Grandioses Worldbuilding
Dragons of Elements – Schicksalsschwingen von Amber Morgan ist der Auftakt einer Dilogie rund um eine Drachen-Akademie, fünf Elemente und eine Protagonistin, die ihren Platz in einer komplexen, atmosphärischen ...
Dragons of Elements – Schicksalsschwingen von Amber Morgan ist der Auftakt einer Dilogie rund um eine Drachen-Akademie, fünf Elemente und eine Protagonistin, die ihren Platz in einer komplexen, atmosphärischen Welt finden muss. Der Roman vereint Coming-of-Age, Fantasyelemente, Politik, Magie und slowburn Romance – und überzeugt vor allem durch sein detailreiches, stimmiges Worldbuilding.
Schreibstil & Erzähltempo
Der Schreibstil ist angenehm flüssig und frisch, sodass man sehr leicht in die Geschichte hineinfindet. Besonders positiv fällt auf, wie emotional und zugleich klar die Autorin Szenen und Figuren beschreibt.
Gelegentlich geraten die Beschreibungen jedoch etwas zu ausführlich, wodurch der Lesefluss an manchen Stellen verlangsamt wird. Hier hätte ein etwas strafferes Tempo dem Spannungsbogen gutgetan.
Worldbuilding & Atmosphäre
Ein echtes Highlight ist das konsequent durchdachte Worldbuilding.
Amber Morgan entwickelt ein System aus fünf Elementen und dazugehörigen Drachen, das logisch aufgebaut, fantasievoll und atmosphärisch dicht ist. Die Beschreibungen der Umgebung, Akademie, Traditionen und elementaren Kräfte lassen die Welt lebendig werden. Man taucht visuell und emotional ein – fast so, als würde man selbst mit den Figuren über den Campus streifen oder in die Elementarhallen hinabsteigen.
Besonders gelungen: Die Umsetzung der Idee, dass alle Elemente zusammenarbeiten müssen. Dieser Gedanke zieht sich wie ein roter Faden durchs Buch und verleiht der Geschichte Tiefe und thematische Relevanz.
Figuren & Dynamiken
Die Charaktere bieten eine erfreuliche Vielfalt und werden nicht in einfache Schwarz-Weiß-Muster gedrängt.
Klea
Die Protagonistin ist ein klarer Pluspunkt. Sie entwickelt sich erkennbar weiter, bleibt dabei reflektiert, glaubwürdig und nahbar. Ihre innere Entwicklung gehört zu den größten Stärken des Romans.
Solon
Kleas Bruder wirkt anfangs etwas überbehütend, teilweise sogar übergriffig in seiner Sorge. Trotzdem wird spürbar, dass er sich bemüht, seine Rolle zu hinterfragen. Seine Wandlung ist subtil, aber authentisch.
Malva
Als offener, empathischer Freigeist bringt sie Leichtigkeit und Herz ins Ensemble. Sie balanciert ernste Themen mit Wärme aus und schafft emotionale Ankerpunkte.
Raith
Er bleibt bewusst etwas im Hintergrund – ein Charakter voller Ambivalenz, Andeutungen und innerer Konflikte. Genau das macht ihn spannend. Für Band 2 bleibt hier viel Raum, der hoffentlich gefüllt wird.
Romantik & zwischenmenschliche Spannung
Die Lovestory ist klar als Slowburn angelegt – und zwar im extremen Sinne.
Sie besteht überwiegend aus Blicken, nonverbalen Spannungen und leisen Momenten. Das ist atmosphärisch und stimmig, dürfte für manche Leser*innen jedoch etwas zu langsam sein. Wer jedoch zarte Romantik und stille Chemie liebt, kommt voll auf seine Kosten.
Fazit
„Dragons of Elements – Schicksalsschwingen“ ist ein gelungener Reihenauftakt, der vor allem durch seine Welt, seine Atmosphäre und seine Vielschichtigkeit überzeugt. Zwar hätte das Erzähltempo etwas knackiger sein dürfen, doch die starke Protagonistin, die gut ausgearbeiteten Charaktere und das fantastische Worldbuilding machen das mehr als wett.
Für Fans von atmosphärischer High Fantasy, starken Entwicklungen und slowburn Romance ist dieses Buch ein wahrer Genuss.
⭐ 4,5 von 5 Sternen