Cover-Bild Die Prinzessinnen von New York - Scandal
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12,90
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 28.06.2019
  • ISBN: 9783736309791
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Anna Godbersen

Die Prinzessinnen von New York - Scandal

Franziska Weyer (Übersetzer)

Ihre Liebe ist ihr gefährlichstes Geheimnis

Mädchen, die in schönen Kleidern nächtelang feiern. Junge Männer mit verführerischem Lächeln und gefährlichen Absichten. Das ist die Welt, in der Elizabeth und Diana Holland leben. Eine Welt voller Luxus und Vergnügen, aber auch Intrigen und Verrat. Denn in der High Society Manhattans von 1899 kann ein Skandal den Ausschluss bedeuten. Eigentlich kennen die Schwestern die Spielregeln, an die sie sich halten müssen. Doch als ihre Mutter ihnen ein Geheimnis offenbart, wird den Mädchen klar, dass sich ihr Leben bald vollkommen verändern könnte. Und nun muss Elizabeth mehr denn je fürchten, dass ihre verbotene Liebe zu dem mittellosen Will entdeckt wird, denn dann wäre nicht nur ihre Zukunft, sondern auch die ihrer Familie für immer ruiniert ...

"Romantik, Eifersucht, Verrat, Humor und ein opulentes Setting. Ich konnte Die 'Prinzessinnen von New York' nicht zur Seite legen!" CECILY VON ZIEGESAR, Autorin der "Gossip-Girl"-Reihe

1. Band der "Prinzessinnen-von-New-York"-Reihe

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2023

Gut für Zwischendurch

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„Scandal“ wird aus fünf unterschiedlichen Sichtweisen von einem Er/Sie-Erzähler erzählt. Die fünf wichtigsten Figuren sind dabei Elizabeth und Diana Holland, Penelope Hayes, Elizabeths Zofe Lina und Henry ...

„Scandal“ wird aus fünf unterschiedlichen Sichtweisen von einem Er/Sie-Erzähler erzählt. Die fünf wichtigsten Figuren sind dabei Elizabeth und Diana Holland, Penelope Hayes, Elizabeths Zofe Lina und Henry Schoonmaker. Dadurch, dass alle der Figuren unterschiedliche Meinungen über die anderen Charaktere haben, fällt es schwer, Sympathien zu jemandem aufzubauen. Gleichzeitig erhascht man aber auch einen sehr vielseitigen Blick auf die wahren Persönlichkeiten der Hauptfiguren und nicht nur auf deren Gefühlsleben.
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Leider sind die ersten fünfzig Seiten eher mühselig zu lesen gewesen, weil dort ständig mit Namen jongliert wird, die für den weiteren Verlauf der Geschichte oft keine wirklich wichtige Rolle einnehmen. So schwirrte mir der Kopf nach den ersten Kapiteln, was so gesehen auch hätte vermieden werden können, wenn zuerst einmal nur die allerwichtigsten Figuren vorgestellt worden wären.

Der Plot selbst ist klassisch aufgebaut und folgt einem roten Faden, der sich von Anfang bis zum Ende erstreckt. Das Buch beginnt mit einem Prolog, der einigen Leser*innen vielleicht raffiniert erscheinen mag; ich selbst fand ihn eher hinderlich und bin der Ansicht, dass er bereits viel zu viel für die Geschichte vorwegnimmt. Denn bereits im Prolog wird klar, dass es am Ende nicht zu einer Heirat zwischen Elizabeth und Henry kommt, weil zu dem Zeitpunkt Elizabeths Beerdigung stattfindet. Ebenso unnötig war für mich der Brief, den Diana am Ende des letzten Kapitels erhält. Genau wie auch der Prolog spoilert der Brief für den zweiten Teil der Reihe und nimmt die Spannung weg; zumal durch den Prolog auch der Inhalt des Briefes schnell zu erahnen war.

Zwischen dem Prolog und dem letzten Kapitel spinnt sich die Geschichte rund um die fünf Hauptfiguren zusammen. Viel Überraschendes kommt dabei nicht zum Vorschein, gleichzeitig fand ich es aber auch mal erfrischend, eine etwas weniger anspruchsvolle Lektüre zu lesen.

Während des Lesens wurde immer deutlicher, wie verworren das Netz aus Lügen tatsächlich ist, in dem die beiden Holland-Schwestern leben. Von heimlichen Affären über die ein oder andere verbotene Liebe bis hin zu unglücklichem Verliebtsein ist wirklich alles dabei. Nicht zu vergessen der Hunger nach Macht, der in einigen der Figuren vermeintlich unerkannt heranwächst und in ihnen Neid auf andere hervorruft, die sie vorher als Vorbilder geschätzt haben.

Besonders erfrischend jedoch fand ich Diana und Henry, weil diese dem gesellschaftlichen System irgendwie nicht ganz untergeordnet werden können. Sie fühlen sich beide eingeengt durch die Normen und Regeln der Gesellschaft, wobei Diana eine riesige Portion Naivität und Ungehorsam zur Schau trägt, während Henry sich lieber hinter Albernheiten und dem Alkoholrausch versteckt.

Elizabeth scheint auf den ersten Blick die Perfektion selbst zu sein, doch stellt sich schon bald heraus, dass das nicht ganz wahr ist. Ich kann nicht sagen, ob ich sie im Nachhinein gern habe oder nicht; auf der einen Seite ist sie immer bemüht, das Richtige zu tun und aufrichtig zu sein, auf der anderen ist sie mehr als unfair zu ihr untergestellten Personen und lästert gehässig über ihre angeblichen Freundinnen. Ihre Liebe zu Will kam auf mich nicht ganz glaubwürdig rüber, was aber auch daran liegen könnte, dass Elizabeth so viel verschlossener dargestellt wird als ihre Schwester Diana, bei der große Emotionen quasi an der Tagesordnung stehen.

Penelope erscheint als Elizabeths beste Freundin, doch schon nach dem ersten Kapitel aus Penelopes Sicht ist klar, dass sie eigentlich eine ziemlich verlogene Schlange ist. In Wahrheit will sie nur besser sein als Elizabeth und spielt nur mit ihr; nutzt also Elizabeths Status als angesehenste Dame der High Society, um sich selbst besser darzustellen. Jede Seite aus Penelopes Sichtweise quillt förmlich über vor Neid und Arroganz, weshalb ich sie nicht wirklich leiden kann.

Lina mag ich da schon lieber. Sie ist Elizabeths Zofe und war als Kind mit ihr und Will befreundet. Jetzt ist Lina selbst in Will verliebt, der sie jedoch nicht beachtet und Elizabeth bevorzugt. Gleichzeitig wird Lina von Elizabeth sehr unfair behandelt, weshalb ich ihren Frust der Familie Holland gegenüber gut nachvollziehen konnte. Nichtsdestotrotz trifft Lina im Laufe der Handlung einige sehr miese Entscheidungen und entschließt sich, Will wieder für sich zu gewinnen, indem sie Elizabeth von deren „Thron“ stoßen will. Wie das ausgeht, erfahren wir wohl erst in Band zwei.

Man merkt also, es ist gar nicht so einfach, den Charakteren etwas Gutes abzugewinnen. Dennoch fiel mir das Lesen – abgesehen von den ersten fünfzig Seiten – sehr leicht und hat irgendwie auch Spaß gemacht.


Fazit

Zusammengefasst würde ich sagen, dass „Scandal“ eine eher klassisch aufgebaute Regency Romance ist, die sich gut für Zwischendurch eignet. Ein Pluspunkt ist auf jeden Fall, dass das Buch nicht überquillt vor unnötigen und toxischen Sexszenen, sondern vielmehr durch die Ausarbeitung der Charaktere punktet.

Veröffentlicht am 29.05.2022

Hält was es verspricht

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Der durchaus gelungene Auftakt der Liebesroman-Reihe »Die Prinzessinnen von New York«, in dem die hübsche Elizabeth im Jahre 1899 eigentlich in den Stallburschen Will verliebt ist, aber den reichen Henry ...

Der durchaus gelungene Auftakt der Liebesroman-Reihe »Die Prinzessinnen von New York«, in dem die hübsche Elizabeth im Jahre 1899 eigentlich in den Stallburschen Will verliebt ist, aber den reichen Henry heiraten soll, um ihre Familie vorm Bankrott zu bewahren. Henry ist jedoch selbst heimlich in Elizabeths Schwester Diana verliebt und seine alte Liebschaft Penelope, die zugleich Elizabeths beste Freundin ist, versucht mit allen Mitteln, ihn zurückzubekommen. Wie erwartet gibt es eine gute Portion High Society-Drama durch verschiedenste Liebesaffären, Lügen und Intrigen und man fühlt sich schnell bestens unterhalten, da immer wieder was neues passiert. Klar, manches kann man vielleicht schon vorhersehen, wenn man drüber nachdenkt, dennoch tut das der Geschichte keinen Abbruch und besonders der Cliffhanger am Ende macht neugierig. Der Schreibstil schildert dabei aus der Erzählerperspektive, was sehr passend ist, um alle Charaktere gut unter einen Hut zu bringen, und was sich relativ gut und einfach liest. Die Protagonisten selbst sind ebenfalls relativ okay und teilweise sympathisch, wenn man auch noch nicht das Gefühl hat, sie zu hundert Prozent zu kennen. Insgesamt ist das Buch also was für alle, die was mit abwechslungsreichem Setting und leichten Gossip Girl-Vibes suchen, was für Zwischendurch gut unterhaltsam ist.

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Veröffentlicht am 26.03.2021

Viel Drama, oft aber eher langweilig

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Nach den vielen Rezensionen hatte ich tatsächlich keine großen Erwartungen und habe mich auch eher vor dem Buch gescheut. Aber so schlecht war es gar nicht.

Das Setting war schon interessant. Wir befinden ...

Nach den vielen Rezensionen hatte ich tatsächlich keine großen Erwartungen und habe mich auch eher vor dem Buch gescheut. Aber so schlecht war es gar nicht.

Das Setting war schon interessant. Wir befinden uns ich glaube Anfang des 20. Jrh. in New York. Gerade entwickelt sich eine Highsociety aus alt eingesessenen Adelshäusern und frischgebackenen Millionären. Mittendrin natürlich die hübschen Ladys, die sich in der Öffentlichkeit in Glanz u. Gloria zeigen müssen, um auf eine gute Partie zu hoffen. Das perfekte Vorbild sein, kein Skandal verursachen und reich heiraten. Das ist Elizabeth's Aufgabe als älteste Tochter. Dafür sorgen, dass die Familie nicht in die Armut abrutscht und ihren luxuriösen Lebensstil beibehalten zu können.

Die Idee dahinter finde ich gar nicht so schlecht. Für mich als Frau ist es nämlich gar nicht mehr vorstellbar, nicht gleichwertig zum Mann behandelt zu werden. Aber damals gab es noch keinen Feminismus. Man muss sich also mitansehen, wie Frauen allein an ihrem Auftreten und Schönheit bemessen werden und als Objekte in Familien verheiratet werden. Klar wird man dann beim Lesen automatisch wütend auf die Personen einer solchen Gesellschaft.

Leider hat das dazu geführt, dass ich wirklich keinem der Charaktere etwas abgewinnen konnte. Elizabeth schien anfangs ein graues Mäuschen zu sein, welches sich nur an die gesellschaftlichen Regeln hält. Nichts besonderes an ihr. Sie hat zwar ihr Geheimnis, welches ich ihr hoch anrechne und es auch gut finde. Sie hat mich dann aber trz in diesen klassisch dummen Entscheidungen, die Charaktere treffen (z. B. ob sie jmd. endlich die Wahrheit sagen o. doch nur weiter lügen soll) enttäuscht. Sie hätte wirklich mal Charakter zeigen können. Ihre kleine Schwester wollte ich wirklich mögen, aber die kleine Göre ist so verzogen und denkt tatsächlich, sie würde in einem Märchen leben. Ich fand es ja gut, dass sie so rebellisch war, belesen war und quasi das zukünftige Bild einer selbständigen Frau darstellen sollte. Aber sie hat nichts Ernst genommen und wollte patu für nichts Verantwortung o. Verständnis zeigen.

Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass sowohl die Protas als auch Antagonisten gut an diese Zeit angeglichen und dadurch realistisch gewirkt haben. Klar sind sie alle überzogen, aber dass gehört wohl zu der Zeit dazu.

Letztlich kann ich sagen, dass man das Buch schon gut lesen konnte, die Handlung neben dem ganzen Drama sich aber abwechselnd gezogen hat.

Fazit: Ich bin mehr oder weniger überrascht, dass mir das Buch noch mittelmäßig gefallen konnte. Die ganze Atmosphäre und Charaktere bilden nämlich einfach nur schreckliche Vibes. Sich die ganze Zeit über Klatsch u. Tratsch aufzureißen, ständig diese überspitzten Dramen u. die Rolle der Frau in so einer Männer dominanten Gesellschaft, macht nicht wirklich Spaß zu lesen. Trotzdem werde ich Band 2 noch lesen und gucken, ob sich die Story dannach nur hinzieht o. mich auch der nächste Band interessieren könnte.

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Veröffentlicht am 13.03.2021

Intelligent und toll geschrieben

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Das Buch beginnt mit einem Prolog, in welchem eine der Hauptpersonen, Elizabeth Holland, beerdigt wird. Wir beginnen eigentlich am Ende der Geschichte und von Anfang an fragt man sich: Ist sie wirklich ...

Das Buch beginnt mit einem Prolog, in welchem eine der Hauptpersonen, Elizabeth Holland, beerdigt wird. Wir beginnen eigentlich am Ende der Geschichte und von Anfang an fragt man sich: Ist sie wirklich tot? Und wenn ja, wieso? Dass die beste Freundin der Verstorbenen überhaupt nicht unglücklich wirkt und ihre kleine Schwester sogar heimlich lächelt, sorgt dabei natürlich für noch mehr Verwirrung.

Die eigentliche Geschichte beginnt dann einen Monat vor den Ereignissen des Prologs. Vor jedem Kapitel steht entweder ein Brief eines Charakters an einen anderen, ein Ausschnitt aus der Zeitung, oder ein anderes, für dieses Kapitel wichtiges, Druckerzeugnis. Die Kapitel werden dabei jedes Mal aus der Perspektive eines anderen Charakters erzählt. Erzähler sind dabei Elizabeth, ihre Schwester Diana, ihre beste Freundin Penelope, ihr Verlobter Henry und ihr Dienstmädchen Lina. Durch den Blick von jedem dieser Charaktere bekommt man als Leser immer mehr das gesamte Bild, wie bei einem Puzzle, welches sich nach und nach zusammenfügt. Und mit jedem Kapitel steuert man mehr auf die Katastrophe zu.

Die Geschichte steckt voller Intrigen, Verrat, Eifersucht und Romantik. Es ist jedoch schwer, eine Zusammenfassung davon zu machen, ohne nicht zu viel zu verraten. Daher nur so viel: Elizabeth und Diana Holland sind die Töchter einer alten Adelsfamilie in New York 1899. Die ältere Elizabeth scheint nach außen hin die perfekte Verkörperung des alten Adels zu sein, heimlich führt sie jedoch eine Beziehung mit dem Kutscher der Familie, Will. Ihre jüngere Schwester dagegen hasst ihr privilegiertes Leben und stiehlt sich heimlich Küsse von Künstlern. Die Familie hat, nach dem Tod des Vaters, finanzielle Schwierigkeiten, weshalb Elizabeth gezwungen ist, den reichen Henry zu heiraten. Doch in den ist nicht nur ihre beste Freundin Penelope verliebt…

Mich hat das Buch mehrfach in die Irre geführt und immer wieder meine Erwartungen untergraben. Bis zum Ende, welches man ja eigentlich von Anfang an kannte, war ich mir nicht sicher, was nun wirklich passieren würde. Die Geschichte hat mir insgesamt sehr gut gefallen!

Die Charakterisierung der Personen in diesem Buch war phänomenal! Ganz besonders Elizabeth wurde von der Autorin großartig dargestellt. Sie ist die typische Protagonistin, in die sich der Leser hineinversetzen soll: Eine weiße Wand, mit so wenig eigenen Charakterzügen, wie nur möglich. Elizabeth selbst ist freundlich, zuvorkommend, auf das Wohl ihrer Familie bedacht, dabei aber auch klassenbewusst (was definitiv kein Kompliment ist…). Diese Eigenschaften zeigen sich aber nur selten. Meistens ist sie eben die Projektionsfläche für den Leser. Nun ist es aber normalerweise so, dass genau dieser Charakter von den meisten anderen Charakteren geliebt wird. Elizabeth wird zwar nach außen hin von allen vergöttert, sieht man jedoch genauer hin, kann eigentlich keiner sie lieben oder hassen. Und warum? Genau deshalb, weil sie eine weiße Wand und langweilig ist.

Schaut man sich dagegen die anderen Protagonisten an, so sind diese allesamt großartige Charaktere. Man versteht immer, wieso sie so handeln, wie sie es tun. Alle haben klare Eigenschaften und darunter auch eine Menge negativer – es handelt sich um eine sehr dekadente Gesellschaft – und sie handeln entsprechend dieser. Es gibt keinen Moment in welchem ein Charakter dumm handelt, um die Handlung voranzubringen, oder plötzlich andere Eigenschaften aufweist, als zuvor.

Natürlich gibt es auch charakterliche Entwicklung, besonders bei Henry. Diese steht zwar nicht im Fokus des Buches, ist aber dennoch besonders gut dargestellt. Auch die Nebencharaktere sind gut geschrieben.

Am Anfang des Buches kann es einem kurzzeitig so vorkommen, als ob man sich nie unter den vielen Charakteren zurecht finden könnte. Dies geht aber sehr schnell vorbei. Da jeder einzelne Charakter so klar und gut beschrieben ist, ist es gar kein Problem, sich schnell hineinzufinden.

Insgesamt ist die Charakterisierung dieses Buches eine der besten, die ich in langer Zeit gesehen habe!

Die Beschreibungen des Buches sind genauso ausschweifend, wie der dargestellte Luxus und die Feste. Ich persönlich finde, dass dies sehr gut zum Buch passt, kann aber auch verstehen, dass es Menschen gibt, die einen eher langatmigen Schreibstil nicht besonders mögen.

Insgesamt kann ich dieses intelligente Buch nur jedem weiterempfehlen, der historische Romance mag!

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Leider gar nicht so, wie erwartet

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MEINE MEINUNG
Das wunderschöne Cover hat gleich meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen können, ist das Kleid nicht wunder- wunderschön? Der Klappentext klang super spannend, er erinnert sehr an Gossip Girl ...

MEINE MEINUNG
Das wunderschöne Cover hat gleich meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen können, ist das Kleid nicht wunder- wunderschön? Der Klappentext klang super spannend, er erinnert sehr an Gossip Girl und weil ich dieses Serie geliebt habt, dachte ich, wäre das Buch auch etwas für mich. Nachdem ich in die Leseprobe rein geschnuppert habe, habe ich entdeckt, dass das Buch 1899 spielt? Ich war ziemlich überrascht, da weder Cover, noch Klappentext das hergeben und da ich kein Fan von historischen Romanen bin, habe ich das Buch wieder zurück gelegt. Als ich es schließlich überraschend geschenkt bekommen habe, habe ich doch angefangen, es zu lesen. Meine Erwartungen waren allerdings nur noch mittelmäßig.

Wir befinden uns Mitte 1899 und begleiten die Reichen und Schönen in Manhattan, New York. Ständig werden Partys gegeben, getanzt, Champagner getrunken, schöne Kleider angezogen und und und. Im Mittelpunkt steht die Familie Holland, die kurz vor einem großen Skandal steht, der sich nur durch ein Abkommen mit der Familie Schoonmaker abwenden lässt. Doch Elizabeth verliert dadurch nicht nur ihre große Liebe, Will.

Elizabeth ist eine wunderschöne junge Dame, die genau um ihre Aufgaben weiß. Sie verhält sich so, wie es von ihr erwartet wird, ist luxuriös und vornehm. Bis auf ihre Liebe zum mittellosen Will, die natürlich geheim bleibt, ist sie anständig und genau das, was man sich von ihr wünscht.
Das genaue Gegenteil bildet ihre kleine Schwester, Diana. Sie ist rebellisch, schleicht sich mit Männern herum, raucht, missachtet die Regeln und ist zu ehrlich für das Empfinden, der Mutter. Sie ist aufmüpfig und handelt schnell egoistisch, vor allem ihrer Schwester gegenüber.

Elizabeth mochte ich ganz gerne. Sie wollte nie etwas böses, würde alles für ihre Familie tun und stellt ihr eigenes Wohlbefinden oft an die letzte Stelle. Gleichzeitig war sie mir häufig ein wenig zu langweilig, wie Henry es auch schon sagte, wodurch ich sie aber keineswegs weniger mochte.
Diana hingegen war super nervig. Sie hielt sich für viel erwachsener, als sie eigentlich war, was sie schnell unausstehlich machte. Ihre Rebellion hat mich ständig zum Augenverdrehen gebracht und war einfach nur anstrengend.

Es gibt zudem noch zahlreiche Nebencharaktere, wie Henry Schoonmaker, der bald eine ganz besondere Rolle im Leben von Elizabeth und Diana spielen wird, Penelope, welche Elizabeths beste Freundin ist und das Hausmädchen Lina. Nicht zu vergessen natürlich noch sämtliche Elternteile und Familienangehörige, die allesamt auf den ersten Seiten vorgestellt werden.

Man hört es vielleicht schon raus: es waren mir zu viele Charaktere auf einmal! Ich habe sehr sehr lange gebraucht, bis ich die Namen zuordnen konnte, trotz anfänglicher Schnell-Vorstellung. Ich mag es lieber, wenn all die Charaktere nach und nach eingeführt werden, sodass ich Zeit habe, mich an sie zu gewöhnen. Oder Familienstammbäume auf den ersten oder letzten Seiten wären super hilfreich gewesen.
Womit ich auch nicht sonderlich zufrieden war, ist Henry Schoonmaker. Der angehimmelte Junggeselle, auf den alle Frauen stehen. Er war mir durchweg unsympathisch mit seiner gesamten Art, dass ich Szenen mit ihm nicht gerne gelesen habe.

Aber genug von den Charakteren, kommen wir zum Schreibstil, der die große Verwirrung bei mir nicht einfacher machen konnte. Es ist in der Er-Sie-Form geschrieben und leider gab es zu Anfang der Kapitel nie einen Hinweis darauf, aus wessen Perspektive die folgenden Seiten geschehen. So musste man es sich immer zusammen reimen, was mir besonders am Anfang sehr sehr schwer fiel. Allgemein war ich kein großer Fan vom Schreibstil, da er sich für mich nicht wirklich flüssig lesen ließ. Ich bin öfter über irgendetwas gestolpert, es hat sich viel in die Länge gezogen und teilweise musste ich einige Passagen überspringen.
Was mir hier allerdings gefallen hat, waren die kleinen Notizen, Zeitungsberichte oder Buchausschnitte zu Anfang eines jeden Kapitels.

Von der Handlung hatte ich, wie bereits oben erklärt, ja etwas anderes erwartet. Als ich gemerkt habe, dass wir mehr als 100 Jahre zurückliegen, war ich zunächst ziemlich abgeschreckt.
Überraschenderweise bin ich mit diesem Teil sehr schnell sehr gut zurecht gekommen, da die zeitliche Differenz kaum aufgefallen war. Natürlich gibt es da immer wieder ein paar Hinweise, vor allem was das Frauenbild, Berufe etc. anging, doch insgesamt, fiel das nicht sonderlich schwer ins Gewicht.

Was mir dagegen allerdings nicht gefallen hat, war der Rest der Handlung.
Schon den Anfang fand ich super schwierig, nicht zuletzt wegen der großen Charakterverwirrung, doch wusste ich auch nicht wirklich, worauf der Roman hinausläuft. Obwohl der Prolog 3 Monate in der Zukunft liegt und somit ein Ziel der Handlung hätte darstellen können, habe ich beim Lesen keinen roten Faden gespürt. Der Einstieg war super lang gestaltet, weswegen lange Zeit kaum etwas passiert ist, was das ganze sehr langweilig hat werden lassen.

Weitergelesen habe ich nur, weil ich im Zug saß, nicht mehr viel Akku hatte und nur das einzige Buch dabei hatte. Ab Seite 150 (ich habe es mir extra notiert) habe ich langsam in die Handlung gefunden und konnte mich mit den Geschehnissen anfreunden. Das finde ich allerdings reichlich spät, in anderen Situationen hätte ich das Buch längst abgebrochen.

Als ich jedoch endlich zurecht gekommen bin und auch die Charaktere und Namen endlich zuordnen konnte, habe ich das Buch schnell beenden können. Gefallen hat es mir dennoch nur zeitweise.
Hin und wieder war ich ganz begeistert von der ganzen Szenerie von der Zeit und den Geschehnissen, ich habe die Partys und Beschreibungen der schönen Kleider sehr geliebt.

Für mich gab es, wie bereits gesagt, keinen roten Faden der Handlung, weswegen mir vieles zu willkürlich und unnötig vorkam. Vielen Szenen konnte ich keinerlei Bedeutung zusprechen und zu oft habe ich mich gelangweilt.

Was ich besonders enttäuschend fand, war das Fehlen von Intrigen und Skandalen. In dem Feld bleibt es lange Zeit sehr ruhig, der große Skandal bleibt aus, Intrigen schmieden eigentlich nur 2 oder 3 Personen und allgemein blieb es einfach sehr langweilig und flach. Anscheinend habe ich wirklich etwas komplett falsches erwartet.

Aber auch die Liebe kam viel zu kurz. Bei keinem der Charaktere, so unsterblich sie angeblich auch verliebt waren, ist der Funke übergesprungen. Dafür, dass hier so ziemlich jeder sehr viel aufs Spiel gesetzt hat für die jeweils Angebeteten fehlte mir die große Leidenschaft. Ich habe mich bis zum Ende gefragt, wo denn die angeblich so große und starke Liebe zwischen Elizabeth und Will gewesen ist.

Einzig spannend war der Prolog und die letzten 2 oder 3 Kapitel, welche mir sehr gefallen haben, doch leider können die wenigen Seiten nicht das gesamte Buch retten. Den zweiten Teil habe ich auch noch zu Hause, vielleicht lese ich ihn noch, vielleicht verschenke ich beide, mal sehen.

FAZIT
Eine sehr langweilige Geschichte, der Leidenschaft, Emotionen und Intrigen fehlte, obwohl sie damit so beworben wurde. Gossip Girl im 19. Jahrhundert? Auf keinen Fall. Leider eine langweilige Geschichte mit verwirrend vielen Charakteren, die erst auf den letzten Seiten wirklich Spannung erhält. Trotz einige schönen Szenen hat mich die Mehrheit der Kapitel sehr enttäuscht.

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