Cover-Bild NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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22,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Polit und Justiz
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 800
  • Ersterscheinung: 28.09.2018
  • ISBN: 9783785726259
  • Empfohlenes Alter: bis 99 Jahre
Andreas Eschbach

NSA - Nationales Sicherheits-Amt

Roman

Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im Nationalen Sicherheits-Amt und entwickelt dort Programme, mit deren Hilfe alle Bürger des Reichs überwacht werden. Erst als die Liebe ihres Lebens Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, regen sich Zweifel in ihr. Mit ihren Versuchen, ihm zu helfen, gerät sie nicht nur in Konflikt mit dem Regime, sondern wird auch in die Machtspiele ihres Vorgesetzten Lettke verwickelt, der die perfekte Überwachungstechnik des Staates für ganz eigene Zwecke benutzt und dabei zunehmend jede Grenze überschreitet ...

Was wäre, wenn es im Dritten Reich schon Computer gegeben hätte, das Internet, E-Mails, Mobiltelefone und soziale Medien - und deren totale Überwachung?


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.11.2018

NSA - Niemand sieht alles

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„So also war es, wenn etwas ungeheuer Großes geschah, wenn etwas ungeheuer Bedeutsames sich vollzog. Man erhob sich aus seinem Bett wie an jedem gewöhnlichen Tag seines bisherigen Lebens, und auf einmal ...

„So also war es, wenn etwas ungeheuer Großes geschah, wenn etwas ungeheuer Bedeutsames sich vollzog. Man erhob sich aus seinem Bett wie an jedem gewöhnlichen Tag seines bisherigen Lebens, und auf einmal änderte sich alles, und man wusste, man würde in einer gänzlich veränderten Welt wieder zu Bett gehen.“


Inhalt


Im Nationalen Sicherheitsamt, kurz NSA in Weimar arbeiten Menschen, die mittels Datenüberprüfung all jene aufspüren, die sich in irgendeiner Weise den Anweisungen des Regimes unter Adolf Hitler widersetzen. Engagierten Programmstrickerinnen, wie der jungen Helene Bodenkamp, gelingt es durch die sinnvolle Abfrage von bedeutsamen Parametern, Anschläge zu vereiteln, Judenverstecke aufzuspüren und antifaschistische Propaganda zu unterbinden.

Doch während der Chef des Amtes immer mehr unter Druck gerät, weil dem Amt einschlägige Erfolge fehlen, die er nach Berlin melden kann, machen seine Mitarbeiter interessante Entdeckungen in Richtung Amerika, in dem sie sich Zugang zu den dortigen Komputern verschaffen, und auf Pläne zum Bau der Atombombe stoßen. Doch in erster Linie nutzen sowohl die versierte Angestellte Helene, als auch der erfolgreiche Analyst Eugen Lettke das Datennetz für private Zwecke.

Beide verschleiern ihre Anfragen, manipulieren Datensätze und verfolgen längst nicht die absolute Aufopferung für das Deutsche Volk, welche vom Führer verlangt wird. Und dadurch gefährden sie bald schon den Gesamterfolg ihres Arbeitgebers, doch wo kein Kläger, da kein Richter …


Meinung


Zunächst einmal bin ich auf diesen Roman durch einige sehr positive Rezensionen aufmerksam geworden, die Lust auf die Geschichte gemacht haben. Auch der Klappentext hat mich sofort angesprochen, denn die Idee, das digitale Zeitalter in die historische Epoche des Nationalsozialismus vorzuverlegen, hat schon was. Das klassische „Was-wäre-wenn“ Szenario wird förmlich impliziert und so konnte ich mich dazu motivieren, zu diesem Buch zu greifen, selbst wenn es dem Genre Science-Fiction zuzuordnen ist, welches ich normalerweise nicht konsumiere. Und dann noch geschrieben von einem erfolgreichen deutschen Autor, von dem ich immer mal wieder Bücher wahrgenommen habe, und bisher dennoch keines gelesen habe.


Und doch ist mir bei der Lektüre recht schnell die Lesefreude abhandengekommen, so dass ich mich stellenweise sehr motivieren musste, weiter zu lesen, um die Gedankengänge zu verfolgen.

Das größte Manko des Buches ist meines Erachtens eine viel zu persönliche, unrelevante Geschichte, die ausgehend von den beiden Hauptprotagonisten regelrecht ausgewälzt wird. Immer wieder taucht der Leser tief in die Gedanken des Eugen Lettke ein, der sich auf einem persönlichen Rachefeldzug gegen empfange Schmach als Jugendlicher befindet und nun seine Peiniger verfolgt, um es ihnen heimzuzahlen und der doch sehr nervigen Helene Bodenkamp, die ihren fahnenflüchtigen Liebhaber versteckt, und von einer gemeinsamen Zukunft in Brasilien träumt. Leider, leider bleibt dabei die von mir erhoffte Geschichte gänzlich auf der Strecke.

In nur spärlichen Ansätzen geht der Autor auf die Arbeitsweise und die Hintergründe des NSA ein, er streift auch nur die historischen Geschehnisse, verändert sie fiktional, damit habe ich zwar gerechnet, nur passiert selbst das ausgesprochen oberflächlich. Dafür erfährt der Leser detailliert, warum Helene Kondome klaut und Eugen eine ganz spezielle Vorliebe für Nobelhotels und Fesselspiele hat.

Für die knapp 800 Seiten habe ich fast 3 Wochen Lesezeit benötigt und bin nur deshalb an der Lektüre drangeblieben, weil es ein Leserundenbuch war. Der etwas spannendere Mittelteil wird von einem allzu uninteressanten Start und einem wirklich an den Haaren herbeigezogenen Ende überdeckt, so das ich ziemlich froh bin, es geschafft zu haben.

Positiv möchte ich dennoch die Idee bewerten und auch die Umsetzung der vielen kleinen Parameter, die gut durchdacht in den Text integriert wurden. Im Ansatz kann ich auch Leser verstehen, die hier ein neues Lieblingsbuch finden, nur das man dazu etwas komplett anderes erwarten muss, als ich es getan habe. Der Schreibstil ist einfach aber prägnant, der Handlungsverlauf konstant und die Wendungen dazwischen manchmal sogar faszinierend, wenn man zum Beispiel erfährt, was es mit der Weiterentwicklung des NSA auf sich hat und wie vielschichtig und lückenlos die Betrachtungsweise der unpersönlichen Maschinen namens Komputern geworden ist.


Fazit


Ich vergebe nur 2,5 Lesesterne, die ich nach Empfinden eher zu zwei Sternen abrunden möchte. Die Ansprüche, die dieser Roman deckt, harmonieren nicht mit meiner persönlichen Vorstellung, die sich wesentlich mehr Geschichte, mehr Auseinandersetzung mit den Hintergründen und den technischen Dingen erhofft hat. Selbst das Faktum, das Maschinen den Menschen beherrschen kam nur unzureichend zur Sprache, denn Helene wiederrum gelingt es mühelos, das unerschöpfliche Überwachungsorgan auszutricksen. Der Autor macht mir mit diesem Buch nicht wirklich Lust, auf ein weiteres aus seiner Feder. Vermutlich habe ich ein Problem mit dieser Art der fiktionalen Literatur, denn er verbindet zu viel Wahres mit zu viel Erfundenem, eine striktere Trennung und eine weniger romanhafte Ausführungen, hätten mein eher negatives Urteil vielleicht abgemildert, so bleibt es als eines der schlechteren Bücher in Erinnerung.

Veröffentlicht am 11.11.2018

Idee ist nett, Umsetzung sehr langgezogen

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Schwierig, schwierig. Wie fand ich denn nun dieses Buch? Einerseits gefällt mir die Idee ganz gut. Eschbach malt sich das Szenario aus, dass es zu Hitlers Zeiten schon Computer und Internet gab. Und somit ...

Schwierig, schwierig. Wie fand ich denn nun dieses Buch? Einerseits gefällt mir die Idee ganz gut. Eschbach malt sich das Szenario aus, dass es zu Hitlers Zeiten schon Computer und Internet gab. Und somit ganz Deutschland bis ins kleinste Detail überwacht wird und jeder in Deutschland eine gläserne Person ist. Für Hitler wäre es so noch einfacher gewesen, Menschen für sich zu gewinnen. Und vor allem, wäre es für die SS einfacher gewesen U-Boote zu finden. Sehr gefallen hat mir an diesem Buch auch, dass viele der heutigen Begriffe aus dem Bereich Computer und Internet eingedeutscht wurden. So schreibt sich der Computer mit K und einen Programmierer gibt es nicht, das machen nämlich ausschließlich Frauen – die Programmstrickerinnen. Gut fand ich außerdem, dass es Eschbach gelungen ist, dass man als Leser wirklich das Gefühl hat sich in den 30er- und 40er-Jahren zu befinden, auch wenn es unsere moderne Technik gibt. Teilweise ist sie sogar weiter als unser heutiger Stand.
Weniger gut gefallen hat mir die Länge dieses Buches. Die Geschichte hätte auch auf 300 Seiten gepasst, das hätte genügt. So zog es sich trotz des flüssig zu lesenden Schreibstils doch stellenweise sehr in die Länge. Zwischendurch wurde seitenweise beschrieben, wie denn nun das Programmieren funktioniert – das hätte nicht sein müssen.
Die Charaktere waren ebenfalls nichts, was ich als positiv empfunden habe. Im Mittelpunkt steht die Programmstrickerin Helene, die gerade frisch vom Gymnasium kommt. Sie ist ein Ass im Programmieren, nur mit den Menschen hat sie es nicht so wirklich. Typisch Programmierer?! Ihr gegenüber steht Eugen Lettke, er ist Analyst im NSA – Nationalen Sicherheits-Amt. Lettke nutzt die Zeit der Nationalsozialisten, um sich zu profilieren. Er wird als erbärmlicher Psychopath dargestellt. Im Laufe der Geschichte entwickeln sich beide etwas, allerdings waren sie mir weiterhin recht fremd.

Der Einstieg in dieses Buch fiel mir sehr schwer. Die ersten 150 Seiten waren eine Qual. Danach wurde es interessanter und spannender. Vor allem die Abfragen, die Helene startete waren interessant. Doch die letzten 50 Seiten waren totaler Murks. Da hat es Eschbach übertrieben, das hätte nicht sein müssen. Deshalb vergebe ich zweieinhalb von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 18.11.2018

Feind hört mit

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Der zweite Weltkrieg: Helene ist eine sogenannte Programmstrickerin, also jemand, der Komputer programmieren kann. Offensichtlich ist das ein Job, den nur Frauen beherrschen, weil sie auch kochen können, ...

Der zweite Weltkrieg: Helene ist eine sogenannte Programmstrickerin, also jemand, der Komputer programmieren kann. Offensichtlich ist das ein Job, den nur Frauen beherrschen, weil sie auch kochen können, während Männer eher analytisch denken und daher für die Auswertung der Programme zuständig sind. Die Zeiten sind hart. Deutschland steht seit ein paar Jahren im Krieg. Im NSA, also dem Nationalen Sicherheitsamt, das in Weimar verankert ist, müssen die Mitarbeiter beweisen, dass sie für Himmler und das Deutsche Reich von Nutzen sind. Das schaffen sie auch, indem sie ihm vorführen, wie man mit Hilfe von Programmen untergeschlüpfte Juden findet. Helene merkt plötzlich, dass es ihre geschriebenen (gestrickten) Programme sind, die es ermöglichen, Menschen zu fangen. Und sie weiß, dass auch ihr Liebhaber, ein Deserteur, in großer Gefahr ist.

Was für eine unfassbar gute Idee! Das Nazideutschland, in dem schon Computer und Netzwerke existieren, bargeldlos bezahlt wird, die Menschen über ihre Smartphone ausspioniert werden. Der Anfang: ein Kracher! Und dann? Geht es bergab. In den ersten 400 Seiten wird lang und breit die Lebensgeschichte der beiden wichtigsten Personen ausgewälzt: Eugen, der die Schurkenrolle übernehmen darf, Helene, die sympathisch sein soll, es aber nicht ist. Eschbach verliert sich in seiner eigenen Idee, findet nicht Anfang, nicht Ende und dann, so stelle ich es mir vor, tippte sein Lektor/Verleger/Agent auf die Uhr und meinte beiläufig: Du weißt aber schon, dass übermorgen Abgabetermin ist und du übrigens auch noch mindestens zwei Sexszenen reinschreiben muss, die so überflüssig und schlecht sind, dass die Leser sich fremdschämen? Da drückte er dann auf die Tube, bewies, dass die Deutschen eben doch die überlegene Herrenrasse ist, die innerhalb weniger Monate vollbringt, woran die Amis schon seit Jahren arbeiteten und voilá: fertig. Aua. Und schade. Und überhaupt bedauerlich, dass sich bei all diesen vielen Seiten und Worten nur wenig Tiefe findet und die Warnung vor dem, was möglich ist, sollte es denn tatsächlich die Intention der Warnung gegeben haben, ebenso sang- und klanglos verschwindet wie die Vorstellung, was mit Silo 163 passiert ist.

Veröffentlicht am 12.10.2018

Zum Ende ziemlich kranker Horrorschocker, wenn auch der Plot zunächst genial daherkommt

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Nein, es geht nicht um die NSA aus den USA – es geht um das fiktive „Nationale Sicherheitsamt“ in Weimar, gegründet noch im Kaiserreich. Die Handlung des Buches ist angesiedelt in einer Zeit, die zugleich ...

Nein, es geht nicht um die NSA aus den USA – es geht um das fiktive „Nationale Sicherheitsamt“ in Weimar, gegründet noch im Kaiserreich. Die Handlung des Buches ist angesiedelt in einer Zeit, die zugleich historisch und fiktiv ist: die NS-Zeit, allerdings mit einigen klitzekleinen Änderungen. Es gibt bereits sehr funktionsfähige „Komputer“, Volkstelephone mit Bezahlfunktion, es gibt das Weltnetz (Internet). Damit wird aus einem historischen Roman flugs „alternative Geschichte“ (ein Subgenre von S/F, sozusagen „S/F praktisch ohne S/F“, ohne Aliens, Roboter und ähnliches). Der Gedanke ist hier nicht, wie in ähnlichen Büchern „wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte“, sondern „wenn Hitler noch mehr Ressourcen zur Verfügung gehabt hätte“.

So etwas mochte ich bis vor kurzem absolut nie lesen, mir war das echte “Dritte Reich” schon gruselig genug – bis ich auf das grandiose „Die Stunde der Rotkehlchen“/”Farthing” von Jo Walton stieß und hier aus dem Beginn zitieren möchte: This novel is for everyone who has ever studied any monstrosity of history, with the serene satisfaction of being horrified while knowing exactly what was going to happen, ....
....rather like studying a dragon anatomized upon a table, and then turning around to find the dragon's present-day relations standing close by, alive and ready to bite."
bzw. (nicht so toll übersetzt)
„Dieser Roman ist für alle, die sich jemals mit den Monstrositäten der Geschichte beschäftigt haben, schaudernd eigentlich, doch jederzeit wissend, wie es weitergeht, als ginge es um die Autopsie eines toten Drachen, nur um im nächsten Augenblick den sehr lebendigen Nachkommen des Drachen gegenüberzustehen und ihnen ins offene Maul zu starren.“ (Hervorhebungen durch mich).

Mit anderen Worten: tröstet euch nicht damit, dass es überwunden sei. Wehret den Anfängen.

Autor Eschbach wechselt zwischen seinen zwei sehr unterschiedlichen Protagonisten Helene Bodenkamp, behütet aufgewachsene Tochter eines erfolgreichen Arztes, und Eugen Lettke, ärmlich, Halbwaise, die Mutter verbittert, aber von Stolz aufgrund des Heldentodes des Ehemannes durchdrungen. Die beiden jungen Leute teilen ihre Skepsis zur Ideologie der Nazis, und machen doch beide unabhängig Karriere bei der NSA, der Behörde, die sämtlichen elektronischen Spuren von Menschen im eigenen Land und weltweit verfolgt, um diese für die Zwecke der NSdAP auszunutzen. Helene stellt sich als Programmiergenie heraus, eine „Programmstrickerin“, die zunächst nur naiv von der Begeisterung für die Materie getrieben wird. Lettkes Begeisterung dient mehr ... Lettke, seine Vorlieben sind Macht, Demütigung, Herrschaft. Ganz wie damals laufen die historischen Ereignisse sonst ab, der Aufstieg Hitlers, der Einmarsch in Polen, in Frankreich, Pearl Harbour, die Weiße Rose - mit je kleinen "modernisierten" Anpassungen. Als Helene Zweifel kommen, ist sie in großer Gefahr.

Mir gefiel sehr, wie der Autor fantasievolle eingedeutschte Begriffe gefunden hat, Elektrobrief = Mail, Bauchrednerpuppen = Trolle, Parole = Passwort, oder, mein Favorit: Jemanden das Klo runterspülen = Shitstorm. Ja, so ein wenig sollte man sich mit den Dämonen der Jetzt-Zeit beschäftigt haben, die aus den modernisierten Formen der Dämonen von damals sprechen. Da wird zu Beginn das Tagebuch Anne Franks verraten, die dank der Programmierkünste von Helene sehr einfach aufgefunden werden konnte, da kommt es zu einer Vermischung mit den Gefahren des Heute: Metadaten, Trolle, Trojaner, Triangulation, Vorratsdatenspeicherung, Telefone mit „Alexa“ zur NSA. Den Anfang fand ich noch genial.

Dann grauste es mich zusehend. Ja, der Gedanke ist genial, ich brauche auch bestimmt nicht nur Bücher mit Happy End, nicht einmal mit geschlossenen Enden und mag keine Liebesschnulzen. Aber das hier ist mir deutlich zu viel.

Absolute Warnung für Empfindliche.

Ich habe ähnliche Albträume schon bekommen nach meiner ersten Stephen King – Verfilmung (ein Raucher-Entwöhnungsprogramm, bei dem dem Raucher gesagt wurde, seine Frau würde für jede Zigarette einen Finger verlieren. Nach irgendeinem Kameraschwenk sah man dann die Frau seines rauchentwöhnten Kumpels. Man sah ihre Hand, soweit ich das zusammen bekomme, „mit ohne Finger“. Ich habe das in den 80ern gesehen und mich gruselt es noch heute und ich habe nie wieder Stephen King angerührt – bevor Proteste kommen: das ist meine persönliche Freiheit!).

Ich habe getan, was ich sonst nie tue. Ich habe bei etwa Seite 759 gespickt. Nein nein nein. Geniale Idee, wenn man so etwas aushalten kann. Um einen „Drachen“ wie oben eingeleitet zu erkennen, muss man das aber nicht, das lenkt nach meiner Meinung nur ab von dem eigentlichen Bösen, es ist etwas zu viel. Nein danke zu Nazis, Diktatoren, Demagogie, Folter, Mord, Rassismus – das muss man nicht wirklich erläutern. Aber auch ein Nein von mir zu kranken Horrorschockern.

2 Sterne (ich bin enttäuschter, wenn ich ein Buch zuerst für genial hielt). Und bitte einen großen Teddybären.





Nachtrag, wegen Rückfragen, WAS ich genau nicht mochte: mit alternativer Geschichte kann ich umgehen (so viel S/F geht noch). Mit "echter" S/F / Fantasy kann und konnte ich nix anfangen, ich fand schon "Karlsson vom Dach" als Kind völlig sinnlosen Blödsinn, etwas, das nicht möglich ist Punkt. Das ist Geschmackssache.

Das Buch beginnt als alternative Geschichte, hat aber später Elemente von etwas, was hinausgeht über "was wäre gewesen wenn". Das ist für mich so etwas von völlig willkürlich ausgedacht ...

Ich mag Bücher, die Fiktion sind im Sinne, dass ich mir das im echten Leben vorstellen kann. Einiges von dem, was ich mir nicht vorstellen kann, MAG ich mir dann noch nicht einmal vorstellen können, das ist für mich der blanke Horror (natürlich könnte man jemandem, um mein Stephen King - Beispiel von oben zu zitieren, das Rauchen abgewöhnen, indem man dessen Frau ein Fingerchen nach dem anderen abhackt - ach ja, mit Grimms Märchen werde ich auch kein Freund Aber nee.
Und man kann auch argumentieren, dass Jules Vernes vieles vorwegnahm oder der Star Trek - Kommunikator jetzt als Smartphon herumläuft. Damit hört es dort aber schon auf, oder?
Und ich bleibe dabei: der ECHTE Horror der NS-Zeit reicht mir. Und die Leute, die sich durch Social Media "fernsteuern" lassen, reichen mir auch.

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