Cover-Bild Ein Platz in deinem Herzen
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 21.12.2015
  • ISBN: 9783734100031
Amy Hatvany

Ein Platz in deinem Herzen

Roman
Alexandra Kranefeld (Übersetzer)

Die Liebe einer Mutter. Das Geheimnis eines ganzen Lebens …

Als die fünfunddreißigjährige Kelli unter ungeklärten Umständen ums Leben kommt, hinterlässt sie zwei Kinder – und ein lange gehütetes Geheimnis. Der kleine Max und die dreizehnjährige Ava ziehen zu ihrem Vater Victor, der sich gerade mit seiner neuen Freundin Grace verlobt hat. Ava ist außer sich vor Trauer; und Grace, die selbst nie Kinder wollte, kann ihr, trotz allen Mitgefühls, die Mutter nicht ersetzen. Gemeinsam finden die beiden heraus, dass die Liebe vielleicht nicht alle Wunden heilt, man das größte Glück jedoch auch im zweiten Anlauf finden kann.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.08.2019

Gefühlvolle und teilweise dramatische Familiengeschichte

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Der Gastronom Victor ist von seiner Frau Kelly getrennt und die gemeinsamen Kinder, der kleine Max und die dreizehnjährige Ava, leben bei ihrer Mutter Kelli.
Victor lebt inzwischen mit Grace zusammen und ...

Der Gastronom Victor ist von seiner Frau Kelly getrennt und die gemeinsamen Kinder, der kleine Max und die dreizehnjährige Ava, leben bei ihrer Mutter Kelli.
Victor lebt inzwischen mit Grace zusammen und die beiden haben sich gerade verlobt.
Da kommt Kelli ganz plötzlich und unter mysteriösen Umständen ums Leben und für alle verändert sich das Leben.
Grace, die selber nie Kinder wollte, sieht sich plötzlich in der Rolle der „bösen Stiefmutter“, denn Victor holt natürlich seine Kinder in das gemeinsame Zuhause.
Grace steht vor großen Herausforderungen. Plötzlich hat sie zwei Kinder im Haus, die um ihre Mutter trauern und ihr skeptisch gegenüber stehen. Außerdem denken sie, dass sie ihrem Vater verlieren könnten, als sie von der Verlobung von Grace und Victor erfahren.
Werden sich die vier zusammen raufen können?

Die Geschichte besteht aus mehreren Handlungssträngen bzw. aus mehreren Perspektiven. Grace und auch Ava erzählen in der Ich-Form und Rückblicke, die aus Kellis Leben erzählen sind in der 3. Person verfasst. Dadurch erfährt man viel aus den Gedanken und Gefühlen der jeweiligen Protagonisten. Aber auch Victor selbst kommt nicht zu kurz und hat seinen Anteil.
Kellis Geschichte ist mir sehr unter die Haut gegangen, denn sie hatte es wirklich nicht leicht in ihrem Leben von der Kindheit bzw. Jugendzeit angefangen.
Victor ist fleißig, hat sich als Gastronom einen Namen gemacht und liebt seine Kinder sehr. Auch nach der Trennung von Kelli ist er immer für sie da.
Grace ist eine sympathische Figur, in die ich mich schnell hinein versetzen konnte. Sie liebt ihren Beruf, in dem sie sich für misshandelte Frauen einsetzt. Aber ihr Beruf bzw. ihre Karriere sind nicht der Grund für ihre Entscheidung, kinderlos bleiben zu wollen. Die Gründe dafür liegen in ihrer Jugend und man erfährt sie im Verlauf der Geschichte.
Ich hatte wirklich Hochachtung vor Grace, wie sie mit dieser unerwarteten und sehr schweren Situation umgeht.
Sie bemüht sich mit allen Kräften, für die Kinder da zu sein und ihnen Unterstützung und Hilfe anzubieten. Besonders Ava steht dem recht ablehnend gegenüber aber Grace gibt nicht auf.
Victor ist ihr dabei kaum eine Hilfe, denn er ist innerlich total zwiegespalten, denn er teilt sich zwischen Beruf und den Kindern und hat dabei Sorge, den Kindern kein guter Vater zu sein.
Darunter leidet natürlich die Beziehung zu Grace ein bisschen.
Bei Ava spürt man die typische Zerrissenheit eines dreizehnjährigen jungen Mädchens. Sie hängt sehr an ihrer Mutter, die nun nicht mehr da ist, sehnt sich aber andererseits auch nach Wärme und Geborgenheit.

Amy Hatvany hat hier eine Geschichte geschrieben, die stellenweise wirklich unter die Haut geht.
Es ist ihr wunderbar gelungen die vielen unterschiedlichen Emotionen der Protagonisten zu transportieren und ich konnte alle Sorgen und Nöte gut nachempfinden. Dabei schildert Amy Hatvany alles sehr realistisch ohne zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken oder gar in den Bereich Kitsch abzugleiten.
Die Geschichte verläuft ruhig und mit leisen Tönen aber zeigt sehr gut, wie sich alle der Herausforderung stellen und versuchen, in dieser schweren Zeit das Richtige zu tun.
Es gibt sehr viele bewegende Momente und tolle Dialoge, besonders auch zwischen Grace und Ava. Der kleine Max sorgt mit seiner kindlichen Direktheit auch mal für ein Schmunzeln.

Insgesamt ist diese Geschichte eine sehr gefühlvolle Familiengeschichte mit dramatischen aber auch sehr schönen Momenten. Durch den wirklich einfühlsamen Schreibstil hat das Buch einen Platz in meinem Herzen gefunden!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 18.01.2018

Ein Platz in deinem Herzen

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Die sechsunddreißige Grace McAllister hat sich für ein Leben ohne Kinder entschieden. Dann jedoch lernt begegnet sie dem gutaussehenden charismatischen Gastronomen Victor kennen, und sie fühlt, dass die ...

Die sechsunddreißige Grace McAllister hat sich für ein Leben ohne Kinder entschieden. Dann jedoch lernt begegnet sie dem gutaussehenden charismatischen Gastronomen Victor kennen, und sie fühlt, dass die Beziehung anders ist als ihre vorherigen. Diese Annahme ist berechtigt, denn dieser Mann ist etwas Besonderes: Victor hat zwei Kinder - Ava und Max. Aber da die Kinder bei ihrer Mutter Kelli leben, entscheidet sich Grace, das Wagnis einzugehen. Trotzdem gestaltet sich das Dasein als Teilzeiteltern nicht einfach, da Grace als Freundin des Vaters nicht unbedingt akzeptiert wird.

Als Kelli unter mysteriösen Umständen stirbt, sieht sich Grace von einem Tag auf den anderen damit konfrontiert, dass die Kinder nunmehr bei ihrem Vater wohnen und sie sich in der Rolle der „Stiefmutter“ zweier trauernder Kinder befindet.

„Ein Platz in deinem Herzen“ ist ein leiser Roman. Amy Hatvany gibt darin drei sehr unterschiedlichen Frauen eine Stimme: Grace, Kelli und der dreizehnjährigen Ava.

Da ist zunächst Grace, eine selbstbewusste Frau, die einfach nicht den Wunsch nach eigenen Kindern verspürt. Als sie Victor kennenlernt, muss sie auch seine zwei Kinder akzeptieren, wenn sie mit ihm zusammen sein will.

Amy Hatvany stellt Grace erfreulicherweise nicht als klassische kinderlose Karrierefrau dar. Vielmehr ist Grace ohne prägende Mutterfigur mit einem jüngeren Bruder aufgewachsen, weshalb sie auf eigene Kinder verzichtet. Sie ist weder herzlos noch auf sich bezogen, sondern auch in schwierigen Zeiten offen und ehrlich zu sich selbst, engagiert sich für misshandelte Frauen und hilft diesen, ihre zerstörten Leben aufzubauen.

Die neue Situation verunsichert und überfordert Grace. Es ist schwer für sie, sich in die Rolle einer Stiefmutter hineinzufinden, weil sie nicht weiß, ob es ihr gelingt. Zudem ist Victor so beschäftigt mit seiner Arbeit, dass er nicht in der Lage ist, zwischen seiner neuen Partnerin und den Kindern zu vermitteln. Von Anfang an lässt er es an der notwendigen Unterstützung mangeln, Grace an die für sie schwierigen Gegebenheiten heranzuführen. Denn Victor hat seinerseits Angst, Ava und Max kein guter Vater zu sein, zu schwach, um ihnen beizustehen und ihnen über ihren Kummer hinwegzuhelfen.

Doch Grace ist niemand, der einfach wegläuft und Menschen im Stich lässt, nur weil dies leichter wäre. Vielmehr stellt sie sich der Aufgabe.

„Vielleicht war Muttersein ja längst nicht so beängstigend, wie ich immer geglaubt hatte.“ (Seite 204)

Leider werden ihre Bemühungen nicht anerkannt. Trotzdem sie sich sehr zurücknimmt und Victor als Vater alle Entscheidungen überlässt, bekommt sie vor allem zu Amy sehr schwer Zugang.

Die Dreizehnjährige ist ein komplizierter Charakter und offenbart viele Schichten. Reif für ihr Alter musste sie nicht nur mit ansehen, wie die Ehe ihrer Eltern in die Brüche ging, sondern außerdem, wie ihre emotional instabile Mutter immer öfter in Depressionen versank.

Amy wurde so in die Rolle der Verantwortlichen gedrängt, die sich um den Bruder und um die täglich anfallenden Dinge kümmerte. Und um die Mutter, die sie über alles liebte und um derentwillen sie all das tut. Weil sie im tiefsten Inneren niemals die Hoffnung aufgegeben hat, dass der Vater zurückkehrt und die Familie wieder zusammen ist.

Eine Menge, ein Zuviel für ein junges Mädchen. Sie verliert ihre Mutter und hat das Gefühl, mutterseelenallein zu sein. „Meine Mama war fort. Nie wieder würde sie mich in den Arm nehmen, mir nie wieder sagen, wie klug ich wäre und wie hübsch.“ (Seite 147) - Dann ist da noch die Angst, dass auch der Vater sterben könnte.

Während Grace und Ava in der Gegenwart erzählen, erfährt der Leser von Kellis Schicksal durch Rückblenden in die Vergangenheit. Dieses, geprägt von Lügen und Verdrängung, ruft unweigerlich Beklemmung und Bedauern hervor.

Denn Kelli ist die schwächste und traurigste Person in der Geschichte. Niemand kennt ihr Inneres wirklich, ihr Leben ist voller Geheimnisse. Geprägt von einer schwierigen Kindheit in einem strengen Elternhaus hat sie bereits in frühster Jugend gelernt, sich in zwei verschiedene Personen aufzuspalten – die, als die die anderen sehen wollen, und die andere, die sie wirklich ist.

An das Glück mit Victor hängt sie sich mit Hingabe, in ihrer Mutterschaft geht sie auf. „Erst als Mutter weißt du, was Liebe wirklich bedeutet. Es ist ein überwältigendes Gefühl, das man nur verstehen kann, wenn man selbst ein Kind hat. Es wiegt alle Schwierigkeiten auf und ist jede Minute wert.“ (Seite 143) - Doch sie klammert, und unweigerlich führt das zum Scheitern der Ehe.

Amy Hatvany hat emotional starke Charaktere geschaffen, die sich mit den Höhen und Tiefen des Lebens befassen müssen. Es gelingt ihr, durch die unterschiedlichen Sichtweisen die Empfindungen der Beteiligten offenzulegen. Diese sind nicht perfekt, sondern fehlbar, und sie müssen lernen, sich gegenseitig zu vertrauen und gemeinsam daran zu arbeiten, das Geschehene zu verarbeiten. Die Autorin macht es ihren Protagonisten nicht leicht und bietet keine einfache Lösung an. Dadurch wird ihre Schilderung realistisch.

„Ein Platz in deinem Herzen“ ist ein ergreifendes und hoffnungsvolles Porträt über ganz normale Menschen, die nach dem Verlust eines nahe stehenden Familienmitglieds versuchen, das Richtige zu tun, und die sich auf der Suche nach Liebe und Akzeptanz den Herausforderungen stellen.

Veröffentlicht am 08.04.2023

Ein Gefühlvoller Roman über das Schicksal und die Familie

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Wie bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden?

Ich habe das Buch als Mängelexemplar in einem Buchladen am Frankfurter Hauptbahnhof ergattern können. Damals habe ich viel Cecelia Ahern und Jojo Moyes ...

Wie bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden?

Ich habe das Buch als Mängelexemplar in einem Buchladen am Frankfurter Hauptbahnhof ergattern können. Damals habe ich viel Cecelia Ahern und Jojo Moyes gelesen und der Klappentext hat mich sofort in den Bann gezogen, da es von der Thematik in eine ähnliche Richtung ging wie der Romane der eben genannten Autorinnen.


Um was geht es?

Kelli ist die Mutter von Ava und Max, um die sie sich alleine kümmert, seitdem sie und Viktor sich haben scheiden lassen. Viktor lebt inzwischen mit seiner Verlobten Grace zusammen und seine Kinder kommen jedes zweite Wochenende zu Besuch.

Eines Tages erfährt Viktor, dass Kelli plötzlich verstorben ist und nun liegt es an ihm, sich um Ava und Max zu kümmern. Grace ist ebenfalls überfordert mit der Situation, da sie sich nie selbst Kinder gewünscht hat. Sie musste in ihrer Jugend viel Verantwortung für ihren jüngeren Bruder Sam übernehmen, weshalb sie froh war, mit Viktor in einer Beziehung zu sein, der seine Kinder nur zwei Mal im Monat sah.

Während Ava ihre Trauer durch Wut und Hass gegenüber Grace äußert, geht der kleine Max anders mit um.

Jetzt heißt es: Kann die neu entstandene Patchwork-Familie diesen Schicksalsschlag gemeinsam überstehen?


Meine Meinung

Meiner Meinung nach ein schöner und emotionaler Roman.

Die Geschicht wird aus Kellis, Avas und Graces Sicht erzählt. Kellis Kapitel werden in der 3. Person-, während Avas und Graces in der Ich-Perspektive erzählt werden. Ich fand es ganz gut, dass Kellis Erzählperspektive anders war, da es eine klare Abtrennung zu ihr und Grace gab. Zudem gab es einige Zeitsprünge, auch innerhalb der Kapitel, die mich am Anfang sehr überfordert haben. Nach einem Drittel des Buchs kam ich damit aber gut zurecht.

Ich fand es sehr spannend, Kellis Geschichte zu lesen, da das Buch mit ihrem Tod beginnt und man sie durch die Rückblenden besser kennenlernen konnte. Ich habe sehr mit ihr gefühlt, da sie keine leicht Kindheit mit ihren konservativen Eltern hatte und diese Vergangenheit sie letztendlich eingeholt hat.

Grace finde ich stark, da sie, obwohl sie selbst nie Mutter werden wollte, ihr Bestes bei Ava und Max gibt.

Ava merkt man an, dass sie noch eine Jugendliche ist; ganz deutlich wird es beim Schreibsstil ihrer Kapitel. Auch wenn ich manchmal sehr schockiert über sie war, hat es nur ihrer Authentizität mehr Ausdruck verliehen.

Das Ende ging für mich ein wenig zu schnell; ein Prolog wäre an dieser Stelle schön gewesen, da es am Ende des Buches einen Ausblick auf einen wichtigen Aspekt der Geschichte gibt, der für mich zu wichtig war, um ihn in so wenigen Sätzen abzuhandeln.

Alles in allem ein toller Roman, der mir schöne Lesestunden beschert hat!


Lieblingszitat

"Reden kann jeder, aber Gefühle muss man leben. Lieben ist ein Verb, du musst es einfach nur tun, dann kommt alles andere von ganz allein."

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Veröffentlicht am 03.02.2017

Sehr schöner roman

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Die Geschichte ist eine Geschichte, die man auch so immer wieder im realen Leben findet. Kelli und Victor trennen sich aus verschiedenen Gründen, wobei Kellis Vergangenheit eine sehr grosse Rolle hierbei ...

Die Geschichte ist eine Geschichte, die man auch so immer wieder im realen Leben findet. Kelli und Victor trennen sich aus verschiedenen Gründen, wobei Kellis Vergangenheit eine sehr grosse Rolle hierbei spielt. Alle müssen mit der neuen Situation irgendwie klar kommen. Eines Tages kommt dann für die Kinder ein weiterer Schock: Kelli verstirbt. Jetzt haben die beiden ( Ava und Max) auch noch ihre Mutter verloren. Sie kommen zu ihrem Vater und müssen neue Herausforderungen meistern und ihre Trauer bewältigen. Grace, die neue Lebensgefährtin von Victor, versucht auf tolle Art und Weise den Kindern aber auch Victor zur Seite zu stehen.
Amy Hatvany beschreibt in dieser Geschichte sehr gefühlvoll, was alles nötig ist, um so eine Lebenssituation zu überstehen.  Die Autorin schreibt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. Es wird aus der Sicht von Kelli, Victor, Grace und Ava geschrieben. Man bekommt so einen guten Einblick in die Gefühlswelt aller Protagonisten. Man wird in dem Buch immer wieder in die Vergangenheit katapultiert. Amy Hatvany ist aber gut gelungen, dass man dabei nicht den Faden verliert.
Alle Figuren der Geschichten sind sehr gut dargestellt worden, man kann sich gut vorstellen, was sie grade durchmachen.
Die Geschichte erhält durch die Vergangenheit von Kelli einen spannenden aber auch gleichzeitig sehr traurigen Teil.

Veröffentlicht am 09.10.2017

Bekommt das Buch denn einen Platz in meinem Herzen? Eher nicht.

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Die Handlung
"Starke Menschen weinten nicht wegen jeder Kleinigkeit - nicht wie Mama, die schon anfing zu weinen, wenn die Mikrowelle nicht funktionierte oder wenn die Bank zumachte, ehe Mama ihr Trinkgeld ...

Die Handlung
"Starke Menschen weinten nicht wegen jeder Kleinigkeit - nicht wie Mama, die schon anfing zu weinen, wenn die Mikrowelle nicht funktionierte oder wenn die Bank zumachte, ehe Mama ihr Trinkgeld vom Tag zuvor einzahlen konnte."
S.247
Die Liebe einer Mutter - das Geheimnis eines ganzen Lebens.
 
Die dreizehnjährige Ava und ihr kleiner Bruder Max bleiben zurück, als deren Mutter im Alter von fünfunddreißig Jahren stirbt. Verdacht steht auf Selbstmord. Aber wieso sollte eine Mutter diese beiden Kinder einfach zurück lassen?
Das fragt sich auch Grace, die Frischverlobte des leiblichen Vaters Victor. Die beiden sollen die Kinder von nun an aufziehen.
Doch Grace hatte bisher nie Erfahrungen so recht mit Kindern sammeln können. Und Ava macht es Grace nicht gerade einfach. Denn Kelli hatte Grace immer gehasst.

Die Rezension
Als ich den Roman im Internet gefunden hatte, klang der Klappentext sehr ansprechend für mich. Vor allem folgender Satz war für mich sehr berührend und sagte mir, dass ich den Roman sicher lieben würde:
"Gemeinsam finden die beiden heraus, dass die Liebe vielleicht nicht alle Wunden heilt, man das größte Glück jedoch auch im zweiten Anlauf finden kann."
~Klappentext
Das hört sich doch schonmal gut an, oder? Tja, dachte ich mir auch. Doch dieses komplette Buch spielt sehr unmittelbar nach dem Tod von Mutter Kelli (mit gelegentlichen Rückblicken in die Vergangenheit). Dementsprechend findet man auf den ersten paar hundert Seiten nichts als unendliche Trauer. Das will sich doch echt keiner freiwillig antun. Der Roman deprimiert einen mehr, als alles andere. 
Deswegen hat es doch recht lange für mich gedauert, bis ich es schließlich gelesen hatte. Der Geschichtsfortschritt war kein Fortschritt, sondern erstmal bloß ein Kreisel, in dem einem schwindelig wurde. 
Von der Sprache her gefiel mir der Roman dann schon weitaus besser - jedenfalls dann, wenn Grace erzählte. Bei Ava war es dann schon so eine Sache... Ihre Sprache war mir zu kindlich für eine Dreizehnjährige. Klar darf man seine Mutter dann noch Mama nennen. Das ist auch echt nicht der Punkt. Doch ihre Erzählweise ließ etwas zu wünschen übrig. Da war sie in Sachen Naivität ihrer Mutter sehr ähnlich. Diese hatte sehr streng gläubige Eltern, wurde aber früh schwanger. Was den Eltern natürlich nicht gefiel. 
Mir auch nicht. Vor allem nicht mit der Naivität wie es dazu kam. Was bitteschön war mit dieser Kelli bloß alles schief gelaufen? Klar hatte sie es nicht verdient, von ihrem Vater geschlagen zu werden. Doch irgendwo war sie wohl nicht ganz aufgeklärt oder so. Die Geschichte, wie es dazu kam, dass sie schwanger wurde, war ebenfalls ziemlich widerlich. 
Alles in allem gefielen mir diese beiden Charaktere also schon einmal so gar nicht. Beide versuchten im jungen Alter, unbedingt erwachsen zu sein, klammerten sich ganz verzweifelt an solche Dinge wie Kleidung und so weiter. Aber dabei waren sie noch immer von kindlicher Naivität gesegnet.
Max war auch noch zu kindlich geraten. Da war er doch schon weitaus älter, als er sich benahm. Aber das konnte ich noch ganz gut akzeptieren. Vielleicht war er ja auch einfach bloß geschockt vom Tod seiner Mutter. Also war Max doch schon recht süß.
Victor mochte ich auch nicht sonderlich. Er war ein mieser Charakter. Das Restaurant, welches er führt, schien mir stellenweise wichtiger für ihn zu sein, als seine eigenen Kinder in dieser schweren Zeit zu begleiten. 
Das blieb dann größtenteils an Grace hängen. Die beschwerte sich aber nicht groß, plötzlich zwei Kinder groß ziehen zu müssen, obwohl sie nie Kinder wollte. Stattdessen kümmerte sie sich rührend um Max und Ava. Grace hat ein wirklich großes Herz und es ist bewundernswert, wie sie den Kindern bestmöglich über die schwere Zeit hinweg zu helfen versucht. Obwohl sie doch selbst schwer getroffen ist. 
Eine Szene, die mich da besonders berührt hat war, als Ava zum ersten Mal ihre Periode bekam und Grace ihr bestmöglich zur Seite stand. 
Das Fazit
Die Rolle der Mutter wird in diesem Roman sehr lebensecht und schwierig dargestellt. Das muss man der Autorin hoch anrechnen. Das hat sie gut umschrieben. 
Doch die meisten der Charaktere sind mir unsympathisch und es ist einfach zu traurig (auch wenn diese Trauer wiederum sehr gut rüber gebracht wird).


2/5 Sternen