Cover-Bild NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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22,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Polit und Justiz
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 800
  • Ersterscheinung: 28.09.2018
  • ISBN: 9783785726259
  • Empfohlenes Alter: bis 99 Jahre
Andreas Eschbach

NSA - Nationales Sicherheits-Amt

Roman

Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im Nationalen Sicherheits-Amt und entwickelt dort Programme, mit deren Hilfe alle Bürger des Reichs überwacht werden. Erst als die Liebe ihres Lebens Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, regen sich Zweifel in ihr. Mit ihren Versuchen, ihm zu helfen, gerät sie nicht nur in Konflikt mit dem Regime, sondern wird auch in die Machtspiele ihres Vorgesetzten Lettke verwickelt, der die perfekte Überwachungstechnik des Staates für ganz eigene Zwecke benutzt und dabei zunehmend jede Grenze überschreitet ...

Was wäre, wenn es im Dritten Reich schon Computer gegeben hätte, das Internet, E-Mails, Mobiltelefone und soziale Medien - und deren totale Überwachung?


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2019

Verstörende Vergangeheit oder doch schon Zukunft

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Wir befinden uns in einer Parallelwelt, ein typisches Science Fiction Setting, auch wenn es auf dem Roman nicht draufsteht. Eschbach geht auch mit keinem Wort auf eben diese Parallelwelt ein. Für ihn, ...

Wir befinden uns in einer Parallelwelt, ein typisches Science Fiction Setting, auch wenn es auf dem Roman nicht draufsteht. Eschbach geht auch mit keinem Wort auf eben diese Parallelwelt ein. Für ihn, seine handelnden Protagonisten und den Leser ist es die reale Welt und es gibt keine Möglichkeit, wie etwa bei P.K. Dick, zwischen einzelnen Welten hin und her zu wechseln. Es ist die Welt und damit basta.
Und was für eine Welt.
Wir befinden uns in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Wir erleben die Geschichte (die Historie) aus der Sicht zweier Protagonisten mit. Erfreulich, dass Eschbach nur zwei Handlungsstränge führt, die sich zudem recht schnell kreuzen. In meiner Wahrnehmung leiden viele der neueren Werke anderer Autoren unter der zunehmenden Inflation an handelnden Personen.
Hier haben wir eine fast lineare Schilderung der Geschehnisse und das tut dem Roman sehr gut.
Auf der einen Seite finden wir Helene, eine junge Frau, die dem Beruf der „Programmstrickerin“ nachgeht. Faszinierend, wie Eschbach uns Lesern klarmacht, dass Programmieren Frauenarbeit ist, weil es doch so ähnlich wie Stricken sei und das ist doch seit jeher Frauenarbeit. Für Männer ist diese Art der Arbeit verpönt, sie setzen lieber auf dem fertigen Produkt auf und analysieren dann das Ergebnis. Helene ist die Identitätsfigur des Romans, der Leser fühlt mit ihr mit und kann sich gut in sie hineinversetzen. Die Idee hinter diesem Roman ist kaum zu fassen: Was wäre gewesen, wenn die Nationalsozialisten im Dritten Reich leistungsfähige Computer, Internet und Smartphones zur Verfügung gehabt hätten und wie würde eine Überwachung dieser Netze aussehen? Um daraus eine Geschichte zu erzählen, lässt Eschbach zwei große Geschichtsstränge durch das Buch laufen, die beide äußerst spannend und kenntnisreich ausstaffiert sind. Das Ende des Buches ist dramatisch und mitunter echte Geschmackssache. Alles in allem ein gutes Buch und hochwertige Science-Fiction, wie man sich von Andreas Eschbach gewohnt ist.

Veröffentlicht am 02.07.2019

Spannend, historisch und romantisch - hier wird viel geboten

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Was wäre, wenn es zu Zeiten der Nazis schon Computerprogramme gegeben hätte? Auf dieser Annahme beruht das Buch, geht aber ansonsten recht historisch sauber durch die düstere Geschichte des Nationalsozialismus. ...

Was wäre, wenn es zu Zeiten der Nazis schon Computerprogramme gegeben hätte? Auf dieser Annahme beruht das Buch, geht aber ansonsten recht historisch sauber durch die düstere Geschichte des Nationalsozialismus. Die Protagonistin Helene ist ein eher in sich ruhender, zurückgekehrter Mensch, der nicht viele Leute an sich lässt bis auf ihre Freundin. Umso erstaunlicher ist es für sie, als sie sich verliebt - hat sie doch mit Männern sonst nichts man Hut (ein beiderseitig nicht vorhandenes Interesse). Doch ihre Liebe wird auf eine harte Probe gestellt und so sie erfährt, was es mit der Endlösung der Judenfrage auf sich hält, stellt sie auch ihre Tätigkeit in Frage - hilft sie doch mit ihrer Arbeit als Programmiererin dabei verdeckte Juden aufzuspüren. Was wird sie tun?

Dieser Roman ist spannend, da er sehr realistisch geschrieben ist (von den Computern einmal abgesehen), faszinierend (auf Grund der Frage wie die Geschichte verlaufen wäre, wenn es denn bereits solche IT-Fortschritte und Überwachungen gegeben hätte) und berührend zugleich (verdeutlicht er doch die Gräueltaten der Nazis auf eine sehr bewegende Weise, da man alles sehr nah mitbekommt). Er liest sich sehr kurzweilig und abwechslungsreich und ist zu keiner Zeit belehrend oder langweilig.
Ich finde das Werk absolut lesenswert, hätte mir manchmal gerne noch ein wenig mehr Spannung gewünscht (wobei dies auch schwierig ist da ich ansonsten gerne Thriller lese, die natürlich extrem spannungsgeladen sind) und kann dieses Buch wärmstens ans Herz legen! Es ist leider weniger Dystopie als ich ursprünglich angenommen habe und sollte jedem als Warnung diesen, niemals wieder zuzulassen, dass solch intolerante Menschenverachtende Diktatoren die Macht ergreifen!!

Veröffentlicht am 18.04.2019

Was wäre wenn

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Computer und Smartphones sind heutzutage eine Selbstverständlichkeit, aber was wäre wenn diese schon viel früher erfunden worden wären? Hätte es den Lauf der Geschichte beeinflusst? Hätte zum Beispiel ...

Computer und Smartphones sind heutzutage eine Selbstverständlichkeit, aber was wäre wenn diese schon viel früher erfunden worden wären? Hätte es den Lauf der Geschichte beeinflusst? Hätte zum Beispiel der Zweite Weltkrieg eine ganz andere Wendung genommen?

Mit dieser Idee spielt Andreas Eschbach in seinem Roman „NSA“ und hat vor dem Hintergrund geschichtlicher Fakten eine erschreckende Parallelwelt erschaffen, die sowohl mit subtilen als auch deutlichen Worten zu schocken weiß.

Um die Geschehnisse seiner Geschichte in Szene zu setzen, lässt Eschbach den Leser am Leben zweier seiner Charaktere teilnehmen. Der Programmstrickerin Helene und dem Analysten Eugen. Beide arbeiten sie für das NSA, aber da hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf, den vom Wesen her könnten sie nicht unterschiedlicher sein. Aber gerade dadurch lernt man ihre unterschiedlichen Standpunkte bezüglich der Vorkommnisse kennen und wie sie damit umgehen. Ihre Gefühle und Gedanken liegen dem Leser genauso offen wie ihre Weltanschauung und wie sie mit ihren Mitmenschen umgehen und diese mit ihnen.
Neben den beiden Hauptcharakteren gibt es natürlich auch noch einige Nebencharaktere, die durchgehend gut gezeichnet und in Szene gesetzt worden sind und mit ihren Meinungen und Ansichten die Geschichte auf ihre Art bereichern.

Die Spannung in diesem Buch ist nicht von der offensichtlichen Art, sondern kommt eher subtil daher und wird durch die Protagonisten getragen, was dem ganzen zudem einen starken menschlichen Charakter gibt, der sich durch das ganze Buch zieht.

Dem Autor ist es gelungen mich bis zum Ende an die Seiten seines düsteren Was-wäre-wenn-Szenarios zu fesseln, das durch den geschichtliche Hintergrund eine ganz eigene Intensität erzeugt.
Ein Schreckensszenario, das zu überzeugen wusste.

Veröffentlicht am 20.01.2019

Bringt ins Nachdenken über die Möglichkeiten grenzenloser Überwachung

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Was wäre passiert, wenn die Digitalisierung schon deutlich früher stattgefunden hätte? In „NSA“ zeichnet Andreas Eschbach das Bild einer NS-Zeit, in der die Kommunikation bereits mithilfe von Komputern ...

Was wäre passiert, wenn die Digitalisierung schon deutlich früher stattgefunden hätte? In „NSA“ zeichnet Andreas Eschbach das Bild einer NS-Zeit, in der die Kommunikation bereits mithilfe von Komputern und tragbaren Telephonen funktioniert. Helene arbeitet in Weimar beim Nationalen Sicherheits-Amt als Programmstrickerin – so was ist reine Frauensache. Von den Analysen bekommt sie Anweisungen und erstellt Programme, um beispielsweise untergetauchte Juden anhand der durchschnittlich pro Haushalt gekauften Kalorienmenge zu finden. Dabei tut sie alles, damit ihr eigenes Geheimnis nicht auffliegt. Der Analyst Eugen Lettke nutzt die zugänglichen Informationen, um seine perversen Neigungen und Rachegelüste zu befriedigen. Der Roman zeichnet ein erschreckendes Bild, was mit nahtloser Überwachung möglich ist und zu welch fatalen Entwicklungen diese im Dritten Reich hätten führen können. Bei diesem Gedankenspiel wurde mir kein Charakter wirklich sympathisch und nach einer Weile begann die Geschichte, sich in die Länge zu ziehen. Zum Ende hin geht es schließlich ganz schnell. Der Autor führt sein Szenario konsequent zu Ende und gibt dem Leser Stoff zum Nachdenken über die Möglichkeiten und Gefahren der grenzenlosen Vernetzung und Überwachung.

Veröffentlicht am 17.01.2019

Was wäre wenn.....ein erschendes Beispiel....

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Inhaltsangabe:
Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im Nationalen Sicherheits-Amt und entwickelt dort Programme, mit deren Hilfe alle Bürger des Reichs überwacht werden. Erst als die Liebe ...

Inhaltsangabe:
Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im Nationalen Sicherheits-Amt und entwickelt dort Programme, mit deren Hilfe alle Bürger des Reichs überwacht werden. Erst als die Liebe ihres Lebens Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, regen sich Zweifel in ihr. Mit ihren Versuchen, ihm zu helfen, gerät sie nicht nur in Konflikt mit dem Regime, sondern wird auch in die Machtspiele ihres Vorgesetzten Lettke verwickelt, der die perfekte Überwachungstechnik des Staates für ganz eigene Zwecke benutzt und dabei zunehmend jede Grenze überschreitet.
Was wäre, wenn es im Dritten Reich schon Computer gegeben hätte, das Internet, E-Mails, Mobiltelefone und soziale Medien - und deren totale Überwachung?

Das Cover ist gut gestaltet und passt auch sehr, sehr gut zum Inhalt des Buches. Es spiegelt leicht aber passend das Thema des Nationalsozialismus und fällt meiner Meinung nach auf.
Die Geschichte wir zwar von einem Allwissenden Erzähler wiedergegeben, dennoch erfährt man alles aus der Sicht zweier Hauptpersonen: Helene und Eugen. Man konnte sich trotz der Erzählweise sehr gut in die beiden hineinversetzen und erfährt vieles aus ihrem Leben.
Andreas Eschbach hat hier zwei Themen zusammengefügt, die erschreckend gut miteinander Harmoniert haben. Die Zeiten des Nationalsozialismus und die permanente Überwachung sind beides Themen die stark (negativ) aufstoßen. Dieses Buch hat mich weitestgehend erschrecken lassen und regt mich auch zum Nachdenken an. Nicht nur die Verfolgung der Juden auch der Krieg selber wird hier gut beschrieben und man kann sich nur schwer davon lösen. Man versinkt völlig in der Geschichte und es lässt einen auch nach Beendigung nicht los.
Auch wenn die beiden Hauptthemen nicht gerade einfache Stoffe sind, hat das Buch mich gepackt. Anfangs fiel es mir etwas schwer reinzukommen, aber nach den ersten Kapiteln war ich komplett gefangen. Ich konnte es nicht aus der Hand legen und das Buch hat mich auch an die Serie "The Man in the High Castle" erinnert. Also wer die Serie kennt und mag sollte dieses Buch aufjedenfall lesen!
Hier werden aber nicht nur 2 große Themen angesprochen sondern auch viele kleinere Schauplätze aufgezeigt. Machtspiele und ähnliches kommen hier sehr gut zur Geltung und man kann nicht anders als vor Entsetzen und Spannung weiter zu lesen. Unerwartete Wendungen und ein hoher Spannungsbogen animierten mich zum weiterlesen und es lohnt sich alle mal!
Und bevor ich kein Ende finde: Lest das Buch einfach! Es haut euch um!