Cover-Bild Der zweite Reiter
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Limes
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 27.03.2017
  • ISBN: 9783809026754
Alex Beer

Der zweite Reiter

Ein Fall für August Emmerich - Kriminalroman
Er ist dem Grauen der Schlachtfelder entkommen, doch in den dunklen Gassen Wiens holt ihn das Böse ein ...

Wien, kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs: Der Glanz der ehemaligen Weltmetropole ist Vergangenheit, die Stadt versinkt in Hunger und Elend. Polizeiagent August Emmerich, den ein Granatsplitter zum Invaliden gemacht hat, entdeckt die Leiche eines angeblichen Selbstmörders. Als erfahrener Ermittler traut er der Sache nicht über den Weg. Da er keine Beweise vorlegen kann und sein Vorgesetzter nicht an einen Mord glaubt, stellen er und sein junger Assistent selbst Nachforschungen an. Eine packende Jagd durch ein düsteres, von Nachkriegswehen geplagtes Wien beginnt, und bald schwebt Emmerich selbst in tödlicher Gefahr...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2017

Toller Auftakt um August Emmerich

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Schon das Cover hat meine Neugier geweckt und passt sehr gut zum Buch und zur damaligen Zeit in der der Krimi spielt. Der Klappentext gibt einen kurzen Abriss über den Inhalt, ohne zu viel zu verraten. ...

Schon das Cover hat meine Neugier geweckt und passt sehr gut zum Buch und zur damaligen Zeit in der der Krimi spielt. Der Klappentext gibt einen kurzen Abriss über den Inhalt, ohne zu viel zu verraten. Der Schreibstil von Alex Beer ist flüssig, locker und der Spannungsbogen baut sich kontinuierlich auf bis zum überraschenden Schluss des Buches. Nie hätte ich mit dieser Auflösung gerechnet.
Das Ermittlerteam Emmerich und Winter sind zu Beginn doch sehr unterschiedlich, aber sie müssen zusammenarbeiten und das gelingt auch immer besser. Beide sind sehr sympathisch und es gibt auch ausreichend Einblicke in das Privatleben der beiden, so dass ich mir beide sehr gut vorstellen konnte. Auch die Beschreibung und die Lebensumstände der damaligen Zeit sind der Autorin sehr gelungen und ich konnte mir alles gut vorstellen.
Es ist ein toller Auftakt um einen Ermittler von dem wir hoffentlich noch viel lesen werden. Auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung von mir und verdiente 5 Sterne für diesen spannenden Krimi.

Veröffentlicht am 02.07.2017

Kriegszitterer

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Obwohl der Krieg schon seit einem Jahr um hat das Zittern noch nicht aufgehört. Dietrich Jost ist nicht als Kriegsgeschädigter anerkannt und fristet sein Leben auf den Straßen Wiens. Im Jahr 1919 herrschen ...

Obwohl der Krieg schon seit einem Jahr um hat das Zittern noch nicht aufgehört. Dietrich Jost ist nicht als Kriegsgeschädigter anerkannt und fristet sein Leben auf den Straßen Wiens. Im Jahr 1919 herrschen in der ganzen Stadt Armut und Hunger. Jost sieht jedoch einen Silberstreif am Horizont, er träumt von Brasilien. Von den Polizisten August Emmerich und Ferdinand Winter, die eigentlich einen Schmuggler verfolgen, wird Dietrich Jost im Stadtwald erschossen aufgefunden. Sein Traum wird sich nicht erfüllen. Auch der Polizist Emmerich hat einen Traum, er will zur Abteilung „Leib und Leben“. Und als nach Josts Tod dessen Bekannter Harald Zeiner tot aus der Donau gefischt wird, kann Emmerich nicht an einen Zufall glauben.

Polizeiagent August Emmerich versucht seine eigene Kriegsverletzung zu verstecken. Er befürchtet, in den Innendienst versetzt zu werden, wenn er auffliegt. Nicht einmal sein Assistent Wagner, den er für ein verweichlichtes und verwöhntes Jüngelchen hält, darf davon wissen. Obwohl Winter ihm treu zur Seite steht, kocht Emmerich zunächst sein eigenes Süppchen. Schnell merkt er allerdings, dass er sich doch gut auf Winter verlassen kann. Gemeinsam suchen die beiden nach einem Zusammenhang zwischen den Todesfällen. Trotzdem auch die Beamten von den Nachwirkungen des Krieges nicht verschont sind und sie Not und Elend erfahren haben und immer noch erfahren, sind sie bestrebt für Gerechtigkeit zu sorgen. Auch wenn sie es dabei mit dem Gesetz nicht so genau nehmen können.

In die schwere Zeit nach dem ersten Weltkrieg hineingeschrieben schafft die Autorin einen packenden Plot. An allen Ecken lauern Hunger, Krankheit und Tod. Die Menschen hausen in unsäglichen Wohnungen, die diesen Namen kaum verdienen. Eine Sicherheit, dass es für den nächsten Tag reichen wird, gibt es nur für Wenige. Auch die Staatsdiener bleiben nicht verschont. Vielleicht ein wenig besser gestellt, kann es auch für sie schnell vorbei sein mit ihrem bisschen Komfort. Doch gibt es auch Bars, Cafés und andere Vergnügungsstätten und der Schwarzhandel floriert. Man stellt sich diese Zeit häufig in schwarz-weiß vor, weil es kaum Farbbilder gibt. Doch gerade dieses schwarz-weiß mit seinen grauen Zwischentönen gibt die Stimmung gut wieder. In dieser Szenerie agieren Emmerich und Winter, die sich erst zusammenraufen müssen, mit Hartnäckigkeit und Scharfsinn. Durch ihren Wagemut bringen sie sich manchmal in Gefahr und kommen auf die Spur eines Verbrechen, dessen Geheimnis sich lange nicht erschließt.

August Emmerich, der ehemalige Waisenjunge, und Ferdinand Winter, der aus guten Elternhaus stammende, bilden ein gegensätzliches Ermittler-Duo, dessen Geschichte genug Ansätze bietet, um sicher und mit Interesse weiterverfolgt zu werden.

Veröffentlicht am 30.04.2017

Düstere Zeiten

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Hunger und Not sind in Wien kurz nach dem Ersten Weltkrieg überall gegenwärtig. Der Schleichhandel blüht und Polizeiagent August Emmerich soll diesen Leuten, allen voran Kolja, ihr Handwerk legen. Aber ...

Hunger und Not sind in Wien kurz nach dem Ersten Weltkrieg überall gegenwärtig. Der Schleichhandel blüht und Polizeiagent August Emmerich soll diesen Leuten, allen voran Kolja, ihr Handwerk legen. Aber dann wird ein Toter gefunden und Emmerich ist im Gegensatz zu seinen Kollegen nicht davon überzeugt, dass es sich um Selbstmord handelt. Er macht sich mit seinen Assistenten Winter an die Ermittlungen und bald schon gibt es weitere Tote. Die Sache lässt Emmerich keine Ruhe und er gerät selbst in Gefahr.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Die Autorin schafft es, die düstere Atmosphäre im damaligen Wien gut und sehr authentisch darzustellen. Es gibt wenige Menschen, die weiterhin im Luxus leben, den meisten fehlt das Nötigste zum Leben. Gute Zeiten für Schwarzhändler, welche die Gunst der Stunde nutzen und ihre Waren zu Wucherpreisen an den Mann bringen.
August Emmerich ist ein Kriegsinvalide, aber er versucht mit allen Mitteln, seine Behinderung zu verstecken, denn er möchte nicht in den Innendienst abgeschoben werden. Am liebsten würde er in der Abteilung Leib und Leben arbeiten, aber dafür müsste er erst einmal Erfolge vorweisen können. Da er aber seine Ermittlertätigkeiten im Fall Kolja vernachlässigt, sieht es mit den Aufstiegschancen nicht gut aus. Emmerich hat ganz bestimmte Vorstellungen von Recht und Gerechtigkeit und die vertritt er auch nach außen. Er geht sehr pragmatisch bei seinen Ermittlungen vor. Wenn man was erfahren will, dann muss man auch unangenehme Wege gehen. Damit hat Winter, der aus einer ganz anderen Gesellschaftsschicht stammt, anfangs so seine Probleme. Emmerich hält zunächst nicht viel von dem Frischling Winter, aber unter Emmerichs Anleitung entwickelt der sich zu einem sehr fähigen Assistenten, der seinen Vorgesetzen bereitwillig unterstützt. Es ist nicht weiter verwunderlich, dass Emmerich durch seine Eigenmächtigkeiten Ärger mit seinem Vorgesetzen Sander bekommt. Darüber hinaus gibt es noch eine ganze Reihe von Charakteren, die individuell und sehr authentisch gestaltet sind.
Zum Verlauf der Geschichte will ich nichts weiter verraten, aber es ist vom Anfang bis zum Ende spannend. Zum Schluss gibt es dann überraschende Wendungen, die ich so wirklich nicht erwartet habe.
Ich bin begeistert von diesem historischen Krimi.

Veröffentlicht am 28.04.2017

Fesselnder historischer Kriminalroman!!!

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Schauplatz dieses historischen Krimis ist Wien im Jahre 1919. August Emmerich arbeitet für die Wiener Polizei und soll einen Ring ausheben, der in der großen Not der Stadt mit Lebensmitteln Wuchergeschäfte ...

Schauplatz dieses historischen Krimis ist Wien im Jahre 1919. August Emmerich arbeitet für die Wiener Polizei und soll einen Ring ausheben, der in der großen Not der Stadt mit Lebensmitteln Wuchergeschäfte betreibt. Sein eigentlicher Wunsch ist die Abteilung für "Leib und Leben", was aber nur wenigen Bediensteten vergönnt ist. Bei der Verfolgung eines Verdächtigen stößt August Emmerich mit seinem ihm zu Seite gestellten Assistenten Winter auf eine Leiche. Alles deutet auf einen Selbstmord hin, nur Polizeiagent Emmerich vermutet ein Verbrechen. Er wird zwar von seinem Vorgesetzten ermahnt, sich um seine eigentlichen Aufgaben zu kümmern, aber er möchte diese Gelegenheit auch nutzen, einen Eindruck in seiner Wunschabteilung zu hinterlassen. Er wird dabei von seinem Kollegen Winter unterstützt, was die beiden allerdings selbst in höchste Gefahr bringt...

Der Autorin Alex Beer ist es mit ihrem sehr bildreichen und lebendigen Schreibstil gelungen, mich in die damalige Zeit zu entführen. Sie schafft es, der Geschichte die Atmosphäre der damaligen Nachkriegszeit mit aller Not und Hoffnungslosigkeit zu verleihen. Die beiden Haupt-protagonisten Emmerich und Winter werden in dieser Kulisse sehr interessant und authentisch charakterisiert. Es macht Spaß, den beiden bei ihren Recherchen über die Schulter zu schauen und mit ihnen zu hoffen und zu bangen. Die Spannung wird direkt zu Beginn mit dem Auffinden der Leiche aufgebaut und durch neue Wendungen und den Schilderungen dieser dramatischen Zeit ständig auf hohem Niveau gehalten. Die gut durchdachte Story kann dann auch mit dem aus meiner Sicht überraschendem Finale überzeugen und rundet diesen äußerst gelungenen Kriminalroman ab. Die historischen Hintergründe der Nachkriegszeit des ersten Weltkriegs wirken auf mich sehr gut recherchiert und die Tatsache, dass, wie im Anhang erläutert, viele der beschriebenen Örtlichkeiten wirklich existiert haben, gibt dem Buch eine zusätzliche Authentizität und macht die Handlung noch ein wenig eindrucksvoller. Es bleibt zu hoffen, noch mehr von den beiden Ermittlern zu lesen.

Insgesamt handelt es sich bei "Der zweite Reiter" um einen fesselnden und wirklich beeindruckenden Kriminalroman mit einem spannenden historischen Hintergrund. Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen, so dass ich es sehr gerne weiterempfehle und mit fünf von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 25.04.2017

August Emmerichs erster Fall

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Dieser historische Krimi spielt in Wien im Jahre 1919. August Emmerich ist Polizeiagent und im Krieg verletzt worden, verschweigt dies jedoch. Er möchte in der Abteilung "Leib und Leben", die für Mordermittlungen ...

Dieser historische Krimi spielt in Wien im Jahre 1919. August Emmerich ist Polizeiagent und im Krieg verletzt worden, verschweigt dies jedoch. Er möchte in der Abteilung "Leib und Leben", die für Mordermittlungen zuständig ist, arbeiten. Vorerst ist er für die Ermittlungen gegen den Schieber Kolja zuständig. Dabei steht ihm sein Assistent Winter zur Seite, der aus einem reichen Elternhaus kommt und der nicht Emmerich Wohlwollen genießt. Die Beiden finden bei ihren Untersuchungen eine Leiche, der Mann soll Selbstmord begangen haben. Emmerich glaubt nicht daran und als zwei weitere Tote auftauchen, beginnt er gegen die Anweisungen seines Vorgesetzten zu ermitteln. Dabei gerät er selber in höchste Gefahr und Winter erweist sich als guter Freund und Gehilfe.

Emmerich ist zwar Polizeiinspektor, steht aber nicht auf der Sonnenseite des Lebens. Seine Kriegsverletzung behindert ihn schwer und auch privat ergeben sich Probleme, als plötzlich der totgeglaubte Mann seiner Lebensgefährtin vor der Tür steht. Trotzdem verfolgt er zielstrebig seine Linie und ist dabei auch risikobereit. Er ist aber eine sehr sympathische Figur und hat Verständnis für die Armen. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, an seiner Seite zu stehen und habe mit ihm mitgelitten.

In dem Buch werden die Verhältnisse in Wien nach dem Krieg gut geschildert. Die Bevölkerung leidet Hunger und es fehlt an Kleidung, Brennmaterial und einfach allem. Manche haben noch nicht mal einen Schlafplatz. Dann gibt es aber auch etliche Reiche, die überhaupt keine Not kennen. Diese Atmosphäre in Wien erlebt man hautnah mit, man merkt wie gut Alex Beer für diesen Roman recherchiert hat. Dabei ergeben sich in der Geschichte immer wieder neue Wendungen und die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten.

Bei dieser Geschichte passt einfach alles, ein tolles Ermittlerpaar ermittelt in Wien, wobei exakt die Stimmung der damaligen Zeit rüberkommt. Gerne vergebe ich hier 5 Punkte und es ist eine überzeugende Empfehlung für Leser historischer Krimis.