Leserunde zu "Gold und Ehre" von Sabine Weiß

Amsterdam und Hamburg im Goldenen Zeitalter
Cover-Bild Gold und Ehre
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Mit Autoren-Begleitung
Sabine Weiß (Autor)

Gold und Ehre

Historischer Roman

Ein großer Historischer Roman um den Bau des Hamburger Michels, Krieg und Frieden und die Freiheit, sein eigenes Glück zu suchen

Nach einem verunglückten Experiment wird Benjamin von seinem Vater nach Hamburg geschickt. Anfangs tut sich der junge Architekt schwer so fern der Heimat. Er wird belogen und betrogen, doch bald lernt er Menschen kennen, auf die er zählen kann - allen voran Lucia, die stehlen muss, um das Überleben ihrer Familie zu sichern. Sie fasziniert ihn, auch weil sie blitzgescheit ist. Als Benjamin von seinem Vater zurück nach Amsterdam gerufen wird, bleibt sie zurück. Kann dennoch mehr aus ihrer Verbindung werden?

Folgen Sie Sabine Weiß’ Helden ins spannende 17. Jahrhundert, und erleben Sie Amsterdam und Hamburg von einer neuen Seite!


Timing der Leserunde

  1. Bewerben 04.10.2021 - 24.10.2021
  2. Lesen 08.11.2021 - 28.11.2021
  3. Rezensieren 29.11.2021 - 12.12.2021

Bereits beendet

Schlagworte

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Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 30.11.2021

Gold und Ehre - sehr viel Historik auf engem Raum

4

„Gold und Ehre“ – ein historischer Roman von Sabine Weiß - spielt im Hamburg und Amsterdam des 17. Jahrhunderts.

Inhalt:
Benjamin ist ein angehender Baumeister und Architekt aus Amsterdam. Nach einem ...

„Gold und Ehre“ – ein historischer Roman von Sabine Weiß - spielt im Hamburg und Amsterdam des 17. Jahrhunderts.

Inhalt:
Benjamin ist ein angehender Baumeister und Architekt aus Amsterdam. Nach einem missglückten Experiment wird er von seinem Vater nach Hamburg geschickt. Nach anfänglichen Problemen in Hamburg lernt er Menschen kennen, auf die er zählen kann. Auch auf die mutige junge Frau Lucia trifft er, die für das Überleben ihrer Familie einiges auf sich nehmen muss.
Nach einer Weile wird er von seinem Vater zurück nach Amsterdam beordert und Lucia bleibt in Hamburg zurück.
Meinung:
Das Cover des Buches beeindruckt mit einem wunderschönen dunklen Grün. Darauf ist das Wappen der Stadt Hamburg zu sehen. Es passt wunderbar zum Inhalt des Romans.
Sabine Weiß hat einen sehr bildhaften flüssigen Schreibstil. Durch ihre Wortwahl und die Beschreibung der Figuren kann man sich sehr schnell in die Geschichte einfühlen und ist mittendrin im Amsterdam und Hamburg der damaligen Zeit.
Schwer fallen einem jedoch beim Lesen die vielen niederländischen Namen. Diese stören teilweise den Lesefluss, passen jedoch zum Ausgangsort Amsterdam.
Die fiktiven Charaktere sind gut gezeichnet. Die Charaktere sind nicht nur eindimensional. Es gibt Sympathieträger wie Benjamin und Lucia, aber auch unsympathische Charaktere wie Daan.
Verschiedene Gesellschaftsschichten der damaligen Zeit werden hier gekonnt symbolisiert.
Neben den zahlreichen fiktiven Charakteren zeigt Sabine Weiß die geschichtlichen Ereignisse rund um die Niederlande des 17. Jahrhunderts auf.
Hierbei werden jedoch für meinen Geschmack zu viele Personen und Ereignisse angerissen und beschrieben, sodass man teilweise nicht mehr folgen kann, es sei denn, man hat bereits Vorkenntnisse in diesem Bereich erworben.
Ein Vorwort mit einer Einführung in die Geschichte wäre hier für Leser ohne Vorkenntnisse durchaus hilfreich, ist aber nicht vorhanden.
Der Spannungsbogen ging leider aufgrund der umfangreichen historischen Daten und Fakten zeitweise verloren und mir wurde das Lesen langwierig.
Obwohl es sich hier nicht um einen Folgeband von „Krone der Welt“ handelt, empfehle ich ganz klar, diesen vorab zu lesen. Nicht nur, um manche historischen Hintergründe vielleicht besser zu verstehen, sondern auch um die Familiengeschichte der Protagonisten und damit einhergehende Konflikte zu kennen.
Fazit:
Der vorliegende Roman ist nur zu empfehlen, wenn man sich mit der niederländischen Geschichte ein klein wenig auskennt oder willens ist, manches Ereignis bzw. Persönlichkeit während des Lesens nachzuschlagen.
Mir persönlich war es leider zu viel des Guten, sodass eine wirkliche Spannung nicht aufkommen wollte.

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Veröffentlicht am 29.11.2021

Bei diesem historischen Roman stehen die historischen Entwicklungen im Vordergrund und weniger der Plot samt Protagonisten-Entwicklung

3

Liebe/r Leser/in, was wissen Sie eigentlich über das 17.Jahrhundert in den Niederlanden bzw. der Hansestand Hamburg?
Wenn es Ihnen da so geht wie mir, nämlich das vom schulischen Geschichtswissen nicht ...

Liebe/r Leser/in, was wissen Sie eigentlich über das 17.Jahrhundert in den Niederlanden bzw. der Hansestand Hamburg?
Wenn es Ihnen da so geht wie mir, nämlich das vom schulischen Geschichtswissen nicht mehr ganz so viel übrig ist was diese Epoche angeht, so ist dieser Roman natürlich umso lesensreicher da er vollgepackt mit geschichtlichen Fakten rund um diese Zeit ist.

Wir begeben uns also mit sehr unterschiedlichen Protagonisten auf ihren jeweiligen Lebensweg: Da ist zum einen der unglaublich wissbegierige junge Mann Benjamin, der endlich aus dem familiären Korsett raus möchte um seine Kreativität in der Architektur voll entfalten zu können, was jedoch bei einem strengen Vater und einem älteren Bruder schwer zu erreichen ist. Da ist ebenfalls der Gerechtigkeitsliebende Theo, dessen größter Traum es ist, sich als Doktor der Medizin auf dem Land niederzulassen, dessen Vater, ein echter Seebär, ihn jedoch zum Schiffsarzt anzuheuern gedenkt, ein für den jungen Mann desaströser Gedanke, möchte er doch die hohe Kunst der Medizin erlernen und nicht mehr recht als schlecht die Krankheiten und Verletzungen von Matrosen notdürftig heilen. Da ist die junge Frau Lucia, die wirklich alles in ihrer Macht stehende tun würde um ihre Familie zu ernähren und zu versorgen und dafür sogar vor Betrügereien und Verkleidungen kein Halt macht, geht es doch darum das Leben ihrer Mutter zu retten, so gefährlich ihre Versuche an Geld zu kommen hierfür auch sein mögen. Und da ist Samuel, ein Mann niedrigen Adelts, der aber mit dem nötigen finanziellen Mittels ausgestattet ist, um sich ein angenehmes Leben zu machen, dessen verlorener Halt durch seine Kindheit und Adoption ihn jedoch nach Sinnhaftigkeit suchen lassen, welche er in der Anerkennung bei der Krone zu finden erhofft.

Insgesamt sehr interessanten und vielseitigen Charakteren, die einen unterschiedliche Perspektiven und Lebensweisen der damaligen Zeit und Geschehnissen näher bringen.
Leider jedoch schafft es die Autorin nicht, diesen Charakteren wirklich Tiefe einzuhauchen, sie sind jedoch schwarz-weiß bzw. böse-gut gehalten, was ich sehr schade finde, wäre hier (insbesondere doch bei einer eigentlich sehr vielschichten Persönlichkeit wie Samuel) mehr Potential meiner Meinung nach gegeben gewesen. Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich der letzte Abschnitt, in welchem eine Vielzahl von historischen Fakten versucht wird einzubauen, dies jedoch zu Lasten der Charaktere sowohl deren Plot als auch deren Entwicklung geht. Hierfür wäre es meiner Meinung nach strukturell besser gewesen, den Roman entsprechend zu verlängern oder alternativ sich auf weniger historische Gegebenheiten zu beschränken.
Was mir hingegen gut gefallen hat, war die Recherche und die Vielfalt an interessanten da lehrreichen Facetten der Autorin.

Mein Fazit: Ich würde das Buch eher jemanden ans Herz legen, dem es mehr um den Fokus der Historie geht um diese eingebettet in einem Roman zu lesen, als jemand, der einen guten Plot und interessante Charakterentwicklungen der Protagonisten sucht und diese eingebettet in einem historischen Roman finden möchte.

Add on: Ich habe übrigens nicht den Vorgängerroman "Krone der Welt" gelesen und konnte den Personen dennoch wunderbar folgen. Wahrscheinlich ist es sinnvoll, die Reihenfolge einzuhalten, wenn man ohnehin vor hat, beide Romane zu lesen. Es ist jedoch meiner Meinung nach nicht notwendig, zunächst "Krone der Welt" gelesen zu haben um "Gold und Ehre" zu verstehen.

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Veröffentlicht am 29.11.2021

Historisch gut aufbereitet mit schöner Familiengeschichte

3

„Gold und Ehre“ von Sabine Weiß spielt in Amsterdam und Hamburg Mitte des 17.Jahrhunderts. Neben vielen historischen Fakten und echten Personen, die in den Roman miteinfließen durften, handelt er von den ...

„Gold und Ehre“ von Sabine Weiß spielt in Amsterdam und Hamburg Mitte des 17.Jahrhunderts. Neben vielen historischen Fakten und echten Personen, die in den Roman miteinfließen durften, handelt er von den Leben der Hauptfiguren, Theo, Benjamin, Lucia und Samuel. Der Bau des Hamburger Michels ist ein zentrales Thema und auch der Krieg zwischen den Königshäusern wird näher beleuchtet.
Theo wird im Laufe des Buches zum Schiffschirurgen und erzählt von seinem Leben auf See und dem Krieg. Sein Cousin Benjamin ist Architekt und an bedeutenden architektonischen Bauwerken beteiligt, die sich auch heute noch in Amsterdam und Hamburg finden.

Lucia ist ein kluges, mutiges, geschäftstüchtiges Mädchen, welches oft an ihren Möglichkeiten scheitert, da sie als Frau nicht dieselben Rechte hat wie Männer. Dabei greift sie oft zu einer List und so gelingt es ihr den elterlichen Steinhandel und später ein Pflanzhaus fortzuführen.
Samuel ist der Onkel von Benjamin und hat sich mit seinem Tuchhandel ein Vermögen angehäuft. Er strebt nach Anerkennung und Macht in der Politik und stellt sich daher mit den Königshäusern gut. Dabei ist es ihm eigentlich egal auf welches Pferd er setzt, solange er davon profitieren kann.

Sabine Weiß ist Hamburgerin durch und durch und befasst sich als hauptberufliche Schriftstellerin schon seit vielen Jahren mit historischen Romanen und schreibt darüber hinaus auch Thriller.
„Gold und Ehre“ ist der Nachfolgerroman von „Krone der Welt“. Da dieser aber eine Generation überspringt und somit ca. 50 Jahre später spielt, muss man den Vorgänger nicht kennen, um dem Geschehen folgen zu können. Sabine Weiß gelingt es durch eine sehr bildhafte Sprache und sympathischen Figuren den Leser tief in den Roman eintauchen zu lassen. Zudem weiß ich die Schriftstellerin durch ihre fundierten Geschichtskenntnisse und guten Recherchen zu schätzen. Ich habe bei ihr immer das Gefühl etwas dazu zu lernen.

Auch in „Gold und Ehre“ weiß die Familiengeschichte rund um Benjamin zu fesseln. Der Leser leidet und bangt mit den Hauptfiguren mit, die sich charakterlich alle unterscheiden und sich zudem in unterschiedliche Richtungen entwickeln. Dadurch, dass Benjamin Architekt und Theo Seefahrer wird, sind die bedeutendsten Berufe in der damaligen Zeit abgedeckt. Das Kaufmannstum bedient Onkel Samuel. Gut dargestellt ist auch das Verhältnis zwischen dem altbewährten und dem Neuadel, wie man am Beispiel Samuels sieht.
Die historischen Ereignisse und auch die architektonischen Bauwerke werden an der ein oder anderen Stelle für meinen Geschmack zu ausführlich beschrieben, was das Buch stellenweise etwas langatmig macht. Auch sind viele Königshäuser und die damit verbundenen historischen Persönlichkeiten aufgeführt, was das Folgen ohne fundierte Kenntnisse in der Amsterdamer Geschichte etwas schwierig macht.
An und für sich ist das Buch aber sehr gut aufgebaut, enthält eine kleine Karte über Hamburg und ein Glossar mit allen wichtigen Begriffen, sowie ein kurzes Personenverzeichnis.

Mir persönlich hat „Krone der Welt“ besser gefallen, da ich mich mit den Charakteren besser anfreunden konnte und mir in „Gold und Ehre“ die Übersichtlichkeit fehlte und mir neben den historischen Fakten auch zuviele Perspektivenwechsel vorkamen. Trotzdem habe ich es gerne gelesen und das Buch hat mir einige interessante Stunden bereitet.

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