Cover-Bild Unter uns das Meer
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 30.09.2020
  • ISBN: 9783847900511
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Amity Gaige

Unter uns das Meer

Roman
André Mumot (Übersetzer)

"Amity Gaige ist eine begnadete Erzählerin. Sie ergründet unsere Gegenwart, öffnet dem Leser die Augen und schenkt Geborgenheit." JONATHAN FRANZEN


Die Havarie einer Ehe, ein Segeltörn in der Karibik. Mit großem erzählerischem Geschick entfaltet Amity Gaige ein nautisches und menschliches Drama.

Juliet arbeitet an ihrer Dissertation und lebt mit den beiden Kindern und ihrem Mann Michael ein Vorstadtleben. Michael gelingt es, sie für seinen großen Traum zu begeistern: ein Jahr auf hoher See auf einer Segelyacht zu verbringen. Atemlos steuern wir mit der vierköpfigen Familie in der Karibik dem dramatischen Finale entgegen.


"Viel mehr als nur eine packende Story auf hoher See. Gaige ist unfassbar begabt und ihr Roman fesselt." JENNIFER EGAN


"'Unter uns das Meer' erweckt nicht nur die Gefahren auf hoher See auf brillante Weise zum Leben, sondern auch die versteckten Unwägbarkeiten von Familienleben, Mutterschaft und Ehe. Was für ein schlauer, eleganter und aufregender Roman." LAUREN GROFF

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.12.2020

Unterwegs

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Das Leben geht manchmal so seinen Gang, es stellen sich Routinen ein und die Lebendigkeit geht Stück für Stück verloren: Arbeit, Kinder, Beziehung. Kommt da noch mehr?
In diesem Dilemma befinden sich ...

Das Leben geht manchmal so seinen Gang, es stellen sich Routinen ein und die Lebendigkeit geht Stück für Stück verloren: Arbeit, Kinder, Beziehung. Kommt da noch mehr?
In diesem Dilemma befinden sich auch Michael und Juliet, die beiden Hauptcharaktere dieses Buches, bis sie sich entscheiden aus der alltäglichen Routine auszubrechen und neue Wege einzuschlagen: Das Ziel ist ein Jahr mit einer Yacht über die Ozeane der Welt zu shippern. Was wird ihnen dabei passieren, werden sie sich neu finden können und wieder lernen, den eigenen Träumen und Sehnsüchten zu folgen? Oder werden am Ende nur Scherben und zerplätze Illussionen zurückbleiben?
Der Autorin Amity Gage gelingt es auf schöne Art und Weise die Stimmung zwischen den Charakteren einzufangen und die Sehnsucht aufs Segeln und Welterkunden entstehen zu lasseb.
Als Leser_in kann mensch sich fragen, worin die eigenen Träume und Wünsche bestehen, was aus ihnen geworden ist und wie sie vielleicht neu belebt werden können.
Dazu braucht es Mut und den vermittelt dieses Buch.

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Veröffentlicht am 11.12.2020

Eine Reise in die Ungewissheit

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Dieses Buch hat sich mir mehrfach verweigert. Ich war drauf und dran es abzubrechen. Habe aber trotzdem weiter gelesen und bin froh dabei geblieben zu sein.
Kurz zur Geschichte.
Juliet und Michael ein ...

Dieses Buch hat sich mir mehrfach verweigert. Ich war drauf und dran es abzubrechen. Habe aber trotzdem weiter gelesen und bin froh dabei geblieben zu sein.
Kurz zur Geschichte.
Juliet und Michael ein junges Paar lebt mit seinen beiden Kindern, der 6 jährigen Sybill und dem kleinen George in der Vorstadtidylle Amerikas. Juliet schaffte es nicht ihre Doktorarbeit zu beenden. Michael träumt davon sich ein Boot zu kaufen und auf große Fahrt zu gehen. Er kann Juliet, die eigentlich niemals segeln wollte, dazu überreden mit den Kindern für ein Jahr lossegeln. Was ihnen auch gelingt. Allerdings wird es Probleme geben. Zwischenmenschliche, organisatorische, finanzielle und gesundheitliche.
Das Buch ist in der Sichtweise aus der Vergangenheit geschrieben. Es wird erzählt aus zwei Sichtweisen. Der des Skippers und Familienvaters mittels seiner Aufzeichnungen aus dem Logbuch. Das er während der Reise geführt hat. Sowie aus der Sicht von Juliet und ihrer gemeinsamen Tochter Sybill.
Es ist ein Buch das nicht schnell weg gelesen werden kann. Sondern es ist eine Geschichte in die man sich langsam hinein bewegen muss. Wenn einem dies gelingt, dann hat er es hier wirklich mit einer sehr vielfältigen und absolut aus dem Leben gegriffenen Geschichte zu tun.

Der Satz leben kann man nur vorwärts, verstehen rückwärts, passt hier sehr gut. Ich kann es aus der Vergangenheitssicht empfehlen. Allerdings nicht als ein Buch das Mut macht zum Aussteigen.

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Veröffentlicht am 08.12.2020

Das Psychogramm einer Ehe

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Die Ehe von Juliet und Michael dümpelt vor sich hin und ist eigentlich nicht mehr zu retten. Juliet fühlt sich von und dem Alltag überfordert und leidet immer wieder unter Phasen von Depression. Michael ...

Die Ehe von Juliet und Michael dümpelt vor sich hin und ist eigentlich nicht mehr zu retten. Juliet fühlt sich von und dem Alltag überfordert und leidet immer wieder unter Phasen von Depression. Michael ist in seinem Job unzufrieden und will ein selbstbestimmtes Leben ohne Reglementierung durch die Obrigkeiten haben. Als er eine Yacht sieht, will er sich seinen großen Traum erfüllen und mit der Familie auf große Fahrt gehen. Juliet lässt sich überreden und dann sind sie unterwegs. Wie wird eine Familie mit zwei noch recht jungen Kindern eine solche Reise bewältigen? Werden sich die Ehepartner wieder näherkommen, wenn sie beständig zusammen sind? Und wie werden sie die Schwierigkeiten meistern, die auf sie zukommen?
Amity Gaige erzählt die Geschichte aus der Sicht von Juliet, die sich auf dieser Reise ihren Ängsten stellen muss. Zwischendurch gibt es immer wieder Logbucheinträge von Micheal. Er benutzt das Logbuch als eine Art Tagebuch. Die Tochter Sybil kommt hin und wieder auch zu Wort. Durch diese Erzählweise konnte ich viel über die Gedanken der Protagonisten erfahren.
Der Erzählstil der Autorin ist sehr packend und dabei doch auch einfühlsam.
Michael und Juliet könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie haben sich längst verloren. Nun soll also dieser Segeltrip der Erfüllung von Träumen und der Rettung einer Ehe dienen. Das muss doch schiefgehen. Michael hat sein Ding durchgezogen, ohne Rücksicht auf Juliet zu nehmen. Juliet hat das Trauma ihrer Kindheit noch nicht verwunden. So wie Wind und Wellen das Boot durchschaukeln, so wird Juliets Leben durchgerüttelt. Für die Kinder ist es ein großes Abenteuer, so dass sie eine besondere Entwicklung durchmachen. Aber auch die Erwachsenen müssen sich mit sich selbst und ihren Erwartungen und Wünschen auseinandersetzen. Dabei entfernen sie sich noch weiter voneinander weg.
Es ist ein sehr tiefgründiger Roman mit einem überraschenden Ende, der einen so schnell nicht loslässt.

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Veröffentlicht am 30.11.2020

Familiendrama auf dem Meer

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Die große Freiheit auf 24 Quadratmetern, umgeben von Wind und Wellen – mit dem Kauf der Yacht Juliet hat sich der Betriebswirtschaftler Michael einen Lebenstraum erfüllt. Der Trump-Anhänger, der staatliche ...

Die große Freiheit auf 24 Quadratmetern, umgeben von Wind und Wellen – mit dem Kauf der Yacht Juliet hat sich der Betriebswirtschaftler Michael einen Lebenstraum erfüllt. Der Trump-Anhänger, der staatliche Einmischung ablehnt und autark sein will, kann sich an Bord des Schiffes den Wunsch von der totalen Unabhängigkeit erfüllen. Es ist auch ein Versuch, die vor dem Aus stehende Ehe zu retten.


Dabei ist Juliet, Michaels Ehefrau und Ich-Erzählerin in Amity Gaiges Roman „Unter uns das Meer“, nur höchst zögerlich aus dem Alltag in einem Vorortviertel im Ostküstenstaat Connecticut ausgestiegen. Sie hat keinerlei Segelerfahrung und ist eigentlich bereits mit dem Alltag überfordert: Seit der Geburt der nun sieben und zweieinhalb Jahre alten Kinder leidet sie unter Depressionen, ihre Dissertation über Lyrik liegt brach, ein Kindheitstrauma und die Entfremdung zwischen Juliet und ihrer Mutter macht es nicht einfacher. Doch dann bricht die Familie doch in die Karibik auf – eigentlich entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, dass Michael, der Einwanderer ablehnt, als Langzeitsegler nun selbst zu neuen Ufern aufbricht.

Dass auf der Reise irgendetwas gewaltig schief gegangen ist, merkt der Leser schon nach wenigen Seiten. Denn die in einen Schrank gekauerte Juliet hält Rückblick auf den Törn, ist kaum mehr in der Lage, den Alltag zu bewältigen und ist mit ihren Kindern allein. Es ist ihre Mutter, die sich nun um die täglichen kleinen Dinge kümmert.

Die Vorbereitungen und der Verlauf der Reise wiederum schildert das von Michael geschriebene Logbuch, das immer mehr zu einem Tagebuch wird, in dem er Gedanken niederschreibt, die er Juliet gegenüber nicht ausdrücken kann. Sie kann ihren Mann so noch einmal neu kennenlernen – auch wenn es offenbar nun zu spät ist.

Die Auseinandersetzung mit Stürmen und Wellen an Bord der Juliet finden eine Entsprechung mit dem Seelenleben Juliets. Sie muss sich ihren Ängsten stellen, nicht nur, als sie die Juliet alleine durch einen Sturm steuert. Zugleich verändert die Reise die Familie, ganz besonders auch die Kinder, die das neue Leben intensiv aufnehmen, die die Begegnung mit indigenen Inselbewohnern, Hafenstädten, anderen Seglerfamilien regelrecht aufsaugen. Gerade die siebenjährige Sybil macht an Bord eine gewaltige Entwicklung durch.

Das Leben an Bord und an Land, Gegenwart und Vergangenheit, werden auch typografisch voneinander abgesetzt. Mit Juliet hat Amity Gaige eine sowohl fragile als auch starke Frauenfigur geschaffen, die sich äußeren wie inneren Stürmen stellen muss. Vor allem die Szenen des Lebens an Bord sind voller Farbe, gewissermaßen erfüllt vom Rauschen des Windes und dem Geschmack von Salz auf den Lippen, wecken Fernweh (gerade in einem Jahr, in dem das Reisen und Unterwegssein so vielen Beschränkungen unterliegt) und lassen beim Lesen mitfiebern. Nicht wirklich überzeugend und ein wenig konfus ist lediglich der Schluss des Buches – da hätte die Autorin besser ein paar Seiten früher den letzten Punkt gesetzt.

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Veröffentlicht am 26.11.2020

Logbuch einer Tragödie

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INHALT
Die Havarie einer Ehe, ein Segeltörn in der Karibik. Mit großem erzählerischem Geschick entfaltet Amity Gaige ein nautisches und menschliches Drama.
Juliet arbeitet an ihrer Dissertation und lebt ...

INHALT
Die Havarie einer Ehe, ein Segeltörn in der Karibik. Mit großem erzählerischem Geschick entfaltet Amity Gaige ein nautisches und menschliches Drama.
Juliet arbeitet an ihrer Dissertation und lebt mit den beiden Kindern und ihrem Mann Michael ein Vorstadtleben. Michael gelingt es, sie für seinen großen Traum zu begeistern: ein Jahr auf hoher See auf einer Segelyacht zu verbringen. Atemlos steuern wir mit der vierköpfigen Familie in der Karibik dem dramatischen Finale entgegen.
(Quelle: Eichborn)

MEINE MEINUNG
Der Roman „Das Meer unter uns“ von der US-Amerikanischen Autorin Amity Gaige ist eine faszinierende Mischung aus mitreißendem Abenteuerroman, interessantem Reisebericht und bewegendem Familiendrama. Es ist ein fesselnder und nachdenklich stimmender Roman voller Überraschungen, dessen besonderer Reiz darin liegt, dass man lange nicht weiß, wohin sich die eindringliche Geschichte nun entwickeln wird.
Gekonnt thematisiert die Autorin neben der Suche nach Freiheit und einem selbstbestimmten Leben auch den Umgang mit Ängsten, Depressionen, sexuellem Missbrauch und traumatischen Erlebnissen. Auch erzählerisch kann dieser Roman mit seinem anspruchsvollen Schreibstil überzeugen.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht das Ehepaar Juliet und Michael Partlow, die sich in einer handfesten Ehekrise befinden und sich auf Michaels Initiative hin eine gemeinsame einjährige Auszeit nehmen, um – in der Hoffnung die Ehe zu retten - mit ihren beiden kleinen Kindern Sybil und George einen Segeltörn in der Karibik zu unternehmen.
Erzählt wird die Geschichte aus den Perspektiven der beiden Ich-Erzähler - Michael und seiner Frau Juliet, die durch verschiedene Schrifttypen voneinander zu unterscheiden. Im Erzählstrang der Gegenwart erinnert sich Juliet, die sich offenbar psychisch angeschlagen in einem Schrank verkrochen hat, rückblickend an die Geschehnisse ihres Segeltrips. Michaels Part hingegen erfahren wir aus den tagebuchartigen Logbuch-Aufzeichnungen, die er während ihrer Reise an Bord der Yacht verfasst hat und eindrückliche Einblicke in seine Gedankenwelt offenbart. Zudem gibt es noch gelegentliche Einschübe mit Gesprächen, die ihre Tochter Sybil mit einer Kinderpsychologin führt. Eine unheilvolle Atmosphäre liegt von Beginn an über der Geschichte und allmählich verdichtet sich eine schreckliche Vermutung.
Geschickt hat die Autorin die schnell aufeinanderfolgenden Perspektiv- und Zeitwechsel in den Handlungsverlauf eingewoben und stellt die zwei oft so unterschiedlichen Sichten einander gegenüber. Diese besondere Erzählweise sorgt für einen subtilen Spannungsaufbau und schon bald versucht man die zwischen den Zeilen angedeuteten, unheilvollen Verwicklungen zu ergründen, unklar wohin uns diese tragische Geschichte führen wird.
Gebannt verfolgt man den Schilderungen ihres abenteuerlichen und teilweise gefahrenvollen Segeltrips, der sie in vielerlei Hinsicht herausfordert und an ihre Grenzen treibt, aber auch den dramatischen Entwicklungen in der Familiendynamik an Bord. Sehr anschaulich und glaubhaft schildert die Autorin, wie sich die charakterlich so gegensätzlichen Ehepartner nicht nur miteinander auseinandersetzen, sondern sich auch den Widrigkeiten von Technik und den unbarmherzigen Naturgewalten stellen und folgenschwere Entscheidungen treffen müssen.
Schrittweise enthüllt Amity Gaige das Logbuch einer unglücklichen Ehe. Gekonnt gewährt uns die Autorin eindrückliche Einblicke in die Hintergrundgeschichten der beiden Protagonisten und leuchtet deren so unterschiedliche Persönlichkeiten und inneren Abgründe aus. So wird immer deutlicher, dass beide ihren Problemen miteinander und ihren inneren Dämonen auch auf dem Meer nicht entfliehen können. Feinfühlig und tiefgründig hat die Autorin ihre Charaktere ausgearbeitet. Schade nur, dass ich trotz der ausgefeilten Charakterstudien mit beiden Protogonisten nicht wirklich warm geworden bin.
Mir haben die Beschreibungen der Naturschönheiten und von der einzigartigen Atmosphäre an Bord hervorragend gefallen; auch wenn ich mit Nautik und der Seemannssprache wenig anfangen kann, runden sie diese mitreißende Geschichte perfekt ab.

FAZIT
Ein spannender, bewegender und nachdenklich stimmender Roman, der uns mit auf eine ungewisse und herausfordernde Reise voller Überraschungen nimmt.

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