Ein gefühlvoller Roman über Liebe, Mutterschaft und Verrat vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs
Liverpool 1940. Viele schwierige Situationen hat Viv in ihrem Leben schon gemeistert. Bereits als Teenager wurde sie schwanger; ihre Tochter Maggie zog sie allein und unter der Fuchtel ihrer missbilligenden Eltern auf. All dies ist jedoch nichts verglichen mit der Entscheidung, die sie nun, am Vorabend des Zweiten Weltkriegs, treffen muss: Soll sie der Evakuierung ihrer heißgeliebten Tochter zustimmen? Das kleine Mädchen in die Obhut fremder Leute geben? In der festen Hoffnung, sie bald wieder in die Arme schließen zu können, schickt sie Maggie aufs Land. Doch dort kommt es zur Katastrophe: Das Haus der Gastfamilie wird von einer Bombe getroffen, Maggie gilt als verschollen ...
Julia Kelly erzählt die Geschichte der vielen evakuierten Kinder Englands und zeigt, wie eine einfache Entscheidung den Verlauf eines Lebens verändern kann.
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“Weil du meine Tochter bist” ist ein spannender und realistischer Roman, der zutiefst berührt.
Zunächst einmal zum Inhalt: In dem Buch geht es um Viv und ihre Tochter Maggie, die in England leben und ...
“Weil du meine Tochter bist” ist ein spannender und realistischer Roman, der zutiefst berührt.
Zunächst einmal zum Inhalt: In dem Buch geht es um Viv und ihre Tochter Maggie, die in England leben und während des zweiten Weltkriegs voneinander getrennt werden. Im Folgenden geht es vor allem um Viv's Geschichte: Um die Hindernisse, die sich ihr in den Weg stellen, aber auch um ihren Willensgeist und ihr Durchhaltevermögen.
Die Autorin Julia Kelly erzählt die Geschichte mit Feingefühl, aber gleichzeitig auch auf eine Art und Weise, die einen packt und so schnell nicht wieder loslässt. Die Spannung baut sich ab Beginn des Buches fortwährend auf und sorgt dafür, dass man immer tiefer in den Roman eintauchen möchte um mehr zu erfahren.
Insgesamt ein besonderes Leseerlebnis, dass durch die Komplexität der unterschiedlichen Charaktere und die Umsetzung des historischen Hintergrundes überzeugt hat.
Ich kann diesen Roman also definitiv weiterempfehlen.
Ein mitreißender und ergreifender Roman über Schutzmaßnahmen für Kindern im England des Zweiten Weltkriegs, die mir bisher noch nicht bekannt waren. Bekannt war mir die Evakuierung von deutschen Kindern ...
Ein mitreißender und ergreifender Roman über Schutzmaßnahmen für Kindern im England des Zweiten Weltkriegs, die mir bisher noch nicht bekannt waren. Bekannt war mir die Evakuierung von deutschen Kindern in andere Länder, um sie vor den Gefahren des Krieges zu schützen bzw. ihr Leben zu retten. Dass es solche Maßnahmen auch in England gab, war für mich völliges Neuland.
Die in einem streng katholischen Elternhaus aufgewachsene knapp 18jährige Viv wird bereits nach wenigen Treffen mit ihrem ersten Freund ungewollt schwanger. Der sich daraus zur damaligen Zeit und gesellschaftlichen erforderlichen Heirat mit dem Vater des Kindes können sich weder Viv noch Joshua entziehen. Doch Joshua stellt in den Augen der alle und alles dominierenden Mutter von Viv auf Grund seiner jüdischen keinen passenden Schwiegersohn dar. Wohlwissend um den Traum des jungen musikalisch sehr talentierten Joshua, nach Amerika zu gehen, reicht der von ihr angebotene Geldbetrag gepaart mit sehr deutlichen Worten aus, dass Joshua dieses Angebot annimmt. Viv bleibt eher "geduldet" mit ihrer kleinen Tochter bei ihren Eltern wohnen, bis sie dem Druck von Familie, Kirche und Nachbarschaft nicht mehr standhält, und sich im Rahmen eines Evakuierungsprogramms von ihrer Tochter trennt. Ihre Hoffnung, dass ihre kleine Tochter Maggie in Sicherheit lebt, wird durch eine Bombe, der auch des Hauses der Pflegeeltern zum Opfer fällt, zerstört.
Die Autorin vermittelt auf eine sehr empathische Weise die Entwicklung der jungen und sich unterordnenden Viv zu einer starken und selbstbewussten jungen Frau, die den Kampf um Selbstbestimmung und Unabhängigkeit aufnimmt und der es gelingt, sich aus den Zwängen von Familie und Gesellschaft zu lösen, ihr Leben frei und unabhängig zu gestalten.
Das gleiche gilt für den von seinem musikalischen Talent vollkommen überzeugten Joshua, den – auch im fernen Amerika – bruchstückhafte Informationen nicht nur über die aktuellen Kriegsereignisse, sondern auch die zunehmende Lebensgefahr für Menschen jüdischer Abstammung erreichen. Seine gedankliche Auseinandersetzung zu diesen Themen und sein Entschluss, sich als Soldat dem zu stellen – auch hier eine überzeugende und nachvollziehende Darstellung.
Und dass es neben der überaus gelungenen Darstellung einer äußerst unsympathischen Mutter, deren ganze Liebe, Fürsorge und auch Angst sich nur um die älteste Tochter Kate und deren Familie dreht, stellen die Eltern und die Schwester von Joshua das genaue Gegenteil dar. Offen für jeden, ohne Ansehen von Herkunft oder Religion, liebevoll und fürsorglich nehmen sie Viv in ihre Familie auf und vermitteln ihr eine herzliche Wärme und Anteilnahme, die mich teilweise zu Tränen rührte. Ganz besonders beim Ausüben der mehrtägigen jüdischen Trauerzeremonie für verstorbene Familienmitglieder. Ohne ihre Enkeltochter Maggie lebend gekannt zu haben, wird sie auf diese Weise als Familienmitglied geehrt und wertgeschätzt.
Sehr geschickt gelingt es der Autorin, einen kleinen Hinweis auf einen möglichen Aufenthaltsort der vermeintlich verstorbenen Maggie in den Handlungsverlauf aufzunehmen und es beginnt ein sehr spannender Romanverlauf, bei dem auch Joshua eine nicht unbedeutende Rolle zufällt.
Das für mich zunächst etwas überraschende Ende, stellt jedoch einen überzeugenden Abschluss dar. Setzt es doch einen nachvollziehbaren Schlussstrich unter die Entwicklung, die Viv und Joshua durchlebt haben und die bei beiden zu Veränderungen in der Lebenseinstellung führten.
Bei "Weil du meine Tochter bist" handelt es sich um einen historischen Roman, der in Liverpool in der Zeit des 2. Weltkriegs angesiedelt ist. Wir begleiten die junge Vivian, die jung und unverheiratet ...
Bei "Weil du meine Tochter bist" handelt es sich um einen historischen Roman, der in Liverpool in der Zeit des 2. Weltkriegs angesiedelt ist. Wir begleiten die junge Vivian, die jung und unverheiratet schwanger wird. Trotz Heirat mit dem Kindsvater ist sie Alleinerzieherin und wird aufgrund des beginnenden 2. Weltkriegs gezwungen, ihre junge Tochter Maggie aufs Land zu einer Pflegefamilie zu evakuieren...
Vivian hat mir als Protagonistin sehr gefallen. Sie ist zu Anfang noch sehr jung und unerfahren, scheut sich aber nie vor ehrlicher Arbeit und tut alles in ihrer Macht stehende, um ihrer Tochter eine gute Mutter zu sein.
Was mich sehr überrascht hat, war, dass wir auch die Perspektive des Vaters ihrer Tochter miterleben. Joshua habe ich auf den ersten Seiten als verantwortungslosen Möchtegern-Musiker wahrgenommen, aber je mehr ich über ihn gelesen habe, desto stärker ist er mir ans Herz gewachsen.
Sowohl bei Vivian, als auch bei Joshua konnte ich ein gewaltiges persönliches Wachstum mitverfolgen, und das hat mir große Freude beim Lesen bereitet.
Der Schreibstil des Buches war insgesamt sehr angenehm - ich habe mit den Protagonisten mitgefiebert und konnte das Buch teilweise kaum noch aus der Hand legen, weil es mich so gefesselt hat. Auch die Weltkriegs-Atmosphäre hat mich sehr ergriffen und ich habe mit Spannung die Geschehnisse mitverfolgt.
Generell habe ich gewusst, dass damals zahlreiche Kinder aus gefährdeten Gebieten allein umgesiedelt wurden, aber ich habe mir noch nie zuvor darüber Gedanken gemacht, wie das für die Kinder wohl gewesen sein muss, von einem Tag auf den anderen ihrer Herkunftsfamilie entrissen zu werden... Die Erlebnisse aus der Sicht von Maggies Kinderaugen haben mich ganz besonders berührt.
Auch der stets vorhandene, (manchmal mehr als nur) unterschwellige Antisemitismus - denn Joshua ist Jude - ist heute ein genauso wichtiges Thema wie damals vor 90 Jahren. Die Autorin hat die Gefühle von Joshuas Familie wunderbar eingefangen, ich habe mit ihnen genauso mitgelitten und mitgefiebert wie mit Vivian und Joshua selbst.
Das Buch hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen und ist definitiv 5 Sterne wert.
Der Roman "Weil du meine Tochter bist" ist ein sehr emotional bewegendes Buch von Julia Kelly, dessen Geschichte auf familiären Begebenheiten beruht. (Barbara Röhl (Übersetzer) ).
Die Handlungen spiegeln ...
Der Roman "Weil du meine Tochter bist" ist ein sehr emotional bewegendes Buch von Julia Kelly, dessen Geschichte auf familiären Begebenheiten beruht. (Barbara Röhl (Übersetzer) ).
Die Handlungen spiegeln die unterschiedlichen Erlebnisse zweier Familien im 2. Weltkrieg vorwiegend in Liverpool wider und sind durch das Enkelkind Maggi eng miteinander verwoben.
Die streng nach katholischen Glauben erzogene Protagonistin Vivian (Viv) geht als knapp 18 jährige Teenagerin eine kurze Beziehung mit Joshua ein, der aus einer jüdischen Familie stammt und wird sofort schwanger. Um dem Gerede aus dem Weg zu gehen, müssen Viv und Joshua heiraten, obwohl Vivs Eltern den jungen Mann und seine Familie eigentlich ablehnen.
Vivs Mutter drängt Joshua Geld auf, welches dieser auch annimmt, um sich in Amerika seinen Traum von einem Musiker zu erfüllen.
So steht diese Ehe nur auf dem Papier und Viv muss ihre Tochter Maggi alleine großziehen. Das Kind findet von Seiten der mütterlichen Großeltern nur Ablehnung und Missachtung, umso enger ist die Mutter-Tochter-Beziehung. Viv tut alles für Maggi und gibt sie kurz vor Kriegsausbruch schweren Herzens doch noch zu Pflegeeltern aufs Land. Trotz vieler Widrigkeiten versucht sie den Kontakt zur Tochter aufrechtzuerhalten.
Parallel dazu erfährt man auch sehr viel über Joshuas Geschichte und das Leben seiner Familie.
Der Kriegsbeginn machte Joshua einen Strich durch seine Zukunftspläne und er kehrt nach England zurück, tritt in die Armee ein. Hier sind auch seine Kriegserlebnisse von Bedeutung für seine persönliche Entwicklung.
Nach einem Bombenangriff gilt Maggi und die Pflegeeltern als verschollen. Durch Zufall findet Viv nach dem Krieg heraus, dass ihre Tochter noch lebt und wahrscheinlich von den Pflegeltern "versteckt" wird.
Missverständnisse und Intrigen werden aufgedeckt, kommen ans Licht, emotional sehr ergreifend geschrieben und gekonnt miteinander verwoben. Viv gibt nicht auf, Joshua hilft ihr bei der Suche nach Maggi, seine Familie unterstützt sie. Maggi wird gefunden......
Die Zeit danach hätte ich mir etwas ausführlicher beschrieben gewünscht. Irgendwie ging es mir zu schnell zu Ende. Das tut der sehr bewegend geschriebenen Geschichte jedoch keinen Abbruch. Man spürt von Beginn an die Liebe von Viv zu ihrer Tochter und kann Viv nur bewundern, wie sie sich gegen die Macht der eigenen Mutter und des streng katholischen Elternhauses zur Wehr setzte und sich zu einer selbstständigen / selbstbewussten Frau entwickelte.
Das Buch bewegte mich sehr und ich kann es allen empfehlen, die Familiengeschichten gerne Lesen, auch wenn die Hintergründe in Kriegszeiten angesiedelt sind.
Das Buch spielt in England rund um die Zeit des zweiten Weltkriegs. Die junge Viv wird ungewollt schwanger, der Kindsvater Joshua steht zu seiner Verantwortung und heiratet sie. Vivs streng katholische ...
Das Buch spielt in England rund um die Zeit des zweiten Weltkriegs. Die junge Viv wird ungewollt schwanger, der Kindsvater Joshua steht zu seiner Verantwortung und heiratet sie. Vivs streng katholische Eltern wollen jedoch keinen jüdischen Schwiegersohn in ihren Reihen und bieten Joshua Geld an, wenn er anschließend verschwindet. Der nimmt den Vorschlag nur zu gerne an, träumte er als begabter Musiker doch schon lange davon, in New York Karriere zu machen.
Derweil droht der Krieg auch auf England überzugreifen, Viv wird von ihren Eltern und dem örtlichen Pastor überredet, ihre mittlerweile vierjährige Tochter Maggie zu Pflegeeltern auf's vermeintliche sichere Land zu geben, bis der Krieg vorbei ist.
Ob und unter welchen Umständen Mutter und Tochter wieder zueinander finden können, ob auch die Eheleute sich noch mal wiedersehen und wie sie dann zueinander stehen, davon erzählt uns dieser berührende Roman. Sehr feinfühlig stellt die Autorin den Spagat einer jungen Mutter zwischen Liebe und Verantwortung, zwischen Familie und eigenen Wünschen an das Leben dar. Dabei waren für mich die Charaktere - auch die unsympathischen - bildhaft und realistisch gezeichnet. Der Wahn, der religiöse Überzeugungen über den gesunden Menschenverstand stellt, wurde genauso ungeschönt dargestellt wie auf der anderen Seite warmherzige Zuneigungen abseits jeglicher Konventionen. Die Sorgen einer jungen Mutter, die schon früh Verantwortung für sich und ihr Kind trägt und dafür alles tut, haben mir manche Träne verursacht.
Auch das für mich überzeugende Ende passte sehr gut in diese Geschichte eines für mich bisher unbekannten Themas zur Kinderverschickung während des zweiten Weltkriegs.