Leserunde zu "Blankenese - Zwei Familien" von Michaela Grünig

Besser spät als nie - heute stelle auch ich mich vor. Ich heiße Nicole, wohne in Thüringen, bin Ende 30 und liebe Familiengeschichten und historische Romane, die aber nicht allzu weit in der Geschichte spielen. "Blankenese" sollte also genau das Richtige für mich sein. Ich freue mich auf den Austausch!

Ich bin auch sehr gut in den ersten Leseabschnitt gestartet und mich hat der Schreibstil, der mir bereits in der Leseprobe sehr gut gefallen hat, von der ersten Seie an gefesselt. Die Protagonisten wurden sehr gut beschrieben und besonders Leni und John fand ich sehr sympathisch. Wie sich die Geschichte der beiden, insbesondere im Zusammenspiel mit ihren Familien, weiterentwickelt, bin ich sehr gespannt. Besonders gut in der bisherigen Erzählung hat mir die sehr atmosphärische Beschreibung der Lebensumstände von Leni und ihrer Familie im Kontrast zu dem Leben der Familie Casparius gefallen und wie die Geschichte in die politische Lage der Zeit eingeflochten wurde. Auch die Beschreibung der Örtlichkeiten Hamburgs und insbesondere Blankeneses waren sehr detailliert und bildhaft beschrieben, so dass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte. Bzgl. der jüdischen Abstammung von John habe ich mir während des Lesens auch so meine Gedanken gemacht und befürchte, dass diese Herkunft noch viele Probleme für ihn und Leni mit sich bringen könnte. Auch der Todesfall von Lenis Vater, über den sie keine weiteren Kenntnisse hat, könnte das Vertrauen zwischen ihr und John auf eine harte Probe stellen. Ich bin gespannt, mit welchen Mitteln ihre Mutter nach dem Tod des Vaters zum Schweigen gebracht wurde und welche Familienmitglieder der Casparius hier involviert waren, bzw. sich schuldig gemacht haben.

Der letzte Abschnitt hat mich noch einmal richtig gefesselt und war für mich definitv der Beste. Hier wurden die Greueltaten der Nationalsozialisten noch einmal besonders deutlich, da diese am Beispiel der Familie Casparius beschrieben wurden. Auch mich hat, wie viele andere auch, insbesondere die Kindsverschickung einerseits sehr schockiert aber auch beeindruckt. In diesem letzten Leseabschnitt hat der Roman und die Figuren noch einmal an Tiefe gewonnen und mich sehr berührt und gleichzeitig auch sehr begeistert. Daher bin ich schon sehr auf den Folgeband gespannt.