Cover-Bild Making Faces
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12,90
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 30.10.2020
  • ISBN: 9783736312814
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Amy Harmon

Making Faces

Corinna Wieja (Übersetzer), Jeannette Bauroth (Übersetzer)

Sterben ist einfach. Die wahre Herausforderung ist das Leben.

Seit sie denken kann, ist Fern Taylor in Ambrose Young verliebt. Ambrose, der überall beliebt ist und so schön, dass ein unscheinbares Mädchen wie Fern niemals auch nur auf die Idee gekommen wäre, bei ihm eine Chance zu haben. Ihre Freizeit verbringt sie mit ihrem besten Freund Bailey, der an den Rollstuhl gefesselt ist, aber dennoch das Leben mit jeder Faser aufsaugen will. Eigentlich schien es ganz klar, was die Zukunft für sie bereithält. Bis zu dem Moment, als Ambrose Fern endlich "sieht", aber so zerbrochen ist, dass sie nicht weiß, ob ihre Liebe genug sein wird ...

"Ich liebe, liebe, liebe dieses Buch!" COLLEEN HOOVER

NEUAUSGABE von "Vor uns das Leben"

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2020

Drache oder Ballon?

2

"Wahre Schönheit, die Art von Schönheit, die nicht verblasst oder sich abwaschen lässt, erfordert Zeit. Sie erfordert Hartnäckigkeit und ein unglaubliches Durchhaltevermögen."

Was bedeutet Schönheit? ...

"Wahre Schönheit, die Art von Schönheit, die nicht verblasst oder sich abwaschen lässt, erfordert Zeit. Sie erfordert Hartnäckigkeit und ein unglaubliches Durchhaltevermögen."

Was bedeutet Schönheit? Wer ist schön? Ab wann gilt man als schön?
Amy Harmon nutzt dieses Buch um genau das Thema Schönheit, obgleich von außen oder von innen, hervorzuheben. Sie stellt ihren Figuren Herausforderungen, um ihnen und dem Leser wohlmöglich ihre Ansichten zu dieser Thematik begreiflich zu machen. Was zählt mehr, was hält an - äußere oder innere Schönheit?

Weiterhin lässt die Autorin Raum für andere Motive und Themen, die sie hervorragend in ihrer Geschichte einbringt. Sie verwendet reale Ereignisse wie die Flugzeugangriffe vom 11.September 2001 oder den Krieg im Irak, um Verbindungen zu Tod, Trauer, Angst und Verlust herzustellen.
Eine wirklich wichtige Rolle spielt neben dem Oberflächlichkeit . Vor allem die Menschen, die sich Oberflächlichkeit leisten können leiden am meisten, wenn sie ihre Schönheit verlieren. Diese Thematik bildet den Rahmen des Buches "Making faces", dass vor einigen Jahren schon unter dem Titel "Vor uns das Leben" erschien und scheint von der ersten bis zur letzten Seite präsent zu bleiben. Die Geschichte handelt von den Schicksalen verschiedener Bewohner der kleinen Gemeinde Hannah Lake und nimmt die Leser mit auf eine emotionale Reise. Doch nicht nur negative Motive finden hier ihre Verwendung, denn im Verlauf der Geschichte geht es auch um Glauben, Hoffnung und Neuanfang.
Eine konstante Größe bleibt dazu der Ringersport, der vor allem für den Protagonisten Ambrose Young eine zentrale Rolle spielt - die Autorin zeigt auf, dass der Sport der Anker eines Menschen sein kann, wenngleich Ruhm und Erfolg auch Schattenseiten mit sich bringen.

In "Making faces" wird man dazu eingeladen mitzuerleben, wie ein hässliches Entlein, ohne es zu bemerken, zu einem Schwan wird. Wie ein erfolgreicher Ringer versucht den Erwartungen zu entkommen. Wie eine verlorene Seele neue Verbindungen zur Realität knüpft. Wie David Goliat bezwingt. Wie ein Junge mit Muskeldystopie-Duchenne zu einem Helden wie Herkules wird. Und, wie der Glaube einen aus dem endlosen Strudel der Trauer rettet. Wie Liebe den einen überfällt und den anderen schon jahrelang begleitet.
Spannung und Emotionen sind hierbei durchgehend garantiert, wenngleich die Grundstimmung generell ruhig gehalten wird - perfekt ausbalanciert. Weiterhin verfügt das ganze über eine hervorragende Dynamik, ist auf der einen Seite katastrophal und dramatisch, auf der anderen Seite aber auch leicht und fröhlich.

Es ist unglaublich, mit wie vielen Details Amy Harmon die Geschichte von Fern und Ambrose, Bailey, Rita und den Ringern anreichert.
Sie liefert wunderbare Zitate und webt Poesie in Form von Shakespeare und co. In die Seiten ein.
Mich haben vor allem die Parallelen der griechischen Mythologie und der Realität von Bailey in Verbindung mit der Ringerthematik beeindruckt. Genauso wie die sorgsam ausgewählten Kapitelüberschriften, die nicht immer hundertprozentig zum Abschnitt des Buches passen, meist nur an einer Stelle den Inhalt weitestgehend schneiden - am Ende ergibt alles einen Sinn.
Amy Harmon zeigt in diesem Buch einen fantastischen Sinn für Weitsicht und was es bedeutet "einen Bogen zu spannen". Sie bringt in der ersten Hälfte des Buches Ereignisse, Anspielungen oder Ähnliches ein, die man erst mit dem Lesen der zweiten Hälfte zu verstehen beginnt. Mit Rückblicken erklärt sie die Reaktionen ihrer Charaktere und lässt dem Leser Raum, sich selbst in die Figuren hineinzuversetzen und Gefühle zu entwickeln.

Die Protagonisten wurden liebevoll ausgewählt und mit einer Tiefgründigkeit ausgearbeitet, die einem passionierten Leser das Herz aufgehen lässt.
Es ist wunderbar zu sehen, wie sich die Figuren im Handlungsverlauf transformieren und weiterentwickeln.
Fern ist in ihrer Jugend nicht sonderlich gutaussehend gewesen, dafür ist sie klug und liest leidenschaftlich gern Liebesromane um in andere Welten jenseits ihrem eigenen tristen Schülerlebens einzutauchen, um andere Gesichter anzunehmen, die ihr besser gefallen als ihr eigenes. Um ihrem eigenen Frust und ihren Lebenseindrücke Raum zu verleihen, schreibt sie selbst unzählige Romane.
Weiterhin zeichnen Fern ihr unendlich großes Herz und ihre schier nie endende Hilfsbereitschaft und Sorgsamkeit aus - vor allem durch den Umgang mit ihrem Cousin und ständigen Begleiter Bailey, der seit Jahren an Muskeldystopie-Duchenne leidet, also ständig auf Hilfe angewiesen ist.
Sie liebt schon seit sie denken kann ein und den selben Jungen: Ambrose Young. Jedoch scheint dieser für sie unnahbar. Erst durch Beliebtheit, dann durch Scham.
Ambrose ist ein großer Junge gewesen, schon immer war er größer, besser gebaut als seine Mitschüler. Er schafft es an die Spitze des Ringerteams, genießt volle Aufmerksamkeit von Sport und Fans und trotzdem fühlt er sich nicht wohl. Er ist sich bewusst, dass er gern als menschliches Pendant des Adonis gesehen wird und weiß, welche Wirkung sein hübsches Äußeres auf seine Umgebung hat. Jedoch erdrücken ihn die Erwartungen, die Aufmerksamkeit der anderen und er unternimmt einen Versuch diesem Leben für ein paar Jahre zu entfliehen. Jedoch kosten ihn diese Jahre als Soldat mehr, als er dachte. Die Realität schlägt ihm ins Gesicht und katapultiert ihn schneller in ein Leben, dass sich so sehr von seinem bekannten unterscheidet, als er gucken kann. Nicht nur er bezahlt einen hohen Preis.
Die Wirklichkeit zwingt ihn, sich neu zu orientieren und plötzlich fallen ihm andere Menschen in einer Art und Weise auf, in der er sie noch nie wahrgenommen hat.
Die Interaktionen und Dialoge zwischen Fern und Ambrose bringen nicht nur aufschlussreiche Theorien und Gedanken, sondern auch eine poetische Note.
Das perfekte Bindeglied zwischen allem bildet Bailey. Er ist zwar mit einem schwächer werdenden Körper gestraft, jedoch mit einem fortwehrenden Optimismus, allerhand wissen, geistigem Talent und starken bis übersteigertem Selbstvertrauen gesegnet. Sein Wesen bringt einen nicht nur zum Lächeln sondern auch dazu, sich auf das wirklich wesentliche - auf das wichtige im Leben zu fokussieren. Bei all dem gesellschaftlichen und anderweitigen Druck, den einem das Leben aufbürdet, sollte man niemals vergessen wirklich zu leben. Ihn begleitet nicht nur seine Krankheit, sondern auch seine Liebe zu Mitschülerin Rita, deren schrecklichen Absturz er hilflos miterleben muss.
Auch die Nebencharaktere um Paulie und Grant, Jesse und Beans, Rita und sogar Becker wurden mit ihren Ecken und Kanten so präzise und individuell ausgearbeitet, dass sie bleibenden Eindruck hinterlassen und mit ihren Geschichten nicht nur additive Komponenten zur Haupthandlung beitragen, sondern LeserInnen zum Nachdenken anregen.

Amy Harmon verwendet hier eine Erzählperspektive, die sich gut möglich von den meisten der anderen Bücher abgrenzt. Sie schreibt in Präteritum der dritten Person und zwingt dem Leser zu einem gewissen Abstand zu den Figuren, was aber nur von Vorteil für die Geschichte ist. Es fühlt sich an, als steht man mitten im Geschehen, kann aber nur zusehen, nicht aktiv eingreifen. Als stünde man hinter einer Glasscheibe, während die handelnden Personen vor den eignen Augen ihrem Schicksal folgen. Es wirkt, als würde Amy Harmon aus der Sicht eines Protagonisten erzählen, gleichzeitig aber auch allgemein schreiben, dass gleichzeitig das Denken und Fühlen der anderen Figuren überbracht wird - genial.
Die Autorin verwendet oft Zeitsprünge zwischen den Kapitel, was jedoch überhaupt kein Lesehindernis darstellt, da immer genügend Informationen da sind und nichts angesprochen und dann hängen gelassen wird. Die Geschichte ähnelt einem Zeitstrahl, auf dem Amy Harmon während der Handlung hin und her springt, um dem Publikum die Handlungen der Gegenwart mit Geschehnissen oder Gesprächen aus der Vergangenheit zu erklären. Ohne einen zu verwirren gelingt es ihr damit, Abwechslung zu schaffen und Spannung aufzubauen.
Die Autorin verwendet herrliche Vergleiche, auf die ich persönlich so nicht kommen würde, die aber den Sachverhalt brilliant verdeutlichen
Ihr Schreibstil ist so down-to-earth - so emotional, dass mir als Leser das Herz genauso bricht, wie das von Fern. Dass mich die Trauer genauso auffrisst, wie sie es bei Ambrose tut. Dass mich die Hilflosigkeit genauso lähmt wie Bailey. Mit ihren Worten transportiert die Autorin Gefühle und Gedanken auf direktem Weg und ich muss sagen, das jedes Wort der Autorin das Innerste in meinem Herzen berührt hat. Die Realität, die in ihren Worten steckt hat mich zum Grübeln gebracht und mir neue Blickwinkel auf Dinge und Situationen gezeigt. Es ist faszinierend, wie sie einen mit einfachen Sätzen, Entweder-Oder-Fragen und Anekdoten in ihre Welt hineinzieht.
Dieses Buch ist für mich auf alle erdenkliche Arten ein Jahreshighlight und muss unbedingt gelesen werden! Man sollte sich nicht auf das Cover verlassen, das zwar schön ist, aber angesichts des fesselnden und gleichzeitig beeindruckenden Inhalts eine wahnsinnige Untertreibung ist und kaum etwas aus dem Inneren nach Außen präsentiert. Jedoch ist es, genauso wie die Geschichten, die es verbirgt - interessant und wunderschön.


Ich liebe die Darstellung der Protagonisten. Ich liebe die Themen, die Amy wählt. Tod, Trauer, Oberflächlichkeit, Glaube, Freundschaft... und wie sie verpackt und kombiniert werden. Ich liebe dieses Buch und seine Messages:
Schönheit ist nicht alles.
Nicht alles was Gold ist glänzt.
"Ich bin nur einer, aber ich bin immer noch jemand.
Ich kann nicht alles tun, aber ich kann immer noch etwas tun;
Und nur, weil ich nicht alles tun kann, werde ich mich nicht weigern, das Etwas zu tun, was ich tun kann."
- Edward Everett Hale.

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Emotional und vielfältig

2

Ich war sofort VERLIEBT in dieses Cover!!! Es gibt wirklich viele schöne schlichte Cover, aber dieses hier finde ich nochmal besonders. Die Harmonie zwischen den Farben und wie diese ineinander verlaufen ...

Ich war sofort VERLIEBT in dieses Cover!!! Es gibt wirklich viele schöne schlichte Cover, aber dieses hier finde ich nochmal besonders. Die Harmonie zwischen den Farben und wie diese ineinander verlaufen ist wunderschön, sodass ich den Blick gar nicht davon abwenden möchte. Auch die Schrift passt außerordentlich gut dazu. Den Titel finde ich dagegen sehr interessant gewählt und ich würde gerne mehr über die Hintergründe von diesem erfahren.
Eins ist schonmal klar: ich bin schwer begeistert von dem Buch, das habe ich gar nicht so erwartet! Ich habe es kIischeehafter erwartet, aber die Tiefgründigkeit der Geschichte ist wirklich sehr bemerkenswert. In gefühlt jedem Kapitel gibt es eine andere wichtige Message die die Autorin vermittelt, was ich sehr beeindruckend finde. Normalerweise konzentriert man sich eher auf wenige wichtige Aspekte doch hier sind es viele und zudem sehr geschickt verpackt. Was ich auch toll finde ist, dass der Titel tatsächlich passend gewählt ist. Das ist nicht immer so, aber bei diesen kann man einen Bezug zum Inhalt des Buches herstellen. Apropos Bezug: was mir auch gut gefällt ist der Bezug zur Realität. Beispielsweise wird der 11. September thematisiert, was ich total interessant fand. Auch die Sagen um die griechischen Götter haben mich in ihren Bann gezogen.

Inhalt des Buches:
Sterben ist einfach. Die wahre Herausforderung ist das Leben.

Seit sie denken kann, ist Fern Taylor in Ambrose Young verliebt. Ambrose, der überall beliebt ist und so schön, dass ein unscheinbares Mädchen wie Fern niemals auch nur auf die Idee gekommen wäre, bei ihm eine Chance zu haben. Ihre Freizeit verbringt sie mit ihrem besten Freund Bailey, der an den Rollstuhl gefesselt ist, aber dennoch das Leben mit jeder Faser aufsaugen will. Eigentlich schien es ganz klar, was die Zukunft für sie bereithält. Bis zu dem Moment, als Ambrose Fern endlich »sieht«, aber so zerbrochen ist, dass sie nicht weiß, ob ihre Liebe genug sein wird ...
Ich bin direkt mit den Charakteren warm geworden und durch den einzigartigen und interessanten Schreibstil konnte man die Gedanken von jedem einzelnen nachvollziehen. Normalerweise bevorzuge ich die Ich - Perspektive aber dieser Schreibstil unterscheidet sich meiner Meinung nach sehr von den Büchern die ich sonst so lese. Und es gefällt mir sehr gut. Man hatte nicht nur eine einzige Sichtweise auf eine Sache, sondern von jedem einzelnen Charakter.
Toll fand ich auch, dass die Rückblenden in die Kindheit viele Fragen in der Gegenwart beantworten konnten. Ich liebe es generell etwas aus der Vergangenheit der Protagonisten zu erfahren. Lieber wäre es mir normalerweise wenn man miträtseln kann und es ein ungelüftetes Geheimnis in der Vergangenheit gibt, aber diese Rückblenden waren so rührend, dass ich das gar nicht gebraucht habe.
Die Charaktere sind so sympathisch und so toll ausgearbeitet.
Bailey ist einfach sympathisch durch die Art und Weise wie er mit seiner Krankheit umgeht und wie er das Leben genießt. Er lässt sich nicht unterkriegen und ist von sich selbst überzeugt, was ich sehr bewundere.

Auch Fern ist einfach durch und durch eine genauso starke Person wie Bailey und hat auch genauso viel Last auf ihren Schultern. Nach allem was passiert ist, ist es bewundernswert wie sie weiter macht und wie sie jede weitere Hürde meistert. Sie ist für mich eine wunderbare Protagonistin, von der man einiges lernen kann. Fern hat so ein gutes Herz und sieht beispielsweise über Behinderungen hinweg (ihr bester Freund sitzt im Rollstuhl). Ich weiß das klingt gemein, aber nicht jeder in der Gesellschaft ist so wie sie.

Ambrose scheint den einfacheren Weg nehmen zu wollen. Doch er hat wohl nicht mit Fern gerechnet. Der Grund warum er zerbrochen ist ist tragisch und trotzdem fand ich es sehr interessant das ganze Geschehen mitzuerleben.
Ich bin kein besonders emotionaler Leser, aber dieses Buch hat mich sehr berührt und mitgenommen und mir sind tatsächlich des Öfteren mal die Tränen gekommen.
Für jeden New-Adult- Fan spreche ich eine absolute Leseempfehlung für dieses Buch aus!

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Veröffentlicht am 05.11.2020

Making Faces – eine Geschichte die mit Charakteren überzeugt

1

Ich habe Making Faces in einer Leserunde gelesen und war positiv überrascht, obwohl ich die Leseprobe bereits sehr gut fand.
Das Buch ist sehr fesselnd geschrieben und ich konnte mich (meistens zumindest) ...

Ich habe Making Faces in einer Leserunde gelesen und war positiv überrascht, obwohl ich die Leseprobe bereits sehr gut fand.
Das Buch ist sehr fesselnd geschrieben und ich konnte mich (meistens zumindest) echt gut in die Situationen hineinversetzen.
Besonders interessant wird das Buch durch die vielen unterschiedlichen Charaktere, welche sich im Laufe des Buches sehr verändern.
Da ist zum einen Fern, die schüchterne Pfarrerstochter und Protagonistin. Sie ist die Cousine und beste Freundin von Bailey, außerdem immer hilfsbereit und nicht zu vergessen in Ambrose Young verliebt.
Bailey sitzt im Rollstuhl, ist ein riesen Ringerfan und würde alles dafür tun, um selbst auf der Matte stehen zu können. Er ist klug und sieht die Welt mit anderen Augen. Seine Ansichten haben mich sehr oft zum Nachdenken gebracht und einige meiner Buch-Lieblingszitate stammen von ihm.
Und dann ist da noch Ambrose, welcher mich von den Charakteren am meisten fasziniert hat. Ich weiß nicht mal genau, was mich so sehr an ihm fasziniert, aber seine Ausdrucksweise, sein Mut, seine Weise, wie er sich Fern gegenüber verhält und vor allem die Art wie er Bailey gegenübertritt, werden ihren Teil dazu beigetragen haben.
Den Schreibstil der Autorin finde ich echt gut. Ich habe das Buch verschlungen, habe bis tief in die Nacht gelesen und konnte mich kaum bremsen, wenn ich einen Leseabschnitt beendet hatte. Insgesamt ist das Buch sehr fesselnd geschrieben und ich konnte es sehr flüssig durchlesen. Was ich an dem Stil ebenfalls sehr besonders finde, waren die Zeitsprünge, durch welche man immer wieder einen Einblick in die Kindheit der Protagonisten gewinnt.
Die Handlung des Buches ist mit einem komplett anderen Thema gespickt, als in anderen New Adult Büchern. Ich war darüber sehr überrascht, weil ich es zuvor nicht geahnt habe, fand es aber sehr gut, gerade weil es mal was Anderes ist. Jedoch ging mir das Ende teilweise etwas zu schnell, was ich sehr schade finde, da ein paar Seiten mehr das Buch vervollständigt und für mich zu einem 5-Sterne Buch gemacht hätten.

Achtung Spoiler! (Das Fazit ist wieder spoilerfrei und ich habe es kenntlich gemacht)

Als ich mit dem Lesen begonnen habe, habe ich erwartet, dass es hauptsächlich um Baileys Krankheit und seinen Tod dreht. Dass er im Laufe des Buches sterben würde, war für mich klar, jedoch dachte ich, er würde einfach irgendwann keine Kraft mehr haben.
Dass er jedoch ertrinkt und zuvor eine wilde Verfolgungsjagd mitmacht, um den Sohn einer Freundin zu retten, hätte ich nicht erwartet. Aber ich war positiv überrascht und habe mich für ihn gefreut: Er hat es geschafft, als Held zu sterben, so wie er es sich als kleines Kind gewünscht hat.
Danach hat die Handlung meiner Meinung nach jedoch ein paar Lücken aufgewiesen. Irgendwie fehlten mir die Gefühle, die Trauer war nicht deutlich genug und Fern kam viel zu schnell über seinen Tod hinweg.
Auch die Verhaftung von Becker Garth ging für mich zu schnell und es war für mich nicht nachvollziehbar, wie genau die Polizei nun herausgefunden hat, was passiert ist.
Allerdings habe ich auch einiges an Lob für die Autorin!
Dass Ambrose und seine Freunde als Soldaten in den Irak ziehen, hatte ich nicht erwartet und war deshalb sehr überrascht und fragte mich, ob dieses Buch unter diesen Umständen das Richtige für mich ist. Jedoch waren diese Zweifel schnell beseitigt. Die Sichtwechsel und Sprünge zwischen den USA und dem Irak fand ich sehr gelungen und haben es geschafft, dass ich mich gut in die Situation hineinversetzen konnte, auch wenn das in so einer Situation nie zu 100% der Fall sein kann.
Ein weiterer Pluspunkt ist meiner Meinung nach Ambroses Rede auf Baileys Beerdigung. Ich war sehr überrascht, dass er sich vor die Trauernden gestellt hat, obwohl er dafür über seinen Schatten springen musste und auch seine Wortwahl hat mich sehr berührt.

FAZLIT

Insgesamt konnte mich das Buch überzeugen, auch wenn die Handlung etwas ausführlicher sein könnte. Besonders die Charaktere und der Schreibstil haben es mir angetan und die Rückblicke in die Kindheit der Protagonisten wurden sehr geschickt eingesetzt.

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Veröffentlicht am 03.11.2020

Ich habe Rotz und Wasser geheult

1

Wenn du auf dramatische und Herzzerreißende Geschichten stehst, dann musst du dieses Buch lesen. Ich bin nicht besonders nah am Wasser gebaut, aber dieses Buch hat mich tief berührt.

Fern Taylor ist ein ...

Wenn du auf dramatische und Herzzerreißende Geschichten stehst, dann musst du dieses Buch lesen. Ich bin nicht besonders nah am Wasser gebaut, aber dieses Buch hat mich tief berührt.

Fern Taylor ist ein recht unscheinbares, aber furchtbar liebes und poetisches Mädchen. Gemeinsam mit ihrem besten Freund und Cousin Bailey, der im Rollstuhl sitzt, verbringt sie ihre Freizeit. Seit sie denken kann, ist Fern in Ambrose Young verliebt. Ambrose ist alles was Fern nicht ist: Beliebt, Sportlich, Hübsch…. Nach einem tragischen Ereignis kommen sich Fern und Ambrose endlich näher, aber reicht ihre Liebe aus?

Das Cover ist einfach wunderschön- Ich liebe die in sich verschwimmenden Farben und den leichten Bookeh-Effekt. Mein erster Gedanke war, dass es sich hier um eine klassische Lovestory handelt. Auch der Klappentext weist darauf hin. Wer aber vorher eine Leseprobe liest merkt, dass es sich hier um mehr handelt, als eine flache Lovestory. Das Buch ist tiefgründig, dramatisch und herzzerreißend.

Fern ist der Inbegriff eines guten Menschen. Ich habe selten einen so netten und uneigennützigen Protagonisten gesehen. Ich habe regelrecht Wut bekommen und mit Fern gefühlt, als ihre Mutter und Tante sagten sie sei nicht hübsch. Fern hat nicht die einfachste Kindheit und Jugend, hat aber alles gemeistert und war Bailey immer eine gute Freundin. Das soll erstmal jemand nachmachen. Was mich an Fern als Charakter insbesondere so begeistert hat, waren die Briefe mit Ambrose. Ich fand ihre Worte so zauberhaft gewählt, dass ich mir einige Zitate rausgeschrieben habe. Durch Protagonisten wie Fern fängt man an die eigene Welt mit andere Augen zu sehen und wieder mehr zu schätzen was man eigentlich hat.

Bailey mochte ich genauso wie Fern. Von ihm kann sich jeder eine Scheibe abschneiden. Er nimmt das Leben wie es kommt und macht das Beste draus. Ich kann mir sehr gut vorstellen, was Rita an ihm gefallen hat. Schade fand ich, dass sich Baileys Geschichte so dramatisch entwickelt hat. Das hätte ich nicht gebraucht, da alleine schon die Geschichte um Rita und ihren Mann, sowie Ambrose und seine Ringer-Kumpels so dramatisch war.

Ambrose wird im Buch immer mit einem (Halb)Gott bzw. Herkules verglichen. Das scheint zu passen, denn der Kerl ist super perfekt. Hübsch, athletisch, beliebt, kann super singen und ist auch noch tiefgründig und nicht an schnellen Bekanntschaften interessiert. So einen hätte ich auch gerne. Die Geschichte um Ambrose hat sich völlig anders entwickelt, als ich dachte. Das hat aber die Handlung und meine Meinung von dem Buch nicht geschmälert – im Gegenteil. Das hat das Buch auf eine andere Ebene gehoben. Ich habe mit Ambrose geweint und mit ihm gelitten.

Amy Harmon hat es geschafft, dass ich mich so sehr in Fern und Ambrose hineinversetzen konnte, dass auch ich bei einigen Szenen richtig weinen musste. Das Buch ist einfach wundervoll geschrieben, dass ich es regelrecht verschlungen habe. Meine Erwartungen an das Buch wurden nicht erfüllt, sondern übertroffen. Ich habe einen 0815-Liebesroman erwartet und einen waren Schatz gefunden.

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Achtung: Sehr viel Drama und Tiefgang

1

Vorab ich wusste nicht, dass es eine Neuauflage ist, aber da ich von der Autorin noch nichts gelesen habe ist es mir auch nicht aufgefallen. Das Original erschien 2014.

Ich muss zugeben allein aufgrund ...

Vorab ich wusste nicht, dass es eine Neuauflage ist, aber da ich von der Autorin noch nichts gelesen habe ist es mir auch nicht aufgefallen. Das Original erschien 2014.

Ich muss zugeben allein aufgrund des Klappentextes hatte ich etwas anderes erwartet, auf jeden Fall eher eine Highschool-Romanze mit Mobbing und vielleicht etwas Tragik.
Dieses Buch ist aber soooo viel mehr und ab ca der Hälfte bin ich aus dem Weinen nicht mehr wirklich herausgekommen. Es passiert in dem Lebend der drei Hauptprotagonisten einfach so viel, soviel unfaires und soviel von allem noch dazu entwickelt sich die ganze Geschichte rund um die Ereignisse des 11. September 2001.

Fern ist ein unscheinbares Mädchen, dass alles für ihren im Rollstuhl sitzenden Cousin Bailey machen würde und sich schon mit 10 Jahren furchtbar in Ambrose verliebt und diese Liebe zu ihm wächst immer mehr statt zu zerbrechen.
Bailey ist trotz seines Schicksals lebensfroh und weiß, dass er keine lange Lebenserwartung hat, umso mehr genießt und lebt er die Zeit die er hat.
Ambrose der Held und Sportstar der Stadt, verliebt sich in ein Mädchen, das ihm Fragen stellt und Gedichte schreibt, doch dann fliegt alles auf.

Das Buch war irgendwie schön zu lesen auch wenn ich die meiste Zeit Tränen in den Augen hatte und nicht begreifen konnte was hier alles geschieht.
Das Buch lebt auch von den Rückblenden in zwei Ebenen. Es sind wunderbare Erinnerungen, die die Gefühle erst richtig greifbar machen.

Das Buch wird aus Erzählweise erzählt aber es tut dem ganzen keinen Abbruch ich habe mit allen dreien so extrem mitgefiebert und mitgelitten. Ich kann und will zum Inhalt nichts schreiben, weil ich nicht spoilern will und leider verrät der Klappentext viel zu wenig über die Geschichte.

Ein Buch das ganz anders war als erwartet. Leider kann ich mir vorstellen, dass so eine Geschichte öfter als mir lieb wäre vorkommt (vielleicht nicht alles davon), aber gefallene Helden gibt es immer.

Zitat aus dem Buch: " Die Glücklichen sind die die nicht zurückkommen!"

Legt euch Taschentücher bereit und lasst euch in ein anderes Leben entführen.

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