Veröffentlicht am 20.09.2020
Das Cover finde ich recht ansprechend, zeigt es doch schon in welche Richtung es geht und es ist zum Glück kein typisches Gesicht darauf zu sehen. Das folgende Bild zur Einleitung des Kapitels ist nun ...
Das Cover finde ich recht ansprechend, zeigt es doch schon in welche Richtung es geht und es ist zum Glück kein typisches Gesicht darauf zu sehen. Das folgende Bild zur Einleitung des Kapitels ist nun nicht ganz so mein Geschmack, aber vielleicht wirkt im Buch besser als Gesamtbild?! Letztlich auch nicht so wichtig, denn auf den Inhalt kommt es ja an. Der Schreibstil ist fesselnd und nicht künstlich auf historisch getrimmt (was mich immer wieder abschreckt, zumindest wenn es in den erzählerischen Passagen ist, Gespräche sind nochmal was anderes), lässt sich gut lesen und bisher ein typischer Follett.
Mir gefallen die Einblicke in die längst vergangene Zeit, schon beginnend mit der Wohnsituation von Edgars Familie oder die Kunst des Bootbauens. Überrascht hat mich, dass die Mutter die Geldangelegenheiten regelte, aber warum nicht? Zumal die Situation ja wegen der Wikinger angespannt war, machte es nochmal mehr Sinn…Edgar ist ein netter junger Mann, der, zumindest was Boote betrifft, wohl blitzgescheit ist und das er Sunni aus ihrer unglücklichen Ehe holen will, ist schon löblich. Dass die beiden dazu fliehen müssen und er bedauert seine Eltern zurückzulassen, ist authentisch. Total spannend fand ich den Moment, als er die Wikinger entdeckte, wie er so viele wie möglich warnen will mittels der Glocke. Das Zusammentreffen mit den Wikingern finde ich gelungen, Edgars kurzzeitige Starre, als er Sunni im Kampf mit einem von ihnen vorfindet, ist auch authentisch. Er ist eben kein heroischer Superman (was ich sehr begrüße), wenn er dann natürlich doch seine einzige Möglichkeit ergreift und zuschlägt. Dass Sunni dann dort stirbt und sein Wutanfall – alles in dem Kontext sehr nachvollziehbar, genauso wie seine Überraschung, als nach den Angriff scheinbar kein Stein mehr auf dem anderen war. Sunni tot, der Vater tot, das Haus und die Werft zerstört - das sieht sehr, sehr düster für die restliche Familie aus, aber ich bin sicher, dass Edgar was einfallen wird! Bleiben sie in Combe? Wird er Sunnis Tod und den des Vaters irgendwie rächen? Einziger richtiger Kritikpunkt: Die Leseprobe war vieeeeel zu kurz :)