Der große Roman über die Stummfilm-Ära der Weimarer Republik
Wiesbaden, 2000: Was hat es mit den alten Filmrollen auf sich, die Buchhändlerin Ariane unter dem Bett ihrer Großmutter findet? Eigentlich hatte Ariane dort nach Hinweisen auf ihre viel zu jung verstorbene Mutter Vera gesucht. Und nun findet sie stattdessen diese mysteriösen Filme. Anscheinend gibt es auch im Leben der Großmutter Dinge, von denen Ariane nichts weiß. Gemeinsam mit dem Filmvorführer Julian versucht sie, dem Geheimnis ihrer Großmutter auf die Spur zu kommen. Dabei stößt sie auf die Geschichte der jungen Drehbuchautorin Eva, die im Berlin der 1920er Jahre lebte und arbeitete. Was hat Eva mit Arianes Familie und den fast 80 Jahre alten Filmrollen zu tun? Und was ist damals wirklich mit Arianes Mutter Vera passiert?
Eine Geschichte über die Anfänge des Kinos, eine schicksalhafte Liebe und ein Geheimnis, das bis in die Gegenwart reicht
In Isabel Rodericks Roman geht es um Familie, Emotionen und die Anfänge des Kinos. In der Gegenwart begleiten wir die Buchhändlerin Ariane, die nach einem Sturz ihrer Großmutter statt Hinweisen auf ihre ...
In Isabel Rodericks Roman geht es um Familie, Emotionen und die Anfänge des Kinos. In der Gegenwart begleiten wir die Buchhändlerin Ariane, die nach einem Sturz ihrer Großmutter statt Hinweisen auf ihre jung verstorbene Mutter auf alte Filmrollen stürzt. In den 1920er Jahren begleiten wir Eva, die von einer Karriere als Drehbuchautorin verfolgt. Wie die beiden zusammenhängen, entwickelt sich nach und nach und wird als Leser*in gebannt verfolgt. Spannend und authentisch geschrieben, ist man ab der ersten Seite im Geschehen und gebannt von den einzelnen Handlungssträngen. Im Gegensatz zu manch anderen Titeln, wo einem die Gegenwarts- oder Vergangenheitshandlung besser gefällt, greift hier eines nahtlos ins andere und fesselt, so dass man nicht aufhören kann zu lesen. Für mich ein emotionaler Familien- und Frauenroman und ein Highlight in 2023.
Arianes geliebte Großmutter erleidet einen Schwächeanfall und muss ins Krankenhaus. Ihre unnahbare, viel ältere Schwester und sie kümmern sich um die alte Dame. Als Ariane Omas Abwesenheit nutzt und auf ...
Arianes geliebte Großmutter erleidet einen Schwächeanfall und muss ins Krankenhaus. Ihre unnahbare, viel ältere Schwester und sie kümmern sich um die alte Dame. Als Ariane Omas Abwesenheit nutzt und auf dem Dachboden nach Spuren ihrer früh verstorbenen Mutter sucht, fallen ihr alte Filmrollen in die Hände, die nun noch viel mehr Fragen aufwerfen.
Das zauberhafte Jugendstil-Cover passt wunderbar zum Titel und den faszinierenden Geschichten dreier Frauen, die sich über ein ganzes Jahrhundert ziehen und ungemein fesselnd erzählt werden. Isabel Roderick versteht es, die liebenswerten Protagonistinnen vor dem inneren Auge erstehen zu lassen, sie schreibt sehr lebendig, detailreich und mitreißend, aber auch voller Gefühl und sehr bewegend. Alle drei Frauen sind Kinder ihrer Zeit, gefangen in Konventionen und Regeln, versuchen aber nach Möglichkeit, ein selbst bestimmtes Leben zu leben. Diese Träume führen oft zu einer Achterbahn der Gefühle, manchmal scheinbar ohne Ausweg und allesamt schicksalshaft verwoben.
Für mich ist dieser zarte Roman ein Highlight, fesselnd und bewegend erzählt, abwechslungsreich und voller Überraschungen. Unbedingt lesen!
Träume aus Licht ist das neue Buch von Isabel Roderick.
Als die Großmutter von Ariane ins Krankenhaus kommt, da sie einen Schwächeanfall hat, ist das für Ariane und ihre Halbschwester Silke ein Schock. ...
Träume aus Licht ist das neue Buch von Isabel Roderick.
Als die Großmutter von Ariane ins Krankenhaus kommt, da sie einen Schwächeanfall hat, ist das für Ariane und ihre Halbschwester Silke ein Schock. Im Haus der Großmutter entdeckt Ariane dann alte Filmrollen. Was hat es damit auf sich? Ariane würde gerne Antworten bekommen. Ihre Mutter starb, als sie noch ganz klein war. Sie hat keine Erinnerungen mehr an sie. Ihre Großmutter und auch ihre Halbschwester sind auf Fragen nach der Mutter immer ausgewichen. Die Beziehung zu Silke ist eh sehr angespannt.
Eva wächst im Berlin der 20er Jahre auf. Ihr Traum ist es Geschichten zu schreiben und zu veröffentlichen. Doch als Frau wird sie in der Zeit nicht ernst genommen und so werden ihre Drehbücher unter einem anderen Namen veröffentlich.
Was hat die Geschichte von Eva mit Ariane und ihrer Großmutter zu tun und welche Rollen spielen die Filmrollen, die Ariane entdeckt hat? Wird Ariane endlich Antworten über ihre Mutter erhalten?
Träume aus Licht ist ein sehr spannendes Buch. Die Geschichte wird in drei verschiedenen Zeiten erzählt. Egal in welcher Zeit man gerade liest, ist es spannend und nach und nach versteht man gewisse Zusammenhänge. Doch erst am Schluss wird alles aufgelöst.
Isabel Roderick schreibt sehr flüssig und man möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich habe mit Eva und Ariane mitgefiebert und das Ende hat mir unglaublich gut gefallen. Das Thema Frauen in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts fand ich auch sehr spannend.
Ein super spannendes Buch für ein schönes Lesewochenende!
Inhalt:
Dieser mitreißende Roman spielt auf drei Zeitebenen und somit in drei Generationen. Von Evas Leben wird von 1920 bis 1928 und kurz 1934 und 2000 erzählt, von Veras mit großen Sprüngen von 1939 ...
Inhalt:
Dieser mitreißende Roman spielt auf drei Zeitebenen und somit in drei Generationen. Von Evas Leben wird von 1920 bis 1928 und kurz 1934 und 2000 erzählt, von Veras mit großen Sprüngen von 1939 bis 1974 und von Arianes in Ich-Form im Jahr 2000. Eva, die Hauptprotagonistin, war in der Stummfilmzeit eine bekannte Schauspielerin und eine unbekannte, da sie nur unter Pseudonym - auf Druck ihres Mannes - veröffentlichen durfte, Drehbuchautorin. Vera, als Bindeglied zwischen den Zeiten, ist die Mutter von Ariane und ihrer Halbschwester Silke, die zwischenzeitlich in New York lebte. Ariane und Silke sind mehr oder weniger bei ihrer Oma Margarete aufgewachsen.
In der Jetzt-Zeit im Jahr 2000 ist Margarete schwer erkrankt und Silke und Ariane machen sich große Sorgen um sie. Da sie im Krankenhaus liegt, muss Ariane öfter etwas aus ihrer Wohnung für sie holen. Dabei findet sie unter dem Bett ihrer Oma eine Truhe mit alten Schwarz-Weiß-Fotos und sechs flachen Dosen aus Metall mit alten Filmrollen darin. Was hat es damit auf sich? Die Fotos zeigen ihre Oma als junge Frau in Berlin, wie sie für die Kamera an verschiedenen Orten posierte. Ariane wusste bis dahin nicht, dass ihre Oma in Berlin gelebt hatte. Auch die Beziehung ihrer Oma zu ihrer Mutter, dem Vater ihrer Schwester und ihrem eigenen Vater, der in Norddeich lebt, ist für sie nicht klar, denn es wurde nie richtig darüber gesprochen. Ariane beginnt behutsam damit, endlich Licht in das Dunkel um ihre Familiengeschichte zu bringen.
Zum Buch:
Was für eine tolle Schreibweise! Das Cover in seiner Schlichtheit mit der Dame im Hintergrund weist prima auf die Stummfilmzeit hin, ist also sehr passend.
Die Ich-Erzählung hat mich völlig gepackt, aber auch Evas Geschichte finde ich sehr spannend, Veras ist dagegen etwas kurz und blass gehalten und dient wohl mehr als Bindeglied zwischen den Zeiten.
Interessant finde ich, wie die Autorin, das Verhältnis zwischen Ariane und ihrer Halbschwester Silke umreißt und dass sich dieses Muster bei Ariane und ihrer neuen Halbschwester väterlicherseits wiederholt. Schön, dass sich in beiden Beziehungen die beiden Schwestern annähern und ein Stück weit aussöhnen können.
Bei Vera, Eva und Margarete beschreibt die Autorin anschaulich, wie Frauen jeweils um Anerkennung und ihre Rechte kämpfen mussten und sich leider auch manchmal gegenseitig Steine in den Weg gelegt haben.
In jedem Abschnitt gibt es viele emotionale Höhen und Tiefen für uns Leserinnen, die man durch die mitreißende Schreibweise der Autorin auch sehr gut nachvollziehen kann. Es bleibt immer spannend. Das trotz aller Schicksalsschläge positive Ende und die Aufklärung der Familiengeheimnisse kommt ein bisschen schnell daher, ist aber durchaus folgerichtig und passend.
Fazit:
Ein gelungener Roman, der die Leserin zu Evas Zeiten mitnimmt in die Welt „Der Träume aus Licht“, der Stummfilmzeit des (deutschen) Films.
In dieser Geschichte bewegen wir uns in 3 verschiedenen Zeiten. Zum einen die 2000er Jahre, in welchen wir Ariane und Ihre Oma Margarete kennen lernen. Als es der Oma schlecht geht findet Ariane unter ...
In dieser Geschichte bewegen wir uns in 3 verschiedenen Zeiten. Zum einen die 2000er Jahre, in welchen wir Ariane und Ihre Oma Margarete kennen lernen. Als es der Oma schlecht geht findet Ariane unter Ihrem Bett alte Filmrollen und begibt sich darauf hin auf Spurensuche in die Vergangenheit. In den 1970ern lernen wir Vera, Arianes Mutter kennen und erfahren von Ihren Leben als junge Mutter und typischen Problemen in dieser Zeit. Im ältesten Zeitabschnitt, in den 1920ern lernen wir Eva kennen, eine Stenografistin, welche als Drehbuchautorin über sich hinauswachsen will.
Alle drei Epochen sind sehr detailreich und spannend geschrieben, dass man das Buch gar nicht mehr weglegen möchte. Bis zum Ende des Buches rätselt man, wie diese Epochen letztendlich zusammenhängen, denn Parallelen sind schon von Anfang an erkennbar, aber Sie scheinen noch nicht so richtig zusammen zu passen.
Auch die Charaktere sind mit viel Tiefe geschrieben. Man kann förmlich mit Ihnen mitfühlen und weiß, was sie im Innersten zu bewegen scheint.
Insgesamt ein tiefgehendes Buch, welches am Ende zwar noch einige Fragen offen lässt und meiner Meinung nach zu schnell einen Abschluss findet.