Cover-Bild Die unvergleichliche Miss Kopp schlägt zurück
Band 2 der Reihe "Miss Kopp"
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10,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 410
  • Ersterscheinung: 14.12.2019
  • ISBN: 9783458364313
Amy Stewart

Die unvergleichliche Miss Kopp schlägt zurück

Roman
Sabine Hedinger (Übersetzer)

New Jersey 1915: Nach ihrer Ernennung zum ersten weiblichen Sheriff stürzt sich Miss Kopp mit Verve in die Ermittlungen und hat alle Hände voll zu tun. Sie verhaftet einen Mann, der junge Mädchen in eine Falle gelockt hat, rettet eine alte Frau davor, unschuldig als Mörderin verurteilt zu werden, und heftet sich einem entflohenen Häftling an die Fersen. Schließlich muss sie verhindern, dass ihr Chef in seinem eigenen Gefängnis landet …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.01.2020

Taffe Frau: Miss Kopp

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Ein Ausflug in die Zeit um 1915. Es gab zwar EINE weibliche Polizistin, aber Miss Kopps Ernennung zum Deputy war wohl ein Irrtum. Ihre neue Berufsbezeichnung: Gefängniswärterin. Resozialisierung war für ...

Ein Ausflug in die Zeit um 1915. Es gab zwar EINE weibliche Polizistin, aber Miss Kopps Ernennung zum Deputy war wohl ein Irrtum. Ihre neue Berufsbezeichnung: Gefängniswärterin. Resozialisierung war für sie ein interessanter Gedanke, aber die Hoffnung, doch Deputy sein zu können, erweist sich als Illusion. Ein Gefangener konnte durch ihre Unaufmerksamkeit entkommen, das hatte Konsequenzen, auch für ihren Chef. Kopps Plan: sie will den Entflohenen wieder einfangen.
Mir gefällt sehr, wie präzise alles geschildert wird, die armselige Dachwohnung z. B. oder das Damenkränzchen im Restauranthotel konnte ich mir genau vorstellen. Am besten gelungen ist aber natürlich Miss Kopp, uneitel, zielstrebig und hartnäckig, sehr sympathisch. Mit Herz und Engagement klemmt sie sich hinter ihre Ermittlungen. Und das in dieser Zeit! Unbequeme Kleidung und Einschränkungen ohne Ende für Frauen. Amy Stewart fängt offenbar eine authentische Atmosphäre ein, stattet ihre Heldin mit Mut, Witz und Verstand aus und gibt ihr noch einen loyalen und aufgeschlossenen Vorgesetzten zur Seite.
Eine gelungene Story, unterhaltsam geschrieben. Spannende Thematik, ein historischer Krimi, Geschehnisse aus Frauensicht – gut und interessant zu lesen.
Abschließend ein informativer Anhang, Miss Kopp und andere Buchfiguren gab es wirklich. Eine beeindruckende Frau, der Amy Stewart ein ehrendes literarisches Denkmal gesetzt hat.

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Veröffentlicht am 18.02.2020

Die Ermittlungen der unerschrockenen Miss Kopp

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Wir schreiben das Jahr 1915.Miss Kopp lebt mit ihren beiden Schwestern Norma und Fleurette auf einer kleinen Farm in New Jersey. Inoffiziell ist sie der erste weibliche Deputy des Landes, doch ihre offizielle ...

Wir schreiben das Jahr 1915.Miss Kopp lebt mit ihren beiden Schwestern Norma und Fleurette auf einer kleinen Farm in New Jersey. Inoffiziell ist sie der erste weibliche Deputy des Landes, doch ihre offizielle Ernennung steht noch aus. Sheriff Heath muss sie aus formellen Gründen zunächst sogar „degradieren“ und zur Gefängniswärterin ernennen. Doch Constance Kopp lässt sich nicht entmutigen, nicht einmal, als durch ihre Nachlässigkeit der Verbrecher Dr. von Mathesius entfliehen kann. Unerschrocken nimmt sie Ermittlungen und die Verfolgung auf, nicht nur, um ihren Fehler wieder gut zu machen, sondern auch um Sheriff Heath und dessen Familie zu schützen, die für ihren Fehler haften sollen. Die Verfolgung gestaltet sich schwierig, aber Constance Kopp gibt nicht auf.
Die Autorin vermischt hier sehr gekonnt real existierende Personen wie Constance Kopp, Sheriff Heath und Dr. von Mathesius mit fiktiven Romanfiguren, auch die Handlungen bergen wahre Grundlagen, werden aber gekonnt dramaturgisch ausgeschmückt.
So entsteht ein angenehm zu lesender Roman, der einen sehr guten Einblick in die damalige Lebens- und Arbeitsweise der Polizei ermöglicht, viele historische Fakten bietet ,aber auch ebenso gut unterhält.
Mir haben der Roman und seine titelgebende Hauptfigur , die unerschrockene Constance Kopp sehr gut gefallen.
Allerdings bedaure ich ein wenig, nicht zunächst Band 1 gelesen zu haben, der zwar für das Verständnis der Handlung nicht unbedingt nötig ist, jedoch die Hauptpersonen einführte und auf dessen Geschehnisse ab und an Bezug genommen wird.

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Veröffentlicht am 12.01.2020

Emanzipierte Frau mit Witz und Verstand geht ihren Weg

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Wieder mal ein Buch bzw. eine Reihe, die mir ohne den Insel-Verlag und seine Ausgabe entgangen wäre. Die Rede ist von den historischen Krimis rund um Constance Kopp und ihre Schwestern, aus der Feder von ...

Wieder mal ein Buch bzw. eine Reihe, die mir ohne den Insel-Verlag und seine Ausgabe entgangen wäre. Die Rede ist von den historischen Krimis rund um Constance Kopp und ihre Schwestern, aus der Feder von Amy Stewart. Der erste Band der Reihe ist in den USA 2015 erschienen, bis dato liegen 4 Bücher im amerikanischen Original vor.
"Die unvergleichliche Miss Kopp schlägt zurück" ist also der zweite Band und ich habe den ersten nicht gelesen. Um ein Verständnis für die Ausgangssituation zu bekommen, schadet dies aber sicher nicht. Ich habe mich am Anfang etwas schwer getan, alle Personen und Umstände einzuordnen und konnte erst nach und nach herausdestillieren, dass die Hauptfigur Constance wohl Deputy Sheriff ist bzw. aufgrund einer Gesetzesänderung, die es Frauen nicht mehr erlaubt, war und nunmehr Gefängnisaufseherin in Hackensack, New Jersey. Allerdings strebt sie den “Deputy”-Status weiterhin an bzw. Ihr Cheff, Sheriff Heath, hat ihr diesen in Aussicht gestellt. Aus ihrer Ich-Perspektive wird die Handlung durchgehend erzählt und somit subjektiv gefiltert. Sie ist ledig, 36 Jahre alt und lebt mit ihren zwei Schwestern auf einer Farm zusammen.
Die Geschichte spielt um 1915, der erste Weltkrieg ist in Europa also bereits im Gange, was im Buch auch Thema wird da u.a. Deutschen gegenüber Ressentiments herrschen. Ein Deutscher ist es auch, der die Hauptrolle in der Krimihandlung dieses Bandes spielt: Dr. Hermann Albert von Matthesius. Der Arzt sitzt im Knast, weil er ein dubioses Sanatorium betrieben hat, das ein Fall für die Justiz wurde. Constance ist verantwortlich für seine Flucht und bevor ihr Chef, Sheriff Heath, deswegen im Gefängnis landet, nimmt sie die Sache ganz emanzipiert selbst in die Hand.
Stewart erzählt die Zeit um 1915 detailreich und atmosphärisch. Die prekären Umstände, in denen die ärmeren Menschen am Rande der Gesellschaft in den Staaten New York und New Jersey lebten, gehen durchaus an die Nieren.
Die Idee basiert auf einer wahren Begebenheit, denn die “Kopp-Schwestern” gab es tatsächlich und ebenfalls einen Dr. von Matthesius, an dessen Verhaftung Constance Kopp beteiligt war, wie wir im Nachwort der Autorin erfahren.
Anfang des 20. Jahrhunderts steckte die Frauenbewegung noch in ihren Kinderschuhen und dass eine Frau eine Feuerwaffe bedienen konnte, war unerhört. Ich finde es toll, dass hier eine Frau in dieser Zeit portraitiert wird, die Verhaftungen durchführt und den Männern ganz selbstverständlich auch körperlich Paroli bietet (auf ihre überdurchschnittliche Größe und Körperkraft weist sie als Ich-Erzählerin immer wieder hin).
Überhaupt liegt die Stärke des Buches neben der Darstellung der Zeitumstände in der Charakterzeichnung. Miss Kopp und auch ihre Schwestern sind toughe weibliche Individuen, die ihren Weg gehen. Auch Sheriff Heath ist als Person interessant und uneindeutig.
Der Plot dieses Bandes ist an manchen Stellen etwas schwach und mitunter fehlt es leicht an Spannung. Dennoch ist das Buch als etwas “andere Geschichte” durchaus lesenswert.

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Veröffentlicht am 11.01.2020

Schnitzeljagd

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Im New Jersey und New York von 1915 ermittelt Constance Kopp als erster weiblicher Deputy. Kaum ernannt, steht ihre Ernennung auch schon wieder in Frage. Zu allem Übel entwischt ihr der Sträfling Dr. Von ...

Im New Jersey und New York von 1915 ermittelt Constance Kopp als erster weiblicher Deputy. Kaum ernannt, steht ihre Ernennung auch schon wieder in Frage. Zu allem Übel entwischt ihr der Sträfling Dr. Von Matthesius, ein übler Betrüger, und eine wilde Jagd beginnt.

Zunächst hatte ich meine Mühen, die Gepflogenheiten und die Rollenbilder von 1915 im Rahmen eines Kriminalromans hinzunehmen. Eine Ermittlerin mit langen, schweren Röcken, die sich auf einen Verbrecher wirft, um ihn zu stellen, ist mit heutigen Augen betrachtet schon eine gewagte Vorstellung. Doch mit der Zeit wurde der Widerspruch zwischen ihrer Keuschheit und Vorsicht dem anderen Geschlecht gegenüber auf der einen Seite und ihrem draufgängerischem Mut in Gefahrensituationen auf der anderen Seite zu dem situationskomischen Grundgerüst, das diesen Krimi ausmacht.

Constance Kopp mochte ich insgesamt ganz gern, weil sie sich in kein Raster pressen lässt. Ihr ist zwar stets bewusst, wie sie sich verhalten sollte, wie sie leben sollte, Constance setzt sich jedoch regelmäßig über alle Regeln hinweg. Neben diesem Charakterzug rechne ich es ihr hoch an, dass sie sich und ihre beiden Schwestern allein durchbringt. Sie achtet auch auf eine möglichst respektable Beschäftigung ihrer Schwestern.

Den Sheriff konnte ich ebenfalls gut leiden. Er wollte Constance als ersten weiblichen Deputy einstellen, obwohl er dafür Repressalien kassieren musste. Einzig zweifelte ich an seiner Motivation dazu. Selbst wenn es nirgends im Buch bestätigt wird, hatte ich durchgehend das Gefühl, der verheiratete Sheriff wäre verliebt in Constance. Constance selbst hegt ähnliche Gefühle für ihn. So ermitteln sie gemeinsam stets in Begleitung von Scham und Zurückhaltung.

„Die unvergleichliche Miss Kopp schlägt zurück“ ist aus meiner Sicht kein Kriminalroman im Reinformat. Vielmehr sind Elemente de Komödie und des historischen Romans mit eingemischt. Trotzdem hat sich die Lektüre für mich gelohnt. Auf Basis eines nicht zu anspruchsvollen Textes konnte ich bei der Verfolgung von Constances Abenteuern prima entspannen. Dafür stand allerdings das Locken des Lesers auf eine falsche Fährte stark im Hintergrund.

Fazit: Wer einen reinen Krimi oder gar Thriller sucht, ist hier falsch. Mit etwas Genreflexibilität kann man mit Constance Kopp recht spaßig unterwegs sein.

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Female Cop Kopp

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Constance Kopp will weder nähen noch als Anhängsel eines Mannes ihren Lebensunterhalt fristen. Sie möchte ein weiblicher Polizist werden - nicht ganz einfach in New Jersey des Jahres 1915, denn Cop kann ...

Constance Kopp will weder nähen noch als Anhängsel eines Mannes ihren Lebensunterhalt fristen. Sie möchte ein weiblicher Polizist werden - nicht ganz einfach in New Jersey des Jahres 1915, denn Cop kann nur jemand werden, der wahlberechtigt ist, was Frauen nicht sind. Dennoch macht sie sich unersetzlich bei Sheriff Heath, zumindest bis zu dem Moment, als sie einen Sträfling fliehen lässt. Und das Gesetz sagt eindeutig, dass der Sheriff, in dessen Obhut ein Sträfling entkommt, selbst ins Gefängnis geht. Jetzt hat Constance alle Hände voll zu tun, nicht nur ihren Fehler wieder gutzumachen, sondern auch den Sheriff vor dem Knast zu bewahren und en passant einen Mord aufzuklären.

Das ist schon eine interessante Lektüre gewesen, die uns zum Anfang des 20. Jahrhunderts mitgenommen hat. Wobei sich beim Frauenbashing ja auch hundert Jahre später nicht viel geändert hat. Das Ganze hätte sogar ein herausragendes Buch werden können, wenn es ein bisschen spannender geraten wäre. So hatte es ein paar Längen, gerade zwischendrin, auf die ich gut hätte verzichten können. Auch fand ich einige Handlungen von Constance nicht immer nachvollziehbar, gerade in den entsprechenden Situationen. Alles in allem hat es mich jedoch gut unterhalten können. 3,5/5 Punkten.