Cover-Bild Die Spur des Schweigens
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 31.08.2020
  • ISBN: 9783453270480
Amelie Fried

Die Spur des Schweigens

Roman
Journalistin Julia schlägt sich mühsam als freie Schreiberin durch und träumt von der großen, investigativen Story. Sie erhält einen Hinweis auf mögliche sexuelle Übergriffe in einem renommierten Forschungsinstitut. Der Me-too-Debatte überdrüssig, geht sie dem Verdacht zunächst nur halbherzig nach. Als sich aber die erste Betroffene bei ihr meldet und Julia den attraktiven Hauptverdächtigen kennenlernt, ist ihr Reporterinnen-Instinkt geweckt.

Am Institut stößt sie auf ein gefährliches Gemisch aus Machtmissbrauch, Schweigen und Vertuschung – und auf eine schockierende Verbindung zu ihrem Bruder Robert, der zwölf Jahre zuvor spurlos verschwunden ist. Plötzlich muss Julia sich unangenehme Fragen stellen: Was hat Robert mit dem Selbstmord einer chinesischen Doktorandin zu tun? Warum wurde seine Leiche nie gefunden? Hat sie all die Jahre etwas übersehen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2020

Interessante Thematik-stellenweise spannend und emotional

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Der freien Journalistin Julia fehlen interessante Aufträge, beruflich sowie privat läuft nicht alles perfekt. Julia schlägt sich mit kleineren Aufträgen durchs Leben. Als sie eine Story über ein Forschungsinstitut ...

Der freien Journalistin Julia fehlen interessante Aufträge, beruflich sowie privat läuft nicht alles perfekt. Julia schlägt sich mit kleineren Aufträgen durchs Leben. Als sie eine Story über ein Forschungsinstitut schreiben soll, bei denen es Vorwürfe zu sexuellen Übergriffen gibt, geht sie anfangs nicht sehr motiviert an die Sache ran. Doch als sich Betroffene bei ihr melden, steigt sie richtig in das Thema ein. Zudem führen die Recherchen auch zu Informationen über ihren Bruder Robert, der vor zwölf Jahren spurlos verschwand.

Dies ist meine erster Roman von der Autorin Amelie Fried. Der Klappentext mit dem brisanten Thema, sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz, hat mich sofort angesprochen. Der Roman ist leicht zu lesen und die Autorin konnte mich stellenweise auch richtig fesseln.

Zur Hauptprotagonistin Julia konnte ich leider keinen richtigen Bezug aufbauen, ihre Einstellung und auch das Verhalten waren nicht immer nach meinen Vorstellungen. Der sympathischste Protagonist war für mich Sebastian, den Julia am Anfang des Romans kennenlernt.

Die Thematik der sexuellen Übergriffe, der Machtmissbrauch sowie das Schweigen der Betroffenen aus Angst und Scham, hat die Autorin interessant beschrieben. Trotzdem hatte ich zu diesen Themen etwas mehr erwartet, denn das Privatleben von Julia nimmt mir in diesem Roman etwas zu viel Raum ein. Es geht um die an Demenz erkrankte Mutter, die Trauer und Verzweiflung über das spurlose Verschwinden von Robert und die Treffen von Julia mit ihren Freundinnen. Ihr Privatleben hat die Spannung des Romans etwas ausgebremst.

Die Suche nach ihrem verschollenen Bruder hingegen sorgte wieder zu einer Spannungssteigerung.

"Die Spur des Schweigens" konnte mich teilweise richtig fesseln. Ich habe diese emotionalen Roman trotz kleiner Kritikpunkte sehr gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 23.10.2020

Spannend, authentisch, zeitgemäß

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Seitdem der geliebte Sohn und Bruder bei einer Trekkingtour in Norwegen spurlos verschwunden ist, ist die Familie Feldmann wie ein Schiffsfrack mitten im Ozean. Die Ungewissheit, ob die noch Hoffen oder ...

Seitdem der geliebte Sohn und Bruder bei einer Trekkingtour in Norwegen spurlos verschwunden ist, ist die Familie Feldmann wie ein Schiffsfrack mitten im Ozean. Die Ungewissheit, ob die noch Hoffen oder Trauen sollen, frisst die Familie innerlich auf. Besonders leidet Julia sehr darunter. Seit zwölf Jahren betrinkt sie ihre Besorgnisse im Alkohol, kann keine langzeitige Beziehungen führen und schlägt sich als freie Journalistin bei einem Gesundheitsmagazin so durch, dass sie sich kaum was leisten kann. Durch einen neuen Auftrag von ihrem Chefredakteur erhält Julia einen Hinweis auf mögliche sexuelle Übergriffe in einem renommierten Forschungsinstitut. Sie geht dem Verdacht zunächst nur halbherzig nach, doch als sich die ersten Betroffenen bei ihr melden und sie den attraktiven Hauptverdächtigen persönlich kennenlernt, schlagen bei ihr die Alarmglocken...

Es ist bereits mein fünfter Roman von der Deutschbestsellerautorin und daher wusste ich, was mich sprachlich erwartete, denn ich finde ihr Schreibstil grandios. Es ist nicht nur leicht und locker, sondern auf den richtigen Stellen immer Humor und gefühlsvoll. Mit ihrem neuen Roman greift die Autorin ein Thema auf, zwar welches nicht was Neues ist aber Medientechnisch immer wieder neue Schlagzeilen bezeugt; #MeToo: sexuelle aber auch physisch und psychische Übergriffe auf Frauen im Berufsleben. Ich finde, Amelie Fried hat mit ihren authentischen Figuren die Thematik realistisch herübergebracht. Doch es geht hier nicht nur ums MeToo, sondern auch Verluste, Trauer, Demenz und Freundschaft und genau da hatte ich meine Probleme mit der Story. Für mich waren viel zu viele Nebenthemen, die mich nur von Hauptthema abgelenkt hatten, was ich total schade finde. Es war schön zu wissen, dass Julia Freundinnen hat aber ihr Privatleben, besonders was sie in ihrer Freizeit mit ihrem Mädels unternommen hatte, hat mich nicht wirklich interessiert. Auch ihre Persönlichkeit und ihr Alkoholkonsum hat mich richtig gestört. Ich wurde einfach nicht warm mit ihr. Die Story zieht sich stellenweise unnötig etwas in die Länge und das Ende war für mich keine Überraschung, denn meine Meinung nach ist es vorhersehbar.

Trotz der Kritikpunkten war es eine spannende, gut gelungene Geschichte, welches ich weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 30.10.2020

Wichtige Thematik, durchschnittlich umgesetzt

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Das sage ich…

...zum Inhalt:

Die #metoo-Debatte ist nach wie vor wichtig. Viele Missbrauchsfälle werden nach wie vor nicht gemeldet, Täter durch das Schweigen anderer gedeckt. Diese Ungerechtigkeit besteht ...

Das sage ich…

...zum Inhalt:

Die #metoo-Debatte ist nach wie vor wichtig. Viele Missbrauchsfälle werden nach wie vor nicht gemeldet, Täter durch das Schweigen anderer gedeckt. Diese Ungerechtigkeit besteht nach wie vor und macht es wichtiger als je zuvor den Opfern Gehör zu verschaffen und sie ernst zu nehmen. Und trotzdem gibt es immer wieder auch die andere Seite: Frauen, die Feminismus bis zu Extremismus treiben und gegen alle Männer hetzen. Situationen, in denen ignoriert wird, dass Männer genau so Opfer sein können oder in denen Männer eben solchen extremen Feministen zum Opfer fallen und so defamiert werden. Ich kann es durchaus verstehen, wenn man es Leid ist diese Debatte immer wieder zu führen, denn das Thema ist komplex und eben nicht schwarz-weiß.

Für mich war es deswegen wirklich bemerkenswert, dass man das Thema von genau dieser Überdrüssigkeit der Debatte gegenüber angeht und eine Geschichte erzählt, die zeigt, wie wichtig es ist diese Debatte zu führen und nicht einfach eine Seite auszuwählen. In dieser Hinsicht fand ich dieses Buch wahnsinnig kraftvoll! Es zeigt eben keine Protagonistin, die als Frau sofort auf der Seite der Frauen steht und schafft es so im Verlauf des Buches aufzuzeigen, dass beide Seiten betrachtet und hinterfragt werden müssen. Gleichzeitig macht es die Korruption, die Machtverhältnisse und das Bestreben nach Geheimhaltung, die oft dazu führen, dass die Opfer mundtot gemacht werden nicht klein, sondern webt es in die Entwicklung der Protagonistin mit ein und zeigt diese Misstände deutlich auf.

Das Thema des sexuellen Missbrauchs ist aber nicht das einzige, denn der Hintergrund der Protaginistin spielt eine große Rolle und so ergeben sich sehr viele Handlungsstränge, die zwar gut miteinander verwoben werden, aber bei mir leider doch dazu geführt haben, dass ich es manchmal ein bisschen zu viel fand.

…zu der Protagonistin:

Ich fand es, wie schon angemerkt, wirklich eine interessante und gute Wahl eine Frau als Protagonistin zu wählen, die skeptisch ist und das Gefühl hat, das manche Frauen im Umgang mit Männern einfach überreagieren. Julia mit dieser Einstellung anfangen zu lassen gibt dem Leser die Möglichkeit ihr dabei zu folgen, wie sie diese Meinung verändert und differenziert.

Was ich allerdings sagen muss ist, dass Julias Hintergrund und ihre problematische Vergangenheit dazu geführt haben, dass es mir manchmal ein wenig zu viel wahr. An ihrer Figur wurden so viele Themen angesprochen, dass Ich „Die Spur des Schweigens“ manchmal als durcheinander emfunden habe und das Gefühl hatte es tritt nicht genau hervor, welches das zentrale Thema sein soll. In diesem Zusammenhang fand ich auch einige Entwicklungen wirklich unrealistisch, zum Beispiel, als im Zusammenhang mit Julias Bruder und seinem Verschwinden plötzlich Fakten und gegenstände zutage treten, die es eigentlich schon viel früher hätten tun müssen.

…zum Stil:

Amelie Frieds Stil lässt sich toll und locker lesen. Es gibt viel Dialog, was mir wirklich gut gefallen hat, da das Buch so wirklich temporeich erzählt ist.

Was mich wirklich gestört hat ist allerdings, dass die Erzählstimme teilweise sehr großen Einfluss darauf nimmt, wie man die Geschichte wahrnimmt, da diese eine teilweise sehr naive Haltung vetritt, was ich bei dieser Thematik wirklich unangemessen fand.

Außedem gibt es gerade gegen Ende ein paar Zeitsprünge, die meiner Meinung nach den Handlungsaublauf oft schwer nachzuvollziehen machen.

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Veröffentlicht am 20.02.2021

Hatte mehr erwartet

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Im Allgemeinen spricht dieses Buch ein sehr wichtiges und sensibles Thema an. Es beschäftigt sich u.a. mit der #metoo-Debatte und hatte dadurch auch großes Potenzial sehr spannend und ergreifend zu werden. ...

Im Allgemeinen spricht dieses Buch ein sehr wichtiges und sensibles Thema an. Es beschäftigt sich u.a. mit der #metoo-Debatte und hatte dadurch auch großes Potenzial sehr spannend und ergreifend zu werden. Aber leider war das hier für mich schlussendlich nicht gegeben.

Mit der Protagonistin Julia kam ich leider überhaupt nich klar. Sie war mir persönlich sehr unreif, unsympathisch und hat gefühlt auf jeder Seite Alkohol getrunken.

Außerdem hat dieses Buch sehr viele Füllseiten und ausschweifende Erzählungen, was das Lesen einfach ermüdend und nicht spannend macht.

Fazit:

Eigentlich beinhaltet dieses Buch ein wichtiges Thema, was hier aber leider nicht annähernd ausreichend behandelt und gut umgesetzt wurde.

Leider hatte ich wirklich mehr von dem Buch mir erhofft und wurde aber leider etwas enttäuscht zurückgelassen.

2,5/5 Sterne

Veröffentlicht am 19.10.2020

Gute Plotidee mäßig umgesetzt

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Dieser Roman hat es in sich: Es geht um MeToo in der Wissenschaft, eine Familientragödie und nicht zuletzt den Umgang mit Traumata und Krankheit. Große Themen, aus denen man einen echten Pageturner machen ...

Dieser Roman hat es in sich: Es geht um MeToo in der Wissenschaft, eine Familientragödie und nicht zuletzt den Umgang mit Traumata und Krankheit. Große Themen, aus denen man einen echten Pageturner machen könnte. Leider ist Amelie Frieds „Die Spur des Schweigens“ jedoch keiner.

Die 39-jährige Julia Feldmann arbeitet als freie Journalistin und schlägt sich damit mehr schlecht als recht durch. Sie ist Single und hat spätestens seit dem spurlosen Verschwinden ihres Bruders vor 12 Jahren einen ausgeprägten Hang zu selbstzerstörerischen Neigungen. Als sie den Auftrag für eine potentielle „MeToo“-Geschichte erhält, ist sie zunächst wenig begeistert, merkt jedoch schnell, dass sie einem Skandal auf der Spur ist. Doch ihre Recherchen gefallen nicht jedem und auch privat wird ihr Leben immer turbulenter.

Leider fand ich einige Entwicklungen in diesem Roman einfach unglaubwürdig. Da fällt z.B. dem ehemaligen Mitbewohner des verschollenen Bruders spontan ein, dass er ja noch zwei Kisten mit dessen Sachen im Keller hat – nach 12 Jahren. Während die Polizei nach dem Vermissten suchte, kam offensichtlich niemand auf die Idee, nachzuschauen, was der denn so hinterlassen hatte.
Es gibt einige solcher Passagen, die zu unvorhersehbaren Wendungen führen, dabei jedoch ziemlich an den Haaren herbeigezogen erscheinen. Im letzten Viertel der Geschichte hat die Autorin außerdem ein paar praktische Zeitsprünge eingebaut, die ihr erlauben, Entwicklungen nicht mehr schildern zu müssen, was die aufeinanderfolgenden Ereignisse allerdings nicht plausibler macht. Eine zweite Perspektive, die der allwissende Erzähler in unregelmäßigen Abständen teilt, war so naiv, dass ich es stellenweise schwer erträglich fand. Das melodramatische Ende tat sein Übriges.

Mein Fazit: Hier wurde eine an und für sich vielversprechende Plotidee äußerst mäßig umgesetzt. Ich hätte diesem Roman wesentlich mehr zugetraut.

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