Cover-Bild Das letzte Bild
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 20.08.2021
  • ISBN: 9783423282819
Anja Jonuleit

Das letzte Bild

Roman

Ein altes Phantombild – eine düstere Familiengeschichte

Als die Schriftstellerin Eva zufällig auf ein Phantombild in einer Zeitung stößt, gerät ihr Leben plötzlich aus den Fugen. Es ist das Bild einer Frau, die im November 1970 im norwegischen Bergen gewaltsam zu Tode gekommen ist und deren Identität nie aufgedeckt wurde. Doch warum sieht diese Frau ihrer Mutter zum Verwechseln ähnlich? Als Eva die Mutter mit ihrer Entdeckung konfrontiert, weiß sie sofort, dass sie auf ein dunkles Familiengeheimnis gestoßen ist, dem sie auf den Grund gehen muss. Eine Reise nach Norwegen führt Eva Schritt für Schritt in die Vergangenheit einer Fremden voller Rätsel …

 

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»Der Apfelsammler«
»Das Nachtfräuleinspiel«
»Novemberasche«
»Rabenfrauen«
»Herbstvergessene«
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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2021

Gelungene Verbindung von True Crime und Fiktion

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Eva ist in einer Bäckerei und entdeckt eine Zeitung, die durch ein Foto ihr Interesse weckt. Abgebildet ist eine Frau, die Ähnlichkeit mit ihr und noch mehr mit ihrer Mutter aufweist. Diese sogenannte ...

Eva ist in einer Bäckerei und entdeckt eine Zeitung, die durch ein Foto ihr Interesse weckt. Abgebildet ist eine Frau, die Ähnlichkeit mit ihr und noch mehr mit ihrer Mutter aufweist. Diese sogenannte Isdal Frau war das Opfer eines Gewaltverbrechens in Norwegen vor 40 Jahren. Neue Analysen haben ergeben, dass die Frau auch in Deutschland gelebt hatte. Aufgrund der Ähnlichkeit fragt sie bei ihrer Mutter nach, die jedoch alle Fragen abblockt, was Evas Willen mehr zu erfahren nur noch erhöht. Sie will das Rätsel um die Isdal-Frau und ihre Familie lüften.

Auf den ersten Blick hatte ich bei dem Buch etwas anderes erwartet, eher eine Art Liebesgeschichte, darum habe ich eher zufällig erfahren, dass es um etwas ganz anderes geht. Mal wieder eines der Bücher, dass man nicht nach dem Cover beurteilen sollte. Rosarot ist zwar das Cover, aber inhaltlich ist es alles andere als das und einfach nur extrem spannend sowie unterhaltsam. Von der Isdal-Frau hatte ich vorher noch nie gehört, aber kaum kannte ich nur in Ansätzen die Geschichte und wusste, dass diese in dem Buch den Rahmen bildet, so musste ich einfach zugreifen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Hier wird True-Crime mit Fiktion gekonnt verbunden und ich war einfach nur sehr angetan. Dass die Autorin sich an diesen ungeklärten echten Kriminalfall heranwagte und diesen so aufbereitet hat, ist einfach klasse. Man merkt dem Buch die Recherchearbeit im positiven Sinne an und die Verknüpfung mit den fiktiven Elementen fand ich grandios. Genauso könnte es tatsächlich gewesen sein. Die Geschichte bietet auch Einblicke in die Vergangenheit, die ich so im Detail nicht kannte und auch noch einiges mehr…leider kann ich da nicht zu sehr ins Detail gehen, um nicht zu spoilern – jedoch: Es hat sich mancher Abgrund aufgetan.

Die Handlung ist in drei Strängen erzählt, die zunächst keinen Zusammenhang zu bilden scheinen und auch in ihrer Schriftart voneinander abgesetzt sind, sodass man es leichter erkennen kann, wer gerade an der Reihe ist. Zum einen gibt es einen in der Vergangenheit, in dem eine Marguerite von ihrem schwierigen Leben berichtet. Die Nachkriegszeit war alles andere als rosig und irgendwann startete sie die Suche nach ihrer Familie, die sie in den Kriegswirren verloren hatte.
Dazu gibt es zwei getrennte Stränge in der Gegenwart. Zum einen gibt es Laurin, einen Professor, dessen Part in der Geschichte sich erst nach und nach offenbart, daher sage ich hier auch nicht mehr. Der eine ist von den Ermittlungen und Recherchen von Eva geprägt, die sich durch Aktenberge kämpft, mit ihrer Familie manchen Krampf durchstehen muss und auch sonst einige Steine in den Weg gelegt bekommt. Manche durch die vergangene Zeit, fehlenden Zeugen, falschen Erinnerungen, andere durch die „Arbeit“ gewisser Medien, deren Methoden sehr gut dargestellt werden. Meist finde ich einen Strang interessanter als einen anderen – hier kann ich eine solche Unterscheidung nicht machen, da mich alle auf ihre Weise interessiert haben und auch spannend waren. Zudem haben die Charaktere Ecken und Kanten, sind authentisch und scheuen sich auch nicht Schwächen zu zeigen.,

Von der Autorin hatte ich bisher noch nichts gelesen, aber der Schreibstil ist flüssig, rund und sehr ansprechend. Es gab einen roten Faden der sich durch das Buch zog und vor allem war die Auflösung schlüssig und gelungen.

Veröffentlicht am 22.10.2021

Ein starkes Buch

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Inhalt:
Als die Schriftstellerin Eva zufällig auf ein Phantombild in einer Zeitung stößt, gerät ihr Leben plötzlich aus den Fugen. Es ist das Bild einer Frau, die im November 1970 im norwegischen Bergen ...

Inhalt:
Als die Schriftstellerin Eva zufällig auf ein Phantombild in einer Zeitung stößt, gerät ihr Leben plötzlich aus den Fugen. Es ist das Bild einer Frau, die im November 1970 im norwegischen Bergen gewaltsam zu Tode gekommen ist und deren Identität nie aufgedeckt wurde. Doch warum sieht diese Frau ihrer Mutter zum Verwechseln ähnlich? Als Eva die Mutter mit ihrer Entdeckung konfrontiert, weiß sie sofort, dass sie auf ein dunkles Familiengeheimnis gestoßen ist, dem sie auf den Grund gehen muss. Eine Reise nach Norwegen führt Eva Schritt für Schritt in die Vergangenheit einer Fremden voller Rätsel ...

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich vom ersten Moment an in seinen Bann gezogen. Ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen. Eva als Charakter hat mir insgesamt richtig gut gefallen. Eine tolle Frau, die alles dran setzt, das Familiengeheimnis zu lüften. Sehr deutlich beschrieben ist hier die Beziehung zu ihrer Mutter, aber auch die Veränderung der Beziehung durch das Auftauchen der toten Frau. Immer wieder wird man zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her geführt, so das auch die Beziehung bzw. die Sicht Evas auf die Frau auf dem Bild sehr deutlich nachvollziehbar ist.
Aber auch die Erlebnisse von Evas Mutter in der Nazi Zeit, die Trennung von ihrer Zwillingsschwester und die Auswirkungen auf das weitere Leben werden sehr deutlich aufgezeigt. Wirklich sehr gelungen.
Besonders gefallen haben mir auch die Zitate zu Beginn jeden Kapitels, die passender nicht sein könnten.
Insgesamt hat mich dieses Buch wirklich überzeugen können, eine tolle Kombination aus Krimi, Familiengeheimnis und historischem Roman.

Mein Fazit:
Ganz klare Leseempfehlung. Volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.10.2021

Auf Spurensuche

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2016 erregten neue Spuren im Falle der 1970 gefundenen sogenannten Isdal-Frau die Aufmerksamkeit der deutschen Medien. Die Wurzeln der unbekannten Frauenleiche konnten mithilfe neuer Untersuchungsmethoden ...

2016 erregten neue Spuren im Falle der 1970 gefundenen sogenannten Isdal-Frau die Aufmerksamkeit der deutschen Medien. Die Wurzeln der unbekannten Frauenleiche konnten mithilfe neuer Untersuchungsmethoden bis nach Deutschland zurückverfolgt werden. Anja Jonuleit nimmt sich nun in ihrem neuen Roman diesem ungelösten Fall an und bietet dem Leser eine auf den wahren Fakten beruhende, fiktive Lösung an.

Eva, die mit dem Verfassen von Biografien ihren Lebensunterhalt verdient, entdeckt eines Tages in der Zeitung ein Phantombild, das ihr verblüffend ähnlich sieht, die Isdal-Frau. Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei der Unbekannten um ihre verloren geglaubte Tante handelt und sie bricht auf nach Norwegen, um ihrer Geschichte auf den Grund zu gehen.

Dies ist mein erstes Buch von Frau Jonuleit und ich bin stark beeindruckt, mit welcher Sorgfalt hier Fakten mit Fiktion verknüpft und zu einer spannenden, aufschlussreichen Story verwoben werden; schnell verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Fantasie, ohne dass die Geschichte unglaubwürdig wirkt.

Da der Erzählstil recht autobiografisch und emotionslos gehalten ist, fällt es mir anfangs recht schwer eine Verbindung zu den Figuren aufzubauen. Die aus Sicht von Eva geschilderten Ermittlungen liefern viele Fakten, anhand derer der Fall langsam "von hinten" aufgedröselt wird. Mit Eva kann ich wenig anfangen, ebenso mit den in ihrer Zeitschiene agierenden Figuren. Alle bleiben recht blass, der Fokus liegt klar auf den Daten und Erinnerungen, die nach und nach zu Tage gefördert werden.

Ganz anders erscheint mir da der zweite Erzählstrang, in dem die junge Marguerite dabei begleitet wird, wie sie sich auf die Suche nach ihrer verloren gegangenen Familie begibt und dabei quer durch Europa reist, bevor ihr Schicksal sie ins kalte Isdal bei Bergen führt. Nach und nach fiebert man immer mehr mit dieser einsamen Frau mit, spürt ihre Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Liebe. Umso tragischer ist es, ihre Suche mitzuerleben, da man ja weiß, wie diese enden wird.

Während die Frauenfiguren hier als starke, selbstbestimmte Persönlichkeiten auftreten, geben die Männer dieser Geschichte ein umso schlechteres Bild ab. Stellenweise werden hier recht typische Klischees ausgewälzt, das hätte nicht unbedingt sein müssen. Andererseits betont es natürlich den Kontrast und hebt die Stärke Marguerites umso deutlicher hervor.

Alles in allem ist "Das letzte Bild" ein klug konstruierter Roman, der einer jungen Unbekannten eine wohlverdiente, wenn auch fiktive Identität verleiht und dem Leser gleichzeitig Aufklärung und ein Stück historisches Erbe näherbringt, über das für meinen Geschmack bisher viel zu sehr geschwiegen wurde.

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Veröffentlicht am 11.10.2021

Tief verborgene Familiengeheimnisse

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Eva ist 43 Jahre, verheiratet, Mutter eines 15jährigen Sohnes und Schriftstellerin. Als sie einem Morgen das Phantombild einer ermordeten Frau in der Zeitung entdeckt, gerät bei ihr alles ins Wanken. Die ...

Eva ist 43 Jahre, verheiratet, Mutter eines 15jährigen Sohnes und Schriftstellerin. Als sie einem Morgen das Phantombild einer ermordeten Frau in der Zeitung entdeckt, gerät bei ihr alles ins Wanken. Die Frau, deren Identität bis jetzt nicht geklärt werden konnte, sieht ihrer Mutter und ihr sehr ähnlich. Sie begibt sich auf Spurensuche.
Der Roman "Das letzte Bild" von Anja Jonuleit hat mir herausragend gut gefallen. Ich konnte mich gut in die Protagonistin Eva hineinfinden und es hat mich sehr berührt, was sie alles erfahren hat, ebenso wie sich die Beziehung zu ihrer Mutter verändert hat. Gelungen war der Perspektivwechsel zwischen Eva und der mittlerweile toten Frau, sowie zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Beide Erzählperspektiven wurden sehr intensiv dargestellt, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte, es aber getan habe, um das Geschriebene "sacken" zu lassen. Evas Mutter hat die Zeit des Nationalsozialismus als kleines Mädchen erlebt und das, was ihr persönlich wiederfahren ist, hat sie ihr ganzes Leben und auch Evas Leben geprägt. Es hat mir sehr gut getan zu lesen, dass nun, nachdem viele Geheimnisse gelüftet worden sind, selbst Evas Mutter mit über 80Jhren ihr Leben noch mal neu "gestaltet". Eine jahrzehntelange Last ist von ihr genommen worden.
Dieser Roman birgt ein Plädoyer gegen das Vergessen oder Beiseiteschieben von "Erinnerungen" an die damalige Zeit.
Chapeau, fünf Sterne!



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Veröffentlicht am 10.10.2021

Das Geheimnis einer Familie...

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Ehrlich gesagt habe ich aufgrund der Optik zum Buch gegriffen und weil ich schon viel Positives über die Schreibe der Autorin gehört habe. Ich konnte doch nicht im Ansatz ahnen, was ich hier geboten bekomme...

In ...

Ehrlich gesagt habe ich aufgrund der Optik zum Buch gegriffen und weil ich schon viel Positives über die Schreibe der Autorin gehört habe. Ich konnte doch nicht im Ansatz ahnen, was ich hier geboten bekomme...

In der Geschichte geht es um die geschiedene Eva, die beim Bäckereieinkauf in der Zeitung ein Foto sieht, dass ihrer Mutter und ihr sehr ähnlich sieht. Wie kann das sein? Als sie ihre Mutter darauf anspricht und diese dicht macht, ist Evas Ergeiz geweckt und sie will dem Geheimnis auf die Spur kommen. Kann sie es lüften?

Der Roman ist in drei Handlungsstränge untergliedert, die zunächst scheinbar nichts miteinander zu tun haben. In der Gegenwart begleitet man Eva und Laurin (getrennt von einander), in der Vergangenheit Marguerite. Und während ich normalerweise die Vergangenheit oft spannender finde, so muss ich sagen, dass alle drei Stränge sehr spannend und mysteriös sind.

Gut gefallen hat mir, dass Eva eine Figur mit Ecken und Kanten ist und kein "Eitel- Sonnenschein"- Leben führt, sondern geschieden und alleinerziehend ist. So konnte ich mich deutlich besser mit ihr identifizieren, weil sie schon einiges durch hat im Leben.

Der Schreibstil Jonuleits ist fesselnd ohne zu überfordern. Man kann sehr gut in die Welt der Figuren abtauchen. Gut fand ich zudem, dass die Schriftart immer mal anders ist, so dass man direkt weiß bei welcher Figur man gerade ist.

Das Schicksal von Marguerite hat mich doch sehr berührt, weil sie viel durchmacht und dennoch nicht ihr Ziel erreicht hat. Tragisch, aber so ist das Leben manchmal.

Besonders überrascht hat mich, dass ein Nachbarort Erwähnung findet aufgrund seiner Geschichte. Zudem mochte ich, dass der Roman auf einen echten Fall basiert und nicht nur Familiengeschichte, sondern auch spannender Krimi ist, was ich so nicht erwartet hatte.

Das gelüftete Geheimnis empfand ich als besonders. Es wird alles schlüssig aufgelöst und ist zu jeder Zeit nachvollziehbar.

Am Ende des Buches gibt es noch diverse Fakten und Infos zum echten Fall, was ich spannend fand, denn mir war dieser bislang gänzlich unbekannt.

Fazit: Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Von mir daher eine klare Leseempfehlung. Klasse!

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