auf dem eine junge Frau auf ihrem Pferd zu sehen ist und beide dabei sind weg zu reiten. Ich vermutete daher bereits, dass die Protagonistin eine sehr starke Persönlichkeit hat und wurde nicht enttäuscht. Charlotte ist eine sehr zielstrebige, ehrgeizige und eher unkonventionelle Frau, die sich in der damaligen Männerwelt durchzusetzen weiß und die etwas Neues wagt. Ihr Aufeinandertreffen mit dem jungen Friedrich Schiller bzw. auch die Beschreibung des Schillers in eigenen Kapiteln hat mir ebenfalls sehr viel Freude bereitet – man konnte ihn sich bildhaft in seiner derzeitigen Situation vorstellen und man mag kaum glauben, dass er ein berühmter Dichter geworden ist (auch wenn vieles natürlich dichterische Freiheit ist, so ist es doch sehr interessant). Ebenfalls sehr gut gefallen haben mir die zugeordneten Zitate aus Schillers Werken zu jedem einzelnen Kapitel. Auch das Aufeinandertreffen von Schiller und der Räuberbande sowie der Rückschluss auf seine Schrift „Die Räuber“ fand ich sehr gut verknüpft. Das Aufzeigen einer alten Handwerkskunst, in diesem Fall die der Sattlerei, fand ich sehr gelungen und lehrreich.

Meine Kritik: Das Buch liest sich wunderbar und die Geschichte geht schnell voran, allerdings überschlagen sich zum Ende die Ereignisse und werden meiner Meinung nach nicht gebührend behandelt und abgeschlossen, alles wirkt etwas gehetzt. Charlotte ist außerdem eine erstaunliche junge Frau, aber sie wird auch ein bisschen zu „glatt“ dargestellt, sie kommt ziemlich einfach durch ihre abenteuerliche Mission, ohne auf großartige Probleme zu stoßen. Hier hätte man noch ein bisschen mehr Spannung einbauen können. Außerdem gibt es meiner Meinung nach zwischendurch relativ viele junge Männer, denen Charlotte ins Auge gefallen ist, aber leider nimmt sie niemanden direkt aus der Geschichte. Das eigentliche Happy End ist mir (als Happy End-Liebende) damit etwas zu zaghaft.

Mein Fazit: „Die Gabe der Sattlerin“ ist ein überaus gelungener historischer Roman mit dem Einbinden von berühmten historischen Persönlichkeiten, mit einer großartigen Protagonistin und mit vielen Beschreibungen zur Sattlerei und den Umständen der damaligen Zeit. Da es für mich unterhaltend und gleichzeitig lehrreich war, gebe ich unbedingt eine Leseempfehlung für diejenigen Leser, die ebenso historische Romane lieben!

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Veröffentlicht am 19.10.2020

Sehr schön geschriebener Roman mit vielen Überraschungen

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Inhalt

Charlotte flieht aus ihrem Elternhaus vor einer geplanten Hochzeit auf ihrem Pferd Wälderwind. Auf ihrer ungewollten Reise wird sie von einer Räuberbande, die auf ihrem Weg ihr Unwesen treibt ...

Inhalt

Charlotte flieht aus ihrem Elternhaus vor einer geplanten Hochzeit auf ihrem Pferd Wälderwind. Auf ihrer ungewollten Reise wird sie von einer Räuberbande, die auf ihrem Weg ihr Unwesen treibt gekidnappt und gefangen gehalten. Um frei zu kommen, muss sie sich für die Bande auf einem Gestüt Arbeit suchen, um die Zeiten der bevorstehenden Geldtransporte herausfinden. Zum Glück versteht sie ihr Handwerk als Sattlerin und wird auf dem Gestüt direkt aufgenommen. Sie findet schnell Freunde, die ihr helfen, sich gegen die Räuberbande zu stellen.

Meine Meinung

Der Schreibstil ist einfach, verständlich und flüssig zu lesen und die Protagonisten sind sehr gut beschrieben. Charlotte ist eine sympathische Person und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mit ihr den Weg zu gehen.
Die Zeilen sind sehr lebendig und mit vielen Überraschungen geschrieben. Wog Charlotte sich in Sicherheit kam etwas dazwischen, was für große Aufregung sorgte. Spannung pur. Wie oft habe ich mit gefiebert, dass alles gut wird.
Des Öfteren hatte ich auch das Gefühl mitten im Geschehen zu stehen, so lebhaft waren die Szenen beschrieben.

Titel und Cover

Der Titel und das Cover deuten darauf hin, dass das Genre ein historischer Roman ist, was mich dazu verleitet hat, den Roman zu lesen.

Fazit

Der Roman und die Geschichte waren richtig gut gewesen und ich finde es sehr schade, dass ich mich von Charlotte und ihren Erlebnissen jetzt trennen muss.
Mich würde es freuen, wenn noch der ein oder andere Folgeroman mit Charlotte, ihrer Familie, ihren Freunden und vielen spannenden Erlebnissen kommen würde.

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Veröffentlicht am 01.11.2020

Ein überzeugender historischer Roman

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Worum geht es? Im Jahr 1781 flieht die Sattlerstochter Charlotte einen Tag vor ihrer Hochzeit, um einer Vernunftehe mit einem zwanzig Jahre älteren Mann zu umgehen. Sie macht sich ziellos mit ihrem Pferd ...

Worum geht es? Im Jahr 1781 flieht die Sattlerstochter Charlotte einen Tag vor ihrer Hochzeit, um einer Vernunftehe mit einem zwanzig Jahre älteren Mann zu umgehen. Sie macht sich ziellos mit ihrem Pferd auf den Weg und landet auf dem Hofgestüt Marbach. Um dort bleiben zu dürfen, soll sie für den württembergischen Herzog Carl Eugen einen prunkvollen Sattel für sein neues Pferd aus Venedig anfertigen. Derweil wird der junge Regimentsarzt Friedrich Schiller aus Aushilfe für den Rossarzt auf das Gestüt geschickt und das, obwohl er sich mit Pferden gar nicht auskennt. Eine Räuberbande sorgt für reichlich Unruhe, inspiriert Friedrich aber, sein Theaterstück „Die Räuber“ zu vollenden.

Ralf H. Dorweiler zeichnet sehr authentische und facettenreiche Personen, die den Leser in verschiedenen Situationen und Dialogen mit viel Humor und Tiefgang sehr gut zu unterhalten wissen. Viele Situationen haben eine Komik inne (beispielsweise die Versuche Friedrich Schillers als Rossarzt), die durch die durchdachten Dialoge noch besser werden. Die Charaktere sind mir sofort sympathisch, vor allem die starke und kluge Charlotte hat es mir angetan. Beeindruckt hat mich auch die detaillierte Beschreibung der Arbeit auf dem Gestüt und der Herstellung des Sattels. Sehr interessant war es, wie Fiktion und tatsächliche Geschichte hier miteinander verwoben wurde. Dazu habe ich nach Abschluss des Romans noch einmal einiges nachgelesen.

Insgesamt ein kurzweiliger historischer Roman, der mit Situationskomik, starken Persönlichkeiten und geschichtlichem Hintergrund überzeugt und den ich uneingeschränkt empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 01.11.2020

Schiller und die Sattlerin

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Zum Buchinhalt:
1781. Um einer Vernunftehe zu entgehen, flieht die junge Sattlerstochter Charlotte aus ihrem Heimatdorf. Zuflucht findet sie im Hofgestüt Marbach, wo der württembergische Herzog Carl Eugen ...

Zum Buchinhalt:
1781. Um einer Vernunftehe zu entgehen, flieht die junge Sattlerstochter Charlotte aus ihrem Heimatdorf. Zuflucht findet sie im Hofgestüt Marbach, wo der württembergische Herzog Carl Eugen die edelsten Pferde der Welt züchtet. Damit sie bleiben darf, muss Charlotte einen prunkvollen Sattel für seinen Lieblingshengst fertigen. Doch die Zeit dafür ist knapp bemessen, zumal ein Regimentsarzt, eine Räuberbande und der Sohn des Gestütsleiters für gefährliche Verwicklungen sorgen. Kann Charlotte sich in ihrem neuen Leben behaupten?
Mein Leseeindruck:
Da mich die Buchbeschreibung neugierig gemacht hatte und ich den Autor bisher noch nicht kannte, war ich sehr gespannt, was mich letztlich erwarten würde. Ich kam sofort gut in das Buch rein, was auch dem wunderbaren Schreibstil des Autors geschuldet ist, aber ebenso dem spannenden Einstieg in die Handlung. Diese ist interessant und spannend gehalten. Sie beinhaltet einige geschichtliche Persönlichkeiten wie z.B. Friedrich Schiller, welcher mir in seiner Darstellung sehr gut gefallen hat. Auch erfährt man so einiges über die damalige Zeit am Hof des Herzogs, beim Militär und auch über Raubzüge durch Räuber. Was mir besonders gut gefallen hat, waren die vielen Details rund um die Arbeit eines Sattlers, was ich sehr interessant fand. Gespickt war dieser wunderbare Roman mit einer guten Prise Humor, was sehr gut gepasst hat und somit einen lockeren Unterhaltungswert fand. Die einzelnen Protagonisten waren sehr gut beschrieben, so dass man sich ein gutes Bild von ihnen machten konnte, besonders die Hauptprotagonistin und deren Gefühle kamen sehr gut rüber. Alles in allem fühlte ich mich gut in der Geschichte drin. Nicht so gut gefallen hat mir der letzte Abschnitt, der für mich etwas übereilt rüberkam und hier einiges offen blieb, wo ich mir mehr Zeit und Informationen gewünscht hätte. Dennoch hat mir das Ende gefallen.
Mein Fazit:
Ein wunderbarer und gut recherchierte historischer Roman rund um Schiller und um die damalige Zeit, welcher Fans von Schiller, aber auch generell Fans der damaligen Zeit sehr gut gefallen dürfte. Ich vergebe 4 Sterne, da für mich der letzte Abschnitt noch etwas Potential gehabt hätte und für mich zu übereilt rüberkam. Dennoch gibt es für dieses schöne Buch eine ganz klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.11.2020

Die Gabe der Sattlerin

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Worum geht es:

Charlotte, Tochter des 18. Jh und Verlobte des Amtsmannes und ein rechter Freigeist, was die Rolle der Frau im 18. Jh betrifft. Mutig verlässt sie ihr Elternhaus, ohne Ziel und Plan, was ...

Worum geht es:

Charlotte, Tochter des 18. Jh und Verlobte des Amtsmannes und ein rechter Freigeist, was die Rolle der Frau im 18. Jh betrifft. Mutig verlässt sie ihr Elternhaus, ohne Ziel und Plan, was aus ihr werden könnte, aber nur weg, von diesem Herrn Amtmann, der viel zu alt, viel zu „tot“ für den Wirbelwind Charlotte ist und dann mitten rein in die Geschichte von Dichtern/Denkern, Söldnern, Herzögen, Landesherren und Räubern.
Gut, dass die „bösen“ Räuber weniger an ihr und mehr an einem möglichen Beutezug interessiert sind, gut, dass sie, Pferdeflüsterin dafür auf einem Gestüt Unterschlupf erhält an der Seite von niemand anderem - allerdings noch nicht als Genie erkannten - Friedrich Schiller.
Ein interessante Vermischung von Fantasie, historischen Ereignissen und Personen, eine Storie in der letztlich alle begonnen Geschichtsstrenge zu einem guten Ende geführt werden.

Meine Meinung:

Ralf H. Derweilen liefert einen weiteren Roman in der Reihe „historische Roman“ - mit vielfältigen Charakteren bestückter Roman, zeitgenössisch, witzig und an vielen Stellen auch spannend, weniger was die Räuberbande betrifft, mehr wie diese vielen „Lebensläufe“ final zu einem gute Ende abgefasst werden können - dies ist Ralf H. Derweilen sehr gut gelungen.
Schnell schwärmt man/und Frau für Pferde, Sattlerhandwerk, Räuberleben ohne je selbst in dieser Zeit im 18. Jh gelebt zu haben.
Dies gelingt durch die Charaktere wie z. B. die Eltern/Schwestern von Charlotte selbst, die Mitglieder der Räuberbande rund um den Hannikel, die vielen Gesichter auf dem Gestüt Marbar und nicht zuletzt dem Landesvater selbst nebst dessen Vertraute Kaulla. Aber insbesondere durch ihn, den Friedrich Schiller und die Entstehung seines Werkes „Die Räuber“. Das er sich Inspirationen dazu gleich live und in Farbe vor Ort holen kann, hätte er sich zu Beginn seines Werkes bestimmt nie träumen lassen.
Wie könnte man diese Buch einordnen:
Ausschnitt aus der späteren Biographie von Charlotte, gestartet auf dem Sattlerhof, gut gelandet zurück auf dem Sattlerhof?
Liebesgeschichte Charlotte - ggf. sind es über das Buch verteilt dann doch zu viele Anwerber?
Ratgeber für begabte Handwerkerinnen des 18. Jahrkunderts, die in die Kunst des Sattlerhandwerks eingewiesen werden? - gleichfalls kaum richtig.
Ich denke, Ralf H. Derweiler hat mit diesem erneuten historischen Roman eine ihm gut gelungene Mischung aus historischen Persönlichkeiten der Zeit und den Menschen dieser Zeit am Beispiel der Familie rund um Charlotte angeboten, die es gilt anzunehmen, sich darauf einzulassen; insbesondere auf das Räuberleben vermischt mit den Ideen eines Dichters und Denkers.
Fazit

Eine kluge Geschichte, die ggf. auch dazu animiert, nochmals Friedrich Schillers Werk „Die Räuber“ zu lesen und dabei gerne an dessen Zeit auf dem Gestüt Marbach und die „echten“ Räuber und den „Wildfang“ Charlotte zurück zu denken.

REZESSION

MUSTHAVE, NICHT NUR FÜR PFERDELIEBHABER
EINSTIEG IN DIE WERKE FRIEDRICH SCHILLERS
HISTORISCH FUNDIERTE GESCHICHTE DES 18. JAHRHUNDERTS
GESCHICHTE EINER MUTIGEN FRAU IHRER ZEIT

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