Leserunde zu "Weil alles jetzt beginnt" von Linda Holmes

Ein Paar, das einem ans Herz wächst
Cover-Bild Weil alles jetzt beginnt
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Linda Holmes (Autor)

Weil alles jetzt beginnt

Roman

Alexandra Kranefeld (Übersetzer)

Evvie sitzt schon im heimlich gepackten Auto, um ihren Mann zu verlassen, da erfährt sie, dass er tödlich verunglückt ist. Doch wie sagt man der trauernden Familie, den mitfühlenden Freunden, dass dieser Mann nicht der perfekte Ehemann, Arzt, Freund war?

Dann zieht Dean, ein New Yorker Baseballstar auf der Flucht vor der Presse, bei Evvie ein. Erste Regel der WG: Ihre Ehe und seine Karriere sind tabu. Bis sie merken, dass der jeweils andere genau der ist, den sie jetzt für einen Neuanfang brauchen ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 22.06.2020 - 12.07.2020
  2. Lesen 03.08.2020 - 23.08.2020
  3. Rezensieren 24.08.2020 - 06.09.2020

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 26.08.2020

Nicht kitschig, für Menschen Ü-30

2

Eveleth, genannt Evvie, hat beschlossen, ihren Mann Tim, einen Arzt, zu verlassen. Gerade hat sie ihre gepackten Koffer im Kofferraum ihres Autos verstaut, als sie einen Anruf bekommt, dass ihr Mann einen ...

Eveleth, genannt Evvie, hat beschlossen, ihren Mann Tim, einen Arzt, zu verlassen. Gerade hat sie ihre gepackten Koffer im Kofferraum ihres Autos verstaut, als sie einen Anruf bekommt, dass ihr Mann einen Unfall hatte. Im Krankenhaus stellt sich heraus, dass er verstorben ist.

Natürlich denkt jeder in ihrer Umgebung, dass sie um ihren Mann trauern würde, doch der war nicht der nette Ehemann, den die Menschen in ihm gesehen haben.

Während Evvie noch überlegt, wie ihr Leben weitergehen soll, zieht Dean, ein ehemaliger Baseball-Profi bei ihr ein. Er musste seine Karriere aufgeben, da er gesundheitliche Probleme bekommen hat.

Zunächst haben sie eine Abmachung: Ihre Ehe und seine sportliche Karriere sind Tabuthemen. Mit der Zeit stellt sich jedoch heraus, dass beide genau das sind, was sie jetzt brauchen.

Mir hat gut gefallen, dass Evvie und alle anderen Mitwirkenden schon über 30 Jahre alt ist, so dass es eher ein Roman für Menschen mittleren Alters ist.

Der Schreibstil war flüssig und ich bin gut in die Geschichte reingekommen. Anfangs hatte das Buch einige Längen und ich musste mich manchmal zwingen, dranzubleiben. Aber mit der Zeit wurde die Geschichte immer besser. Sie war auch nicht so kitschig, sondern hat auch ernstere Themen behandelt.

Insgesamt war es für mich ein netter Roman - kein Highlight, aber durchaus lesenswert und auch zum Nachdenken anregend.

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Aufstehen, Krönchen richten, weitergehen

3

Blumiges Cover, nichtssagender Titel – und doch steckt in diesem Buch weitaus mehr als ein durchschnittlicher Frauen-/Unterhaltungsroman. Dabei scheinen die Rollen klassisch-klar verteilt: Bei Evvie, Anfangs ...

Blumiges Cover, nichtssagender Titel – und doch steckt in diesem Buch weitaus mehr als ein durchschnittlicher Frauen-/Unterhaltungsroman. Dabei scheinen die Rollen klassisch-klar verteilt: Bei Evvie, Anfangs 30 und seit einigen Monaten verwitwet, zieht Baseballprofi Dean als Untermieter ein. Schon ahnt man, was kommen wird – aber so einfach ist es ganz und gar nicht. Dean ist regelrecht aus New York geflohen, da er aufgrund von plötzlich aufgetretenen, unkontrollierten Muskelzuckungen keinen Korb mehr trifft. Und Evvie, die ihre Jugendliebe geheiratet und ihr ganzes Leben in Maine verbracht hat, hütet ein Geheimnis, an dem sie fast zugrunde geht.

Und so ist Linda Holmes Roman „Weil alles jetzt beginnt“ längst nicht nur eine Liebesgeschichte. Hier gibt's die unterschiedlichsten Emotionen; Humor und Tiefgang blitzen immer wieder an unerwarteter Stelle hervor. Die Handlung umfasst ein Jahr, aufgeteilt auf die vier Jahreszeiten, die auch die Blätter und Blumen auf dem Cover aufgreifen. Auf den ersten Blick wirkt die Gliederung dadurch sehr klar, doch Holmes hat ein ganz eigenes Erzähltempo. Stellenweise plätschert die Geschichte irritierend langsam dahin, erzählte Anekdoten kommen ohne größeren Zusammenhang aus und grundlegende Themen werden lange, sehr lange außer Acht gelassen. Aber auch im wahren Leben baut ja nicht alles gleichmäßig aufeinander auf und gerade die gelegentliche Lethargie von Hauptfigur Evvie macht sie sehr menschlich. Mich hat positiv überrascht, wie rund die Geschichte am Ende doch noch wurde; das tröstete mich im Nachhinein über gelegentliche Längen und Auslassungen hinweg. Und endlich wurde auch klar, worum es ging: nicht um „happily ever after“, sondern um Neustarts – gleich mehrere. Darum, dass das Leben weitergeht, aber auch immer mal wieder einen kleinen Schubs vertragen kann. „Weil alles jetzt beginnt“ – auch, wenn der Weg dorthin steinig ist.

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Veröffentlicht am 05.09.2020

Nett für zwischendurch

1

Evvie möchte sich von ihrem Mann trennen und packt gerade die Koffer in den Wagen, als sie die Nachricht von seinem Tod erhält. Jetzt wird sie von allen für eine trauernde Witwe gehalten, da sie niemandem, ...

Evvie möchte sich von ihrem Mann trennen und packt gerade die Koffer in den Wagen, als sie die Nachricht von seinem Tod erhält. Jetzt wird sie von allen für eine trauernde Witwe gehalten, da sie niemandem, nicht einmal ihrem besten Freund Andy, je erzählt hat, was für ein narzisstischer Tyrann ihr Mann war. Dann tritt Dean in ihr Leben: Der ehemalige Baseballstar leidet unter seinem plötzlichen Karriere-Aus und mietet sich bei Evvie ein, um ein bisschen Ruhe vor der New Yorker Presse zu haben. Beide sind sich einig: Deans Karriere und Evvies Ehe sind Tabuthemen. Allerdings dauert es nicht sehr lange, bis sie die Regel brechen...

Das Buch ist im personalen Erzählstil geschrieben und beschriebt sowohl Evvies als auch Deans Sicht der Dinge. Der Schreibstil der Autorin liest sich meiner Meinung nach leicht und flüssig. Die Geschichte ist in vier grobe Abschnitte eingeteilt, beginnend mit dem Herbst, Winter, Frühling und Sommer. Die Figuren finde ich sympathisch, obwohl Evvie mir teilweise zu aufdringlich war; sie mischt sich gerne ungefragt in anderer Leute Leben ein. Auch die Nebenfiguren sind gut gezeichnet, allen voran Evvies alleinerziehender bester Freund Andy.
Die Beziehung zwischen den beiden Hauptprotagonisten baut sich sehr langsam und zaghaft auf, was ich als ganz angenehm empfand. Beide Figuren tragen einigen Ballast mit sich herum, den sie jeder für sich im Laufe der Story aufarbeiten. Es ist keine klassische Liebesgeschichte, aber dafür eine recht realistische, wie ich finde. Es geht um zwei Menschen, die mit ihrer Vergangenheit fertig werden bzw. mit diese abschließen müssen, bevor sie einen Neuanfang wagen können. Besonders Evvie macht im Laufe der Handlung eine starke Entwicklung durch, was mir gut gefallen hat. Allerdings habe ich so manche ihrer Handlungsweisen nicht ganz nachvollziehen können.

Insgesamt passiert nicht so wahnsinnig viel, es gibt kaum wahre Höhepunkte oder Wendungen. Das Ende ist (Achtung, Spoiler) nicht so romantisch, wie man es vielleicht von anderen Liebesgeschichten her kennt und hat mich teilweise etwas enttäuscht. Überhaupt waren die Zeitsprünge im Buch nicht immer ganz nachvollziehbar, das Ende erschien mir etwas erzwungen.
Insgesamt hat mir »Weil alles jetzt beginnt« ein paar nette Lesestunden beschert, allerdings hat mir das Prickeln zwischen den Hauptprotagonisten ein bisschen gefehlt. Für zwischendurch aber ganz nett.

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Veröffentlicht am 02.09.2020

Neuanfang für Evvie und Dean

1

„Weil alles jetzt beginnt“ von Linda Holmes erschien am 28.08.2020 im Lübbe Verlag.

Das Cover ist wunderschön, die Farbgebung gut abgestimmt, die Blätter lassen an Herbst denken und im Herbst beginnt ...

„Weil alles jetzt beginnt“ von Linda Holmes erschien am 28.08.2020 im Lübbe Verlag.

Das Cover ist wunderschön, die Farbgebung gut abgestimmt, die Blätter lassen an Herbst denken und im Herbst beginnt die Geschichte.

Evvie hat seit langem entschieden ihren Ehemann Tim zu verlassen, die Koffer sind gepackt und im Auto verladen. Sie hat vor ihn heimlich zu verlassen, doch kurz bevor sie das Haus verlassen möchte, bekommt sie Anruf vom Krankenhaus Tim ist tödlich verunglückt. Jetzt ist alles anders, wie sagt man seiner Familie und Freunden , dass der tote Ehemann nicht der liebenswerte Mensch war, den alle kannten. Evvie verzieht sich in ihr Schneckenhaus, erst als der ehemalige Baseballstar Dean, zur Untermiete, einzieht, wird es besser. Sie werden langsam Freunde, Baseball und Evvies Ehe sind Tabuthemen, bis sie merken es ist Zeit für einen Neuanfang.....

Linda Holmes hat die Handlung sehr langsam aufgebaut. Sie lässt in vielen Gesprächen Evvie und Dean erst Freunde werden, bis Fahrt in die Handlung und die Beziehung kommt. Einblicke und Rückblicke in die Vergangenheit, warum Evvie ihren Ehemann verlassen wollte, gibt die Autorin nur stichpunktmäßig. Die entstehende Freundschaft zwischen Evvie und Dean ist sehr gefühlvoll aufgebaut.
Mit Evvie hat die Autorin einen komplexen Charakter erschaffen. Sie befindet sich nach dem Tod ihres Ehemannes in einem Strudel widersprüchlicher Gefühle. Sie empfindet keine Trauer, kann diese Tatsache nicht in Worte fassen und ihrer Familie und Freunden erzählen, warum sie so empfindet. Ihr verstorbener Ehemann, der für alle so liebenswert war, hat sie jahrelang psychisch unterdrückt, misshandelt. Sie fühlt sich schuldig, weil sie keine Trauer empfindet und verkriecht sich deshalb. Erst Dean schafft es sie aus dieser Antriebslosigkeit zu befreien.
Dean hat ebenfalls viele Probleme, die nicht weniger wiegen, denn er bekommt einfach keine guten Würfe mehr hin, als Profibaseballspieler das aus seiner Profilaufbahn. Nun versucht er in der Abgeschiedenheit wieder zu sich zu finden.
Der Schreibstil von Linda Holmes ist sehr erfrischend, er besitzt einen eigene Art von Heiterkeit. Auf der anderen Seite schreibt sie ruhig und eindringlich, mit sehr viel Tiefe.

Fazit: Das Debüt von Linda Holmes konnte mich gut unterhalten. Die Geschichte war leise und ruhig, durch viele Gespräche der Protagonisten teils etwas langatmig, im letzten Drittel nahm sie Fahrt auf und wurde sogar dramatisch. Die Autorin hätte mit Rückblicken in die Vergangenheit das Eheleben von Evvie und Tim mehr beleuchten können, denn die psychische Gewalt die Tim Evvie gegenüber ausgeübt hat war sehr vielfältig und subtil. Romantik spielt in Linda Holmes keine große Rolle, ihr Fokus liegt auf Freundschaft, Neuanfang und sich selbst finden, oder wieder finden. Mich konnte die Geschichte berühren.

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Eine erwachsene und zeitgenössische Liebesgeschichte

1

Inhalt

Evvie ist gerade dabei ihre gepackten Sachen in ihr Auto zu laden, als sie am Telefon erfährt,
dass ihr Mann Tim einen schweren Unfall hatte und diesen nicht überlebt hat.
Daraufhin macht sie ...

Inhalt

Evvie ist gerade dabei ihre gepackten Sachen in ihr Auto zu laden, als sie am Telefon erfährt,
dass ihr Mann Tim einen schweren Unfall hatte und diesen nicht überlebt hat.
Daraufhin macht sie sich Vorwürfe, weil sie niemanden erzählen kann, wie Tim wirklich war
und ihre Trauer falsch einschätzen.
Nach fast einem Jahr zieht dann Dean bei ihr ein. Dean ist ein Baseballstar, der nicht mehr
werfen kann und vor der Presse flüchtet.
Die beiden vereinbaren, dass sie nicht über die Ehe von Evvie sprechen oder über die
Probleme von Dean. Allerdings brechen die beiden diesen Deal sehr schnell und öffnen sich
dem anderen gegenüber, sodass sie schnell merken, dass der andere genau der ist, den sie
jetzt für einen Neuanfang brauchen.

Eindruck

Das Cover finde ich sehr schön gestaltet und hat mich sofort angesprochen. Zudem passen
die unterschiedlichen Blüten und Blätter zu den Jahreszeiten, die im Buch wieder aufgegriffen
werden.

Den Schreibstil von Linda Holmes fand ich sehr angenehm. Ich kam sofort rein und konnte das
geschriebene flüssig lesen. Da die Handlung nicht aus der Perspektive einer Figur geschrieben
wurde, erfährt man leider nicht so viele Gefühle der einzelnen Protagonisten und muss ihr
Verhalten deuten.

Gegenüber Evvie hatte ich am Anfang des Buches tiefes Mitgefühl, da sie ihren Mann verloren
hat. Ihre Reaktion auf den Tod ihres Mannes ist so, wie man es sich vorstellt. Allerdings
trauert sie aus einem anderen Grund und erzählt niemanden, weshalb sie sich wirklich so
schlecht fühlt. Erst als Dean bei ihr einzieht, schafft sie es sich ihm zu öffnen, und erzählt wie
sie sich wirklich fühlt.
Durch die Öffnung merkt man das es ihr besser geht und dass sie sich verändert. Sie schafft es
wieder zu arbeiten und genießt das Leben wieder mehr. Das fand ich schön mit anzusehen
und hat mich für sie gefreut.
Zum Schluss des Buches kann sie sich sogar von ihrem Haus trennen und wagt einen
Neuanfang was mich für sie gefreut hat.

Neben Evvie steht auch Dean im Vordergrund. Am Anfang wirkt er unbeholfen und verbittert
was auf seine Situation zurück zu führen ist. Aber auch er schafft es schnell sich gegenüber
Evvie zu öffnen und scheint damit das Geschehene verarbeiten zu können.
In Verlauf der Handlung wurde er mir immer sympathischer. Er hat sich gut in das Dorfleben
eingegliedert und ihm ging es dort sichtlich gut.
Der Deal zwischen Evvie und Dean war, dass er 1 Jahr bei ihr wohnt. Nach Ablauf des Jahres
hat er seine Sachen gepackt und ist wieder nach New York gezogen. Einerseits konnte ich
verstehen, dass er wieder zurück geht, allerdings fand ich es in Anbetracht der Situation
zwischen ihm und Evvie auch merkwürdig. Zwischen den beiden gab es kein Gespräch
darüber und irgendwann waren alle seine Sachen gepackt und er ist wieder ausgezogen.

Die dritte wichtige Person in der Handlung ist Andy, Evvies bester Freund und ein alter Freund
von Dean.
Andy war mir von Anfang an sehr sympathisch mit seinen zwei kleinen Töchtern. Ich fand
auch das Evvie und Andy gut zusammengepasst hätten, allerdings wurde schon durch den
Klappentext deutlich das dies nicht passieren würde. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass
er Monica kennengelernt hat.
Schade fand ich allerdings das Andy und Evvie sich im Verlauf der Handlung
auseinandergelebt haben. Das stand für mich zeitweise mehr im Vordergrund als Dean und
Evvie.

Einige weitere Kritikpunkte sind, dass ich gehofft hatte das man mehr von Tim erfährt und wie
dieser sich gegenüber Evvie verhalten hat. Leider spielte dies hauptsächlich am Anfang eine
Rolle.
Des weiterem fand ich das sich einige Szenen sehr gezogen haben und andere wichtige sehr
schnell abgehandelt wurden. Besonders zum Ende hin wurde sehr viel noch in die Handlung
reingepackt.

Trotzdem hat mich die Handlung an einigen Stellen berührt und ich habe auch nachdem ich
das Buch weggelegt habe noch einige Male an Evvie, Dean und Andy gedacht und darüber
gegrübelt, wie die Handlung weiter geht.

Fazit

Insgesamt war das Buch wirklich schön geschrieben, zum Wohlfühlen und zeitgenössisch.

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