Cover-Bild Kastanienjahre
19,95
inkl. MwSt
  • Verlag: steinbach sprechende bücher
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 27.08.2019
  • ISBN: 9783958625273
Anja Baumheier

Kastanienjahre

Wolfgang Berger (Sprecher)

Ein anderes Land. Ein anderes Leben. Zwei Orte gibt es, die für Elise Heimat bedeuten: Paris, wo sie seit über 20 Jahren eine kleine Boutique im Montmartre führt; und Peleroich, das verschlafene Dorf an der mecklenburgischen Ostseeküste. Hier wächst sie in den 60er Jahren auf, hier lernt sie Henning und Jakob kennen, die beiden Lieben ihres Lebens. Henning, der Fels in der Brandung, den sie seit Kindertagen kennt, Jakob, der Frauenschwarm, der Künstler werden will und wie sie davon träumt, einmal den Eiffelturm zu sehen. Eine fatale Dreiecksbeziehung voller Geheimnisse - bis Jakob eines Tages spurlos aus Elises Leben verschwindet. Als Elise nach vielen Jahren in ihr Heimatdorf zurückkehrt, taucht sie tief ein in ihre eigene Vergangenheit und in die Geschichte von Peleroich, wo ihre Eltern sich kurz nach Gründung der DDR kennenlernen… Anja Baumheier erzählt von einem malerischen Dorf und dem Schicksal seiner Bewohner zwischen Gründung der DDR, Mauerbau und Nach-Wendezeit.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2019

Enttäuschung, statt "blühende Landschaften"

0

Das Buch Kastanienjahre beginnt im Jahr 2018. Elise lebt in Paris und hat eine kleine Boutique, die ihr ganzer Stolz ist. Ihr bester Freund ist Tarek, ein Mann aus Algerien, der wie sie, nicht in Frankreich ...

Das Buch Kastanienjahre beginnt im Jahr 2018. Elise lebt in Paris und hat eine kleine Boutique, die ihr ganzer Stolz ist. Ihr bester Freund ist Tarek, ein Mann aus Algerien, der wie sie, nicht in Frankreich geboren ist. Zufällig wird sie durch einen Zeitungsausschnitt an ihren Heimatort Peleroich erinnert. Er soll dem Erdboden gleich gemacht werden. Der Ort liegt in der ehemaligen DDR, nahe der Grenze zur BRD. Sie ist erschrocken und möchte bald in den Osten fahren.

Danach gibt es einen Schwenk in das Jahr 1950. Ein Lehrer in Peleroich unterrichtet 15 Kinder, die Deutsche Demokratische Republik befindet sich im Aufbau. Drei Jahre später gibt es Pläne zur Produktionssteigerung und kleine Höfe sollen nicht mehr nur den Eigentümern gehören. Sie werde zu einer LPG zusammengefasst. Der Bürgermeister von Peleroich ist ein Anhänger der Regierung und gleichzeitig auch ein Spitzel der Stasi. Die Menschen des Ortes fürchten sich vor ihm.

Das Buch wechselt immer wieder vom Jahr 2018 in die Jahre ab 1950. Die Autorin ist selbst ein Kind der DDR und das merkt der Leser. Sie weiß, wovon sie schreibt. Es werden die Anfänge des sozialistischen Staates beschrieben, die Einschränkungen und Bevormundungen durch die Regierenden. Immer mal wieder gab es einen Mangel an Konsumgütern und auf Möbel mussten die Menschen lange warten. Aber, es gab keine Arbeitslose, Ausländer oder Flüchtlinge auch nicht.

Kastanienjahre ist eine Mischung aus Historie, Liebe und Familiengeschichte. Interessant für mich, da ich viele Dinge des Lebens im Osten erst auf diese Weise erfuhr. Es macht aber auch nicht vor den Enttäuschungen halt, nachdem die Mauer fiel. Es wurde den Menschen in Ost und West so viel versprochen und nur wenig gehalten. Die vergessenen Orte gibt es dort zuhauf und es ist berührend zu lesen, wie die dort Geborenen damit umgehen. Ein Buch, welches berührt, ein wenig spannend und zudem recht unterhaltsam ist. Ich empfehle es allen, die sich für die Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik interessieren und dabei auf Authentizität der Berichte achten.

Ich habe das Buch als Hörbuch genossen. Gelesen wird es von Wolfgang Berger. Die ungekürzte Lesung erstreckt sich über 667 Minuten.

Veröffentlicht am 01.09.2019

Elise und ihre Träume

0

"Kastanienjahre" ist eine sehr eindrucksvolle Beschreibung der DDR-Lebensart von Beginn der 60er Jahre an. Beispielhaft wird hier das Leben einiger Bewohner des fiktiven Ortes Peleroich erzählt, wobei ...

"Kastanienjahre" ist eine sehr eindrucksvolle Beschreibung der DDR-Lebensart von Beginn der 60er Jahre an. Beispielhaft wird hier das Leben einiger Bewohner des fiktiven Ortes Peleroich erzählt, wobei Elise die Hauptperson ist. Als erwachsene Frau konnte sie sich endlich ihre Träume erfüllen und in ihrem Sehnsuchtsort Paris eine kleine Modeboutique führen. Geheimnisvolle, anonyme Briefe locken sie und ihre ehemaligen Nachbarn in das dem Untergang geweihte Dorf zurück, wo ein geheimnisvoller Unbekannter einige Geheimnisse lüften will. Elise fährt in ihre Vergangenheit zurück, getrieben von der Hoffnung, ihre unvergessene Jugendliebe zu treffen, die von einem Tag zum anderen spurlos verschwand. Es werden allerseits Erinnerungen wach, wie das DDR-Regime dem Individuum keinen Freiraum ließ, Träume zerstörte und Lebenswege ruinierte. Man erinnert sich, wie mit der Wende durch den Kapitalismus nicht sofort das große Glück Einzug hielt, sondern erst vieles gründlich zerschlagen wurde, ehe man sich in der neuen Lebensform zurechtgefunden hat.

Ich denke, Anja Baumheier zeigt dem Leser, vor allen den Wessis, ein realistisches Bild von den Verhältnissen. Sie aus erster Hand zu erfahren von jemanden, der in der DDR aufgewachsen ist, dazu verpackt in einem mitreißenden Roman, ist eine wertvolle Erfahrung.
Wolfgang Berger, als Sprecher der Hörbuchversion, macht seinen Job ausgezeichnet. Er bringt alle Emotionen zum Ausdruck, er berlinert oder singt, wo es erforderlich ist, und hat dabei eine sehr angenehme Stimmlage.

Veröffentlicht am 30.08.2019

Emotionale Zeitreise Peleroichs

0

"Kastanienjahre " geschrieben Anja Baumheier, wiedergegeben von Wolfgang Berger, ist eins sehr emotional und mitreisend schöne Zeitreise zwischen Paris und Peleroich.

Seit nun 20 Jahre wohnt Elise in ...

"Kastanienjahre " geschrieben Anja Baumheier, wiedergegeben von Wolfgang Berger, ist eins sehr emotional und mitreisend schöne Zeitreise zwischen Paris und Peleroich.

Seit nun 20 Jahre wohnt Elise in Paris wo sie ein neues Leben begonnen und in Montmatre eine kleine Boutique betreibt.
Aufgewachsen ist sie in den sechziger Jahren im kleinen, verträumten Dorf Peleroich, an der mecklenburgischen Ostseeküste. Hier lernt sie die beiden Lieben ihres Lebens Henning und Jakob kennen. Henning den sie seit Kindertagen kennt, ein Fels in der Brandung, den sie zum Mann nimmt und der Frauenschwarm Jakob der Künstler werden möchte und genau wie Elise davon träumt den Eiffelturm zu sehen.
Doch dann verschwindet Jakob spurlos eines Tages ohne sich zu verabschieden.
Als Elise viele Jahre später vom Abriss Peleroichs und einen anonymen Brief erhält, kehrt sie erstmals wieder in ihr Heimatdorf zurück und taucht tief in ihre eigene Vergangenheit und Geschichte von Peleroich ein.

Anja Baumheier weiss mit den Gefühlen und Eindrücken der Handlung zu spielen und entführt damit in ein malerisches Dorf, das vom Schicksal seiner Bewohner zwischen der Gründung DDRs und dem Mauerbau der Nachwendezeit erzählt. Immer wieder taucht man tief in die emotional und bewegende Vergangenheit, die durch Zeitsprünge zwischen Peleroich 1952 und der heutigen Zeit in Paris handeln. Das sorgt für ein regelrechtes Aufleben der Handlung und damaligen Zeit, das mir sehr gut gefallen und mich darin schwelgen hat lassen.

Auch die Charaktere sind sehr authentisch und lebensnah ausgearbeitet, in die man sich sehr gut hineinversetzten kann. Besonders Elise macht im Handlungsverlauf eine sehr schicksalhafte Entwicklung durch, mit der ich mich mit der Zeit immer tiefer verbunden gefühlt habe. Fast kam es mir ebenfalls so vor, als das mich Elise mit auf ihre Vergangneheitsbewältigungen genommen hat. Denn eine Fülle an kleinen Details lassen die Geschichte aufleben und haben für durchgehende Spannungsmomente und Hörgenuss gesorgt.

Besonders Wolfgang Berger der den Charkateren durch seine Stimme Leben verleiht , ist ein absoluter Hauptgewinn für die Geschichte. Seine sehr klare und deutliche Erzählweise machen das zuhören sehr angenehm, sodass ich ununterbrochen seinen Worten lauschen konnte.

Insgesamt eine sehr mitreisend erzählt und emotional untermalte Zeitreise die ich absolut empfehlen kann.

Veröffentlicht am 19.08.2019

Eine mitreißende Geschichte

0


Die Autorin Anja Baumheier schreibt mit ihrem Buch „Kastanienjahre“ einen ergreifenden Roman.
Das Hörbuch wird von Wolfgang Berger mit sonorer eindrucksvoll gesprochen.

Elise Petersen lebt seit 20 Jahren ...


Die Autorin Anja Baumheier schreibt mit ihrem Buch „Kastanienjahre“ einen ergreifenden Roman.
Das Hörbuch wird von Wolfgang Berger mit sonorer eindrucksvoll gesprochen.

Elise Petersen lebt seit 20 Jahren in Paris, sie besitzt eine Boutique. Da bekommt sie einen Brief, der sie in ihren Heimatort Peleroich zieht in der ehemaligen DDR . Der Tod ihres Vaters und das Verschwinden ihres Freundes Jakob soll aufgeklärt werden.

Es geht in Erinnerungen bis kurz nach dem Krieg zurück, als ihre Eltern Karl und Astrid zurück.
Die Thomas Mann Kastanie ist das Wahrzeichen Pelerois.

Diese Geschichte zeigt die Personen aus dem Ort, wie sie ihr Leben bestreiten. Es gibt die Liebe, Eifersüchteleien, Schicksale und den Bürgermeister Ludwig, der über das Einhalter der Bestimmungen wacht.
Dann kommt die Wende, die die Peleroicher nicht gleich mitbekommen, weil der Strom ausgefallen ist.
Die Autorin versteht es gut die Situationen lebendig zu werden. Ich war von der Sprache überzeugt. Oft genug war ich ziemlich ergriffen. Das ist ein Stück ehrliche und lesenswerte Zeitgeschichte.