Cover-Bild NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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22,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Polit und Justiz
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 800
  • Ersterscheinung: 28.09.2018
  • ISBN: 9783785726259
  • Empfohlenes Alter: bis 99 Jahre
Andreas Eschbach

NSA - Nationales Sicherheits-Amt

Roman

Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im Nationalen Sicherheits-Amt und entwickelt dort Programme, mit deren Hilfe alle Bürger des Reichs überwacht werden. Erst als die Liebe ihres Lebens Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, regen sich Zweifel in ihr. Mit ihren Versuchen, ihm zu helfen, gerät sie nicht nur in Konflikt mit dem Regime, sondern wird auch in die Machtspiele ihres Vorgesetzten Lettke verwickelt, der die perfekte Überwachungstechnik des Staates für ganz eigene Zwecke benutzt und dabei zunehmend jede Grenze überschreitet ...

Was wäre, wenn es im Dritten Reich schon Computer gegeben hätte, das Internet, E-Mails, Mobiltelefone und soziale Medien - und deren totale Überwachung?


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2018

Erschreckend realistisch!

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Erschreckend realistisch greift Andreas Eschbach in seinem neuen Roman die Idee auf, was gewesen wäre, wenn es im Dritten Reich schon Computer, Mobiltelefone, E-Mails und soziale Medien gegeben hätte, ...

Erschreckend realistisch greift Andreas Eschbach in seinem neuen Roman die Idee auf, was gewesen wäre, wenn es im Dritten Reich schon Computer, Mobiltelefone, E-Mails und soziale Medien gegeben hätte, die das Regime, zur totalen Überwachung aller Einwohner, nutzen könnte.

Im Zentrum dieser fiktiven Handlung steht Helene Bodenkamp, bei der sich bereits früh das Talent zum Programmieren abzeichnet. Nach Beendigung ihrer Schullaufbahn wird sie vom NSA, dem Nationalen Sicherheits-Amt, angeworben. Sie arbeitet dort für die Analysten, die sie beauftragen, unterschiedliche Abfragen zu programmieren. Denn in dieser fiktiven Welt wird alles in riesigen Datensilos gespeichert und kann durch Helenes Programme, ganz nach Bedarf, herausgefiltert werden. Da es kein Bargeld mehr gibt, hat der Staat Zugriff auf alle Geldbewegungen, Ein- und Verkäufe. Außerdem werden das Weltnetz, die Elektropost, tragbare Telephone, Foren und Komputer überwacht. Persönliche Tagebucheinträge, bei denen den Menschen vorgegaukelt wird, dass sie geschützt sind, werden ebenfalls gnadenlos ausspioniert. In diesem Staat bleibt nichts geheim.

Helene ist zunächst eifrig dabei und denkt nicht daran, welche Auswirkungen diese Programme für die überwachten Menschen haben. Das ändert sich allerdings, als sie einen fahnenflüchtigen Soldaten bei Freunden versteckt und feststellt, dass das System, durch geschickte Abfragen, trotzdem herausfinden könnte, wo er ist. In Helene beginnt sich Widerstand zu regen. Deshalb versucht sie das System zu unterwandern und im Kleinen etwas zu bewirken. In einem weiteren Handlungsstrang beobachtet man ihren Vorgesetzten Eugen Lettke, der die Möglichkeit der totalen Überwachung für seinen ganz eigenen Rachefeldzug nutzt und dabei einige Grenzen überschreitet.

Es gelingt Andreas Eschbach hervorragend, die angespannte, düstere und bedrohliche Atmosphäre, die in dieser fiktiven Welt herrscht, zu beschreiben. Man ist sich beim Lesen stets bewusst, wie groß die Gefahr einer Entdeckung ist und beobachtet entsetzt, welche Macht mit dieser totalen Überwachung verbunden ist. Die Charaktere wirken sehr lebendig. Man entwickelt spontane Sympathien, aber auch Abneigungen, und gerät dadurch bereits früh in den Sog des realistischen Szenarios. Fiktive Ereignisse werden geschickt mit wahren historischen Begebenheiten verknüpft, sodass das Ganze noch erschreckender wirkt.

Trotz der sehr umfangreichen Länge dieses Romans, habe ich mich beim Lesen keinen Moment gelangweilt. Andreas Eschbach konnte mich mit seinem intensiven Schreibstil, den eingestreuten Erklärungen und den Schicksalen der Hauptcharaktere, durchgehend in den Bann der Ereignisse ziehen und zum Nachdenken anregen. Von mir gibt es deshalb eine klare Leseempfehlung für dieses erschreckend realistische Szenario, das mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Was wäre gewesen...

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Vielen Dank, dass ich das Buch im Rahmen einer Leserunde kostenfrei lesen durfte. Es hat mir viel Spaß und manches Kribbeln beim Lesen bereitet. Meine Rezession ist meine Meinung und nicht durch das kostenfreie ...

Vielen Dank, dass ich das Buch im Rahmen einer Leserunde kostenfrei lesen durfte. Es hat mir viel Spaß und manches Kribbeln beim Lesen bereitet. Meine Rezession ist meine Meinung und nicht durch das kostenfreie Exemplar beeinflusst.
Was wäre gewesen, wenn es im dritten Reich bereits Computer, Internet, soziale Medien und Mobiltelefone gegeben hätte? Ein faszinierender Gedanke. Es gibt das Volkshandy, jeder hat solch ein Gerät, damit die alltäglichen Kleinigkeiten des Lebens damit organisiert werden können – vom Terminkalender über Terminvereinbarungen bis hin zum bargeldlosen Einkauf, alles ist einfach und unkompliziert möglich. Doch dann liest man von den Mitarbeitern des „NSA“, dem Nationalen Sicherheitsamt. Das NSA ist ein kleines Amt, von dem kaum jemanden etwas weiß. Um nicht von einem größeren Amt vereinnahmt zu werden muss das Amt beweisen wie wichtig es ist. Die Kernkompetenz der NSA ist das Analysieren von Daten und Daten gibt es sehr viele. Mitarbeiter des NSA sind Analysten und Strickerinnen. Die Analysten – ein Beruf für Männer – kümmern sich um Problemstellungen und die Beschreibung der Aufgaben, die dann von den Strickerinnen – Frauenberuf = Programmiererinnen – in Abfrageprogramme umgesetzt werden. Die Ergebnisse werden dann von den Analysten ausgewertet. Diese Zusammenarbeit zeigt eindrucksvoll was die Kombination von Daten für Auswirkungen hat. Die Leser tauchen in die Zeit der 30er Jahre ein in dem sie zwei Protagonisten (ein Analyst – Eugen Lettke - und eine Strickerin – Helene Bodenkamp) über die beruflichen und die privaten Schultern schauen.
Sehr schnell habe ich mich in Mitten der Geschichte gesehen, der erzählten Geschichte und der historischen Geschichte. Andreas Eschbach hat eine sehr gut recherchierte Rahmenhandlung (das Leben in den 30. Jahren) geschaffen, welche mit Aspekten der Technik, die historisch gesehen erst in jüngerer Zeit Realität werden, gespickt ist. Dazu kommen die Ängste, Sorgen und Hoffnungen der Protagonisten und ihrer Kollegen, Familienmitglieder und. Da ist die Angst um den eigenen Arbeitsplatz, die Hoffnung auf das Kriegsende, der Umgang mit der eigenen Familie und dem Partner und die Frage „darf man alles tun was machbar ist, weil man es kann“… Dabei hebt das Buch keinen moralischen Zeigefinger oder gibt den einzig wirklichen Weg vor, sondern es beschreibt wie Menschen in ihrem Leben ihren Weg finden müssen, ob sie für sich selbst eine Alternative sehen oder nicht. Natürlich habe ich schnell Antipathien und Sympathien entwickelt – Antipathien, da der Zeitgeist der 30er Jahre meinem Innersten sehr widerstrebt; Sympathien, da ich viele Entscheidungen der Protagonisten sehr gut nachvollziehen kann und auch das Mitfiebern, vor allem mit Helene, wie sie ihre beruflichen Herausforderungen in Bezug auf die neuronalen Netze erlebt und besteht, wie sie, um andere zu schützen, aktiv tätig wird, sogar ins Visier der SS kommt, aber auch das Kopfschütteln wie sie emotionale Entscheidungen anders trifft als ich selbst es – wahrscheinlich – tun würde… aber dafür ist sie Helene und sie ist in ihrer Rolle, genauso wie Eugen Lettke, durchgehend gut beschrieben und glaubhaft. Aufgrund der wechselnden Erzählperspektiven ist man einmal mehr auf Helene, dann wieder mehr auf Eugen fokussiert.
An keinem Punkt hatte ich das Gefühl, dass die angegebenen 800 Seiten (ich habe sie nicht gezählt) irgendwie gekürzt hätten werden können. Sicherlich kann man geteilter Meinung sein, ob die technischen Finessen der Programmierung und die Grundlagen der neuronalen Netze kürzer oder ausführlicher hätten beschrieben werden können, aber dies hängt mit dem Grundwissen des Lesers zusammen. Meines Erachtens sind diese Erläuterungen auch ein stilistisches Mittel. Es gibt Experten und Laien, die Experten, die verstehen wie die Daten ausgewertet werden können – Helene erkennt die Möglichkeiten der Datenstrukturierung und Datenaufbereitung sehr schnell; Eugen, als Analyst, kann sich etwas vorstellen, aber erst als er sich erklären lässt wie das Programmieren funktioniert erkennt er die Reichweite davon; Helenes Freunde verstehen erst mit Helenes Erklärungen wie gefährdet sie aufgrund der Datenanalysen sind – die Laien sehen nur die Vereinfachungen, die die Computer und Handys gebracht haben oder sie wollen sich damit nicht abgeben, wie Eugens Mutter...
Da der Autor viele heute standardisierte Begriffe eingedeutscht hat bin ich manchmal beim Lesen über Begriffe gestolpert (z.B. wird der Computer stringent als Komputer bezeichnet), oder ich musste mal nachdenken was damit gemeint sein könnte, doch war dies nicht wirklich störend, eher macht es die Zeitreise viel authentischer. Leider habe ich das Buch ab und zu wegen anderweitigen Verpflichtungen weglegen müssen – ich hätte viel lieber an einem Stück weitergelesen so spannend war es.
Das Buchcover erinnert mich an alte Bücher aus dieser Zeit, schlicht und neutral. Aber das Rot fordert die Aufmerksamkeit des Betrachters und zieht sie in den Mittpunkt, zum schwarzen Auge. Das Auge, das wie ein Spion oder eine Kamera den Betrachter beobachtet. Doch das Auge macht es nicht heimlich, es ist frei sichtbar…Die Bücher aus der Zeit des dritten Reiches machen mir schon immer ein komisches Gefühl, man kann nicht alles glauben was darinsteht, es ist vieles durch Propaganda geschönt oder verdreht, sie spiegeln nicht die Realität wieder. Dieses Buch ist anders, es ist zwar eine erfundene Geschichte, aber es spiegelt durchaus die Realität, die Realität die wir heute schon zum Teil haben und die unaufhaltsam weiter auf uns zukommt. Dies passiert nicht heimlich, sondern offen und für jedermann sichtbar der es sehen will… und manchmal ist es gut wieder darauf aufmerksam gemacht zu werden, damit man nicht von den Segnungen der Technik eingelullt wird – danke Andreas Eschbach.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Big Brother

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INHALTSANGABE ZU „NSA – NATIONALES SICHERHEITS-AMT“
Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im NSA Nationalen Sicherheits-Amt und entwickelt dort Programme, mit deren Hilfe alle Bürger des Reichs ...

INHALTSANGABE ZU „NSA – NATIONALES SICHERHEITS-AMT“
Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im NSA Nationalen Sicherheits-Amt und entwickelt dort Programme, mit deren Hilfe alle Bürger des Reichs überwacht werden. Erst als die Liebe ihres Lebens Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, regen sich Zweifel in ihr. Mit ihren Versuchen, ihm zu helfen, gerät sie nicht nur in Konflikt mit dem Regime, sondern wird auch in die Machtspiele ihres Vorgesetzten Lettke verwickelt, der die perfekte Überwachungstechnik des Staates für ganz eigene Zwecke benutzt und dabei zunehmend jede Grenze überschreitet.

Was wäre, wenn es im Dritten Reich schon Computer gegeben hätte, das Internet, E-Mails, Mobiltelefone und soziale Medien – und deren totale Überwachung?

Erscheint Oktober 2018

ZUM INHALT

Andreas Eschbach präsentiert dem Leser das Dritte Reich mit den Errungenschaften Internet, soziale Medien und den daraus möglichen Überwachungsszenarien. Wir können dankbar sein, dass Hitler und den Nationalsozialisten diese Techniken nicht zur Verfügung standen.

Andreas Eschbach zeigt dem Leser, dass er sich in einer Fiktion befindet, indem er den Ersten Weltkrieg 1917 enden lässt. Hier setzt sein Gedankenspiel und die dazugehörige Alternativgeschichte ein.

Der Leser kannte NSA bislang nur als National Security Service, den geheimsten Geheimdienst der Vereinigten Staaten. Und diese Funktion hat er auch bei Andreas Eschbach. Das Nationale Sicherheitsamt, das harmlose Daten sammelt. Wie gefährlich dieses Datensammeln ist, zeigt der Autor durch das Aufeinandertreffen von Fakten und Fiktion. In diesem Zusammenhang lässt er Anne Frank, die Geschwister Scholl und hohe damalige Parteifunktionäre auftreten und mit den gesammelten Daten arbeiten.

Das Schlimme an dieser Fiktion ist, dass dem Leser geradezu bewiesen wird, wie gefährlich die Konsequenzen dieses „harmlosen“ Datensammels sein können, wenn man die Daten zueinander in Verbindung bringt und was alles daraus abgelesen werden kann.

Die Menschen werden ausgespäht über ihre Telefone. Das Bargeld wird abgeschafft. Somit bekommt die Aussage: „Folge dem Geld“ eine neue Brisanz. Dein ganzes Leben wird in Daten geschrieben, die ausgelesen werden.

Postfaktisch! Der Autor mischt Fakten mit Fiktion. Der Leser erfährt viele historische Fakten.

Wir haben zwei Haupthandlungsstränge zum einen Helene Bodenkamp mit deren Erlebnissen und zum anderen Eugen Lettke und dessen Leben.

Durch die Telefone bzw. die Sendemasten, wird minutiös protokolliert, wer zu welcher Zeit, an welchem Ort war. Das kennen wir und betrachten es als selbstverständlich, dass man unser Handy orten kann.

Tagebuch übers Internet zu schreiben? Ja, es gibt heute auch Apps, die als Tagebuch fungieren.

Ich war froh, dass Andreas Eschbach durch seine Wortschöpfungen, wie Weltnetz, Komputer usw. den Leser ständig darauf hinweist, dass es eine Fiktion ist, aber auch die Fiktion erschreckt und ängstigt.

5/5 Punkten

PROTAGONISTEN
Helene ist das Töchterchen aus gutem Hause, die sich in einen Deserteur verliebt und diesen bei Freunden versteckt. Sie ist naiv oder verdrängt, wofür ihre Programme, letztendlich Algorithmen, verwendet werden.

Lettke ist der Sohn eines Kriegshelden, der schon in der Jugend seine kriminelle Energie auslebt. Er ist eher ein Mitläufer, der keinesfalls an die Front möchte und sich für eine erlittene Schmach, die er als Jugendlicher erlitten hatte, rächen möchte.

Andreas Eschbach findet zu diesem aufwühlenden Thriller das passende Ende.

796 Seiten und es liest sich, wie von selbst. Keine Langeweile – Spannung pur!

5/5 Punkten

COVER UND ÄUSSERE ERSCHEINUNG

„ NSA – Nationales Sicherheits-Amt “ von Andreas Eschbach hat 796 Seiten, einen Festen Einband und ist am 28.09.2018 unter der ISBN 9783785726259 bei Bastei Lübbe im Genre: Historische Romane erschienen.

5/5 Punkten

GIBT ES EIN HÖRBUCH
Das Hörbuch gibt es in gekürzter (ca. 11 h) und ungekürzter Fassung (ca, 22 h). Beide wurden von Lübbe Audio herausgegeben.

Laura Maire spricht beide Fassungen. Im BookBeat Katalog ist die gekürzte Fassung enthalten.

FAZIT „NSA – NATIONALES SICHERHEITSAMT
Das Buch ist spannend, verstörend und ist als Warnung zu verstehen. In den nächsten Tagen veröffentliche ich das Gespräch mit Andreas Eschbach und weiteren Informationen zum Buch.

@Bastei Lübbe
Vielen Dank für das schöne Rezensionsexemplar und die Möglichkeit, Andreas Eschbach zu interviewen.

Ich vergebe insgesamt 5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 18.10.2018

WOW!

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Rezension zu „NSA – Nationales Sicherheits-Amt von Andreas Eschbach, erschienen am 28.09.2018 bei Bastei Lübbe


Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im Nationalen
Sicherheits-Amt und entwickelt ...

Rezension zu „NSA – Nationales Sicherheits-Amt von Andreas Eschbach, erschienen am 28.09.2018 bei Bastei Lübbe


Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im Nationalen
Sicherheits-Amt und entwickelt dort Programme, mit deren Hilfe alle Bürger des Reichs überwacht werden. Erst als die Liebe ihres Lebens Fahnenflucht
begeht und untertauchen muss, regen sich Zweifel in ihr. Mit ihren
Versuchen, ihm zu helfen, gerät sie nicht nur in Konflikt mit dem Regime,
sondern wird auch in die Machtspiele ihres Vorgesetzt Lettke verwickelt, der die perfekte Überwachungstechnik des Staates für ganz eigene Zwecke benutzt und dabei zunehmend jede Grenze überschreitet ...


Was wäre, wenn es im Dritten Reich schon Computer gegeben hätte, das
Internet, E-Mails, Mobiltelefone und soziale Medien - und deren totale
Überwachung?


Die gerade einmal 21-jährige Programmiererin Helene Bodenkamp und der etwas ältere Datenanalyst Eugen Lettke arbeiten beide beim NSA. Im Oktober 1942 kämpft das NSA darum eine eigenständige Behörde zu bleiben
und nicht dem Reichssicherheitsamt zugeordnet zu werden. Als sich eines Tages ein Reichsführer der SS zu Besuch beim NSA ankündigt,
möchten die Mitarbeiter diesen unbedingt beeindrucken. Mit Hilfe einer einfachen Auswertung ist es dem NSA gelungen, untergetauchte Personen aufzuspüren. Hele ist darüber zutiefst schockiert und beängstigt, Eugen jedoch ist komplett begeistert und nutzt diese Technologie für seine ganz eigenen Zwecke….


In seinem aktuellen Buch schafft es Andreas Eschbach die Ereignisse bzw. Geschichte zwischen 1933 bis 1945 mit der Technologie des 21. Jahrhunderts zu verbinden. Was wäre wenn…. ?
Er hat es so hinbekommen, dem Leser eine Gänsehaut nach der nächsten über den Rücken zu jagen. Rein theoretisch wäre es durchaus möglich gewesen, sofern den Nazis zum damaligen Zeitpunkt bereits das Internet zur Verfügung
gestanden hätte. Demnach merkt man auch gar nicht so arg, dass man sich im Jahre 1942 befindet. Genauso hätte das Buch auch im Jahr 2018 spielen können.
Beeindruckend fand ich es zudem auch, dass Andreas Eschbach darauf geachtet hat, dass die Technologie dem jeweiligen Jahr angepasst wird. So ist die Hardware z.B. von der Größe her dem Jahr 1942, die Software allerdings vom Standard her dem Jahr 2018 angepasst. Auch die Tatsache,
dass z.B. das Wort Computer im Buch mit einem „K“ geschrieben wird, zeigt mir, dass der Autor auch auf die kleinsten Sachen und Details geachtet hat.
Ich bin recht froh, dass es sich doch (Gott sei Dank) um einen fiktiven
Roman handelt.
Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn…..


Mir persönlich hat das Buch trotz einiger Längen und der doch sehr
umfangreichen 800 Seiten recht gut gefallen. Keine Angst vor der Dicke des Buches, erst einmal angefangen merkt man gar nicht mehr wie schnell teilweise die Seiten verfliegen.


Das Buch ist gut recherchiert, brandaktuell und absolut spannend erzählt. Es regt auf jeden Fall nach der Beendigung zum Nachdenken an.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Ein Wahnsinnsbuch!

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INHALT:
Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im Nationalen Sicherheits-Amt und entwickelt dort Programme, mit deren Hilfe alle Bürger des Reichs überwacht werden. Erst als die Liebe ihres Lebens ...

INHALT:
Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im Nationalen Sicherheits-Amt und entwickelt dort Programme, mit deren Hilfe alle Bürger des Reichs überwacht werden. Erst als die Liebe ihres Lebens Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, regen sich Zweifel in ihr. Mit ihren Versuchen, ihm zu helfen, gerät sie nicht nur in Konflikt mit dem Regime, sondern wird auch in die Machtspiele ihres Vorgesetzten Lettke verwickelt, der die perfekte Überwachungstechnik des Staates für ganz eigene Zwecke benutzt und dabei zunehmend jede Grenze überschreitet ...

Was wäre, wenn es im Dritten Reich schon Computer gegeben hätte, das Internet, E-Mails, Mobiltelefone und soziale Medien - und deren totale Überwachung?

MEINUNG:
Obwohl Andreas Eschbach ein mir schon lange bekannter Autor ist, habe ich bisher noch nichts von ihm gelesen. Bei diesem Buch hat mich der Titel angesprochen, auch wenn ich nach der Überprüfung des Klappentextes festgestellt habe, dass nicht um die gleichnamige amerikanische Organisation geht.
Das Dritte Reich mit den technischen Mitteln von heute? Zunächst konnte ich mir das hinsichtlich der Umsetzung nicht richtig etwas darunter vorstellen, aber schnell wurde klar, dass Andreas Eschbach hier ganz geschickt unsere heutige technische Welt in diese Zeit hinein transferiert hat, wie es auch der Zeit entsprach. Dazu hat er auch manche Wörter wie z.B. Telefon mit -ph geschrieben, um die Geschichte authentisch zu gestalten und in den historischen Kontext zu setzen.

Ich weiß nicht, ob man hier von einer Dystopie sprechen kann, denn Dystopien sind per Definition Erzählungen, die in der Zukunft spielen. Es fühlt sich beim Lesen aber ein wenig an wie eine Dystopie, zumindest an Stellen, die wohlweislich so niemals passiert sind. Man merkt hier aber keinen spürbaren Bruch. Der Autor hat reale Geschichte und Fiktion grandios miteinander verknüpft, so dass man einfach glaubt, was man da liest. Vielleicht wäre es genau so gewesen. NSA würde ich eher als Szenario á la Was-wäre-wenn beschreiben.

Kommen wir nun zu den beiden wichtigsten Protagonisten: Helene Bodenkamp und Eugen Lettke. Beide arbeiten für das NSA. Lettke ist der Vorgesetzte von Helene. Das Buch startet in der Gegenwart, in dem man sich gleich mal von dem Können der NSA überzeugen kann und schwenkt dann erstmal in die Kindheit und Jugend der beiden. Lettke ist der Sohn eines Kriegshelden und lebt bei seiner alleinstehenden Mutter. Lettke ist eine ziemlich skrupellose und gleichzeitig auch schwache Person, die vor allem auf ihren eigenen Vorteil bedacht ist. Er ist weit davon entfernt ein Sympathieträger sein. Ich hatte maximal Mitleid mit ihm. Helene und ihn verbindet später auch nur ein späterer Pakt und die Arbeit an sich. Helene ist im Gegensatz zu Lettke die Sympathieträgerin in diesem Roman. Sie ist eine junge Frau, die sich bewusst ist, dass ihre nach ihrer eigenen Wahrnehmung die Chancen auf eine gute Partie schlecht stehen und so wird eine sogenannte Programmstickerin (heute sagt man Programmiererin). Helene ist gut, in dem was sie tut.

Besonders interessant ist zu beobachten, wie Helene, die zu Anfang noch an das Gute bzgl. ihrer Tätigkeit geglaubt hat, so langsam merkt, was die gesamte Datenspeicherung und dem, wie man sie auswerten kann und in Beziehung zueinander setzen kann alles für Konsequenzen hat und am Ende über Leben entscheidet. Sie versucht später auch Personen zu durch ihre Möglichkeiten zu schützen, in dem sie Daten löscht, aber sie ist nur ein kleines Rad in einer großen Maschine, die an Hand von gespeicherten Daten alles über jeden weiß.

FAZIT:
Nach dem Beenden dieses Buches bin ich sehr froh, dass es damals noch keine Computer, Internet etc. gegeben hat. Andreas Eschbach hat ein sehr gut durchdachtes Szenario geschrieben, was mir häufig eine Gänsehaut beschert. In dem Buch gab es kein Wort und keine Seite zu viel. Für jeden der mal ein besonderes Buch lesen möchte und sich gerne auf die Frage „Was-wäre-wenn“ einlassen möchte, dem empfehlen ich dieses Buch wärmstens!
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.