Cover-Bild Schallplattensommer
(48)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 13.04.2022
  • ISBN: 9783423763707
Alina Bronsky

Schallplattensommer

Roman | Atmosphärische Liebesgeschichte der Bestsellerautorin

Alina Bronsky – spannend wie immer, gefühlvoll wie nie!

Als einziges Mädchen im Umkreis von 13 Kilometern ist Maserati Aufmerksamkeit gewohnt. Dabei will sie nur eines: Den Feriengästen selbstgemachte Limonade ihrer Oma servieren und die Tage bis zur Volljährigkeit zählen. Mit der Liebe will sie nichts zu tun haben – und schon gar nichts mit den Annäherungsversuchen der Söhne der reichen Familie, die gerade die Villa im Dorf gekauft hat.

Doch dann stellen Caspar und Theo verbotene Fragen: Warum hat Maserati kein Smartphone? Wovor hat sie solche Angst? Und wie kann es sein, dass ihr Gesicht das Cover einer alten Schallplatte ziert? Plötzlich steckt Maserati bis zum Hals in Geheimnissen zweier Familien und im eigenen Gefühlschaos.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.07.2022

Zwiespalt

0

Die siebzehnjährige Maserati lebt mit ihrer Oma in einem kleinen Ort im Nirgendwo in Ostdeutschland. Um ihre geistig nicht mehr ganz fitte Oma bei der Arbeit in der eigenen kleinen Gaststätte unterstützen ...

Die siebzehnjährige Maserati lebt mit ihrer Oma in einem kleinen Ort im Nirgendwo in Ostdeutschland. Um ihre geistig nicht mehr ganz fitte Oma bei der Arbeit in der eigenen kleinen Gaststätte unterstützen zu können, hat Maserati kürzlich die Schule abgebrochen. Von früh bis spät ist Maserati auf den Beinen und schuftet, Freizeit kennt sie nicht, Freund:innen hat sie keine. Alles beginnt sich jedoch zu verändern, als die Villa nebenan neu bezogen wird und die beiden Söhne Theo und Caspar sich für Maserati zu interessieren beginnen - für Maserati und ihre Vergangenheit, die sie doch verzweifelt zu verbergen versucht...

Der Schreibstil dieses kurzen Romans von Alina Bronsky ist recht eigen. Es wird wenig bzw. nur das notwendigste beschrieben, zudem sehr direkt und schnörkellos. Obwohl alles sehr reduziert war, hatte ich trotzdem das Gefühl, dass viele Gerüche, Emotionen und Gedanken, die ich mit dem Sommer verbinde, gut ausgedrückt wurden und mir beim Lesen der Duft von Sonnencreme in die Nase stieg und mir der Geschmack von Pommes am See im Mund lag.
Bei der Geschichte handelt es sich um einen "coming of age"-Roman, wobei ich die Zielgruppe dennoch nicht bei jüngeren Leser:innen verorten würde, da der Roman sehr indirekt war, vieles offen gelassen wurde und die Charaktere und ihre Entscheidungen für mich nicht immer greifbar waren. Diese Punkte werden meiner Meinung nach auch der Leser:innen spalten; mir wurden leider zu viele Informationen unterschlagen oder fanden nur zu kurz Erwähnung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.07.2022

Leider viel zu knapp abgehandelt.

0

Alina Bronsky hat einige gute Bücher geschrieben. "Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche", "Scherbenpark", "Spiegelkind" und "Spiegelriss" haben mir wirklich gut gefallen. Doch bereits ihr Roman ...

Alina Bronsky hat einige gute Bücher geschrieben. "Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche", "Scherbenpark", "Spiegelkind" und "Spiegelriss" haben mir wirklich gut gefallen. Doch bereits ihr Roman "Und du kommst auch drin vor" (2020), wie auch nun "Schallplattensommer" konnten mich nicht wirklich überzeugen. Die Ideen sind gut, aber die Umsetzung ist auch hier wieder viel zu knapp und somit zu oberflächlich geworden. Versprochen wird auf dem Buchumschlag eine „trügerisch schöne Liebesgeschichte“, die aber so leider ganz und gar nicht stattfindet. Vielmehr ist die Protagonistin zwischen drei Männern und ihrer verworrenen Lebensgeschichte hin und her gerissen, ohne dass der Leser wirklich in Gänze erfährt, was los ist und war.

Die Autorin:
Alina Bronsky wurde 1978 in Russland geboren und wuchs auf der asiatischen Seite des Urals und später in Südhessen auf. Sie ist Texterin und Redakteurin, lebt in Frankfurt und debütierte 2009 mit ihrem Roman Scherbenpark. Ihr Debütroman war sehr erfolgreich und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Des Weiteren hat sie mit Spiegelkind (Arena 2014) ein lesenswertes Jugendbuch verfasst, dessen Fortsetzung unter dem Titel Spiegelriss 2015 erschien. 2010 erschien ihr Roman Die schärften Gerichte der tatarischen Küche.

Inhalt:
„Als die verfallene Villa am Ende der Dorfstraße von einer unbekannten Familie mit zwei Söhnen gekauft wird, will die siebzehnjährige Maserati mit den Neuen nichts zu tun haben. Doch Caspar und Theo scheinen mehr über Maserati zu wissen, als sie vorgeben – und plötzlich sind sie sich viel näher, als sie es je zulassen wollte …“
„Als einziges Mädchen im Umkreis von 13 Kilometern ist Maserati Aufmerksamkeit gewohnt. Dabei will sie nur eines: Den Feriengästen selbstgemachte Limonade ihrer Oma servieren und die Tage bis zur Volljährigkeit zählen. Mit der Liebe will sie nichts zu tun haben – und schon gar nichts mit den Annäherungsversuchen der Söhne der reichen Familie, die gerade die Villa im Dorf gekauft hat.
Doch dann stellen Caspar und Theo verbotene Fragen: Warum hat Maserati kein Smartphone? Wovor hat sie solche Angst? Und wie kann es sein, dass ihr Gesicht das Cover einer alten Schallplatte ziert? Plötzlich steckt Maserati bis zum Hals in Geheimnissen zweier Familien und im eigenen Gefühlschaos.“
(Klappentexte)

Kritik und Fazit:
Das Cover hat mir ziemlich gut gefallen. Zunächst denkt man: Schallplattensommer und dann ein Boot auf dem Wasser? Doch die Illustration nimmt auch eine Szene der Geschichte mit auf und hat somit durchaus ihre Berechtigung. Die Gestaltung mit dem Orange- und dem Blauton hat etwas sehr harmonisches und es scheint durch das Orange ein besonderes Licht auf den Titel geworfen zu werden.

Der Schreibstil hat mich diesmal nicht so richtig überzeugen können. Ich wurde zwar von Anfang an gut abgeholt, allerdings hatte ich das Gefühl, dass die Sätze immer knapper und knapper wurden, und sich eine Art Staccato bildete, welcher den Lesefluss behinderte. Ich konnte nicht richtig mitfließen und mich auf die Geschichte einlassen, was vermutlich auch mit der knappen Darstellung und fast schon einfache Aneinanderreihung der einzelnen Szenen zusammenhing. Viel zu schnell wird von der einen Szene zur nächsten gesprungen. Die Geschichte zieht sich etwas über sechs Wochen hin (deutsche Sommerferien), aber diese doch längere Zeitspanne wurde nicht richtig übermittelt. Mir ging daher alles ein wenig zu schnell.

Auch mit den Protagonisten wurde ich nicht so wirklich warm. Zum einen hat Maserati eine Art Beziehung mit ihrem Jugendfreund George, doch diese ist eher einseitig – von George ausgehend. Maseratis Gedanken machen schnell deutlich, dass sie einfach nur gerne Zeit mit einem gleichaltrigen verbringen möchte, George zwar schätzt, ihn aber eben nicht liebt. Als dann die beiden Jungen Caspar und Theo im Dort auftauchen, will sie mit den beiden aber auch nicht wirklich was zu tun haben. Maserati, aber auch die beiden Jungs, umgibt ein Nebel der Unwissenheit. Stück für Stück erfahren wir in Ansätzen, was den dreien in ihrer Vergangenheit widerfahren ist, aber es werden damit keinerlei wahre Emotionen verbunden.

Wovor Maserati Angst hat, wird unter den Jungs nicht thematisiert, denn Theo weiß es schon recht früh und Caspar scheint mit seiner eigenen Situation genug um die Ohren zu haben bzw. geht eher locker und ungerührt durchs Leben. Die Zuspitzung gegen Ende der Geschichte kam mir zudem auch viel zu konstruiert vor. Ich möchte nicht zu viel verraten, alles andere wäre ein Spoiler, aber es ist für mich nicht schlüssig und vor allem nicht glaubwürdig, wie die verschiedenen Protagonisten am Ende handeln.

"Schallplattensommer" konnte mich demnach leider gar nicht überzeugen. Das schlanke Buch liest sich zwar schnell, allerdings kann man daraus eigentlich nicht wirklich viel mitnehmen. Die Protagonisten machen keine Wandlung durch und am Ende fragt man sich, ob es das nun gewesen sein soll und wieso man so wenig Emotionen erfahren konnte. Eigentlich schade, denn in anderen Büchern von Alina Bronsky spürt man deutlich, was sie als Schriftstellerin drauf hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.06.2022

Gewöhnungsbedürftig

0

Als einziges Mädchen im Umkreis von 13 Kilometern ist Maserati Aufmerksamkeit gewohnt. Dabei will sie nur eines: Den Feriengästen selbstgemachte Limonade ihrer Oma servieren und die Tage bis zur Volljährigkeit ...

Als einziges Mädchen im Umkreis von 13 Kilometern ist Maserati Aufmerksamkeit gewohnt. Dabei will sie nur eines: Den Feriengästen selbstgemachte Limonade ihrer Oma servieren und die Tage bis zur Volljährigkeit zählen. Mit der Liebe will sie nichts zu tun haben – und schon gar nichts mit den Annäherungsversuchen der Söhne der reichen Familie, die gerade die Villa im Dorf gekauft hat.
Doch dann stellen Caspar und Theo verbotene Fragen: Warum hat Maserati kein Smartphone? Wovor hat sie solche Angst? Und wie kann es sein, dass ihr Gesicht das Cover einer alten Schallplatte ziert? Plötzlich steckt Maserati bis zum Hals in Geheimnissen zweier Familien und im eigenen Gefühlschaos.

„Schallplattensommer“ von Alina Bronsky macht schon durch das Cover neugierig. Der Klappentext hat mich dann zusätzlich angesprochen, denn ich finde er verspricht nicht nur eine schöne Sommergeschichte, sondern auch eine spannende Geschichte dahinter.
An sich hält der Klappentext auch was er verspricht aber ich bin dennoch zwiegespalten, denn die Geschichte und der Schreibstil sind doch etwas gewöhnungsbedürftig.
Wir begleiten vor allem Maserati in diesem Buch. Ab und zu auch mal die anderen Figuren.
Sie lebt in einem kleinen Dorf und führt dort mit ihrer Oma ein Café. Sie hat die Schule abgebrochen und macht eigentlich nichts anderes mehr außer zu arbeiten und nach ihrer Oma zu sehen, die geistig nicht mehr ganz auf der Höhe ist. Dann zieht eine neue Familie ins Dorf und mit ihr zwei Jungs in ihrem Alter und die bringen sie ganz schön durcheinander.
Der Schreibstil ist recht eigen. Wenig blumig, wenig Umschreibungen und alles ein bisschen hart. Ich hatte manchmal das Gefühl, als würde ich über eine heiße Asphaltstraße laufen. Es wird grade so viel beschrieben, dass man sich die Orte und die Figuren vorstellen kann aber mehr auch nicht. Grade zu den Figuren habe ich dadurch keine Bindung aufbauen können und ein Bild konnte ich mir auch nur schwer machen.
Jeder hat irgendwie ein Geheimnis bzw. eine schwere Vergangenheit. Klar, ist im echten Leben auch so aber hier war es irgendwie komisch. Vor allem, weil alles so ein bisschen zusammenhängt. Maseratis Familiengeschichte und der Hintergrund der neuen Familie und alles wird irgendwann einfach so nebenbei mal erklärt und dann nicht weiter beachtet. Da habe ich mich manchmal gefragt, was das soll und worum es hier eigentlich geht.
Trotzdem zieht die Geschichte den Leser mit und grade, weil es nur knapp 200 Seiten sind, liest man weiter und will wissen, wie es endet.
Ich denke, dass dies ein Buch ist, welches die Leser spaltet aber trotzdem würde ich es dem ein oder anderen empfehlen. Das Buch ist auf keinen Fall schlecht. Es ist eben einfach gewöhnungsbedürftig und nicht für jeden was.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.04.2022

Keine trügerisch schöne Liebesgeschichte

0

Die sechzehnjährige Maserati lebt zusammen mit ihrer zeitweise senilen Oma auf dem Lande, wo sie ein Gasthaus betreiben. Maserati ist das einzige Mädchen unter 50 im Umkreis, daher wird sie oft angesprochen. ...

Die sechzehnjährige Maserati lebt zusammen mit ihrer zeitweise senilen Oma auf dem Lande, wo sie ein Gasthaus betreiben. Maserati ist das einzige Mädchen unter 50 im Umkreis, daher wird sie oft angesprochen. Lieber hätte sie aber ihre Ruhe. Als am Anfang des Sommers eine Familie die verfallene Villa im Ort bezieht und renoviert, lernt sie den depressiven Sohn Theo kennen, der meint, Maserati auf einem alten Plattencover zu erkennen, und seinen schlagfertigen Cousin Caspar, der ihr näher kommt, als ihr lieb ist.

Die Beschreibung auf dem Umschlag des Buches mutet sehr geheimnisvoll an, weshalb mich die Geschichte sehr angesprochen hat. Ich habe einen typischen Bronsky erwartet, deren Romane meist prompt in die Handlung einsteigen und doch eher Alltägliches darstellen. Das ist hier so gar nicht der Fall. Schon der Name Maserati deutet darauf hin, dass die Protagonistin kein normales Mädchen ist. Sie wirkt in der Geschichte in sich gekehrt und unnahbar. Klar ist nur, dass in ihrer Vergangenheit so einiges schief gelaufen zu sein scheint. Im Gasthaus ihrer senilen Oma schuftet sie ohne Pause und hat die Schule nach der 10. Klasse abgehakt, obwohl sie sehr intelligent ist.

Auch die Charaktere Theo und Caspar sind für mich irgendwie befremdlich und passen so gar nicht ins Dorf oder zu Maserati. Sehr nervig ist zum Beispiel, dass Caspar Maserati immer mit anderen Automarkennamen anspricht. Beim ersten Mal ist es noch ganz witzig, aber andauernd dann doch zu viel. Auch die Oma, Theos Mutter und Maseratis taubstummer "Freund" Georg sind mir zu übertrieben gezeichnet. Handlung gibt es nicht viel, eine Liebesgeschichte ist für mich kaum zu erkennen, Maseratis Familie und Umfeld wirken für mich konstruiert und von der schönen Sommerlektüre bleibt nur eine für meine Lebenswelt ziemlich belanglose Story. Einzig der Schreibstil, der eine tolle Sommeratmosphäre erzeugt, ist mir sehr positiv aufgefallen. Das ist mir aber von einer Alina Bronsky definitiv zu wenig.

Fazit: Kann man lesen, muss man aber nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.04.2022

Dafür statt fünf nur drei von Omas gefüllten Teigtaschen

0

Alina Bronsky hat eine Erzählnische gefunden, in der ihr keiner etwas vormacht: Großmütter und ihre Nachkommen. Diesmal ist es mehr die junge Maserati, um die sich eine Sommergeschichte entwickelt, weniger ...

Alina Bronsky hat eine Erzählnische gefunden, in der ihr keiner etwas vormacht: Großmütter und ihre Nachkommen. Diesmal ist es mehr die junge Maserati, um die sich eine Sommergeschichte entwickelt, weniger die Oma, auch wenn es diese freilich gibt: In ihrem Imbiss schuftet die sechzehnjährige Maserati, weil sie den Dämonen ihrer Vergangenheit entfliehen will und wegen ihres schwierigen Charakters eben nicht anders kann. Maserati ist störrisch, dickköpfig, selbstgerecht – und verletzt. Alles ganz normal also, auch wenn „ganz normal“ nicht so gut klingt.

Die Coming-of-Age-Geschichte, die hier erzählt wird, ist allerdings ganz normal, auch wenn die Mutter Maseratis, aus deren Fehltritten der ganze Konflikt der drei Frauengenerationen der Familie entspringt, nicht stinknormal ist: Sie ist irgendeine große Berühmtheit.

„Irgendeine“ und „ganz normal“ sind also das Level dieser Sommergeschichte, in die noch zwei unterschiedlich geratene Cousins (Casoar und Theo) mit jeweils eigenen, irgendwelchen und stinknormalen Problemen hinzustoßen und die Ménage-à-trois komplettieren, die es in Sommergeschichten braucht.

Die Spannung des Romans wird durch die Erzählweise erzeugt: Während die Figuren nämlich die ganze Zeit wissen, w3elche Probleme sie haben und warum sie so oder so auf bestimmte Situationen reagieren, wird und als Leser die Information bis nach der Hälfte des Buches vorenthalten. Klar war ich gespannt, was es mit Maseratis Mutter und ihrem selbstgewählten Rufnamen auf sich hat, Aber genauso klar ist: ich will als Leser doch nicht künstlich unwissend gehalten werden. Das funktioniert nur auf der Figurenebene: Wenn konsequent aus Maseratis Sicht erzählt wird, dann haben sie und ich als Leser die ganze Zeit keinen Schimmer, welchen bekannten Papa Caspar besitzt, bis er es uns beiden erzählt. Ich muss mir also nicht dumm vorkommen. Wenn aber aus Maseratis Sicht erzählt wird, wie sie sich mit ihrer Oma um die alten Geschichten zankt, dann stehe ich absichtlich uninformiert daneben. Das finde ich blöd; in Unterhaltungen wende ich mich in solchen Augenblicken ab und gehe.

Glücklicherweise hat Bronsky eine schöne und unterhaltsame Erzählstimme, die mich bei der Stange hielt. So lang ist der Roman auch wieder nicht (wie keiner der Autorin), und außerdem wartete ich freilich auf die großmütterlichen Ungeheuerlichkeiten, für die Bronsky sich bekannt gemacht hat. Tonfall und Lektüre erinnern an vorherige Werk der Autorin, und die ließen sich ebenfalls gut lesen, waren allerdings besser konstruiert als dieser Band.

Diesmal nur drei von fünf von Omas gefüllten Teigtaschen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere