Cover-Bild Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 23.07.2018
  • ISBN: 9783446260498
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Ali Benjamin

Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren

Petra Koob-Pawis (Übersetzer), Violeta Georgieva Topalova (Übersetzer)

Dieses preisgekrönte Debüt erforscht, was es heißt, am Leben zu sein. Dass Dinge einfach passieren, kann Suzy nicht akzeptieren. Sie macht sich über vieles Gedanken: den Schlafrhythmus von Schnecken, die jährliche Zahl der Quallenstiche oder wie alt man ist, wenn das Herz 412 Millionen Mal geschlagen hat – gerade mal 12 Jahre. In dem Alter ist Suzys Freundin Franny im Sommer ertrunken, obwohl sie eine gute Schwimmerin war. Suzy muss herausfinden, wie das geschehen konnte. Es ist ein weiter, erkenntnisreicher Weg in einer Welt voller Wunder, bis sie begreift, dass der einzige Trost manchmal ist, Dinge anzunehmen, die man nicht ändern kann. Eine ergreifende Geschichte der Selbstfindung und ein großer Blick auf unsere Existenz.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2018

Berührend und einzigartig. Schon jetzt ein Jahreshighlight!

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„Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren“ ist ein Buch, dass mich auf den ersten Blick gleich angesprochen hat. Ich habe mir noch nicht einmal den Klappentext aufmerksam durchgelesen. Ich wusste ...

„Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren“ ist ein Buch, dass mich auf den ersten Blick gleich angesprochen hat. Ich habe mir noch nicht einmal den Klappentext aufmerksam durchgelesen. Ich wusste einfach, dass ich es lesen MUSSTE.

Schon immer interessierte sich die zwölfjährige Su für die Erde und ihre spannenden Bewohner. Während andere Mädchen sich anfingen, um Jungs Gedanken zu machen, konnte sie naturwissenschaftliche Fakten herunterbeten. Doch als ihre Freundin Franny in den Sommerferien ertrinkt, ändert sich die Welt für Su. Sie beschließt, nicht mehr zu sprechen, die Welt nicht mehr mit sinnlosen und leeren Worten zu füllen. Außerdem versucht sie, Klarheit über Frannys Tod zu bekommen, denn schließlich war diese eine hervorragende Schwimmerin. Und schnell hat sie einen Übeltätet gefunden: Die Irukandji, eine todbringende Qualle.

Su ist eine ganz besondere Protagonistin. Sie ist so, wie ich gerne gewesen wäre. Mutig, entschlossen und nicht bereit, von den eigenen Prinzipien abzuweichen. Dabei auch noch wahnsinnig intelligent und wissbegierig.
Die weiteren Charaktere, wie die Familie von Su, ihre Lehrerin für Naturwissenschaften Mrs. Turton und Franny waren toll ausgearbeitet.
Dadurch, dass das Buch kaum wörtliche Rede beinhaltete und fast wie ein Monolog geschrieben war, werden dem Leser sehr detaillierte Einblicke in die Gedankenwelt von Su gegeben.
Es geht um das Heranwachsen und Erwachsen werden. Darum, wie es ist, Freundschaften zu schließen und zu verlieren. Wie es ist, einfach nur am Leben zu sein.
Und erst nach Beenden des Buches ist mir klar geworden, dass es auch darum geht, zu trauern. Um einen geliebten Menschen und verpasste Gelegenheiten. Die Geschichte ist so viel tiefer, als ich es anfangs erwartete.
Besonders gut gefallen hat mir auch die Einteilung der Abschnitte, die an ein wissenschaftliches Protokoll angelehnt waren. Der Inhalt war toll abgestimmt auf diese Abschnitte.
Die Kapitel waren nie zu lang, der Wechsel von der eigentlichen Erzählzeit zu Rückblicken aus dem Leben von Franny und Su wurde durch Verwendung von kursiver Schrift für die Rückblicke sehr gut kenntlich gemacht.
Der Schreibstil berührte mich sehr, er war trotz einfach gehaltenem Satzbau dennoch so bewegend und interessant, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Ich habe schon lange kein Jugendbuch mehr gelesen, dass mich emotional so sehr berührte. Zum Ende hin musste selbst ich ein paar Tränchen verdrücken.
Ich habe neben dem Lesen auf einem Notizzettel alle erwähnten Experten notiert und später gegooglet, die im Nachwort angesprochenen Videos auf eine „Watch-List“ gesetzt und die Bilder nachgeschaut. Kurzum, das Buch hat mich noch nach Beendigung lange Zeit beschäftigt und wird von nun an einen ganz besonderen Platz in meinen Bücherregal bekommen.
Obwohl ich ein paar Semester Biologie studiert habe und in Zoologie meine beste Note erzielte, wies auch ich fachlich erhebliche Defizite in der Quallenkunde auf und bin so froh, diese mit Hilfe dieses Buches füllen zu können. Ich werde mich von nun an mehr mit diesen Lebewesen beschäftigen!

Ich vergebe die volle Punktzahl. Das Buch ist innerhalb kürzester Zeit mein Jahresfavorit geworden und darf von nun an neben anderen Herzensbüchern stehen.
Ich kann das Buch jedem nur wärmstens empfehlen!

Veröffentlicht am 02.07.2018

Was zu beweisen war

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Franny ist tot. Ertrunken. Ihre Freundin Su kann das nicht begreifen, denn schließlich war Franny eine gute Schwimmerin. Und so beschließt Su herauszufinden, warum Franny ertrunken ist. Bis sie an einen ...

Franny ist tot. Ertrunken. Ihre Freundin Su kann das nicht begreifen, denn schließlich war Franny eine gute Schwimmerin. Und so beschließt Su herauszufinden, warum Franny ertrunken ist. Bis sie an einen Punkt kommt, an dem sie akzeptieren muss, dass manche Dinge einfach passieren.

Su ist neugierig, wissbegierig und klug. Aber sie ist auch eine Außenseiterin. Da sie sich dadurch bedingt zurückzieht, ist oft etwas einsam und auch mit ihren Gedanken viel allein. Die Geschichte wird aus Sus Perspektive erzählt, sodass man als Leser Einblick in ihre Gedankenwelt erhält. Auch wenn sich Sus Gedankengänge mitunter überschlagen, behält man trotzdem den Überblick und kann ihrer Logik ohne Probleme folgen. Ali Benjamin schreibt mit viel Gefühl und erweckt so Sympathie für ihre nachdenkliche und selbstständige Protagonistin. Der gefühlvolle Schreibstil trägt zudem dazu bei, die Sichtweise der zwölfjährigen Su glaubwürdig darzustellen. Ein Mädchen zwischen Kindheit und Pubertät, in vielen Dingen schon sehr erwachsen und weiter als Gleichaltrige, in anderen Dingen noch sehr naiv.

„Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren“ ist eine Geschichte über Trauerbewältigung, Freundschaft und Wissenschaft. Der wissenschaftliche Aspekt spiegelt sich auch in der Gliederung des Buches wieder, dessen einzelne Teile nach der Struktur eines Versuchsprotokolls angeordnet sind. Zwischendurch finden sich immer wieder Notizen von Su, die sich vom restlichen Text abheben. Trotz der dargestellten kindlichen Sichtweise, die eben der Tatsache geschuldet ist, dass die Geschichte aus der Sicht eines zwölfjährigen Mädchens erzählt wird, ist Ali Benjamins Roman aber nicht nur eine Geschichte für Kinder und Jugendliche. „Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren“ berührt auch erwachsene Leser.

Veröffentlicht am 30.06.2018

Eine Bereicherung für jedes Bücherregal

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Haben Sie sich schon mal gefragt, wie häufig das Herz in einem Menschenleben schlägt? Warum Schnecken schlafen und wie ihr Schlafrhythmus ist? Wie man wieder von ganz von vorne anfängt? Wie viele Menschen ...

Haben Sie sich schon mal gefragt, wie häufig das Herz in einem Menschenleben schlägt? Warum Schnecken schlafen und wie ihr Schlafrhythmus ist? Wie man wieder von ganz von vorne anfängt? Wie viele Menschen im Jahr von Quallen gestochen werden und daran versterben?
Die 12-jährige, naturkundebegeisterte Suzy Swanson, macht sich über diese und andere Themen so ihre Gedanken. Auslöser ist der Tod ihrer Freundin Franny. Sie ertrank in den Sommerferien – einfach so. Denn die Dinge passieren – einfach so. Suzy findet ihren eigenen Weg mit ihrem Kummer umzugehen und bringt dadurch ihre Umwelt, speziell ihre Eltern, an den Rand der Verzweiflung.
Obwohl es sich bei „Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren“ um ein Jugendbuch handelt, ist es für Erwachsene ebenso geeignet. Es gibt Einblick in die Trauer einer 12 – jährigen, die gerade ihre Freundin verloren hat und nun mit den dadurch entstehenden Veränderungen klar kommen muß. Es handelt vom Anfang und Ende, von Freundschaft und Liebe, von Veränderungen oder kurz gesagt – dem Leben! Erzählt wird die Story von Suzy selbst. Sie erzählt in Rückblenden und Notizbucheinträgen, was vor dem Unfall geschah, wie es danach weiterging und was ihr dabei durch den Kopf ging. Dabei mußte ich einige Tränen vergießen. Mir ging ihre Einsamkeit an die Nieren. Auch das hilflose zusehen ihrer Eltern berührte mich sehr.
Natürlich macht Suzy eine Entwicklung durch. Anfangs eher kindlich reift sie durch ihre Überlegungen zum Teenager heran, die versteht, dass manche Dinge einfach passieren. Ein weiterer toller Charakter ist die Naturkundelehrerin Mrs. Turton, die ihren Unterricht sehr anschaulich abhält und bei den Schülern sehr beliebt ist. Ich hätte auch gerne so eine Lehrerin gehabt…
Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Die Wortwahl ist verständlich, aber nicht unbedingt typische für ein Jugendbuch, sondern schon etwas anspruchsvoller für Jugendliteratur.
Das Cover passt zum Inhalt des Buches, ist optisch ansprechend in meeresfarben gehalten und zeigt die im Buch öfters vorkommende Qualle. Auch das innere des seitenmäßig eher kurzen Buches wurde schön gestaltet.
Fazit:
Ich wurde davon angesteckt, wieder mehr zu „erforschen“. Das Buch hat mich von Anfang bis Ende begeistert. Schöne Story mit einer tollen Aussage und damit eine Bereicherung für jedes Bücherregal!
„Ich will das sie verstehen, dass unsere Welt so viel größer ist als diese Schule und dass es noch wahnsinnig viel zu entdecken gibt“