Cover-Bild Das Licht zwischen den Wolken
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 26.06.2017
  • ISBN: 9783764506094
Amy Hatvany

Das Licht zwischen den Wolken

Roman
Alexandra Kranefeld (Übersetzer)

Manchmal nimmt die Welt einem alles. Doch die Liebe einer Mutter überwindet jedes Hindernis.

Natalie ist fünfunddreißig, als sie erfährt, dass sie eine Schwester hat. Während sie selbst bei liebenden Adoptiveltern aufwuchs, wurde die damals vierjährige Brooke von einer Pflegefamilie zur nächsten gereicht und konnte nie verstehen, warum man sie von ihrer kleinen Schwester getrennt hatte. Doch es gibt eine Frage, auf die keine der beiden je eine Antwort erhalten hat: Warum hat ihre Mutter sie weggegeben? Gemeinsam machen sie sich auf die Suche, ohne zu ahnen, dass die Wahrheit ihr Leben für immer verändern wird.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2017

Sehr emotional und aufwühlend

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Inhaltsangabe:
Als Natalie erfährt, dass sie eine 4 Jahre ältere Schwester hat, ist sie bereits fünfunddreißig. Sie wurde damals im Alter von einem halben Jahr von liebevollen Eltern adoptiert, während ...

Inhaltsangabe:
Als Natalie erfährt, dass sie eine 4 Jahre ältere Schwester hat, ist sie bereits fünfunddreißig. Sie wurde damals im Alter von einem halben Jahr von liebevollen Eltern adoptiert, während Brooke leider nicht das Glück hatte und nur im Heim und bei verschiedenen Pflegefamilien aufgewachsen ist.
Doch die beiden Schwestern finden wieder zusammen und machen sich auf die Suche nach ihrer Mutter Jennifer, um herauszufinden, warum sie sie damals weggegeben hat.....

Meine Meinung:
Puh, was für eine emotionale und mitreissende Geschichte.

Sie wird abwechselnd aus der Sicht von Jennifer, Natalie und Brooke erzählt. Während wir Jennifers Leben aktuell mitverfolgen, sind Natalie und Brooke bereits erwachsen und wir erleben in Rückblicken und Erinnerungen, wie ihr bisheriges Leben verlaufen ist.
Ich konnte mich in alle drei Charaktere hineinversetzen und für jeden Verständnis aufbringen.
Natürlich mag es hartherzig, egoistisch und unverständlich wirken, wenn man seine Kinder weggibt. Doch Jennifer, die damals ins Gefängnis mußte, hatte gar keine andere Wahl, wenn es ihre Kinder einmal besser haben sollten als sie selbst. Doch war ihr natürlich nicht klar, wie unwiderruflich ihre damalige Entscheidung war und ich konnte ihren Schmerz nachvollziehen, als ihr klar wird, dass sie ihre Kinder niemals zurückbekommen wird.
Natalie hat es ja auch sehr gut getroffen, sie wächst bei liebevollen Adoptiveltern auf, für die sie ihr ein und alles ist. Doch muß auch Natalie erstmal damit fertig werden, als sie erfährt, wie lange ihre Eltern ihr das wichtigste in ihrem Leben verschwiegen haben, da sie sich ja immer eine Schwester gewünscht hat.
Die arme Brooke hat es am härtesten getroffen, doch getreu dem Motto, was dich nicht umbringt, macht dich nur härter, versucht sie ihr Leben zu meistern.

Amy Hatvany hat einen wundervollen Schreibstil, der den Leser förmlich in das Leben der drei hineinzieht. Ich war mit den dreien so verbunden, dass ich beim Lesen alles um mich herum vergessen habe. Man kann das Buch nicht mehr zur Seite legen, weil man nur noch wissen will, wie das Leben für sie weiterging.
An manchen sehr emotionalen Stellen habe ich aber doch eine Lesepause eingelegt und mußte die Geschichte erst etwas sacken lassen.

Auf den Schluß, ob sie ihre Mutter finden und wie sie dann eventl. reagiert, war ich natürlich besonders gespannt. Das Ende war für mich auch wieder absolut nachvollziehbar.
Auch das schöne Cover, was absolut zur Geschichte paßt muß lobend erwähnt werden, der Umschlag ist sehr zart beschichtet und man möchte immer drüberstreicheln.

Dies war mein erstes Buch von Amy Hatvany und hat es gleich auf meine Jahresbestenliste geschafft. Da bleibt mir gar nichts anderes übrig, als schnellstens ihre anderen Werke auch noch zu lesen und ich hoffe sehr, dass sie mich genauso begeistern können.

Veröffentlicht am 15.02.2018

Sehr emotionale Geschichte

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INHALT:
Natalie ist fünfunddreißig, als sie erfährt, dass sie eine Schwester hat. Während sie selbst bei liebenden Adoptiveltern aufwuchs, wurde die damals vierjährige Brooke von einer Pflegefamilie zur ...

INHALT:
Natalie ist fünfunddreißig, als sie erfährt, dass sie eine Schwester hat. Während sie selbst bei liebenden Adoptiveltern aufwuchs, wurde die damals vierjährige Brooke von einer Pflegefamilie zur nächsten gereicht und konnte nie verstehen, warum man sie von ihrer kleinen Schwester getrennt hatte. Doch es gibt eine Frage, auf die keine der beiden je eine Antwort erhalten hat: Warum hat ihre Mutter sie weggegeben? Gemeinsam machen sie sich auf die Suche, ohne zu ahnen, dass die Wahrheit ihr Leben für immer verändern wird.

MEINUNG:
Ich wollte schon immer mal etwas von Amy Hatvany lesen, weil sie u.a. auch für Fans von Jodi Picoult etwas sein soll. Das habe ich irgendwo mal gelesen und schon wanderte die Dame auf meine Wunschliste. Das Licht zwischen den Wolken ist jetzt mein erster Roman der Autorin.

Wenn man den Klappentext liest, dann erscheint die Geschichte erstmal nicht als was wirklich Neues. Erzählt wird aus drei Perspektiven: Jennifer (Mutter von Natalie und Brooke), Brooke und Natalie. Jennifer erzählt chronologisch ihre Geschichte und der Leser erfährt, wie es dazu gekommen ist, dass ihre beiden Mädchen weggegeben hat und wie es danach mit ihr weitergeht. Von Natalie und Brooke lesen wir in der Gegenwart. Wir begleiten die beiden dabei, wie sie sich finden und aneinander annähern.

Natalie ist wohlbehütet in einer Pflegefamilie aufgewachsen, ist verheiratet und hat selbst zwei Kinder. Natalie, obwohl sie die jüngere Schwester ist, wirkte auf mich sehr reif, zufrieden und ausgeglichen. Auch im Umgang mit ihren Adoptiveltern als sie diesen offenbart, dass sie ihre Schwester finden, ist sehr umsichtig und darauf bedacht diese nicht zu verletzten. Ich fand das großartig. Natürlich gibt es Konflikte, aber mit viel Liebe und Geduld bekommt Natalie das ausgesprochen gut hin und bewahrt fast immer einen kühlen. Natalie wurde durch das Verlassen von Jennifer nicht nachhaltig geschädigt im Gegensatz zu Brooke.

Brooke führt gefühlt immer einen stillen Kampf und ihr fällt es nur schwer anderen Menschen zu vertrauen, was verständlich ist. Brooke kann sich im Gegensatz zu Natalie an ihre Mutter erinnern und hat bis sie 18 wurde darauf gewartet und gehofft, dass ihre Mutter wieder zurückkommt. Doch das tat sie nicht. Brooke innerlicher Kampf, ihre Wut, ihre Traurigkeit und ihre Einsamkeit wurden sehr bildhaft geschildert und mir tat sie wirklich leid. Als Natalie sie gefunden hat, blüht sie richtig auf, auch wenn sie ganz viele Vorbehalte hat und sich auch immer wieder zurückzieht.

Der Klappentext deutet an, dass es noch eine ganz große Wahrheit oder Geheimnis geben könnte, aber dem ist eigentlich nicht so. Das Buch erzählt quasi aus dem Leben. Auch Jennifers Geschichte ist interessant. Natürlich quält auch sie sich über die Jahre. Dennoch hat sie eigentlich nie versucht nach ihren Mädchen zu suchen. Zum Teil ist das auch verständlich, denn nur so kann sie sich lösen. Trotzdem bleibt Jennifers Verhalten für mich nicht so ganz nachvollziehbar und schon gar nicht am Ende des Buches. Mir tat es besonders für Brooke so leid. Es ist allerdings schwer diese Situation, in der Jennifer war als Außenstehende zu beurteilen, wenn man nie selbst in der Situation war. Dennoch hat mich das Ende des Buches nicht ganz glücklich gemacht.

FAZIT:
Eine tolle, hochemotionale Geschichte über zwei Schwestern, die erst nach Jahren wieder zueinander finden. Das Buch liest wie in einem Sog und ich war mittendrin im Strudel der Gefühle. Nur das Ende lässt mich etwas unglücklich zurück. Ich werde die Autorin auf jeden Fall im Auge behalten.
Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 19.04.2018

Bewegend und sehr emotional!

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Erst im Alter von 35 Jahren erfährt Natalie, die adoptiert wurde, dass sie eine Schwester hat. Während Natalie im Alter von 6 Monaten von liebevollen Adoptiveltern aufgenommen wurde, kam ihre damals vierjährige ...

Erst im Alter von 35 Jahren erfährt Natalie, die adoptiert wurde, dass sie eine Schwester hat. Während Natalie im Alter von 6 Monaten von liebevollen Adoptiveltern aufgenommen wurde, kam ihre damals vierjährige Schwester Brooke in ein Kinderheim und zwischendurch immer wieder zu verschiedenen Pflegefamilien.
Nachdem Natalie den Schock dieser Neuigkeiten verdaut hat, registriert sie sich bei einer Adoptionsagentur und findet darüber tatsächlich ihre Schwester. Da Brooke damals schon 4 Jahre alt war, erinnert sie sich natürlich an ihre Mutter und auch an ihre große Schwester und hat sich lange gefragt, warum man sie von ihrer Schwester getrennt hat.
Beide Schwestern leben aktuell sehr unterschiedliche Leben. Natalie ist verheiratet und hat zwei Kinder und führt ein glückliches und zufriedenes Leben.
Brooke hat immer noch Probleme anderen Menschen zu vertrauen und sich auf eine Beziehung einzulassen, denn sie hat als Kind und Jugendliche immer darauf vertraut und gewartet, dass ihre Mutter zurückkommt.
Und beide Schwestern fragen sich natürlich, warum ihre Mutter sie damals weggegeben hat!

Die Autorin erzählt die Geschichte wechselnd aus der Sicht der drei Protagonistinnen. Jennifer, die Mutter der beiden, erzählt uns ihre Geschichte in der Ich-Form chronologisch in der Vergangenheit beginnend. Wir erfahren, wie es dazu kam, dass sie ihre Kinder weggeben musste und wie es in ihrem Leben dann weiter ging.
Jennifer und Brooke erleben wir in der Gegenwart und dürfen sie nicht nur in ihrem jeweiligen eigenen Leben begleiten sondern auch dabei, wie sie sich nach all den Jahren das erste Mal wieder sehen. Sie haben viel aufzuarbeiten und beginnen sich langsam anzunähern. Besonders Brooke hat damit deutlich mehr Schwierigkeiten als Natalie, denn sie hat nach wie vor viele Ängste und Vorbehalte.
Dennoch beschließen die beiden Schwestern nach einer Weile, die Suche nach ihrer Mutter voran zu treiben.
Parallel dazu erzählt uns auch Jennifer ihre Geschichte weiter bis in die Gegenwart.

Durch die Perspektivwechsel zwischen den drei Frauen ist ständig eine gewisse Spannung zu spüren, denn man sieht nur so langsam, wie sich ein Bild ergibt und sich manche Dinge bzw. Fakten ergänzen.
Aber das Besondere an dieser Geschichte sind sicher die vielen unterschiedlichen Emotionen, die die Protagonistinnen erleben und die auch sehr gut bei mir angekommen sind.
Von Trauer über Verzweiflung und auch großer Freude und Liebe ist wirklich alles dabei.
Die Zeichnung der Charaktere ist gut gelungen, denn sie sind facettenreich und detailliert dargestellt, so dass man ihre Gedanken, Handlungen und Gefühle gut nachvollziehen kann.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr einfühlsam und auch mitreißend. Sie konnte mich mit der Geschichte von Anfang an fesseln und mitnehmen in die Welt von Jennifer und ihren Töchtern.
Das Ende hat mich dann allerdings etwas fassungslos gemacht. Auch wenn es zu Jennifer und ihrer Entwicklung im Laufe der Geschichte passt, fand ich es nicht nachvollziehbar und es hat mich auch nicht ganz zufrieden gestellt.

Diese bewegende und sehr emotionale Geschichte einer Mutter, die ihre Kinder gehen lassen musste, hat mich sehr gefesselt und viele Emotionen in mir ausgelöst. Auch wenn das Ende nicht meinem Geschmack entspricht, hallt das Buch noch eine Weile nach, weil es mal eine etwas andere Geschichte ist.


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 22.08.2017

Emotionale Familiengeschichte

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Cover/Gestaltung:
Das Cover finde ich wirklich wunderschön. Die weißen Illustrationen auf dem hellblauen Hintergrund wirken sehr harmonisch und passen meiner Meinung nach sehr gut zum Titel und zur Geschichte ...

Cover/Gestaltung:
Das Cover finde ich wirklich wunderschön. Die weißen Illustrationen auf dem hellblauen Hintergrund wirken sehr harmonisch und passen meiner Meinung nach sehr gut zum Titel und zur Geschichte selbst. Die Innengestaltung ist schlicht und ohne jeglichen Schnickschnack.

Meine Meinung:
Sehr angetan vom Klappentext, habe ich dieses Buch beim Verlag angefragt. Da ich noch nie ein Buch zu dieser Thematik gelesen habe, war ich wirklich sehr gespannt, ob es mir gefallen wird. Ich war jedenfalls positiv überrascht.

Die Geschichte wird aus drei unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Zum einen aus der der Mutter Jennifer und zum anderen aus der ihrer beiden Töchter Natalie und Brooke. In den ersten Kapiteln aus Jennifers Sicht befindet man sich in der Vergangenheit und erfährt, warum die junge Mutter ihre Kinder zur Adoption freigeben musste. Im Laufe des Buches erzählt sie ihre Geschichte und wie es ihr ergangen ist, bis man sich schließlich in der Gegenwart befindet. In den Abschnitten von Brooke und Natalie hingegen befindet man sich gleich in der Gegenwart. Man erhält einen Einblick in den Alltag der beiden Frauen und lernt sie kennen, erfährt aber auch, wie ihr bisheriges Leben verlaufen ist.

Die drei Charaktere könnten unterschiedlicher nicht sein, jedoch haben sie sich alle einen Platz in meinem Herzen erschlichen, da sie authentisch sind und ich ihre Handlungen nachvollziehen konnte. Vor allem Jennifer fand ich wirklich bewundernswert. Sie hat so viel Schlechtes erfahren und es trotzdem geschafft wieder aufzustehen und sich ins Leben zurückzukämpfen - und das trotz des großen Verlustes ihrer beiden Kinder.

Der Schreibstil von Amy Hatvany ist dabei sehr emotional und aufwühlend. Sie hat es geschafft mich zu fesseln, obwohl die Thematik an sich nicht spannend ist. Durch die Bindung zu den Charakteren wollte ich aber unbedingt wissen, wohin sich die Geschichte entwickelt, welche Beweggründe Jennifer hatte und ob es letztendlich ein Familienwiedersehen gibt.

Die Geschichte hat mich jedenfalls sehr zum Nachdenken angeregt, denn was in diesem Buch reine Fiktion ist, passiert im echten Leben leider tagtäglich. Oftmals braucht es solche Bücher, um das eigene Leben zu reflektieren und sich vor Augen zu führen, wie schön man es eigentlich hat.

Was aber schlussendlich dazu geführt hat, dass ich dem Buch einen Stern Abzug gebe, ist, dass mir der Schluss des Buches viel zu kurz war. Für mich war es so, als ob mindestens drei Kapitel einfach herausgerissen wurden. Es war einfach nicht stimmig und ließ mich ein wenig enttäuscht zurück.

Mein Fazit:
Eine Geschichte, wie sie nur das Leben schreiben kann und die es auf jeden Fall wert ist, gelesen zu werden. Ich werde sicherlich wieder zu einem Buch von Amy Hatvany greifen.

Zu empfehlen für..
Leser, die emotionale Familiengeschichten mögen und bei einem Buch nicht ständig Spannung brauchen.

Veröffentlicht am 18.07.2017

Ein Familiendrama das zu Herzen geht

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Mein erstes Buch der Autorin. Mich hat besonders die Thematik in der Geschichte angesprochen und interessiert. Seine Kinder wegzugeben ist oft ja ein letzter Ausweg für eine Mutter, aus welchen Gründen ...

Mein erstes Buch der Autorin. Mich hat besonders die Thematik in der Geschichte angesprochen und interessiert. Seine Kinder wegzugeben ist oft ja ein letzter Ausweg für eine Mutter, aus welchen Gründen auch immer. Oft ist es wohl so, dass es den Kindern dann wirklich besser geht, es ihnen an nichts fehlt, sie in eine neue Familie adoptiert werden. Doch wie ergeht es Kindern, besonders Geschwister, die nicht zusammen bleiben dürfen, die nicht zusammen in ein neues Umfeld kommen, zusammen Groß werden können? Amy Hatvany hat daraus eine gute Geschichte gedreht, die mich manchmal emotional sehr stark berührt hat, die mich am Ende dann doch etwas Ratlos zurück ließ.

Die Geschichte oder viel mehr das Drama um Jennifer, Brooke und Natalie wird in abwechselnden Handlungssträngen erzählt. Am Anfang steht immer der Name der Person, welche gerade im Zentrum der Erzählung steht. Jennifer kommt man auf diesen Seiten besonders nahe, da ihr Part in der ich-Form erzählt wird. Dadurch hat man besonders zu ihrer Person eine feste Bindung.

Jennifer ist eigentlich eine liebende Mutter. Leider hat sie in ihrem Leben einige Entscheidungen getroffen, die für ihr Dilemma eine gewichtige Rolle spielen. Auch ihre eigene Mutter trifft in gewisser Weise eine Schuld. Auf jeden Fall sitzt Jennifer mit ihren beiden Mädels auf der Straße. Es ist nicht immer leicht für Brooke und Natalie essbares aufzutreiben. Manchmal erbettelt sie etwas Geld oder Lebensmittel. Manchmal muss sie aber auch stehlen um die Mädels nicht verhungern zu lassen. Bei einer ihrer “Einkaufstouren” wird Jennifer dann erwischt. Die Mädchen kommen in staatliche Obhut und Jennifer muss ins Gefängnis, da es nicht ihr erstes Delikt ist. Aus Verzweiflung und um ihren Töchtern ein besseres Leben zu ermöglichen, willigt Jennifer schließlich ein und gibt die Beiden zur Adoption frei. Sie war davon überzeugt, dass die Mädchen nicht getrennt werden und zusammen aufwachsen würden. Die junge Frau verzweifelt an dieser Entscheidung schier, möchte am Liebsten sterben. Dieser Teil war schon sehr dramatisch zu lesen und sie tat mir von herzen leid. Dieser Teil der Geschichte spielt in einer Zeit, in der das Jugendamt noch anders agiert hat, als es wohl heute der Fall sein würde. Sicher bin ich mir da natürlich nicht. In jedem Fall fand ich es sehr dramatisch, besonders da Jennifer ihre Kinder nie mehr wieder sehen durfte, weil sie alle Rechte an ihnen abgegeben hat.

Über Brooke und Natalie erfährt man auch, wie es ihnen ergangen ist. Besonders Brooke hat es schwer getroffen. Sie wurde nicht adoptiert, wurde von einer Pflegefamilie zur nächsten gereicht und musste schließlich im Kinderheim bleiben. Das hat mich echt schockiert. Vor allem, dass da von Seiten des Staates nie versucht wurde, sie wieder mit ihrer Mutter zusammen zu bringen. Ihre Betreuerin wusste, wie das Mädchen an ihrer Mutter hing und wie verzweifelt sie Tag für Tag, Monat für Monat auf die Rückkehr ihrer Mutter gehofft hatte. Das war echt schlimm und zeigt auch, dass auch der Staat nicht immer alles richtig macht. Vielleicht lag es aber wirklich an der Zeit. Doch auch nachdem das Mädchen erwachsen war, hatte es kein Anrecht auf Einblick ihrer Akte. Da blieb alles fest verschlossen. Auch über den Verbleib der Schwester konnte sie nichts in Erfahrung bringen. Dass aus Brooke eine verschlossene Erwachsene wurde, war keine Überraschung. Wird man von einer Familie in die nächste Abgeschoben und bekommt man keinen Rückhalt wenn es mal schwierig wird, ist das wohl ein Charakterzug der zum eigenen Schutz dient.

Natalie hat es gut getroffen. Sie wurde in eine liebevolle Familie adoptiert. Sie hat aber auch erst als Teenager erfahren, dass ihre Eltern ihre leiblichen Eltern sind. Besonders die Mutter wollte mit allen Mitteln verhindern, dass Natalie davon erfährt. Am Schlimmsten war natürlich dann, dass Natalie zu dieser Zeit aber nicht erfuhr, dass sie noch eine ältere Schwester hat. Die Gründe für dieses Verschweigen liefert die Geschichte natürlich, sie machen mir die Adoptivmutter nicht wirklich sympathisch und ich konnte und kann dieses Vorgehen nicht verstehen. Dient zum Dramaeffekt der Geschichte und hat definitiv gewirkt.

Eigentlich ist “Das Licht zwischen den Wolken” eine recht runde Sache. Der Schreibstil ist gut, die Charaktere passen zur Geschichte und die Schicksale aller drei Protagonisten gehen einem doch recht nahe. Mit dem Ende kann ich mich leider nicht recht anfreunden. Natürlich ist mir klar, dass es in Familiensachen nicht immer ein happy End geben kann. Doch Jennifer wirkte auf mich immer als so verzweifelt wenn es um ihre Mädels ging, mit den Jahren wirkte sie sogar gewachsen an dem Drama. Die Autorin hatte aber ein anderes Ende für die Drei geplant, was natürlich ok ist, andererseits aber wieder Fragen offen ließ.

Mein Fazit:

Ein gut geschriebenes Familiendrama das zu Herzen geht, mit einigen Längen in den Erzählsträngen und einem Ende das mir persönlich dann doch nicht so recht zusagen will. Ich verlange kein Happy End, doch dieses Ende lässt dann doch wieder zu viele Fragen offen, vor allem wirft es auf Jennifer an sich ein schlechtes Licht und als grundschlechte Person oder unfähige Mutter hätte ich sie so nie in der Geschichte gesehen, dass die Autorin ein solches Ende wählen musste.