Cover-Bild Ich komme mit
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Wunderraum
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Liebe und Beziehungen
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 27.08.2018
  • ISBN: 9783336547975
Angelika Waldis

Ich komme mit

Roman
Wie die alte Vita und ihr Nachbar Lazy über das Leben philosophieren und darüber zu Freunden werden.Lieblingsbuch des Deutschschweizer Buchhandels 2019Seit 42 Jahren wohnt Vita Maier in dem Haus in der Torstraße 6. Als junge Mutter ist sie hier eingezogen. Doch längst ist der Sohn aus dem Haus, der Mann unter der Erde. Für ihren Nachbarn, den Studenten Lazy, ist Vita die Alte von oben, denn für Lazy gibt es nur seine Freundin Elsie. Doch so plötzlich, wie die Liebe kam, und ebenso heftig, kommt die Krankheit. Sie verscheucht Elsie und die Zukunft. Im Treppenhaus liest Vita einen mageren, erschöpften Lazy auf und nimmt ihn zu sich, um ihn mit Wurstbroten aufzupäppeln. Eine ungewöhnliche, lustige und seltsam innige Freundschaft entsteht. Dann kommt der Tag, an dem ein neues Blutbild die Zuversicht kaputt macht. »Ich steige aus«, sagt Lazy. »Ich komme mit«, sagt Vita. Und so begeben sich zwei Lebensmüde auf eine verrückte letzte Reise.Liebevoll ausgestattete Ausgabe mit Leinenrücken und Lesebändchen. Weitere berührende Wunderraum-Geschichten finden Sie in unserem kostenlosen aktuellen Leseproben-E-Book »Einkuscheln und loslesen – Bücher für kurze Tage und lange Nächte«

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2018

Berührt die Seele

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"Ich komme mit" - ein Buch über das Leben und das Sterben, über Sein und Sinn, aber auch ein Buch über Liebe und Freundschaft. Freundschaft, gerade da, wo man sie zuletzt vermutet hätte, Freundschaft zwischen ...

"Ich komme mit" - ein Buch über das Leben und das Sterben, über Sein und Sinn, aber auch ein Buch über Liebe und Freundschaft. Freundschaft, gerade da, wo man sie zuletzt vermutet hätte, Freundschaft zwischen des 21-jährigen Lazy und der über 70-jährigen Vita. Lazy hat Leukämie und muss sterben, obwohl er sein Leben gerade erst begonnen hat. Vita ist bereits älter, hat alles vom Leben gesehen und ist dessen überdrüssig. Beide finden zusammen und beschließen, das Leben gemeinsam zu beenden.
"Ich komme mit" ist aber auch ein Buch ohne erhobenen Zeigefinger. Es will nicht auf die berühmte Tränendrüse drücken, sondern ist ehrlich, unverfälscht und voller Wärme und Herzensgüte. Ein Buch, dass die Seele berührt.

Veröffentlicht am 11.10.2018

Crazy Lazy und die einsame Vita

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Schon seit 42 Jahren wohnt Vita Maier (72) in dem Haus in der Torstraße 6. Ihr Mann ist bereits tot, ihr Sohn ausgewandert. Für den Studenten Lazar Laval (20), genannt Lazy, der auch in dem Gebäude zu ...

Schon seit 42 Jahren wohnt Vita Maier (72) in dem Haus in der Torstraße 6. Ihr Mann ist bereits tot, ihr Sohn ausgewandert. Für den Studenten Lazar Laval (20), genannt Lazy, der auch in dem Gebäude zu Hause ist, ist sie bloß die Alte von oben. Doch Vita nimmt ihn bei sich auf, nachdem er von seiner Freundin Elsie verlassen wurde. Seine schwere Krankheit, Leukämie, hat die Geliebte abgeschreckt. Mager und erschöpft weckt er Vitas Mitgefühl. Eine ungewöhnliche Freundschaft entsteht. Als Lazy erfährt, dass er dem Tode geweiht ist, begeben sich die zwei Lebensmüden auf eine verrückte letzte Reise.

„Ich komme mit“ von Angelika Waldis ist ein berührender Roman.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 15 Kapiteln. Zudem gibt es eine Art Prolog. Erzählt abwechselnd aus der Sicht von Lazy (aus der Ich-Perspektive) und der von Vita. Dieser Aufbau gefällt mir gut.

Ein Pluspunkt ist der ungewöhnliche Schreibstil. Besondere Sprachbilder und -spielereien sowie poetische Beschreibungen tauchen immer wieder auf. Gekennzeichnet ist der Stil außerdem durch knappe Sätze und neue Wortschöpfungen. Dennoch wird das Lesen nicht mühsam, sondern – im Gegenteil – zu einem Genuss. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht.

Mit Lazy und Vita stehen zwei spezielle und recht gegensätzliche Protagonisten im Vordergrund – eine reizvolle Mischung. Die zwei Charaktere waren mir schnell sympathisch. Gerne habe ich die Entwicklung der beiden und die Entstehung einer Freundschaft verfolgt.

Inhaltlich konnte mich der Roman sehr bewegen, denn Themen wie Krankheit, Sterben und das Altern werden in den Mittelpunkt gerückt. Doch es klingen auch lebensbejahende, humorvolle Töne an und nicht nur traurige und ernste. Viele Weisheiten und Denkimpulse sind eingestreut und regen zum Nachdenken an.

Der Roman über die besondere Freundschaft der beiden erzählt eine ruhige, spannungsarme Geschichte. Dennoch kommt beim Lesen keine Langeweile auf – und das liegt nicht nur an der eher geringen Seitenzahl. Allerdings hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle mehr Ausführlichkeit gewünscht.

Das reduzierte Cover und die wertige Aufmachung des Buches treffen genau meinen Geschmack. Den Titel finde ich ebenfalls passend.

Mein Fazit:
Mit „Ich komme mit“ ist Angelika Waldis ein bewegender und sprachlich besonderer Roman gelungen, der zum Nachdenken einlädt.

Veröffentlicht am 10.10.2018

Hat mich nicht erreicht

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Vita und Lazy wohnen im gleichen Haus. Sie sind sich bereits vor vielen Jahren begegnet, entwickeln aber erst jetzt ein echtes Verhältnis zueinander. Lazys Leben hat sich durch eine Leukämie-Erkrankung ...

Vita und Lazy wohnen im gleichen Haus. Sie sind sich bereits vor vielen Jahren begegnet, entwickeln aber erst jetzt ein echtes Verhältnis zueinander. Lazys Leben hat sich durch eine Leukämie-Erkrankung innerhalb kürzester Zeit von einem unbeschwerten Studentenleben mit Schmetterlingen im Bauch in einen Kampf ums Überleben gewandelt. Bei Vita dagegen passiert kaum noch etwas und sie ist des Lebens überdrüssig.

Die Idee des Buches hat mir sehr gut gefallen. Alt und jung begegnen sich am Ende des Lebens. Mit der Umsetzung hatte ich jedoch massive Schwierigkeiten. Die Geschichte hat mich anfangs so wenig erreicht und blieb so wenig im Kopf hängen, dass ich nach jeder Leseunterbrechung zurückblättern musste, um mich zu erinnern, was zuvor geschehen ist. Durch den durchaus interessanten Schreibstil kam bei mir kein vernünftiger Lesefluss zustande und ich habe mich durch die nur 200 Seiten gemüht. In Lazy konnte ich mich hineinversetzen, Vita dagegen habe ich zwar deutlich vor mir gesehen, sie war mir aber in keiner Weise nahe oder sympathisch. Vielleicht ist dies so gewollt. Lazy tritt als Ich-Erzähler auf, Vitas Kapitel werden jedoch von außen neutral erzählt. Was ich gar nicht nachvollziehen konnte, war Vitas Wunsch zu sterben. Sie ist verwitwet, Anfang 70, mit den üblichen Altersbeschwerden. Ihr Sohn wohnt weit weg und kümmert sich nicht um sie. Das ist für mich aber einfach kein nachvollziehbarer Grund. In ihrem Alter könnte sie das Leben in die Hand nehmen und noch etwas Sinnvolles damit machen. Diese Kritikpunkte werden für mich auch durch die schönen, eingestreuten Gedanken nicht aufgewogen. Mich persönlich hat das Buch einfach nicht erreicht.

Veröffentlicht am 09.10.2018

Harold und Maude mitten in Europa

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Eine alte Frau und ein junger Mann - da musste ich gleich an Harold und Maude denken, an einen Film, der mich schon in jungen Jahren sehr begeistert hat. Der Vergleich trifft es auch - so glaube ...

Eine alte Frau und ein junger Mann - da musste ich gleich an Harold und Maude denken, an einen Film, der mich schon in jungen Jahren sehr begeistert hat. Der Vergleich trifft es auch - so glaube ich - ganz gut, obwohl es in "Ich komme mit" nicht um eine Liebesgeschichte zwischen alt und jung, sondern um eine Art Seelenverwandtschaft geht, allerdings um eine, die sich erst schleichend einstellt.

Denn Vita und Lazar, genannt Lazy, kennen sich schon seit Ewigkeiten - also soweit etwas, an das sich ein 21jähriger erinnern kann, als ewig bezeichnet werden kann. Denn genau so alt ist Lazy. Vita geht so langsam auf die 75 zu, ist also fast dreieinhalb mal so alt, ihr Sohn Morris - ehemals Moritz -, der ins ferne Australien ausgewandert ist, könnte locker Lazys Vater sein. Sie kennt Lazy aus dessen Kindheit, als er schon einmal im Haus wohnte - nun ist er zurückgezogen, hat die Wohnung von seinem verstorbenen Vater geerbt.

Damals mochte Vita Lazy nicht und er hatte sich in Bezug auf ihre Person überhaupt keine Meinung gebildet. Nun findet eine zunächst zögerliche Annäherung in einer Krisensituation statt: Lazy ist nämlich sehr, sehr krank, viel zu krank für einen jungen Mann seines Alters. Und Vita hat das Gefühl, endlich gebraucht zu werden und mehr als das. Sie kümmert sich um Lazy, doch sie werden auch bald zu Vertrauten, zu solchen, die sich alles erzählen. Und alles verkraften, was sie vom anderen zu hören bekommen. Was nicht immer unbedingt einfach ist.

Aber es schweißt sie zusammen - so sehr, dass sie sich auf eine gemeinsame Reise begeben. Obwohl das definitiv unvernünftig ist!

Ein wunderschönes Buch mit tollen Sequenzen und manchmal schönen Sätzen - so dachte ich zunächst. Aber ab der Mitte ging etwas durch, verlor der Roman aus meiner Sicht seine Kraft, die zunächst sich daraus resultierende Botschaft verpuffte irgendwie. Ich hatte ein bisschen das Gefühl, dass die Autorin - selbst schon im gesegneteren Alter - einfach etwas Freches, Lockeres, Unerwartetes schreiben wollte. Was ihr auch gelungen ist - aber nicht so, dass es mich bis zum Schluss beeindrucken konnte!

Veröffentlicht am 08.10.2018

Berührende Freundschaft

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Der Roman „Ich komme mit“ von Angelika Waldis handelt von der älteren einsamen Dame Vita, die alleine wohnt und deren Sohn weit weg in Australien lebt und Lazy, ein Student der im gleichen Haus wohnt und ...

Der Roman „Ich komme mit“ von Angelika Waldis handelt von der älteren einsamen Dame Vita, die alleine wohnt und deren Sohn weit weg in Australien lebt und Lazy, ein Student der im gleichen Haus wohnt und schwer krank ist. Die beiden wohnen im gleichen Haus und werden schließlich Freunde und sogar Mitbewohner.
Zu allererst fällt einem das schöne Cover und die hochwertige Qualität des Buches ins Auge. Hier handelt es sich noch um ein echtes, klassisches Buch mit stabilem Einband, sehr schön gebunden.
Die Geschichte beginnt mit der ersten Begegnung zwischen Lazar und Vita in der Waschküche des Hauses. Lazar ist noch ein kleiner Schuljunge und Vita erinnert sich an die Zeit, als ihr Sohn so klein war. Im nächsten Kapitel ist Lazar bereits Student, wohnt immer noch im Haus in einer WG und ist schwer verliebt in seine Kommilitonin Elsa. Auf den folgenden Seiten erhält man einen Überblick über das vorherige Leben von Lazy und Vita. Man kann eine gute Beziehung zu beiden aufbauen, auch aufgrund des Perspektivwechsels in den Kapiteln, ohne dass die Vorgeschichte zu langatmig wird. Dann verbindet sich das Leben der beiden Hausbewohner und es entwickelt sich Schritt für Schritt eine unglaubliche Freundschaft.
Vita ist allein, ihr Sohn ist nach Australien gezogen und meldet sich nur per Karte an ihrem Geburtstag. Lazy hat keine Familie mehr, sein Vater ist gestorben und hat ihm die Wohnung vererbt. Trotzdem wirken die beiden nicht unglücklich in ihrem Leben. Die Erzählungen aus den unterschiedlichen Perspektiven bringen dem Leser sowohl Vita, als auch Lazy in gleichem Maße näher. Der Sprachstil ist der jeweilig erzählenden Person angepasst. Ein sehr durchdachtes Konzept. Die Autorin schafft es die Distanz zwischen Vita und Lazy Stück für Stück abzubauen, sodass man es nur ganz leicht zur Kenntnis nimmt. Man spürt während des gesamten Lesens, dass Angelika Waldis Bücher und vor allem das Schreiben liebt. Ihre detaillierten und liebevoll geschilderten Beschreibungen haben mich überzeugt. Das Buch ist ein solides Buch mit einer sehr guten Geschichte, es kommt ganz ohne das übertriebene Drama, detaillierte Sexszenen oder derbe Redewendungen aus. Die Geschichte spricht für sich und muss keine künstliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Das hat mich persönlich sehr angesprochen.
Die Freundschaft zwischen Vita und Lazy ist eine tolle, ehrliche Freundschaft, die einem zeigt, wie wichtig das Leben ist. Das Buch ist von Anfang an gut, aber dann berührt einen die Geschichte auf einmal ganz tief und unerwartet. In dieser Intensität habe ich das bei anderen Geschichten noch nicht erlebt. Die beiden wehren sich gegen die Grausamkeit des Lebens und geben nicht auf, sondern planen eine gemeinsam Reise. Ich habe ein Faible für ungewöhnliche, ausgefallene Freundschaften, aber so ein tolles Duo habe ich bisher noch nicht kennen gelernt.
Das Interview mit Angelika Waldis am Ende finde ich sehr gut, alle Beweggründe, die sie für dieses Buch hatte, hat sie zu einhundert Prozent umgesetzt.
Die beste ungewöhnliche Freundschaft, die ich je erlebt habe mit Sätzen, die direkt ins Herz gehen. Großartige Leistung.