Leserunde zu "Was wir nicht kommen sahen" von Katharina Seck

Beim ersten Blick hab ich bei dem Cover an etwas anderes gedacht. ... sicherlich hält der Titel eine gewisse Überaschung bereit. Ich dachte erst an etwas Historisches, eine Art Rückblende. Das Cover wirkt auf mich wegen des dunklen Untergrundes etwas düster, die bunte Schrift macht es wieder etwas fröhlich.... der Klappentext hat mich umgehauen und bewegt... damit hätte ich nicht gerechnet. Das Thema (Cyber-)Mobbing wird immer mal wieder in den Medien thematisiert - aber wird es richtig ernst genommen? Ich finde es gut, dass die Autorin Katharina Seck zu Beginn vor dem Inhalt warnt und verweist, dass es auch belastet sein kann.
Ich finde das Buch und das Thema spannend,... es ist mal eine Möglichkeit in Betroffene (Opfer, Eltern,..) hineinzulesen und zu fühlen. Wie verzweifelt musste Ada sein, diesen Schritt zu gehen? Wie gehen die Eltern damit um, wenn das Kind den Freitod wählt?.... ich bin gespannt ...

Der Verlust eines Menschen kann einen bestimmt zerstören... Ich selbst bin in der guten Lage, dass ich keinen Menschen sehr früh aus meinem Leben verloren habe.
Ich selbst war dieser Mensch, der fast gegangen ist, deswegen würde ich hier gerne auch die andere Seite lesen.
Aber insbesondere die Thematik um online-Gewalt ist so, so wichtig, gerne würde ich schauen, wie das hier aufgegriffen ist. Ich finde gut, dass bei diesem Buch eine Warnung ausgegeben ist, sodass sich Lesende, denen die Thematik schwerfällt, besser orientieren.

Die Leseprobe ist perfekt. Ich könnte sofort weiterlesen und bin schon jetzt begeistert. Ich selbst habe zwei erwachsenen Söhne und kann mir das Leid von Jenny gut vorstellen. Sie sucht bei sich eine Schuld, weil sie nicht weiß warum ihre Tochter das getan hat. Warum hat Ada sich den Eltern nicht anvertraut mit was auch immer (auch wir wissen das ja nicht). Aber das ist eben dem Alter geschuldet, der Zeit im Leben von Jugendlichen oder jungen Erwachsenen wo die Eltern eben irgendwo nur noch eine Art "Gegner" sind und eigentlich nur das Falsche tun können. Wie schrecklich muss Jenny sich fühlen. Mir standen schon direkt die Tränen in den Augen.

Dieser Schicksalsschlag verändert alles. Das finde ich macht die Autorin hier sehr deutlich. Wie glücklich war Jenny noch zu Beginn der Geschichte. Wie sehr hat sie ihr Leben für gut befunden und auch ihre Beziehung. Und dann plötzlich ist die Tochter tot, hat sich umgebracht und man selbst bleibt fassungslos zurück. Und noch mehr: Die Veränderung des Partners, der so anders trauert, führt zu einer Entfremdung.

Was mag mit Jenny geschehen, wenn sie mehr über das Schicksal von Ada erfährt. Ich bin gespannt. Es würde ja Sinn machen zunächst einmal Kontakt zu Kim aufzunehmen. Aber vielleicht verrät ja das Handy schon genug...

Die Spannung jedenfalls ist hoch und ich möchte weiterlesen.

Ich bin ganz gefesselt von der Leseprobe und finde es gerade sehr schade, nicht gleich weiterlesen zu können! Vor allem der Cliffhanger am Ende der LR mit den Nachrichten!
Wie ich oben schon kurz erwähnt habe, ist Jenny so eindrücklich beschrieben, dass ich mit ihr trauere. Es ist eine unvorstellbare Situation, die aber durch den einnehmenden Schreibstil doch nachvollziehbar wird. Was ist Ada wiederfahren, dass sie diesen krassen Schritt ging? Wie wird es Jenny und auch Dominik gehen, wenn sie herausfinden, wie Ada so tief verletzt wurde? Welche Konsequenzen ziehen sie daraus? Ich bin echt sehr gespannt, wie sich die Charaktere entwickeln und werde das Buch auf alle Fälle lesen (wobei ich mich gerade wegen der Autorinnenbegleitung wirklich sehr über die Teilnahme an dereserunde freuen würde!)

Der Schreibstil gefällt mir besonders. Natürlich, ist das oft nur die Verpackung zu einem guten inhalt, aber uch habe das Gefühl, dass es sich hierbei um eine wunderschöne geschenkschachtel handelt, die man über Jahre noch mit Erinnerungen und vor allem Gefühlen füllen kann.