Tod, Lügen und Literatur - das böse Spiel
Mit "Yellowface" präsentiert uns Kuang ihr neustes Werk.
Wir lernen June Hayward kennen, die als Ich-Erzählerin fungiert. Sie ist eine Autorin, die aber mäßigen bis keinen Erfolg hat, ganz anders als ...
Mit "Yellowface" präsentiert uns Kuang ihr neustes Werk.
Wir lernen June Hayward kennen, die als Ich-Erzählerin fungiert. Sie ist eine Autorin, die aber mäßigen bis keinen Erfolg hat, ganz anders als ihre "Freundin" Athena Liu. Sie scheint das ganze Gegenteil von June zu sein: Erfolgreich, hübsch und beliebt.
Der Neid wird zu Junes täglicher Begleiter, sie die sich selbst als Opfer der Branche sieht und nur im Schatten der großen Athena vegetiert.
Bis Athena den Tod findet!
Im angesichts dieser Tragödie beweist June genug Durchtriebenheit und nimmt Athenas Manuskript an sich. Berechnung?
Aber damit nicht genug gibt sie es auch noch unter ihren Namen heraus, zwar in überarbeiteter Form, aber Diebstahl bleibt Diebstahl.
Das Netz ihrer Lügen wächst immer weiter und June verliert immer mehr die Kontrolle über diese. Jede Lüge wird einem irgendwann zum Verhängnis. Nur wann und wie die Wahrheit an Licht kommt wird sich zeigen.
Kuang hat mit June einen sehr ambivalenten Charakter geschaffen. Sie selbst sieht sich in der Rolle als Opfer. Zum einen als Opfer von Athena und von der Buchbranche.
Kuang hat die Branche sehr authentisch dargestellt und schonungslos gezeigt wie es hinter den Kulissen abläuft, in dem das Image alles ist.
Der Sprachstil kann nur als brillant bezeichnet werden, flüssig und harmonisch reist er den Leser von der ersten Seite mit.
Man kann an einigen Stellen Mitgefühl für June empfinden, aber schon im nächsten Moment schwankt man zwischen Fremdschämen und Verteufelung -böse böse böse.
Ein so mit reisender Roman, mit so vielen Ebenen der Geschichte und einer bedeutungsschwangeren Botschaft der Geschichte habe ich selten gelesen.
Eine Perle der Literatur, die ich jeden nur Empfehlen kann.