Wer ist würdig zu heben den Schatz?
In das Grundmuster der gut recherchierten und lebendig geschilderten Lebensbedingungen des 18.Jahrhunderts, gekennzeichnet durch den gesetzgebenden Adelsstand und den Einflussbereich des Klerus, webt der ...
In das Grundmuster der gut recherchierten und lebendig geschilderten Lebensbedingungen des 18.Jahrhunderts, gekennzeichnet durch den gesetzgebenden Adelsstand und den Einflussbereich des Klerus, webt der Autor eine spannende Suche nach dem legendären Schatz der Nibelungen ein.
Die Schatzkarte, die auch den Leser animiert, bildet eine alte Handschrift, an deren Seitenrändern verschlüsselte Botschaften mittels Geheimtinte hinterlassen wurden und sich nun im Besitz eines Buchhändlers befindet.
Ein Erzählstrang widmet sich diesem Buchhändler und seiner Tochter sowie einem kundigen Mönch, welcher die Geheimschrift sichtbar machen kann.Die Codierungen löst die stetig wachsende Gruppe der Schatzsucher gemeinsam.
Der andere Erzählstrang widmet sich dem Goldwäscher Frieder sowie seinem Lebensumfeld aus Handwerkern und einfachen Leuten, welche im Lauf der Handlung
eine Einheit mit der Gruppe um den Buchhändler bilden.
Die Legende vom Schatz der Nibelungen ist dem Leser zumindest im Umriss bekannt, wodurch die Entschlüsselung der Hinweise noch spannender wird und wer vielleicht einige der beschriebenen Stätten kennt, hat bestimmt sofort innere Bilder vor Augen.
Was wäre die Suche nach einem sagenhaften Schatz, wenn nicht Widersacher auf den Plan gerufen würden, der Autor schildert spannende Verfolgungen, Intrigen und Kämpfe, bis schliesslich "Gut und Böse" in die verborgene Höhle mit dem begehrten Schatz eindringen.
Diese Beschreibung war für mich bildlich als sässe ich in einem Film, ähnlich Hobbit
Dass dieser Schatz dann doch für alle Zeiten in den Tiefen verschwindet, seine Opfer fordert aber auch die Chance für die Protagonisten wieder in ihr ursprüngliches Leben zurück zu kehren, lässt die Mystik der Nibelungensage wieder aufleuchten.
Die Wendung, welche die Liebesgeschichte zwischen dem Goldwäscher und der Tochter des Buchhändlers nimmt, unterbricht die erwartete "und wenn sie nicht gestorben sind, dann ..."Romantik -
Dass auch Goethe zu der Gruppe der Schatzsucher gerät und an deren Seite gegen ihre Verfolger kämpft empfand ich als Würze, die für den Handlungsablauf nicht zwingend notwendig aber durchaus geschmackvoll war.
Dieser Roman, der erste aber bestimmt nicht der letzte dieses Autors für mich, hat mich von der Leseprobe an gefesselt und an keiner Stelle enttäuscht.
Spannend, flüssig zu lesen, jede Seite ein Genuss und Anregung mich in manches Historisches parallel dazu zu vertiefen.
Das Cover finde ich passend zur Erzählung, zumal ein kleiner Bildausschnitt eines Kircheninneren beleuchtet wird, während der Rest im Dunkeln liegt und nach mehr entdecken verlangt....