Cover-Bild NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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14,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Polit und Justiz
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 800
  • Ersterscheinung: 28.02.2020
  • ISBN: 9783404179008
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Andreas Eschbach

NSA - Nationales Sicherheits-Amt

Roman

Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im NSA, dem Nationalen-Sicherheits-Amt, und entwickelt dort Komputer-Programme, mit deren Hilfe alle Bürger überwacht werden. Erst als die Liebe ihres Lebens Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, widersetzt Helene sich. Dabei muss sie nicht nur gegen das Regime kämpfen, sondern auch gegen ihren Vorgesetzten Lettke, der die perfekte Überwachungstechnik des Staates für ganz eigene Zwecke benutzt und dabei zunehmend jede Grenze überschreitet ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.12.2020

Ein fesselndes Buch, über ein beklemmendes Szenario

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In seinem Roman »NSA – Nationales Sicherheitsamt« verstrickt Andreas Eschbach auf faszinierende Weise Fakten mit Fiktion. Eschbach gelingt die Kombination soziale Medien, moderne Computertechnologie und ...

In seinem Roman »NSA – Nationales Sicherheitsamt« verstrickt Andreas Eschbach auf faszinierende Weise Fakten mit Fiktion. Eschbach gelingt die Kombination soziale Medien, moderne Computertechnologie und Drittes Reich absolut glaubhaft. Sehr viel trägt dazu auch bei, dass er die modernen Begriffe abwandelt, so wird aus dem Computer der Komputer und das Internet trägt im Roman den Namen Weltnetz. Zusätzlich passt er auch die Dimensionen der technischen Geräte an. So sind es nicht unsere modernen Laptops, sondern große klobige Computer mit denen die Menschen arbeiten, die unzähligen Daten werden auf riesigen Datensilos und noch nicht in einer Cloud gespeichert. Diese ganzen Ideen geben dem Roman einen sehr glaubhaften Handlungsrahmen.

Und daraus strickt Eschbach dann ein richtiges Schreckensszenario. Bewegungsprofile können über Mobiltelefone erstellt werden, Gespräche über deren eingebaute Mikrofone abgehört werden und da alles Bargeld abgeschafft, ja sogar verboten wurde, ist es ein leichtes die Menschen komplett zu überwachen. Jede Transaktion wird aufgezeichnet, kann ausgewertet werden und lässt Rückschlüsse zu - z. B. darauf wo Menschen versteckt werden. Denn diese brauchen ja zu Essen, was wiederum bargeldlos bezahlt wird und so ist es ein Leichtes zu entdecken wer plötzlich mehr Lebensmittel als bisher kauft. Und das ist nur eine der vielen Möglichkeiten die sich dem Regime bieten, denn die Ideologie der Nazis hat sich natürlich im Roman nicht geändert.

Eschbach schreibt dabei leicht verständlich und sehr flüssig, so dass die Seiten nur dahinfliegen. Am Ende ist man nur froh, dass es unsere heutige Technologie damals noch nicht gab. Gleichzeitig regt der Roman auch zum Nachdenken an, denn die beschriebenen Überwachungsmöglichkeiten gibt es natürlich auch heute und so ist es nicht schwer den Roman auf die Gegenwart zu übertragen und zu verstehen, was dadurch für Diktaturen alles möglich ist.

Ein fesselndes Buch, über ein beklemmendes Szenario. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für jeden der gerne Dystopien liest.

Veröffentlicht am 09.08.2020

Bedrückende Vorstellung

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Wie wären die Nazis mit Computern, Internet und KI umgegangen?
Auf diese Idee muss man erstmal kommen. Die Art, wie Andreas Eschenbach die Idee umsetzt ist wirklich interessant. Man hat die Schwarz-weiß-Bilder ...

Wie wären die Nazis mit Computern, Internet und KI umgegangen?
Auf diese Idee muss man erstmal kommen. Die Art, wie Andreas Eschenbach die Idee umsetzt ist wirklich interessant. Man hat die Schwarz-weiß-Bilder aus den 40er Jahren vor Augen, die Telefonhörer aus Bakelit und stellt sich die Komputer so ähnlich vor. Wenn es in dieser Zeit schon das Internet gegeben hätte, dann wären Verstecke und Verschwörungen sicher früher aufgeflogen. Die Familie Frank und die weiße Rose sind es jedenfalls in diesem Roman.
Weiter macht man sich beim Lesen natürlich auch Gedanken darüber, wie man selbst dastünde, wenn ein System wir damals heute noch einmal käme. Würde ich dann heute diese Rezension hier schreiben? Das Internet vergisst nichts.
Mir haben die Idee und die Umsetzung gleichermaßen sehr gut gefallen. Und so wenig ich Bücher ohne Happy End mag, so passend war das in diesem Fall.

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Veröffentlicht am 07.07.2020

Provozierendes, schockierendes Werk über die fiktiven Auswirkungen von Internet

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Die Entwicklung von mobilen Endgeräten und dem Zugang zum Internet bringt eine schier unendliche Fülle an Möglichkeiten mit sich: der sekundenschnelle Zugriff auf Informationen, die Weiterleitung von Daten, ...

Die Entwicklung von mobilen Endgeräten und dem Zugang zum Internet bringt eine schier unendliche Fülle an Möglichkeiten mit sich: der sekundenschnelle Zugriff auf Informationen, die Weiterleitung von Daten, die mögliche Kommunikation untereinander, die globale Vernetzung und die damit einhergehende Sensibilisierung für andere Kulturen, um nur einige Beispiele zu nennen. Doch wo es Licht gibt, dort herrscht auch Schatten: Der Datenschutz für alle Benutzer ist schon längst nicht mehr gewährleistet und wer an dieses Wissen gelangt, erreicht Macht. Andreas Eschbach wagt das fesselnde Gedankenexperiment: Was, wenn diese totale Überwachung schon im Dritten Reich möglich gewesen wäre?

Das Szenario ist ab der ersten Seite packend und provozierend. Der Autor hinterfragt hier kritisch die heutige Medienlandschaft mitsamt ihren zweischneidigen Fortschritten und bezieht sie auf eine der schrecklichsten Epochen der Menschheitsgeschichte. Somit konstruiert er eine erschreckende Vision, in der die Nationalsozialisten dieses Kontingent für ihre Ideologien zweckentfremden.

Das vorliegende Werk gibt einen umfassenden Einblick in das Leben zweier Hauptfiguren, die eigene Ecken und Kanten besitzen. Aufgrund der großen charakterlichen Unterschiede bleibt die Handlung durchweg abwechslungsreich, obwohl diese beiden Stränge oft nahe beieinander liegen. Leider thematisiert "NSA" häufiger den Einsatz der Überwachungstechnik für deren persönliche Zwecke, anstatt die Verwendung für das totalitäre System näher zu beleuchten, was für mich den Reiz an dem Gedankenspiel ausmacht. Wirkliche Propaganda, durch die die rechtsradikale Partei NSDAP ja so stark an öffentlicher Bedeutung gewinnen konnte, wird über die sozialen Netzwerke nicht betrieben, wie man es hätte erwarten können.

Trotz seines starken Umfangs von knapp achthundert Seiten bleibt der Roman beinahe durchweg kurzweilig und mitreißend. Das liegt vor allem an dem überzeugenden Schreibstil, der sich gut lesen lässt und das Lesepublikum einen flüssigen Einstieg in die Geschichte ermöglicht. Gut, vor allem in der zweiten Hälfte gibt es doch einige erzähltechnische Längen und überflüssige Schlenker in der Handlung, die es wahrlich nicht gebraucht hätte, aber sie trüben den Unterhaltungswert von "NSA" nur unmerklich.

Andreas Eschbach vermischt geschickt historisch belegte Fakten und die fiktiven Auswirkungen des technischen Fortschritts auf den Erfolg der antisemitischen Politik. Somit erzeugt er eine vermeintlich vertrauenswürdige Ebene als Basis, die sein Erzählen authentischer erscheinen lassen, als der Wahrheitsgehalt es erlaubt. Die Handlung verdichtet sich zunehmend zu einem atmosphärischen, fesselnden Ende, das die Leser*innen schockiert zurücklässt: Die starken Parallelen zu George Orwells drastischem "1984", dessen Befürchtungen heutzutage teilweise schon eingetreten sind, sind wohl nicht unabsichtlich!

Jedoch gehe ich als Leser insofern nicht ganz mit, was die Naivität der Protagonistin Helene Bodenkamp anbelangt: Dass sie als Miterzeugerin eines technisch überlegenen Programms überrascht davon ist, dass sich die Technik auch gegen sie wenden kann, erscheint in dem Kontext vollkommen unglaubwürdig. Insgesamt hat mich Andreas Eschbach mit seinem Werk "NSA" trotz kleiner Mängel stark überzeugen können. Es ist ein vielschichtiges Werk mit einem unvergleichlichen Szenario, das seinesgleichen sucht und sofort fesselt. Daher eine große Leseempfehlung von mir!



"NSA: Nationales Sicherheits-Amt" ist ein provozierendes, schockierendes Werk über die fiktiven Auswirkungen von Internet auf die Politik im Dritten Reich.

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Veröffentlicht am 06.07.2020

Nachdenklich machende alternative Realität

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Andreas Eschbach war mir bereits vor der Lektüre von „NSA“ ein Begriff, da Bücher wie das „Jesus-Video“ natürlich im Gedächtnis hängenbleiben, selbst wenn man sie selbst gar nicht gelesen hat. Aber die ...

Andreas Eschbach war mir bereits vor der Lektüre von „NSA“ ein Begriff, da Bücher wie das „Jesus-Video“ natürlich im Gedächtnis hängenbleiben, selbst wenn man sie selbst gar nicht gelesen hat. Aber die Idee, neue Realitäten zu schaffen, die sich aber auf alte Realitäten zu beziehen und dabei zu provozieren und viele spannende Fragen aufzuwerfen, das kann auf dem Buchmarkt nicht untergehen, weil es ziemlich einzigartig ist. So gesehen bin ich froh, dass ich meine erste literarische Begegnung mit Eschbach nun auch hatte.

Die Buchstabenkombination NSA ist nun wahrlich keine Unbekannte, steht aber eigentlich eher für den großen Bruder in Übersee, der uns Deutsche alle abhört. Daher fand ich es zunächst mal witzig, dass auch im Deutschen zu diesem Akronym eine wunderbare Entsprechung gefunden werden konnte und dass wir Deutschen diesmal darunter versteckt sind. Ansonsten bekommen wir eine Welt präsentiert, die von den Grundgedanken her nicht weit von 2020 entfernt liegt, die aber tatsächlich fast 100 Jahre zuvor spielt. Unglaublich, mag man sagen, aber ich fand den Gedanken höchst faszinierend, dass nur winzige Veränderungen diese Realität wirklich hätten machen können. Aber diese Faszination darüber ist auch immer von Entsetzen abgelöst worden, denn zu lesen, wie der 2. Weltkrieg so vielleicht verlaufen wäre, hat mir einige Schauer über den Rücken gejagt. Es war schon in der Realität schlimm genug, aber auch andere Realitäten haben Grauen bereitgehalten.

Ich fand es strategisch sehr klug, welche Stilistik dieses Buch aufwies. Zum einen war das die Erzählreihenfolge. Dass wir zunächst in der „Zukunft“ starten und schon zentrale Knackpunkte dieser Geschichte präsentiert bekommen haben, bis es dann wieder zurückging, um den Leser vertraut mit den Hauptfiguren zu machen. Dieses Mysterium hat den Lesefluss doch ordentlich angeheizt, denn ansonsten können einen 800 Seiten doch ordentlich erschlagen, aber so wollte man unbedingt wissen, wie es weitergeht. Der zweite gute Kniff war, so zwei gegensätzliche Hauptfiguren zu wählen. Helene ist die klassische Protagonistin, die Heldin einer Geschichte. Sie ist ein durch und durch guter Mensch, die eine Faszination fürs Programmieren entwickelt, was sie aber in eine Welt von ethischen Dilemma einführt, womit sie wohl niemals gerechnet hätte. Ihr inneren Kampf, wenn sie ihrem Job nachging, gleichzeitig aber wissend, dass es anderen das Leben kostet, das war sehr nahbar transportiert. Auf der anderen Seite haben wir Eugen, der ziemlich widerlich daher kommt, den man aber trotzdem nicht einfach als Antagonisten bezeichnen könnte, da er trotz seiner widerwärtigen Neigungen eben doch auch eher ein Skeptiker des Hitler-Regimes war. Zudem waren auch seine inneren Kämpfe sehr transparent dargelegt, so dass selbst im Schlechten hier noch das Nachvollziehbare zu sehen war.

Mit so zwei konträren Hauptfiguren war natürlich auch in jedem Kapitel etwas Neues zu entdecken. Selbst wenn sich ihre Handlungen irgendwann zunehmend überschnitten, es war dennoch so unterschiedlich, dass ich an beiden Geschichten sehr gehangen habe. An Helene letztlich natürlich mehr, da sie einfach sympathischer daherkam. Da ich mich thematisch bis dato nie viel mit unserer Überwachungsgesellschaft auseinandergesetzt habe, weil ich quasi schon zur Generation gehöre, die damit großgeworden ist, war es doch entsetzlich für mich mitzuverfolgen, bis in welche kleinen Bereiche diese Überwachung geht und wie viel man über den einzelnen Menschen herausfinden kann. Gewarnt wurde schon viel, aber es auch so drastisch vor Augen geführt zu bekommen, war definitiv noch einmal eine andere Hausnummer.

Dennoch muss ich auch sagen, dass Eschbach sich insgesamt kürzer hätte halten können. 800 Seiten sind wirklich eine Hausnummer. So spannend die Geschichte auch zwischendurch war, so gab es eben leider auch Passagen, die meine Geduld mehr gefordert haben. Gerade für die Sachen zur Programmierung habe ich wenig Verständnis und die wurden so detailliert erklärt, dass man wahrscheinlich auch als Laie auf den Expertenzug hätte aufspringen können, aber ich hätte es für das Gesamtverständnis des Geschehen so nicht gebraucht. Insgesamt 100 Seiten hätte man sich locker sparen können.

Abschließend möchte ich noch ein paar Worte über die letzten Kapitel des Buchs verlieren, da mich diese wirklich extrem mitgenommen haben. Lange verlief die alternative Realität doch recht parallel zur tatsächlichen Historie, aber am Ende wurde dem ganzen Kuchen noch das Sahnehäubchen aufgesetzt. Hier hat Eschbach wirklich auf eine drastische Alternative gesetzt, die ich aber sehr gut nachvollziehen konnte. So ein Buch braucht ein Ausrufezeichen zum Abschluss. Und das war definitiv eins. Es verabschiedet den Leser mit neuen Horrorszenarien, die definitiv zum Nachdenken anregen und ich denke genau das wollte der Autor auch erreichen.

Fazit: Mein erstes Eschbach-Buch und ich bin nun auch weit 24 Stunden nach Beendigung der Lektüre noch erschüttert. Er hat eine alternative Realität geschaffen, die auf Drastik und das Wachrütteln setzt und dabei sehr intelligent erzählt ist. Einige Längen vor allem im Kontext des Programmierens kann man diesem Buch verzeihen, aber dennoch hätten es 100 Seiten weniger sein müssen, dann wäre es perfekt gewesen. Aber auch sonst empfehlenswert für jeden Interessierten, der sich reflexiv mit einem Thema auseinandersetzen möchte.

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Veröffentlicht am 01.10.2023

Deutschland als Komputerweltmacht

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Mit der analytischen Maschine wird bereits im 19. Jahrhundert das Computerzeitalter eingeleitet, Und so entwickelt sich die Technik immer weiter bis in der Zeit des Dritten Reiches diese schon genutzt ...

Mit der analytischen Maschine wird bereits im 19. Jahrhundert das Computerzeitalter eingeleitet, Und so entwickelt sich die Technik immer weiter bis in der Zeit des Dritten Reiches diese schon genutzt werden kann, um die eigene Bevölkerung flächendeckend zu überwachen. Und das ist die Aufgabe des NSA, des Nationalen Sicherheitsamts, in dem die junge Helene Bodenkamp als Programmstrickerin arbeitet, denn das Programmieren ist Frauensache. Hier geht sie ihrer Arbeit nach, ohne viel über die Konsequenzen ihrer nachzudenken. Doch da begeht ein Mensch, der ihr sehr viel bedeutet, Fahnenflucht und muss fortan untertauchen. Eigentlich sollte es ein leichtes sein, für das NSA, ihn und seinesgleichen ausfindig zu machen. Doch gerade das versucht Helene zu verhindern.

Die Geschichte startet gleich mit einem Banger: ein Programm, von Helene entwickelt, wird getestet. Es soll mittels des durchschnittlichen Kalorienbedarfs pro Kopf eventuelle Verstecke von untergetauchten Personen ausfindig machen. Man wird sogleich von der Geschichte mitgerissen, relativ unkomplizierter Schreibstil und ein wirklicher Nervenkitzel, bevor sich die Geschichte der Kindheit unserer beiden wichtigsten Protagonist:innen Helene und Eugen zuwendet, zeigt, wie die beiden zu den Charakteren wurden, die man im Laufe des Buches besser kennenlernt, und wie die beiden zum NSA gekommen sind. Etwas ruhiger beginnend, steigert sich mit dem Alter der beiden auch die Spannung immer weiter, bis dann der Großteil der Geschichte in atemberaubender Spannung dahinprescht. So erfahren wir beim lesen nicht nur sehr viel über das damalige programmieren - hätte es damals ein solches gegeben - sondern auch, wie sich die moderne Technik und die damit einhergehenden Spionagemöglichkeiten auf die Bevölkerung und das globale Kriegsgeschehen ausgewirkt haben. Dabei entwickelt der Autor ein glaubhaftes und komplexes Konstrukt, eine kontrafaktische Version der Geschichte.

Bei Spannung und Lesetempo war dann das Ende des Buches auch schon recht schnell erreicht, wobei ich sagen muss, dass mir dieses zu schnell abgehandelt ist. Es passiert noch einmal sehr viel, dass aber nur schemenhaft an mir vorbeigezogen ist. Die letzten Geschehnisse, auch wenn sie noch so viel Potential zur weiteren Ausarbeitung gehabt hätten, werden leider nur recht kurz abgebunden. Im Übrigen auch so wie Helenes Freund, der Fahnenflüchtige, den sie versteckt. Bei ihm hatte ich einfach nie das Gefühl, dass er ein vollwertiges Mitglied dieser Geschichte sei, zu oft vorgekommen, um nur ein unbedeutender Randcharakter zu sein, aber zu langweilig, als dass er irgendeine Bedeutung erlangen könnte.

Kurzum spannend, auch wenn der Schreibstil nichts weltbewegendes war und auch die Ausarbeitung von Geschichte und Figurenensemble hätte Stellenweise mehr Leben und Interesse vertragen können. Nichtsdestotrotz aber vor allem wegen der Grundidee und dem gut umgesetzten Universum ein lesenswertes Buch.

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