Gutes Buch für Zwischendurch und zum entspannen
Die ehemalige Henkerin Melisande erreicht unverhofft einen Brief von ihrem totgeglaubten Bruder. Er bittet um ihre Hilfe, denn er wird unschuldig im Kerker von Esslingen festgehalten. Von dem Wunsch getrieben ...
Die ehemalige Henkerin Melisande erreicht unverhofft einen Brief von ihrem totgeglaubten Bruder. Er bittet um ihre Hilfe, denn er wird unschuldig im Kerker von Esslingen festgehalten. Von dem Wunsch getrieben ihren geliebten Bruder zu befreien, begibt sie sich auf eine gefährliche Rettungsmission, welche sich schnell als Pfad in ihr eigenes Verderben herausstellt. Und es ist nicht nur ihr Leben, welches nun in Gefahr ist...
Der Schreibstil des Buches war sehr angenehm. Er ist nicht zu aufdringlich und passt gut zur Geschichte. Als Leser ist man bereits nach wenigen Seiten in die Geschichte hineingezogen worden und der angenehme Schreibstil hält das gesamte Buch über an, sodass dieses gut gelesen werden kann. Super fand ich, dadurch dass es ein historischer Roman und auch einige alte Wörter verwendet wurden, dass am Ende des Buches ein kleines Glossar angebunden ist. Angenehm um eventuell nochmal kurz nachzulesen, worum es sich bei dem ein oder anderen Wort handelt, aber auch interessant um es im Anschluss ans Buch zu lesen, da oft genauere Erklärungen dabei sind.
Die Handlung des Buches hat mich insgesamt leider nicht überzeugt. Zwar ist die Geschichte an sich spannend und die ehemalige Henkerin Melisande hat ein ereignisreiches Leben hinter sich und auch die jetzige Situation ist alles andere als gewöhnlich. Dennoch war der rote Faden des Buches für mich teils eher zu deutlich, eine Station wurde nach der anderen abgehandelt und nur sehr wenig kam unerwartet. So kam für mich nur wenig Spannung auf, auch wenn dies dadurch verbessert wurde, dass die gesamte Geschichte aus drei verschiedenen Perspektiven - mit jeweils individuellen Geschehnissen - erzählt wurde. Die Persepktivwechsel waren eine tolle Abwechslung im Buch und durch die verschiedenen Ereignisse und Problemlösungen der jeweiligen Charaktere blieb es unterhaltsam.
Trotz das bereits im Titel des Buches bekannt wird, dass es sich bei Melisande um eine (ehemalige) Henkerin handelt, kommt meiner Meinung nach dies in der Geschichte etwas zu kurz. Dieser Teil ihrer Vergangenheit wird nur sehr selten angesprochen und man erfährt nichts über die Hintergründe dessen. Das fand ich sehr schade, da diese Hintergründe sicherlich sehr interessant gewesen wären und so auch die Verknüpfung zwischen Titel und Geschichte deutlicher gewesen wäre.
Insgesamt bleibt der Spannungsbogen im Buch zwar eher flach, aber es ist ein gutes Buch zum zwischendurch lesen und entspannen.