Schnell-Leserunde zu "Die Gärten von Heligan - Spuren des Aufbruchs" von Inez Corbi

Dramatisch und romantisch
Cover-Bild Die Gärten von Heligan - Spuren des Aufbruchs
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Inez Corbi (Autor)

Die Gärten von Heligan - Spuren des Aufbruchs

Roman

Die Londonerin Lexi sieht erwartungsvoll ihrem neuen Job entgegen: der Planung der großen Jubiläumsfeier in den verwunschenen "Lost Gardens of Heligan" in Cornwall. Bei ihren Recherchen kommt sie der rätselhaften Geschichte der Waisen Damaris und Allie auf die Spur, die im Jahre 1781 auf dem Landgut ihres Cousins Henry Tremayne aufwachsen. Dieser träumt davon, einen großen Garten anzulegen - ein Traum, den er mit der pflanzenkundigen Damaris teilt. Henrys Ehefrau missfällt die enge Verbindung der beiden, dabei hat Damaris sich längst in einen anderen verliebt - den geheimnisvollen Wildhüter Julian. Doch die Dämonen seiner Vergangenheit drohen ihr Glück zu gefährden ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 14.06.2021 - 04.07.2021
  2. Lesen 19.07.2021 - 01.08.2021
  3. Rezensieren 02.08.2021 - 15.08.2021

Bereits beendet

Schlagworte

Die verlorenen Gärten Lost gardens of Heligan Cornwall Wiederaufbau Familiengeheimnis Tremayne Teil 1 Band 1 Romanreihe wahrer Hintergrund England Landsitz viktorianischer Garten große Gefühle Familiensaga Saga

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 02.08.2021

Flucht in die Vergangenheit

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Lexi, die eigentlich Emilia heißt, ist auf der Flucht. Sie hat sich von ihrem Freund getrennt, der ihr jedoch gedroht hat, sie zu finden. Deshalb hat Lexi nahezu alle Verbindungen zu ihrem alten Leben ...

Lexi, die eigentlich Emilia heißt, ist auf der Flucht. Sie hat sich von ihrem Freund getrennt, der ihr jedoch gedroht hat, sie zu finden. Deshalb hat Lexi nahezu alle Verbindungen zu ihrem alten Leben abgebrochen und nimmt einen Job als Freiwillige in den Gärten von Heligan an. Sofort verliebt sie sich in die wunderschöne Gegend in Cornwall und bei ihren Recherchen für eine Jubiläumsfeier stößt sie auf eine interessante Geschichte in der Vergangenheit.
Ende des 18. Jahrhunderts leben Damaris und Allie, zwei Waisenschwestern bei ihrem Onkel, der einen Garten gestalten möchte, und dessen Frau auf Heligan. Als sie am Strand einen Schiffbrüchigen finden, wissen sie nicht, dass dieses Ereignis größeren Einfluss auf ihr Leben haben wird, als gedacht.

Inez Corbi erzäht in ihrem Roman abwechselnd von der Gegenwart und der Vergangenheit, wobei beide Zeiten ineinandergreifen. Während die Gegenwart Lexis Arbeit in den Gärten beschreibt, ihre Angst entdeckt zu werden, führen uns ihre Nachforschungen zu einer Geschichte zweier Schwestern, die uns in den Bann schlägt. Auch die Romantik kommt nicht zu kurz.

Besonders toll ist, dass die Autorin für beide Zeiten einen eigenen Schreibstil gefunden hat, so dass das höfliche, förmliche des ausgehenden 18 Jahrhunderts sehr authentisch wirkt. Die Gepflogenheiten der damaligen Zeit sind gut beschrieben und man verliert sich in dieser. Außerdem erfährt man sehr viel über die Entstehung der Gärten von Heligan, was auch so manche Länge beinhaltet. Dennoch sind die Landschaftsbeschreibungen einfach schön!

Die Geschichte in der Vergangenheit ist am Ende des Buches abgeschlossen, da es sich hier aber um einen Dreiteiler handelt, finden sich bereits Hinweise auf die Handlung im nächsten Band. Lexi als Protagonistin der Gegenwart wird zwar mit der Zeit lockerer, bleibt aber dennoch für den Leser etwas unnahbar, so dass man wohl nicht umhin kommt, auf die beiden nächsten Bände zu warten, wenn man mehr über sie erfahren möchte.

Mir hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen, man konnte herrlich schmökern und die Zeit vergessen. Für den Urlaub perfekt. An manchen Stellen hätte ich mir etwas mehr Spannung oder Dramatik erhofft.

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Veröffentlicht am 22.08.2021

vorhersehbar und flach, aber trotzdem ganz nett

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„Spuren des Aufbruchs“ ist der erste Band einer Trilogie.

Inhalt
Die Londonerin Lexi flieht aus einer toxischen Beziehung nach Cornwall, um in den Gärten von Heligan als Freiwillige zu arbeiten. Dort ...

„Spuren des Aufbruchs“ ist der erste Band einer Trilogie.

Inhalt
Die Londonerin Lexi flieht aus einer toxischen Beziehung nach Cornwall, um in den Gärten von Heligan als Freiwillige zu arbeiten. Dort recherchiert sie für ein Jubiläumsprojekt über den Erbauer, Henry Tremayne aus dem späten 19. Jahrhundert.
Die Geschichte teilt sich in zwei Zeitstränge auf, der erste ist der von Lexi, die immer noch mit den Auswirkungen ihrer Beziehung zu kämpfen hat und deshalb nur schwer Vertrauen zu Menschen fasst; der zweite spielt in der Vergangenheit und nimmt dort die Perspektiven verschiedener Personen ein, hauptsächlich den von Damaris Tremayne, der Cousine Henry Tremaynes. Sie verliebt sich in einen Schiffbrüchigen, der an der Küste angespült wird, doch er bleibt verschlossen. Außerdem wird erzählt, wie die Gartenanlage entstanden ist, inklusive einer Reise, um sich verschiedene Gärten in ganz England anzusehen.

Meinung
Es war sehr leicht, in das Buch hineinzufinden, weil der Schreibstil sehr bildhaft ist. Das kommt dem Gesamtthema zugute, weil man sich so die Landschaft und die Gärten, um die es geht, gut vorstellen kann.

Die Figuren sind ausnahmslos sympathisch. Lexis Vergangenheit, die angedeutet wird, macht neugierig, lässt Mitgefühl empfinden. Damaris wird sehr deutlich gezeichnet, man kann sich gut in sie hineinversetzen und ihre Gedankengänge nachvollziehen.

Die Handlung lässt dagegen zu wünschen übrig. Im Zeitstrang der Gegenwart passiert fast nichts, die Neugier des Lesers auf Informationen zu Lexis Vergangenheit wird enttäuscht und es wirkt wie ein Lückenfüller. Teilweise ist es frustrierend, wie wenig man erfährt, nur zwischendurch mal ein Brotkrumen. In den Folgebänden wird wahrscheinlich mehr aufgeklärt, für den ersten Band, der ja eigentlich dazu motivieren soll, auch die Folgebände zu lesen, war es aber mager. Motivation zum Weiterlesen ist dann nicht „es gefällt mir gut, ich möchte mehr davon“, sondern „ich weiß eigentlich noch gar nichts, kann mir mal bitte jemand sagen, was überhaupt passiert ist?“
Die spannendere Handlung, mit der man mitfiebert wird dadurch in die Vergangenheit verlagert, ist aber sehr vorhersehbar. Es gab genau ein Ereignis, das mich überrascht hat, aber auch nur im ersten Moment, wie es damit weiterging, ließ sich auch direkt erahnen. Die Geschichte ist trotzdem nett, nur werden alle Probleme sehr schnell aus der Welt geschafft und alles ist fast unangenehm perfekt.
Ein weiterer Negativpunkt ist, dass die Handlung sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit sehr überstürzt ist. In der Gegenwart passiert fast gar nichts, und die wenigen Ereignisse folgen Schlag auf Schlag, werden aber nur kurz angerissen. In der Vergangenheit wird eine längere Zeit erzählt, aber auch hier wird durch die Geschichte gehastet. Alles folgt schnell aufeinander, es fühlt sich so an, als würde man gehetzt, weil jedes Geschehnis nur kurz angerissen wird und dann schon zur nächsten Begebenheit gehastet wird.
Durch diese Vorhersehbarkeit und Schnelligkeit lässt der Spannungsbogen zu wünschen übrig, er bleibt flach, weil es nicht möglich ist, ihn vernünftig aufzubauen.

Das Cover ist schön; so friedlich und idyllisch passt es zur Geschichte und zeigt ziemlich genau, was man bekommt.
Außerdem ist ein nettes Extra, dass am Schluss des Buches erklärt wird, wie die einzelnen Bestandteile des Buches eventuell in der Realität zu finden sind, was sich zu lesen lohnt, weil man dadurch noch eine Art kleine Bildungsreise unternimmt.

Fazit
Das Buch ist eine nette Zwischenlektüre ohne viel Tiefe, aber nicht mehr. Es lässt sich sehr leicht und schnell lesen, ist ein kleiner „Seelenstreichler“, in dem man die Welt durch eine rosarote Brille betrachten kann und in der Idylle der Natur schwelgen kann, aber einen tieferen Inhalt gibt es nicht.
Wer aber auf der Suche nach einer kurzen, unkomplizierten Geschichte ohne viel Tiefgang ist, findet hier, was gesucht wird.

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Veröffentlicht am 05.08.2021

Zart wachsende Liebe vor romantischer Kulisse

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HANDLUNG
In „Die Gärten von Heligan“ lerne ich Lexi in der heutigen Zeit kennen, die vor ihrem Ex-Freund aus London flieht und bei der Gartenarbeit ihre Ängste und Sorgen vergessen will. Auf der zweiten ...

HANDLUNG
In „Die Gärten von Heligan“ lerne ich Lexi in der heutigen Zeit kennen, die vor ihrem Ex-Freund aus London flieht und bei der Gartenarbeit ihre Ängste und Sorgen vergessen will. Auf der zweiten Zeitebene im Jahr 1781 erlebe ich die frühen Jahre des Gartens mit und kann mit zwei jungen Mädchen und einem Schiffbrüchigen das zarte Wachstum von Freundschaft und Liebe mitverfolgen.

ZEITKOLORIT
Was der Autorin gut gelingt, ist die Einbeziehung von historischen Begebenheiten aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert wie zum Beispiel wie Schiffe bei Sturm untergehen und wie beschwerlich das Reisen in der Kutsche war.
Auch die gesellschaftlichen Schranken zwischen Menschen verschiedener Schichten und Herkünfte wird deutlich. Ebenso die Rolle von jungen Frauen, die ohne die Möglichkeit eines Broterwerbs alleine auf die Gunst eines reichen Verwandten angewiesen sind und auf eine Heirat hoffen müssen, um ihre Lebensgrundlage sicherzustellen.

LOKALKOLORIT
Die verwunschene und sinnliche Atmosphäre in den Gärten von Heligan und der Charme der schönen und rauen Küste Cornwalls werden bestens transportiert.

THEMENSCHWERPUNKTE
Zum Garten lerne ich einige wenige Details (wie zum Beispiel das Düngen mit Pferdemist für das Heranzüchten der exotischen Ananas genutzt wird), aber ich hätte mir noch mehr Hintergrund zur Gartenarchitektur gewünscht.

FIGUREN
Die Figur der Lexi hat mich mit ihrer Verletzlichkeit für sich eingenommen. Ich konnte an ihre Angstzustände gut anschließen und ihre Flucht aus dem Alltag und vor dem gewalttätigen Ex-Freund waren glaubwürdig für mich.

Die junge Mädchen aus der Vergangenheit, Damaris und Allie, waren zunächst ein bisschen zu oberflächlich für mich.
Die Teenagerin Allie wird hauptsächlich über ihre Gehschwäche charakterisiert, was aber nach und nach immer mehr ihren neugierigen und lebenbejahenden Charakter offenbart – mir hat sehr gut gefallen, wie sie mit ihrem Rollstuhl ganz alleine in der Landschaft herum gekurvt ist und sich von ihrer Behinderung nicht hat einschränken lassen.

Für mich blieb Damaris bis zum Schluss eher nebulös, sie ist verliebt und wunderschön – aber auch nicht mehr.

Am meisten berührt hat mich Julian, dessen Frau und Kinder beim Schiffbruch ertrunken sind. Seine Trauer war spürbar für mich – genauso überraschend wie der Hoffnungsschimmer auf der Suche nach seinen kleinen Sohn, der vielleicht überlebt hat. Hier war ich zu Tränen gerührt.

Sehr blass blieb die historische Figur des Henry Tremayne. Er ist einfach ein guter Mann, ich weiß nicht warum. Hier hätte die Autorin mehr Mühe auf eine echte Charakterisierung verwenden sollen. Einzig gelungen fand ich die historisch verbürgte Episode, in der der Landherr einen jungen Wilderer begnadigt und sogar dafür belohnt, dass dieser verspricht, nicht wieder zu wildern.


SPRACHE UND STIL
Das sprachliche Niveau der Autorin ist gut. Der Text ließt sich leicht und flüssig. Im Stil habe ich keinen Unterschied bemerkt zwischen den Passagen in der Gegenwart und den Passagen aus der Vergangenheit. Hier hätte ich mir mehr Differenzierung in Vokabular und Ton gewünscht.

FAZIT
Insgesamt hat mich der Roman gut unterhalten, vor allem wegen der sympathischen Figuren und der Gartenwelt, die schöne Assoziationen hervorruft.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich auch die Fortsetzungen lesen möchte, weil sich das Thema des Gartens und die Figuren vielleicht ausgereizt haben.

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Veröffentlicht am 03.08.2021

Eine schöne Geschichte, die mich leider nicht ganz überzeugt hat

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Die junge Londonerin Lexi kommt nach Cornwall, um in den berühmten Heligan Gärten zu arbeiten. Als sie die Aufgabe bekommt, die Jubiläumsfeier zu organisieren, beginnt sie in der Vergangenheit der Gärten ...

Die junge Londonerin Lexi kommt nach Cornwall, um in den berühmten Heligan Gärten zu arbeiten. Als sie die Aufgabe bekommt, die Jubiläumsfeier zu organisieren, beginnt sie in der Vergangenheit der Gärten und ihrer Besitzer zu forschen und entdeckt eine spannende Geschichte.
Die Waisen Damaris und Allie wachsen bei Ihrem Cousin Henry Tremayne auf. Nach einem schlimmen Unwetter 1781 findet Damaris einen Schiffsbrüchigen am Strand. Sie ist sofort fasziniert von diesem geheimnisvollen Mann, der sie allerdings so gar nicht beachtet und mit seinem Schicksal hadert.
Henry, ein großer Gartenliebhaber, träumt davon, seine Parkanlagen einzigartig zu gestalten. Auf der Suche nach Inspirationen unternimmt er zusammen mit Damaris eine Reise durch die schönsten Gartenanlagen Englands. Währenddessen freundet sich Allie mit Julian, dem Schiffsbrüchigen an.

Die Gärten von Heligan ist der erste Band einer Trilogie die sich um die berühmten Heligan Gärten in Cornwall dreht.
Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen, der Gegenwart und den 1780er Jahren. Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht von drei jungen Frauen (Lexi, Damaris und Allie) erzählt.

Die Gegenwartsgeschichte von Lexi kam für mich in diesem Roman viel zu kurz. Man erfährt zwar etwas über Lexis Vergangenheit und die Probleme, die diese ihr bereitet, aber das Ganze wird mittels kurzer Rückblenden nur angerissen. Ansonsten begleitet man Lexi bei ihren Recherchen zu den Heligan Gärten und erfährt hierbei viel über die Geschichte in der Vergangenheit, auf der hier, meiner Meinung nach, ganz klar der Schwerpunkt liegt. Die Gegenwartsgeschichte war mir einfach zu wenig, was aber auch daran liegen kann, dass sie ja über drei Bände gestreckt werden muss, während die Vergangenheitsgeschichte im Grunde mit diesem Band abgeschlossen ist.

Lexi ist mir zwar sympathisch, aber so richtig bin ich mit ihr leider nicht warm geworden. Was allerdings auch gut zu der beschriebenen Person passt, die sich versteckt, im Hintergrund hält und niemanden so richtig an sich heranlässt. Ich denke, so wir mir als Leser geht es vielleicht auch Lexis Kollegen, die nicht richtig schlau aus ihr werden.

Die Geschichte von Damaris hat mir da schon wesentlich besser gefallen. Ich bin in die 1780er Jahre eingetaucht und die damalige Zeit wird von der Autorin gut beschrieben, so dass ich mir Damaris Leben gut vorstellen konnte. Die Geschichte war zwar sehr vorhersehbar, aber dennoch interessant geschrieben. Trotzdem habe ich auch hier nicht den richtigen Zugang zu den Personen gefunden. Ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen konnte ich zwar nachvollziehen, wirklich berührt oder gefesselt haben sie mich aber leider nicht. Auch habe ich aufgrund des Klappentextes einfach mehr Dramatik und Spannung in diesem Teil der Geschichte erwartet. Am Ende ist für mich die Handlung einfach so dahin geplätschert und hat mit einem vorhersehbaren Finale geendet.

Besonders hervorheben möchte ich aber noch das wunderschön gestaltete Cover des Buches, welches den Leser mit Fotografien der Gärten von Heligan direkt nach Cornwall katapultiert. Außerdem findet man in der rückwärtigen Klappe eine interessante Zeittafel über die Entstehung der Gärten.


FAZIT:
Ein schöner Roman für zwischendurch, der mich aber leider nicht richtig mitgerissen hat.

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Veröffentlicht am 02.08.2021

Traumhaftes Setting, aber fade Geschichte

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Der erste Schritt in ein neues Leben führt Lexi nach Cornwall und dort wartet auch gleich ein neuer Job auf sie. In der zauberhaften Umgebung der „Lost Gardens of Heligan“ darf sie bei den Vorbereitungen ...

Der erste Schritt in ein neues Leben führt Lexi nach Cornwall und dort wartet auch gleich ein neuer Job auf sie. In der zauberhaften Umgebung der „Lost Gardens of Heligan“ darf sie bei den Vorbereitungen zur großen Jubiläumsfeier helfen. Die Arbeit in der Gartenanlage ist Balsam für Lexis geschundene Seele und tut ihr gut. Bei den Recherchen zur historischen Vorgeschichte der Gärten stößt Lexi auf eine rätselhafte Geschichte, die bis ins Jahr 1781 zurückreicht …



Wer einmal in den „Lost Gardens of Heligan“ gewesen ist, der hat unweigerlich sein Herz an sie verloren, wird immer mit ihnen verbunden sein und gerne an die wundervolle Zeit zurückdenken, die er/sie zwischen üppigen Rhododendren und Azaleen, tropischen Gewächsen und märchenhaften Skulpturen wie The Giant’s Head , Mud Maid und Grey Lady erlebt hat.

Der Garten ist wie geschaffen für fantastische Geschichten und romantische Momente. Und genau das habe ich mir von „Die Gärten von Heligan – Spuren des Aufbruchs„ erhofft. Das stimmungsvolle Cover schafft gleich eine passende Atmosphäre, um tief in die Geschichte einzutauchen und zu träumen, aber das Erwachen nach wenigen Seiten ist für mich sehr schmerzhaft.

Lexi läuft vor ihrer Vergangenheit davon und hat noch einiges aufzuarbeiten. Sie hat wohl gerade noch rechtzeitig die Reißleine gezogen und ist aus einer toxischen Beziehung ausgebrochen – nichts genaues weiß man aber nicht, denn außer ein paar immer wiederkehrenden Andeutungen erfährt der Leser leider bis zum Schluss nicht, durch welches Martyrium Lexi wirklich gegangen ist. Sie ist ziemlich verschlossen und öffnet sich nur ganz, ganz langsam. Nicht nur ihren Mitmenschen gegenüber, sondern leider auch für den Leser, was sie unnahbar, spröde und abweisend erscheinen lässt. Sie bleibt über die gesamte Dauer des Buches eine Fremde.

Die Zeitreise zurück zu den Anfängen der Gärten ist mit vielen historischen Details gespickt und sorgt so für eine sehr authentisch vermitteltes Bild der damaligen Zeit. Kleidungsstil, Sprache, Stellung der Frau in der Gesellschaft – all das wird hier sehr ausführlich beschrieben und dadurch ziehen sich manche Stellen unglaublich in die Länge, weil sie mit Nichtigkeiten unnötig aufgebauscht werden. Die Handlung selbst ist seicht, ohne großartige Überraschungen und folgt leider einem nur allzu gut bekannten Schema.

Die Figuren von einst haben für mich das gleiche Problem wie Lexi – sie können den Leser nicht wirklich von sich begeistern und erschaffen so eine Barriere, die man nur schwer überwinden kann, um zu ihnen Zugang zu finden. Selbst als Allie nach langer Zeit wieder auf eigenen Beinen steht und die ersten zaghaften Schritte wagt, überkommen mich nicht die Gefühle. Ich habe selten ein Buch gelesen, das mich emotional so wenig berührt, weil eben die Verbindung zu den Charakteren im Buch nicht stimmt.

Lediglich die bildhaften Beschreibungen der Gartenanlage weiß mich hier zu begeistern – ich sehe das Lost Valley mit seinen bezaubernden Teichen, Baumgreise,n verschlungene Wegen, romantische Wasserläufen und die üppige Vegetation direkt vor mir und träume mich nach Cornwall.

Leider schafft die Autorin es nicht, die mystisch-märchenhafte Atmosphäre der „Lost Gardens of Heligan“ in ihr Buch zu transportieren und den Leser mit ihrer Geschichte zu verzaubern - schade

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