Cover-Bild A Different Blue
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX.digital
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 25.06.2021
  • ISBN: 9783736315037
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Amy Harmon

A Different Blue

Frauke Lengermann (Übersetzer)

"Manchmal können genau die Dinge uns retten, vor denen wir gerettet werden möchten."

Die 19-jährige Blue Echohawk hat nur ein Ziel: herausfinden, wer sie wirklich ist. Von ihrer Mutter als Kleinkind am Straßenrand zurückgelassen, ist Blue in dem schmerzhaften Glauben aufgewachsen, ganz allein auf der Welt zu sein. Sie spürt, wie ihr Leben ihr jeden Tag ein bisschen mehr zu entgleiten droht. Doch dann trifft sie auf ihren neuen Geschichtslehrer Darcy Wilson. Er ist jung, hat einen coolen britischen Akzent und eine ansteckende Leidenschaft für sein Unterrichtsfach. Darcy ist der erste Mensch, der an Blue glaubt und hinter ihre abweisende Fassade blickt. Aber Blue und Darcy wandern auf einem schmalen Grat. Denn während sich die beiden einander immer mehr öffnen, wissen sie auch, dass eine Liebe zwischen ihnen unmöglich ist ...

"Alles an diesem Buch ist einfach nur wunderschön." ALL ABOUT ROMANCE BLOG

Remake von FÜR IMMER BLUE

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2021

Einfach Blue

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„A Different Blue“ von Amy Harmon erzählt die emotionale und tiefgründige Geschichte einer jungen Frau, bei der die angekündigte Lovestory fast schon in den Hintergrund gerät.
Blue Echohawk ist im Abschlussjahr ...

„A Different Blue“ von Amy Harmon erzählt die emotionale und tiefgründige Geschichte einer jungen Frau, bei der die angekündigte Lovestory fast schon in den Hintergrund gerät.
Blue Echohawk ist im Abschlussjahr ihrer Highschool und füllt ihr selbst gewähltes Rollenklischee perfekt aus. Sie kleidet und schminkt sich aufreizend, trifft sich mit den falschen Männern und gibt sich unnahbar und abweisend. Doch eigentlich spielt sie nur die Rolle, die sie glaubt spielen zu müssen. Ihr neuer Geschichtslehrer Darcy Wilson ist nur wenige Jahre älter als sie und schafft es mit seiner hartnäckigen Art, hinter ihre Schutzmauern zu blicken. Beide freunden sich an und Blue stellt sich mit seiner Hilfe ihrer ganz persönlichen Geschichte.

Dieses Buch von Amy Harmon hebt sich definitiv von anderen ab und wieder einmal beweist sie, was für eine gute Geschichtenerzählerin sie ist. Die Handlung dreht sich nicht ernsthaft um eine verbotene Schüler-Lehrer-Beziehung, sondern einzig und allein um Blue, die ihre schmerzhafte Vergangenheit aufarbeiten muss, um in der Zukunft ihren eigenen Weg gehen zu können.
Blues Geschichte lässt einem teilweise den Atem stocken, weil sie voller Schmerz, Verlust und Ungewissheit ist. Es ist fast schon ein Wunder, dass sie trotzdem so stark und liebenswert geworden ist, auch wenn sie sich selbst nicht so sieht. Blue wirkt zu Beginn hoffnungslos, verloren und desillusioniert. Sie hat sich mit der Rolle abgefunden, die ihr das Leben zugeteilt hat. Erst eine einschneidende Veränderung und Wilsons Hilfe geben ihr den Anstoß, sich selbst zu finden.
Wilson bleibt im Vergleich zu Blue etwas blass. Seine Handlungen konnte ich nicht immer nachvollziehen, auch wenn er sie später erklärt. Er ist im Buch die Backgroundmusik zu Blues Solo. Und in dieser Rolle ist er gut. Man spürt beim Lesen die tiefe Verbundenheit der beiden, die sich auch ohne Worte entfaltet.
Amy Harmon geht mit ihren Geschichten schmerzhaft in die Tiefe und hält sich nicht mit Oberflächlichkeit auf. Ihre Charaktere sind nie einfach, sondern immer voller unzähliger unterschiedlicher Facetten, die nicht immer gefallen müssen. Vielleicht sind im Rückblick einige Wendungen zu glatt und gewollt, aber insgesamt ist diese Story wunderschön und fast schon poetisch.

Mein Fazit:
Wer eine leichte und knisternde RomCom erwartet, der wird hier enttäuscht werden, aber für alle anderen kann ich nur eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen!

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Veröffentlicht am 13.07.2021

Außergewöhnlich

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Ich glaube zu den Lyx-Covern muss ich nichts mehr sagen, denn ich wiederhole mich immer. Im Buchladen sprechen sie mich an und in diesem Fall überzeugen mich vor allem die verschiedenen Blautönen, denn ...

Ich glaube zu den Lyx-Covern muss ich nichts mehr sagen, denn ich wiederhole mich immer. Im Buchladen sprechen sie mich an und in diesem Fall überzeugen mich vor allem die verschiedenen Blautönen, denn auch jedes Kapitel trägt das Wort „blau“ im Titel und die Protagonistin selbst heißt Blue.

Dies ist mein erstes Buch von Amy Harmon und es wird sicher nicht mein letztes gewesen sein. Ich liebe ihren Schreibstil, der teilweise poetisch und bildlich ist, ohne dass es gekünstelt wirkt. Die gesamte Schreibweise ist sehr besonders, weil ich dadurch das Gefühl hat, jemand würde mir Blues Geschichte erzählt. An der ein oder anderen Stelle gab es allerdings gewisse Aspekte, die mir etwas zu erzählt wirkten, wodurch nicht die ganze Emotionalität ausgeschöpft wurde.

Insgesamt ist die Geschichte aber sehr emotional, denn Blue musste bereits vieles miterleben, obwohl sie gerade einmal um die 20 Jahre alt ist. Im Prolog setzt ihre Mutter sie bei einem Fremden ab, der sie liebevoll bei sich aufnimmt, aber den sie als Kind dann auch noch verliert. Ich finde es bewundernswert, wie stark sie trotzdem allem ist, auch wenn man ihre Einsamkeit spürt. Sie hat eine Mauer aufgebaut, damit sie keiner mehr verletzen und verlassen kann, und provoziert gerne. In ihr vereinen sich Verletzlichkeit und Selbstbewusstsein, was für den Leser realistisch umgesetzt wird. Besonders gefällt mir an ihr ihre Kreativität, mit der sie Skulpturen aus Holz fertigt. Man spürt regelrecht, wie sie darin aufgeht und ihre Emotionen verarbeitet. Doch am meisten hat mich ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte beeindruckt. Sie wird reifer und erwachsen, auch aufgrund einer Überraschung, die ihr Leben verändert. Hier kann ich nicht weiter ins Detail gehen, ohne zu spoilern, aber die Überraschung wird authentisch umgesetzt und nimmt nicht den typischen Verlauf wie in vielen anderen Büchern.

Auch eine Romance spielt eine größere Rolle in diesem Buch, obwohl Blues persönlicher Werdegang eindeutig im Vordergrund steht. Zwischen Blue und Darcy ist es eindeutig Slowburn und es wird erst persönlicher, als Blue bereits die Schule verlassen hat und Darcy nicht mehr ihr Lehrer ist. Dadurch überschreiten die beide nie eine Grenze und bevor es romantisch wird, bauen sie zunächst Vertrauen und eine Freundschaft auf. Ich konnte die Gefühle, die sie füreinander entwickeln, immer spüren, wobei sie sich lange nicht darauf einlassen können. Zwar könnte man sich deshalb manchmal die Haare raufen, aber es passt einfach zu ihren Charakteren und der Situation, in der sie sich befinden, dass sie ihre Gefühle geheim halten.

Darcy ist trotzdem immer eine tolle Stütze für Blue, der an sie glaubt und ihr unter die Arme greift. Ich habe mich ein bisschen in ihn verliebt, auch ein paar andere Nebenfiguren habe ich ins Herz geschlossen. Ein Highlight war, welche Bedeutung Familie bei ihnen hat, ganz unabhängig von Blutsverwandtschaft.

Im Laufe des Buches werden immer wieder Geschichten von verschiedenen Indianerstämmen erzählt, denn sowohl Blue als auch ihr verstorbener Ziehvater Jimmy haben dort ihre Wurzeln. Diese Geschichten haben mich zum einen berührt und zum anderen passen sie perfekt zum Leben von Blue und ihren engsten Bezugspersonen. Generell fand ich es spannend, einiges Neues über die amerikanischen Ureinwohner zu erfahren, wie z.B. Lebensumstände/Vorurteile etc.

FAZIT: 4,5⭐️
Eine besondere Geschichte mit einer noch besonderen Erzählweise

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Veröffentlicht am 11.07.2021

Sehr emotional

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Manchmal können genau die Dinge uns retten, vor denen wir gerettet werden möchten."

Die 19-jährige Blue Echohawk hat nur ein Ziel: herausfinden, wer sie wirklich ist. Von ihrer Mutter als Kleinkind am ...

Manchmal können genau die Dinge uns retten, vor denen wir gerettet werden möchten."

Die 19-jährige Blue Echohawk hat nur ein Ziel: herausfinden, wer sie wirklich ist. Von ihrer Mutter als Kleinkind am Straßenrand zurückgelassen, ist Blue in dem schmerzhaften Glauben aufgewachsen, ganz allein auf der Welt zu sein. Sie spürt, wie ihr Leben ihr jeden Tag ein bisschen mehr zu entgleiten droht. Doch dann trifft sie auf ihren neuen Geschichtslehrer Darcy Wilson. Er ist jung, hat einen coolen britischen Akzent und eine ansteckende Leidenschaft für sein Unterrichtsfach. Darcy ist der erste Mensch, der an Blue glaubt und hinter ihre abweisende Fassade blickt. Aber Blue und Darcy wandern auf einem schmalen Grat. Denn während sich die beiden einander immer mehr öffnen, wissen sie auch, dass eine Liebe zwischen ihnen unmöglich ist ...

Meinung
Das Cover ist in verschiedenen Blautönen gehalten, was es sehr passend macht.
Blue Echohawk ist auf den ersten Blick sehr Arrogant und Rebellich, aber das ist nur eine Fassade damit niemand nah genug an sie ran kommt. Eigentlich ist sie sehr klug und scharfsinnig. Ihre Kunst ist ihr Leben, da kann sie sich richtig fallen lassen. Blues Lebensgeschichte, die hier im Fokus steht, gleicht einem Trümmerfeld. Sie weiß nichts über sich, nicht wie sie richtig heißt noch wie alt sie wirklich ist oder wer ihre Eltern sind. Was sie weiß ist, dass sie in Jimmy, der sie groß gezogen hat, einen tollen Ersatzvater hatte. Im Laufe der Geschichte verändert sich Blue, sie wird erwachsener und da hat der gute Wilson einen Anteil dran.
Wilson ist zunächst der Lehrer von Blue und bringt Geschichte so gut an den Mann, das ich auch noch was beim Lesen gelernt habe. Er ist nicht der typische Typ Mann, den man sonst in New Adult Büchern trifft, sondern der Nerd der nicht beachtet wird, ein Gentleman alter Schule. Ich mochte ihn sehr, weil er einfach so nett und hilfsbereit war.
Ich muss noch dazu sagen, das der Klappentext nicht ganz passt, es dreht sich hier nicht um eine verbotene Liebe zwischen Lehrer und Schüler. Die beiden sind noch nicht mal drei Jahre auseinander, dann entstehen die Gefühle auch nicht gleich, so das, die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler nicht mehr existiert.
Der Schreibstil ist etwas ungewöhnlich, ich bin am Anfang gar nicht in die Geschichte gekommen, dachte schon ich müsste es abbrechen. Ich habe aber gedacht, lies noch ein, zwei Kapitel weiter und dann hat sich wie ein Knoten gelöst und ich fing an die Geschichte zu mögen. Vielleicht lag es daran, das man immer mehr von ihrer Geschichte erfährt, ich weiß es nicht. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und fand es sehr spannend zu erfahren, was noch passiert. Jedes Kapitel trägt den Namen eines anderen Blautons. Die Farbe Blau ist überall vorhanden, was einen sehr runden Abschluss hat. Es gibt so viele tolle Zitate, eins davon hat mir besonders gut gefallen,
"Vielleicht besteht die wichtige Botschaft ja auch darin, dass wir alle geschnitzt, von der Hand desselben Meisters geformt wurden. Vielleicht sind wir alle Kunstwerke."
Das Ende oder der Anfang wie man es nimmt, hat mich öfters zum Schlucken gebracht, es war einfach so emotional die   Vergangenheit von Blue nochmal zu betrachten.

Fazit
Mit einigen Schwierigkeiten, ein sehr emotionales Buch, das mir die Tränen in die Augen getrieben hat.
Lasst euch durch den Schreibstil und den Klappentext nicht abschrecken. Klare Leseempfehlung von mir.
4,5 ⭐

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Veröffentlicht am 27.08.2021

emotional mit Tabu-Thema

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Meine Meinung
Die Autorin Amy Harmon war mir bereits von ihren anderen Romanen gut bekannt. Und bisher habe ich ihre Geschichten auch immer total gerne gelesen.
Nun stand mit „A Different Blue“ erneut ...

Meine Meinung
Die Autorin Amy Harmon war mir bereits von ihren anderen Romanen gut bekannt. Und bisher habe ich ihre Geschichten auch immer total gerne gelesen.
Nun stand mit „A Different Blue“ erneut ein Roman aus ihrer Feder auf meiner Leseliste und entsprechend war ich gespannt darauf.

Bereits vom Cover war ich sehr angetan und nachdem ich den Klappentext gelesen hatte wusste ich, dieses Buch muss ich lesen. So kam es dann auch, denn nach dem Laden des eBooks ging es direkt flott mit Lesen los.
Die handelnden Charaktere sind der Autorin richtig gut gelungen. Ich konnte sie mir alle sehr gut vorstellen und die Handlungen waren nachvollziehbar.
Blue ist eine wirklich interessante Protagonistin. Allerdings ist sie auch ziemlich alleine, denn Freunde hat sie keine und sie lässt auch niemanden an sich heran. Auch ihr Selbstbewusstsein ist nicht gerade ausgeprägt. Der Tod ihres Ziehvaters kommt nun noch oben drauf und dämpft Blue noch weiter. Mir tat sie wirklich sehr leid und ich finde auch die Autorin bringt dies sehr gut rüber. Im Handlungsverlauf macht Blue eine enorme Entwicklung durch, wird offener und selbstbewusster und da zeigt sie auch deutlich.
Darcy ist Lehrer und sieht zudem sehr gut aus. Auch ist er sehr charmant und kommt sehr liebenswert rüber. Und Darcy hilft Blue, er steht ihr zur Seite. Ich empfand ihn als wirklich gut beschrieben und auf mich wirkte er glaubhaft dargestellt.

Neben den genannten Protagonisten gibt es noch andere Charaktere in der Handlung. Auch diese fügen sich sehr gut ins Geschehen ein und die Mischung wirkte stimmig.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen. Sie schreibt sehr flüssig und tiefsinnig, vor allem die Dialoge zwischen Blue und Darcy haben es mir sehr angetan.
Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Blue. Die Autorin nutzt hier die Ich-Perspektive, die ich als wirklich passend empfunden habe. So war ich der Protagonistin einfach noch um einiges näher.
Die Handlung selbst konnte mich dann auch von sich überzeugen. Hauptsächlich geht es hier ums Erwachsenwerden. Der lange Weg dahin, mit all den Hindernissen, die sich einem in den Weg stellen können. Es ist alles doch sehr ernst gehalten, Blues Entwicklung nimmt hier den Mittelpunkt ein.
Es gibt aber auch eine Liebesgeschichte. Hier muss ich aber gestehen ich weiß nicht so recht was ich von ihr halten soll. Sie wird zwar nur angedeutet aber es ist halt eine Liebe zwischen Schüler und Lehrer. Und dieses Thema ist doch mehr oder minder noch immer ein Tabu. Die damit verbundene Problematik aber wird nicht angesprochen. Und genau das fand ich doch schade. Hier hätte ruhig mehr kommen können.

Das Ende fand ich, so wie es gehalten ist, gut. Es passt sehr gut zur Gesamtgeschichte, schließt sie ab und macht den Roman am Ende rund.

Fazit
Abschließend gesagt ist „A Different Blue“ von Amy Harmon ein Roman, der mich bis auf ein paar Kleinigkeiten doch sehr gut für sich gewinnen konnte.
Sehr gut beschriebene Charaktere, ein angenehm zu lesender Stil der Autorin und eine Handlung, die emotional gehalten ist und sich mit einem doch immer noch Tabu-Thema befasst, haben mir unterhaltsame Lesestunden beschert.
Durchaus lesenswert!

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Veröffentlicht am 26.08.2021

Eine wunderschöne, gefühlvolle Geschichte, die mich mehrfach überrascht hat

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„Es war einmal eine kleine Amsel, die aus dem Nest gestoßen worden war, weil niemand sie wollte. Man hatte sie achtlos weggeworfen. Aber dann wurde sie von einem Habicht gerettet – er hob sie auf, trug ...

„Es war einmal eine kleine Amsel, die aus dem Nest gestoßen worden war, weil niemand sie wollte. Man hatte sie achtlos weggeworfen. Aber dann wurde sie von einem Habicht gerettet – er hob sie auf, trug sie auf seinen Schwingen davon und gab ihr ein Zuhause in seinem Nest, wo er sie das Fliegen lehrte. Doch als der Habicht eines Tages nicht nach Hause zurückkehrte, war der kleine Vogel wieder allein, und wieder gab es niemanden, der ihn wollte. Die Amsel aber hatte keinen sehnlicheren Wunsch, als davonzufliegen.“

Amy Harmon hat bei mir bereits mehrfach mit sehr emotionalen Geschichten einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich muss mir bei neuen Büchern von ihr eigentlich gar nicht mehr den Klappentext durchlesen, um zu wissen, dass ich das Buch gerne lesen möchte. Nach diesem Klappentext hatte ich den Eindruck, dass es um eine Geschichte gehen könnte, in der sich eine Schülerin in ihren Lehrer verliebt. Solche Formate gibt es bereits mehrfach, aber ich habe in diesem Szenario auch schon häufiger Romane gelesen. Wer darauf nicht so steht, der kann dieses Buch dennoch getrost lesen. Es war für mich eine – von vielen – Überraschungen, dass es eben nicht so ein Buch ist. Hier gibt es keine verbotene Liebesgeschichte zwischen Schülerin und Lehrer. Ich hoffe, dass ich so viel verraten durfte ohne, dass sich jemand gespoilert fühlt.

Das Buch handelt davon, dass die 19-jährige Blue Echohawk gerne ihre Wurzeln kennen würde. Mit zwei Jahren wurde sie von ihrer Mutter am Straßenrand zurückgelassen und ist bei einer Pflegemutter groß geworden. Seitdem hat sie das Gefühl nirgendwo dazu zu gehören und versucht auch sich in keine Schublade stecken zu lassen. So reagiert sie auf andere häufig abweisend und teilweise aggressiv. Überraschender Weise schafft es ihr neuer Geschichtslehrer zu ihr durchzudringen.

Die Figur von Blue fand ich sehr faszinierend. Sie ist sehr selbständig und auch wenn sie knallhart wirkt, ist sie doch auch sehr weich. Da sie mit Menschen nicht so gut auskommt, verbringt sie ihre Zeit damit Holzfiguren zu schaffen. Über den Vorgang Kunst aus Holz zu schaffen, wusste ich vorher nicht sonderlich viel und fand es spannend mehr darüber zu erfahren. Hier wird auch gut erklärt, wofür diese Statuen stehen und was sie bedeuten. Neben der etwas schwierigeren Vergangenheit gibt es auch immer wieder lockere, leichte Momente. Blue kann auch manchmal witzig sein und sich über die kleinen Dinge im Leben freuen. Somit hat der Roman eine angenehme Atmosphäre und ist nicht zu schwerfällig.

Den Schreibstil finde ich überragend. Immer wieder gibt es tolle Metaphern und Gleichnisse. Blue vergleicht sich beispielsweise mit einer kleinen Amsel, die aus ihrem Nest gestoßen wird. Dieser Vergleich wird immer wieder aufgegriffen und fortgeführt. So werden aber auch an der ein oder anderen Stelle Parallelen zu historischen Persönlichkeiten oder Ereignissen gezogen. Falls hier auf eine historische Begebenheit eingegangen wird, so wird diese vorab noch einmal grob umrissen, sodass jeder den Vergleich auch ohne geschichtliches Vorwissen verstehen kann.

Ein weiteres, kleines Highlight ist, dass der Titel auch bei jeder Kapitelüberschrift aufgegriffen wird. So ist jedes Kapitel nach einem Blauton (bspw. azurblau, mitternachtsblau, eisblau) benannt. Eben immer „a different blue“. Mir hat diese Lektüre sehr viel Spaß bereitet und ich hatte vielleicht sogar einmal ein kleines Tränchen im Auge. Es war eine wundervolle, bewegende Geschichte und ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Roman der Autorin.

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