Cover-Bild Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Kinder- und Jugendbuch E-Book
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 04.03.2020
  • ISBN: 9783733603038
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Anna Benning

Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss

Band 1
Band 1 der Reihe "Vortex"
»Die Vortexe zerstörten unsere Welt. Wir lernten in ihnen zu laufen. Doch niemand ahnte, was sie in uns entfachen würden …«
Für Elaine ist es der wichtigste Tag ihres Lebens: In Neu London findet das spektakuläre Vortexrennen statt, und sie ist eine der Auserwählten. Hunderte Jugendliche jagen bei dem Wettkampf um den Globus – doch nicht zu Fuß. Sie springen in die Energiewirbel, die die Welt vor Jahrzehnten beinahe zerstört haben. Der Sprung in einen Vortex ist lebensgefährlich, doch gelingt er, bringt er einen wie ein geheimes Portal in Sekunden von einem Ort zum anderen. Elaine will das Rennen um jeden Preis gewinnen. Doch mitten im Vortex erwacht eine Macht in ihr, die die Welt erneut erschüttern könnte. Und der Einzige, der Elaine nun zur Seite stehen kann, ist ein Junge, der nichts mit ihr zu tun haben will …
Der packende Auftakt einer Future-Fantasy-Trilogie auf Weltklasseniveau!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2020

Laue Liebe

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Die Welt veränderte sich als der erste Urvortex erschien. Der starke Ernergiewirbel liess alles durcheinander wirbeln. So entstanden Vermengte. Menschen und Tiere, die vermischt mit Feuer, der Erde, der ...

Die Welt veränderte sich als der erste Urvortex erschien. Der starke Ernergiewirbel liess alles durcheinander wirbeln. So entstanden Vermengte. Menschen und Tiere, die vermischt mit Feuer, der Erde, der Luft und des Wassers neue Kräfte entwickelten.
Als Läuferin lernt Elaine durch die Vortexe zu laufen, Vermengte einzufangen und diese in Zonen zu bringen. Doch als Elaine Bale trifft, stellt er ihr komplettes Weltbild auf den Kopf. Nichts ist so, wie es scheint.

Von Anfang an herrschte eine packende Stimmung, die so mitreissend war wie ein Vortex. Ich liebe Autoren, die eine neue Welt entstehen lassen können und diese Vortexwelt ist neu und einmalig. Leider entwickelt sich die Liebesgeschichte in der Erzählung eher lau. Die Protagonisten wiederholen sich oft und es haben mir etwas mehr Emotionen gefehlt. Daher gibt es von mir nicht die volle Punktzahl, sondern 4 Sterne. Aber ich freue mich auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 17.07.2020

sehr packend

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Der Anfang hat mich schon gleich gepackt, denn das entscheidende Vortex Rennen steht für Elaine und ihren besten Freund Luca bevor. Hier muss sie unter die ersten 10 gelangen, damit ihr Traum wahr wird ...

Der Anfang hat mich schon gleich gepackt, denn das entscheidende Vortex Rennen steht für Elaine und ihren besten Freund Luca bevor. Hier muss sie unter die ersten 10 gelangen, damit ihr Traum wahr wird und sie eine Läuferin wird.

Alleine das Rennen ist schon wahnsinnig spannend beschrieben und man kommt hautnah in Kontakt mit den Vortexen, riesige Energiewirbel, die einen über große Strecken transportieren können.

Elaine hat schon als Kind ihre Mutter an die Vermengten verloren. Diese beherrschen besondere Kräfte wie Feuer, Wasser, Luft oder Erde und kämpfen gegen die Menschen um die Vorherrschaft. Als Läuferin wäre es Elaines Aufgabe, diese zur Strecke zu bringen und das treibt sie an.

Wie so oft im Leben ist nicht alles schwarz und weiß, gut und böse und auch Elaine wird gezwungen sich mit dieser Erkenntnis auseinanderzusetzen. Dabei trifft sie auf einen Jungen, der ihr helfen könnte, der ihr jedoch feindselig gegenüber steht.

Das System der Vortexe, ihre Entstehung und wie sich die Welt durch sie verändert hat, fand ich sehr schlüssig. Es war aber auch nicht so komplex, dass ich mich abgehängt gefühlt habe.

Die Geschichte ist in drei große Teile geteilt. Das Erzähltempo ist sehr hoch und wahnsinnig packend. Ich fand die Geschichte zu keiner Zeit langweilig und habe mit Elaine mit gefiebert.


Wirklich eine wahnsinnig geniale Story. Ich fand das System der Vortexe super durchdacht. Elaine ist eine mutige Protagonistin, die sich damit auseinander setzen muss, dass vieles, was sie für wahr gehalten hat, eine große Lüge ist.

Veröffentlicht am 24.05.2020

Für alle, die die Tribute von Panem lieben

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Ich gestehe, ich brauchte zwei Anläufe um dieses Buch komplett zu lesen.
Der Klappentext hat mich total an die Tribute von Panem erinnert und da ich diese Reihe liebe, stand es außerfrage, dass es genau ...

Ich gestehe, ich brauchte zwei Anläufe um dieses Buch komplett zu lesen.
Der Klappentext hat mich total an die Tribute von Panem erinnert und da ich diese Reihe liebe, stand es außerfrage, dass es genau mein Geschmack ist. Doch irgendwie, bin ich am Anfang nicht wirklich in die Lesefluss reingekommen und habe es daher noch einmal für mehrere Tage zur Seite gelegt um dem Buch ein paar Tage später erneut eine Chance zu geben.
Woran es gelegen hat, kann ich noch nicht einmal genau sagen, aber die zweite Chance hat es gebraucht, damit ich mich komplett in dem geschriebenen verlieren konnte.
Das Buch spielt 80 Jahre nach 2020. Ist am Anfang ein wenig verwirrend, doch man kommt ziemlich schnell dahinter und versteht auch, warum das Jahr 2020 der Ursprung von allem ist. Wir befinden uns daher in der Zukunft.
Der Urvortex, der im Jahr 2020 stattfand, verändert die Welt. Die Welt kann sich ein Stück weit dadurch regenerieren und erobert sich ihre eigene Umwelt zurück. Häuser werden von dieser eingenommen und die Menschen suchen sich einen neuen Lebensraum in Form von futuristischen Häusern und bedienen sich verschiedener Techniken, dass sie in diesen geschützt sind.
Die Menschen haben sich kein Stück verändert. Sie sind weiterhin machthungrig, verabscheuen alles was andersartig und fremd ist, führen Experimente mit denen durch, die von der Norm abweichen, ohne Rücksicht auf Verlust. Die Unnormalen „Vermengten“ sind die, die sich mit den Elementen verbunden haben und nun ein stückweit anders sind.
Beim lesen schämt man sich, man schämt sich dafür ein Mensch zu sein und nicht die Lage zu erkennen, dass andersartig nicht unbedingt mit schlecht zu vergleichen ist. Andersartig ist manchmal sehr gut, doch das erkennen wir nicht. In diesem Buch werden wir immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass das was wir anerzogen bekommen, unser Leben prägt.
Bis wir Elaine, die Hauptprotagonisten kennenlernen. Elaine ist eine Springerin und bei den Menschen in einer Megacity aufgewachsen. Sie kennt nur das was man ihr von klein auf beigebracht hat und danach lebt sie. Sie ist unsagbar mutig, wird im Buch immer weltoffener und trifft dann auf Bale.
Bale, er verändert alles. Er zeigt ihr, wo die abtrünnigen leben, zeigt ihr, was wirklich hinter der Macht der Megacity steckt und was es heißt, dieser zu trotzen und den Rücken zuzukehren. Er zeigt ihr die Welt der Vermengten und was sie in der Lage sind zu tun.
Elaines Welt gerät aus den Fugen und sie weiß nicht mehr, was Richtig oder Falsch ist. Daher hört sie auf ihr Herz und handelt danach!
Mir hat die Idee mehr als gut gefallen und ich war gefesselt, von den was sich dort vor meinem leserischen Auge aufgebaut hat.
Dieses Buch hat alles verbunden, von Spannung, über Liebe, Traurigkeit, Herzschmerz, Verlust und Action. Viele Fragen bleiben komplett unbeantwortet und die Story hat noch ein wenig Luft nach oben. Denn manche Stellen sind zu schwach ausgearbeitet, bei denen ich mir einfach mehr erhofft hätte, vor allem weil das Potenzial dafür vorhanden ist. Das Ende des Buches ist ein Mini Cliffhanger, der erahnen lässt, womit es im zweiten Teil losgeht.
Dennoch lässt es sich trotz der Kritik wunderbar lesen. Ist flüssig, einfach, gradlinig und unverschnörkelt geschrieben. Wunderbar ausgeschmückt mit Adjektiven, wenn wir die unterschiedlichen Welten kennenlernen, die der Menschen und die der Vermengten. Tolle Settings, wunderbar phantasiereiche erschaffen und wirklich gut durchdacht.
Ein Buch, welches Spaß macht, zu lesen, vor allem wenn man sich am Ende die Zeit nimmt und darüber nachdenkt, wie viel wir mit den Menschen gemein haben, die in diesem Buch erwähnt werden. Wie wir sind!

Meine Bewertung: 4 Sterne
Lernt Elaine kennen, eine Vortex Springerin, die zur heimlichen Heldin wird. Taucht ein in zwei Welten, voller unterschiedlicher Weltbilder, Geschichten und Beweggründen.
Werdet Teil dieser Welt, werdet ein Vortex Springer und reist in die Vergangenheit. Aufgrund der Schwierigkeiten am Anfang, ziehe ich einen Stern ab und weil es hätte detaillierter sein können.

Veröffentlicht am 20.05.2020

3,5*: Kreativer dystopischer Reihen-Auftakt mit einer tollen Grundidee, aber auch Schwächen (spannungsarm, vorhersehbar, Luft nach oben)!

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Die Rezension enthält leichte Spoiler, vor denen aber im Text (in der Überschrift) noch einmal gewarnt wird!

Inhalt

Im Jahre 2099 in einer dystopischen Zukunft: Ein großes Ereignis hat die ganze Welt ...

Die Rezension enthält leichte Spoiler, vor denen aber im Text (in der Überschrift) noch einmal gewarnt wird!

Inhalt

Im Jahre 2099 in einer dystopischen Zukunft: Ein großes Ereignis hat die ganze Welt verändert. Nun gibt es Vortexe, gefährliche Portale, mit denen man an andere Orte reisen kann, und Splittermenschen, die mit einem der vier Elemente verschmolzen sind und dadurch besondere Fähigkeiten besitzen. VortexläuferInnen beschützen die Menschen, indem sie diese Wesen einfangen und in eine der Zonen bringen, wo diese in Frieden leben können. Elaine will aus persönlichen Gründen eine Läuferin werden und ist bereit, dafür alles zu geben. Doch dazu muss sie zuerst die letzte Prüfung ihrer Ausbildung bestehen: das große Vortex-Rennen als eine der ersten 10 abschließen. Und dann geschieht etwas, das Elaines Leben für immer verändern wird …

Übersicht

Einzelband oder Reihe: Band 1 einer Trilogie; Band 2 erscheint im September 2020, Band #3 im Frühjahr 2021
Erzählweise: Ich-Erzähler, Präteritum
Perspektive: weibliche Perspektive
Kapitellänge: mittel bis lang
Tiere im Buch: - Es wird Fleisch gegessen und die Bejagung von Splittertieren wird kurz angesprochen. Ansonsten wird im Buch kein Tier verletzt, gequält oder getötet.
Triggerwarnung: Tod von Tieren, Tod von Menschen, Gewalt, Sexismus, Blut, Feuer

Warum dieses Buch?

Ich hatte im Vorfeld viel Gutes über dieses Buch gehört und der Klappentext klang nach einer sehr kreativen Welt. Außerdem habe ich mich darauf gefreut, einmal eine Dystopie von einer deutschen Autorin zu lesen!

Meine Meinung

Einstieg (4 Lilien)

„Nur wenige waren dazu bestimmt, ein Läufer zu werden.
Ich ‚musste‘ unbedingt dazugehören.“ E-Book, Position 134

Der Einstieg hätte zwar noch etwas temporeicher sein dürfen, und am Beginn fühlte ich mich mangels Erklärungen etwas verloren, aber ich habe recht schnell und problemlos in die Geschichte gefunden. Nach dem Start des Vortex-Rennens möchte man natürlich unbedingt wissen, wie es für Elaine ausgeht!

Schreibstil (4 Lilien)

Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Ihre Sprache ist einfach, flüssig, sehr anschaulich, aber nicht zu oberflächlich – und dadurch perfekt für ein Jugendbuch geeignet. Außerdem gibt es vereinzelt humorvolle Szenen, die mich zum Schmunzeln gebracht haben.

Idee, Inhalt, Themen & Ende (3,5 Lilien)

„‘Manche von euch mögen Grunder für langsam halten, Wirbler für zart, Schwimmer für scheu und Zünder für einfältig, doch ich rate euch, diese Schönredereien schnell abzulegen. Wenn wir unsere Kontrolle über die Vermengten auch nur für eine Sekunde lockern, könnte das den Untergang der menschlichen Zivilisation bedeuten.‘“ E-Book, Position 102

Nach den vielen positiven Rezensionen und da das Buch vom Verlag als „Future-Fantasy-Trilogie auf Weltklasseniveau“ beschrieben wurde, waren meine Erwartungen natürlich hoch. Zuerst zu den Aspekten, die mir gefallen haben: Ich finde die Grundidee der Autorin erfrischend und sehr kreativ. Auch das Worldbuilding überzeugt auf ganzer Linie: Häppchenweise erfährt man immer mehr über die dystopische Zukunft. Insgesamt haben mir auch der Aufbau der Geschichte und das Ende, das definitiv neugierig auf den zweiten Band macht, sehr gut gefallen. Themen wie Erwachsenwerden, Emanzipation, Wahrheit und Lüge, Rebellion, Vorurteile, Zeitreisen, Rassismus, Diskriminierung und Liebe behandelt das Buch angemessen tiefgründig und altersadäquat. Auch moralische Fragen und Gesellschaftskritik werden in die Geschichte auf gelungene Weise thematisiert. Praktisch fand ich außerdem die Karte und die kurzen Steckbriefe zu den verschiedenen Typen von Vermengten am Ende des Buches.

Leider gab es auch Aspekte, die mich nicht überzeugen konnten. Zum einen waren das einzelne Brüche in der Logik, die Vorhersehbarkeit der Geschichte und die Verwendung von Klischees. Viele Wendungen und Bausteine kannte ich aus vielen anderen (und besseren) Dystopien schon. Während die Welt also sehr innovativ aufgebaut war, hätte ich mir beim Handlungsverlauf mehr Kreativität gewünscht und zusätzlich im schwächeren Mittelteil mehr Tempo. Zum anderen konnte mich der Fantasy-Jugendroman auch emotional leider nicht immer so erreichen, wie ich mir das gewünscht hätte. Anna Benning hat mit „Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss“ einen soliden Auftakt abgeliefert, der aber leider auch seine Schwächen hat und für mich nicht „Weltklasseniveau“ hat – dafür ist noch zu viel Luft nach oben. Ein guter Grundstein ist nun allerdings schon gelegt. Es bleibt zu hoffen, dass der zweite Band die vorhandenen Stärken weiter ausbauen und das gesamte Potential der Idee nutzen kann. Ob ich die Fortsetzung lesen werde, weiß ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht genau.

Liebesgeschichte (3 Lilien) (Vorsicht Spoiler!)

Die Liebesgeschichte lässt mich innerlich zerrissen zurück. Einerseits fand ich Balians Verhalten Elaine gegenüber nicht immer nett, ich spürte über weite Teile der Geschichte kein Knistern zwischen den beiden und manche Szenen waren mir echt zu kitschig, andererseits gab es durchaus auch glaubhafte Entwicklungen und sehr süße Momente, die mir gefallen haben.

Protagonistin (4 Lilien) & Figuren (4 Lilien)

„‘Du willst immer, zu jeder Zeit, ohne jeden Zweifel das Richtige tun, oder?‘
‚Und das ist eine Charakterschwäche für dich, oder was?`, fragte ich angesäuert. “ E-Book, Position 3722

In einzelnen Rezensionen habe ich gelesen, dass manche Elaine als Protagonistin nicht mochten. Bei mir war das anders: Ich mochte sie, ihren Ehrgeiz, ihre Empathie und ihren Mut, habe mit ihr mitgefühlt und konnte verstehen, warum sie am Beginn so fixiert auf ihren großen Traum ist. Deshalb habe ich sie auch gerne begleitet. Trotzdem hat sie auch ihre Schwächen: Meiner Meinung nach hätte sie noch ein bisschen dreidimensionaler sein dürfen, ihre manchmal große Naivität und die Tatsache, dass sie ihre Meinung gefühlt alle 2 Sekunden ändert, haben mich außerdem in manchen Momenten ein bisschen genervt.

Die anderen Figuren sind ebenfalls gut gelungen, interessant und sympathisch. Am liebsten mochte ich den überschwänglichen Schneider und die fröhliche, leicht vergessliche Susi. Nur wenige Charaktere blieben etwas blass und hätten noch etwas mehr Farbe und etwas weniger Klischees vertragen können (z. B. Mia).

Spannung (2 Lilien) & Atmosphäre (4 Lilien)

Die über weite Strecken fehlende Spannung ist mein Hauptkritikpunkt. Die Geschichte fängt zwar stark an und erreicht schnell einen ersten Höhepunkt, doch der Mittelteil schwächelt stark und hätte sowohl mehr Tempo als auch mehr Spannung vertragen. Auch ruhige Szenen sind zwar (vor allem für die Figurenzeichnung) wichtig, aber mich konnte die Geschichte leider bis zum Ende nicht mehr so richtig packen. „Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss“ ist meiner Meinung nach vom Spannungsniveau daher leider nicht mit Weltklasse-Dystopien wie „Die Tribute von Panem“ zu vergleichen.

Gefallen hat mir hingegen, wie anschaulich und atmosphärisch Anna Benning das Jahr 2099 zum Leben erweckt. Ihre bildlichen Beschreibungen des sterilen Kuratoriums, der fantastischen und gefährlichen Reisen durch die Vortexe in fremde Länder und der Menschen, die sich mit einem der vier Elemente verbunden haben, überzeugen! Es hat wirklich Spaß gemacht, diese fremde Welt zu entdecken.

Feministischer Blickwinkel (3 Lilien)

Bechdel-Test (zwei Frauen mit Namen sprechen miteinander über etwas anderes als einen Mann): bestanden!
Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: Ziege, Zicke, Miststück

Die feministische Analyse des Buches lässt mich zwiegespalten zurück. Einerseits mochte ich Elaine als starke, mutige, ehrgeizige Protagonistin und die Tatsache, dass beide Geschlechter die gleichen Uniformen tragen und für den körperlich und seelisch anspruchsvollen Beruf der/des VortexläuferIn ausgebildet werden. Mir hat auch gefallen, dass die Geschichte auf Slutshaming verzichtet, dass sie den Bechdel-Test besteht und dass es viele gut gebildete Frauen im Buch gibt – in den höchsten Positionen finden sich allerdings seltsamerweise nur Männer (Stichwort: gläserne Decke!).

Andererseits mochte ich die Stutenbissigkeit und die klischeehafte Ausarbeitung von Mia nicht. Zudem empfinde ich es als problematisch, dass sich Elaine jahrelang in der Ausbildung zurückhält, um nicht das fragile Ego ihres Schwarms zu verletzen, indem sie ihn vom ersten Platz verdrängt. Außerdem war oft nur von „Vortexläufern“ die Rede – hier hätte es wirklich Sinn gemacht, zu gendern! Auch Balians latent sexistische, toxische Verhaltensweisen Elaine gegenüber haben mir nicht gefallen. Warum muss er sie unbedingt Barbie nennen und ständig behandeln, als wäre sie dumm? Auch wenn sich die Beziehung zwischen den beiden schließlich ändert, muss das zumindest angesprochen werden, da es sich hier immerhin um ein Jugendbuch handelt. Es gibt also schon einiges, was die Autorin richtig macht, da ist aber gleichzeitig noch Luft nach oben. Ich hoffe, dass Anna Benning im zweiten Band noch etwas sensibler mit diesen Themen umgeht!

Mein Fazit

Mit „Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss“ hat Anna Benning einen Jugendroman mit vielen Stärken, aber leider auch einigen Schwächen geschrieben. Ich mochte den flüssigen, anschaulichen und altersgerechten Schreibstil der Autorin. Auch die kreative, erfrischende Grundidee, das überzeugende Worldbuilding, die dichte Atmosphäre und das Ende, das neugierig auf die Fortsetzung macht, haben mir sehr gut gefallen! Themen wie Erwachsenwerden, Diskriminierung und Liebe behandelt das Buch angemessen tiefgründig und altersadäquat. Auch moralische Fragen und Gesellschaftskritik werden in die Geschichte auf gelungene Weise thematisiert. Die Figuren sind gut ausgearbeitet und großteils sympathisch, nur manche bleiben blass. Elaine mochte ich als starke, ehrgeizige und mutige Protagonistin, auch wenn sie noch etwas dreidimensionaler sein hätte können und wenn mich ihre Naivität in manchen Momenten genervt hat. Zweigespalten lassen mich die Liebesgeschichte und die feministische Analyse zurück – manche Dinge sind hier gut, andere eher weniger gut gelungen (mehr dazu in meiner Rezension). Leider gab es auch Aspekte, die mich nicht überzeugen konnten: einzelne Brüche in der Logik, die Vorhersehbarkeit der Geschichte, die Verwendung von Klischees und bekannten Bausteinen und der Mangel an Spannung und Tempo. Anna Benning hat mit „Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss“ einen soliden Reihenauftakt abgeliefert, der für mich aber nicht mit „Weltklasse“-Dystopien wie „Die Tribute von Panem“ vergleichbar ist. Vielleicht kann sich die Geschichte ja im zweiten Band noch steigern – ob ich ihn lesen werde, weiß ich noch nicht. Aber: Auch wenn mich das Jugendbuch nicht auf ganzer Linie überzeugen konnte, solltet ihr Anna Bennings faszinierender dystopischer Zukunft auf jeden Fall eine Chance geben – sonst verpasst ihr möglicherweise euer nächstes Lieblingsbuch!

Bewertung

Idee: 5 Lilien ♥
Inhalt, Themen, Botschaft: 4 Lilien
Umsetzung: 3,5 Lilien
Worldbuilding: 5 Lilien
Einstieg: 4 Lilien
Ende / Auflösung: 4 Lilien
Schreibstil: 4 Lilien
Protagonistin: 4 Lilien
Figuren: 4 Lilien
Liebesgeschichte: 3 Lilien
Spannung: 2 Lilien
Atmosphäre: 4 Lilien
Emotionale Involviertheit: 3 Lilien
Feministischer Blickwinkel: 3 Lilien

Insgesamt:

❀❀❀,5 Lilien

Dieses Buch bekommt von mir dreieinhalb Lilien!

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Veröffentlicht am 22.04.2020

Packender Science-Fiction nicht nur für Jugendliche

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Das Cover machte mich neugierig. Mir gefielen die Farben und mich interessierte die Geschichte zwischen den Buchdeckeln.

Der Schreibstil von Anna Benning ist leicht und flüssig. Nach nur kurzer Zeit konnte ...

Das Cover machte mich neugierig. Mir gefielen die Farben und mich interessierte die Geschichte zwischen den Buchdeckeln.

Der Schreibstil von Anna Benning ist leicht und flüssig. Nach nur kurzer Zeit konnte sie mich total catchen und es war ein richtiger Pageturner. Das Buch umfasst 34 Kapitel und ist geschrieben aus der Ich-Perspektive von Elli.

Die Protagonistin Elli habe ich schnell ins Herz geschlossen. Sie ist eine sympatischer, starker aber auch sturer Charakter. Mir gefiehlen die vielschichtige und intensiven Charaktere im Buch. Sie wirkten lebhaft.

Die Geschichte hat mich schnell in ihren Wirbel gezogen. Es war richtig spannend und mitreißend. Eine tolle Dystopie, mit für mich unvorhersehbaren Wendungen. Packender Science-Fiction nicht nur für Jugendliche.

Ein beeindruckendes Buch, welches auf jeden Fall zu meinen Jahres-Highlights gehört.
Band 2 erscheint im Herbst 2020 - drauf freue ich mich schon sehr!

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