Cover-Bild Beeren pflücken
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins Hardcover
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 15.04.2025
  • ISBN: 9783365009444
Amanda Peters

Beeren pflücken

Roman | Bestseller aus Kanada | Ein fesselndes Debüt über Verlust und Liebe | Für Fans von Celeste Ng, Delia Owens & Barbara Kingsolver | Amazon Best Book of the Year
Brigitte Jakobeit (Übersetzer)

»Ein atemberaubendes Debüt über Liebe, Ethnie, Brutalität und den Balsam der Vergebung.« People

Juli 1962. Eine Mi'kmaq-Familie aus Nova Scotia kommt in Maine an, um den Sommer über Blaubeeren zu pflücken. Einige Wochen später ist die vierjährige Ruthie verschwunden. Sie wird zuletzt von ihrem sechsjährigen Bruder Joe gesehen, als sie auf ihrem Lieblingsstein am Rande eines Beerenfeldes sitzt. Ihr Verschwinden wirft Rätsel auf, die Joe und seine Familie verfolgen und fast 50 Jahre lang ungelöst bleiben.

In Maine wächst ein Mädchen namens Norma als Einzelkind in einer wohlhabenden Familie auf. Ihr Vater ist emotional distanziert, ihre Mutter erdrückend überfürsorglich. Norma wird oft von wiederkehrenden Träumen geplagt. Mit zunehmendem Alter ahnt sie, dass ihre Eltern ihr etwas verheimlichen. Da sie nicht bereit ist, von ihrem Gefühl abzulassen, wird sie Jahrzehnte damit verbringen, dieses Geheimnis zu lüften.

»Beeren pflücken« ist eine berührende Geschichte über ungebrochene Hoffnung, unerschütterliche Liebe und die Kraft der Familie – selbst im Angesicht von Trauer und Verrat.

Der Nr. 1 Bestseller aus Kanada

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2025

Unerwartet emotional

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"Beeren pflücken" war für mich in mehrfacher Hinsicht etwas ganz Besonderes - es war das erste Buch, das ich von Amanda Peters gelesen habe, das erste Buch, das sich mit dem Raub an einem Kind beschäftigt, ...

"Beeren pflücken" war für mich in mehrfacher Hinsicht etwas ganz Besonderes - es war das erste Buch, das ich von Amanda Peters gelesen habe, das erste Buch, das sich mit dem Raub an einem Kind beschäftigt, das der kanadischen indigenen Bevölkerung angehört und tatsächlich musste ich feststellen, dass ich so gut wie keine Bücher von kanadischen Autorinnen und Autoren generell kenne - und das Cover in Verbindung mit dem Titel hatten schnell meine Aufmerksamkeit erregt.
Es ist aus der Sicht verschiedener Charaktere geschrieben, in erster Linie jedoch erzählt Norma, die als Ruthie bei ihrer Familie aufwächst. Sie ist zum Beeren pflücken in Maine und von einem Moment zum nächsten löst sie sich in Luft auf. Das Ehepaar, bei dem Norma aufwächst, liebt sie offensichtlich, auch wenn ich stellenweise meine Zähne in die Tischkante hätte schlagen können, gerade wenn es um die "Mutter" geht.
Ihre leibliche Familie hat nicht aufgehört, an sie zu denken, hat sie nicht als tot erklären lassen und so erleben wir, wie sie, vor allem Normas leiblicher Bruder Joe, mit ihrem Verlust umgeht.
Es fällt mir sehr schwer, den Inhalt so in Worte zu fassen, ohne zu spoilern und ohne es zu kühl wirken zu lassen - für mich war das Buch wirklich etwas ganz Besonderes und besonders die letzten fünfzig Seiten haben mir einiges abverlangt, denn trotz der Thematik hätte ich nicht erwartet, dass mich das Buch emotional so fordert.
Amanda Peters hat eine herrlich leichte und flüssige Art, die Geschichte und vor allem die Charaktere zum Leben zu erwecken. Gerade Norma/Ruthie hat mir wahnsinnig gut gefallen. Ich hatte nie das Gefühl, dass die Klischees ihre Charaktere übermannen, ganz im Gegenteil habe ich immer wirkliche und authentische Menschen vor mir gesehen.

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Veröffentlicht am 02.05.2025

Eine durchweg gelungene Geschichte

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Maine 1962

Joe war sechs, als er von den Weißen hörte, dass die Indianer gute Beerenpflücker seien, weil sie etwas Saures im Blut hätten und deswegen die Mücken nicht an sie gingen.

Für Joe, der mit ...

Maine 1962

Joe war sechs, als er von den Weißen hörte, dass die Indianer gute Beerenpflücker seien, weil sie etwas Saures im Blut hätten und deswegen die Mücken nicht an sie gingen.

Für Joe, der mit seiner Familie in einer Vierzimmerwohnung mit undichtem Dach lebte, war Mr. Ellis Haus mit den vielen Fenstern, das reinste Herrenhaus. Nachdem sie auf Ellis Farm angekommen waren, fuhr sein Vater wie jedes Jahr los, um die anderen Pflücker einzusammeln. Im Gegensatz zu den anderen, die in Zelten schliefen, hatten sie eine Hütte, die jetzt geschrubbt werden musste. Seine Schwester Mae half Mom drinnen. Die Brüder Ben und Charlie waren in Dads Truck und Joe und die kleine Ruthie rissen das Gras um die Hütte herum aus. Ben und Mae waren in der Schule für junge Indianer gewesen. Joe sah sie nur noch an Weihnachten und zum Beeren pflücken. Als der Indianerbeauftragte Dad einen Brief schrieb und die harte Arbeit erwähnte, die ihren Charakter formen und sie zu anständigen Leuten mache, zerriss Dad das Papier und Ben und Mae gingen wieder auf die gleiche Schule wie Joe. Der Tag, als die vierjährige Ruthie auf dem Stein am Feldrand saß und kurz darauf verschwand, veränderte das Leben jedes einzelnen der Mi´kmaq Familie nachhaltig.

Norma erinnert sich an den Tag, als sie auf dem Rücksitz eines Autos saß, das sie nicht kannte. Ihr sonst zusammengebundener Zopf war zerzaust und einer ihrer Schuhe lag vor ihr auf dem Boden. Sie träumt regelmäßig von einem Lagerfeuer, riecht den Rauch und hört Menschen singen und lachen. Sie kann sich diese Bilder nicht erklären und wenn sie ihrer Mutter davon erzählt, bekommt die Kopfschmerzen und muss sich zurückziehen. Wenn Mutter etwas richtig gut kann, dann ist das Schuldgefühle auslösen und ihrem Putzfimmel frönen. Normas Vater ist Richter und muss immer tadellos gekleidet sein, sagt Mutter.

Fazit: Amanda Peters hat eine eindringliche fiktive Geschichte über eine indigene Familie aus Nova Scotia geschrieben, die im Sommer Geld bei der Blaubeerernte in Maine verdient. Sie leben ein einfaches, aber zufriedenes Leben, bis die jüngste Tochter spurlos verschwindet. Reichtum wird ihnen nie beschert sein, dieser Zustand ist den weißen vorbehalten. Viele ihrer Landsleute haben sich für ein Leben im Reservat entschieden, doch diese Familie schlägt sich weiter durch. Die Geschichte ist hervorragend geschrieben und entblättert die tragische Wirklichkeit über die Gedanken von Joe, die sich mit denen der wunderlichen Norma abwechseln. Die Autorin mit indigenen Wurzeln hat die Geschichte ihres Volkes aufgearbeitet. Sie bedient sich einer einfachen, klaren und bildreichen Sprache. Die Ereignisse schildert sie ohne unnötigen Pathos und berührt mich damit tief. Die psychologischen Konsequenzen, Joes Schuldgefühle und das Leid seiner Mutter, sind richtig gut eingefangen. Alle Charaktere haben den angemessenen Raum bekommen, sich zu entfalten. Eine durchweg bewegende Geschichte, bei der wirklich alles stimmt. Absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.04.2025

berührende Geschichte zweier Familien

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Amanda Peters hat mit ihrem Debütroman "Beeren pflücken" eine emotionale, sehr bewegende Geschichte zweier Familien geschaffen, die unzertrennlich miteinander verbunden sind.
Wie im Rausch liest man sich ...

Amanda Peters hat mit ihrem Debütroman "Beeren pflücken" eine emotionale, sehr bewegende Geschichte zweier Familien geschaffen, die unzertrennlich miteinander verbunden sind.
Wie im Rausch liest man sich durch die 320 Seiten. Man fühlt nah an den Menschen, spürt ihre Ängste und Gedanken, fühlt mit ihnen, ist ihnen ganz nah. Das Lesen und besonders auch das Hören des Romans fühlt sich besonders an.

Joe und Norma, die Hauptpersonen des Romans, erzählen in abwechselnder Sicht ihre Lebensgeschichte mit Blick in die Vergangenheit und Bezug zum Hier und Jetzt.
Auf der einen Seite ist Joe, Sohn einer Mi'kmaq-Familie aus Nova Scotia. Sein Leben ist geprägt von Verlusten und Wut, aber auch von viel Liebe, Verbundenheit und Familienzusammenhalt.
Dem gegenüber steht Norma, deren Leben scheinbar erst mit dem 5 Lebensjahr begann und voller Geheimnisse ist. Sie lebt eingeengt und besessen beschützt von ihrer Mutter und ihrem eher distanzierten Vater in einer überbehüteten Kindheit und Jugend. Bereits sehr früh bemerkt Norma, dass in ihrer Vergangenheit viele Geheimnisse liegen.

Die Autorin Amanda Peters schafft es mit ihrer sanften und emotionalen Sprache, lebhafte, detaillierte Bilder zu zeichnen, die uns tief in die Geschichte einsteigen lassen. Alle Personen werden anschaulich und tiefgründig gezeichnet. Es bleibt aber stets genug Raum, seinen eigenen Gedanken freien Raum zu lassen.
Das Cover zum Buch hat mich sehr angesprochen. Die Beeren in leuchtenden Blau- und Grüntönen sind einfach wunderschön. Die passend ausgewählte Schrift sowie die Gestaltung der Innenseiten hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Das Buchcover ist ein echter Hingucker.

Der kanadische Bestseller „Beeren pflücken“ von Amanda Peters ist ein wirklich wunderbarer, außergewöhnlicher Roman und eine absolute Kaufempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.04.2025

Zwei Leben gespiegelt

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Diese Romanlektüre bietet alles, was Literatur für den Leser zu einem zentralen Interesse werden lässt: Schauplätze und Lebensformen, die weitgehend unbekannt sind; überzeugende Charaktere; Schicksale, ...

Diese Romanlektüre bietet alles, was Literatur für den Leser zu einem zentralen Interesse werden lässt: Schauplätze und Lebensformen, die weitgehend unbekannt sind; überzeugende Charaktere; Schicksale, die fesseln und ergreifen.

Neu dürfte für die meisten Leser die Lebensweise der kanadischen Indianer sein, die Jahr für Jahr südwärts über die Grenze ziehen, um einer untergeordneten Arbeit nachzugehen. Die Geschichte verknüpft die Lebenspfade aller Mitglieder einer indigenen Familie, die durch eine ganze Reihe von traumatischen Begebenheiten in ihrer Entwicklung geprägt werden.

Zwei Geschwister werden auf ihrem Lebensweg pointiert gegenübergestellt: Joe, der sich persönlich für die Katastrophen verantwortlich fühlt und als Konsequenz eine fundamentale Wut entwickelt, die ihn über lange Zeit aus seinem Familienzusammenhalt herauslöst; Norma, die tief in ihrem Innern ahnt, dass ihre Existenz nicht wirklich ist, was sie zu sein scheint, und mit bedenklicher äußerer Passivität reagiert.

Mit großer Sensibilität versteht es die Autorin, die Tragödie plastisch erstehen zu lassen, ohne jemals ins Kitschige oder allzu Gefühlvolle abzugleiten, so der zwangsläufigen Entwicklung der Ereignisse die Wucht einer antiken Tragödie verleihend.

Allein die gelegentlich ungelenke Sprache der Übersetzung zieht manchmal eine gewisse Kritik auf sich, die den vergeblichen Wunsch weckt, der Verlag hätte dem Text eine kritische Endredaktion angedeihen lassen.

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Veröffentlicht am 28.04.2025

Über Entwurzelung, Zugehörigkeit und Identität

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Mit "Beeren pflücken" ist der kanadischen Autorin Amanda Peters ein packendes Debüt gelungen, das völlig berechtigt schon einige Preise gewonnen hat. Es geht um Familie, Identität, altes Unrecht, Wut, ...

Mit "Beeren pflücken" ist der kanadischen Autorin Amanda Peters ein packendes Debüt gelungen, das völlig berechtigt schon einige Preise gewonnen hat. Es geht um Familie, Identität, altes Unrecht, Wut, aber auch die Möglichkeit für Versöhnung und Verzeihen. Und auch um die Frage des "alternativen Lebens". Wer wären wir, wenn wir in einer ganz anderen Familie aufgewachsen wären? Was hätte das mit uns, aus uns, gemacht?

In den 1960er Jahren arbeitet eine Mi'kmaq-Familie, nordamerikanische Ureinwohner, im Sommer auf Beerenplantagen. Die Eltern und die größeren Kinder pflücken Beeren, die kleineren Kinder laufen so mit und sind tagsüber weitgehend sich selbst überlassen. Es ist eine Zeit, in der man es sich noch nicht leisten konnte, sich die ganze Zeit aktiv um kleine Kinder zu kümmern, ganz besonders, wenn man einer benachteiligten Sozialgruppe angehört hat, so wie die unterdrückten und diskriminierten Mi'kmaq. Die Arbeit auf den Beerenfeldern ist eine harte, doch gibt es auch viel Freude und gemeinsames Zusammensein an den Abenden und in der Freizeit. Es ist eine fröhliche Familie, zu der die 4-jährige Ruthie gehört, sie ist die jüngste von sechs Geschwistern, abends kuschelt sie sich zum Schlafen an ihre Mama, und insbesondere der nur etwas ältere Bruder Joe steht ihr nahe. Er ist es auch, der sie zum letzten Mal sieht, bevor sie spurlos von den Beerenfeldern verschwindet. Alle verzweifelten Suchaktionen der Familie bleiben erfolglos, die Polizei ist nicht sehr gewillt, zu helfen, und es werden Jahrzehnte vergehen, bis die Familie Ruthie wiedersieht.

Das Buch ist abwechselnd aus zwei Perspektiven geschrieben: einerseits die von Ruthie, nun von ihren neuen Eltern Norma genannt, die materiell wohlhabend als abgeschirmtes Einzelkind bei ihren weißen Eltern aufwächst und schon früh beginnt, sich Fragen zu stellen... zu ihrer dunkleren Hautfarbe und auch sonst dem ganz anderen Aussehen im Vergleich zu ihrer irischstämmigen Familie, aber auch zu alten Träumen von einer anderen Mutter und Geschwistern, die von ihren Eltern als banale Kinderfantasien abgetan werden. Zusätzlich sind die Eltern, insbesondere die Mutter, die viele Fehlgeburten hatte, sehr ängstlich, und Norma wird überbehütet und von vielem abgeschirmt, auf eine Art, die sie als sehr erstickend erlebt.

Andererseits lesen wir über das Leben von Joe, Ruthies Bruder, der ihr Verschwinden nie verwunden hat, ein im Leben Herumirrender und Suchender bleibt, von einem Ort zum anderen flüchtet, engen Bindungen aus dem Weg geht und für nichts Verantwortung übernehmen will. Erst spät im Leben, als Joe Krebs im Endstadium hat und ihm nur noch kurz bleibt, findet er nicht nur wieder zu seiner Familie zurück, sondern es kommt auch zu einem Wiedersehen mit Ruthie (das ist kein Spoiler, da es schon ganz am Anfang des Buches zumindest angedeutet wird).

Stilistisch ist das Buch lebendig und interessant geschrieben, es fällt leicht, mit den Figuren mitzufühlen und sich mit ihnen zu identifizieren. Spannend sind auch die unterschiedlichen Perspektiven der zwei Geschwister. Immer wieder zeigt sich in Szenen die noch lange bestehende Diskriminierung der Mi'kmaq, was sehr nachdenklich macht. Die Autorin hat selbst zum Teil Mi'kmaq-Abstammung und kann hier sicher einiges aus der Erfahrung ihrer eigenen Familie mit diesem Thema beisteuern, das macht das Buch noch einmal auf einer tieferen Ebene lebendig und authentisch. Auch die intergenerationalen Traumatisierungen, die die Mi'kmaq und andere Native Americans seit langer Zeit mit sich herumschleppen, das Verleugnen der eigenen Kultur und Sprache und der problematische Umgang mit Alkohol und Gewalt sind Themen. Es ist also ein Buch, das nicht nur gut unterhält, sondern auch über einige vielen Lesenden sicher weniger bekannte Themen aufklärt, und das insgesamt sehr berührend ist - Leseempfehlung!

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