Cover-Bild Was wir sind
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 17.02.2020
  • ISBN: 9783446265639
Anna Hope

Was wir sind

Roman
Eva Bonné (Übersetzer)

Was ist aus dem Menschen geworden, der du einmal sein wolltest? – Anna Hope über drei ungleiche Frauen und ihre gemeinsame Zeit in London, über Freundschaft und die intimen Fragen eines jeden Lebens

Nach einer atemlosen gemeinsamen Zeit in London stehen Hannah, Cate und Lissa mit Mitte dreißig an ganz unterschiedlichen Punkten. Hannah liebt ihr Leben und das Leben mit Nathan, doch alles scheint wertlos ohne ein Kind. Cate ist nach der Geburt ihres Sohnes nach Canterbury gezogen und hat das Gefühl, sich mehr und mehr selbst zu verlieren. Und Lissa steht nach einer schwierigen Beziehung auf der Schwelle zu ihrem Traum. Was wollen wir, was können wir sein? „Beeindruckend scharfsinnig und voller emotionaler Weisheit“ (The Observer) erzählt Anna Hope von drei Frauen unserer Zeit und kommt dabei ihren Figuren so nah wie wir sonst nur uns selbst.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2020

Ein überraschender Roman über die Freundschaft

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Cate, Hannah und Lissa sind jung, engagiert und eng befreundet. Sie haben große Ziele für ihr Leben, Träume und Pläne, die sie verwirklichen wollen. Viele Jahre später sind sie erwachsen und stehen vor ...

Cate, Hannah und Lissa sind jung, engagiert und eng befreundet. Sie haben große Ziele für ihr Leben, Träume und Pläne, die sie verwirklichen wollen. Viele Jahre später sind sie erwachsen und stehen vor einem Leben, das sich ganz anders entwickelt hat. Cate lebt zusammen mit ihrem Mann und dem kleinen Tom außerhalb von London. Eigentlich sollte sie glücklich sein, doch das Kind verlang ihr viel ab, der Schlafmangel zehrt an ihr und sie fühlt sich einsam. Ihre beste Freundin Hannah hat dafür nicht allzu viel Verständnis, versucht sie doch seit Jahren verzweifelt ein Kind zu bekommen. Doch es will nicht klappen und die Sehnsucht und die zahlreichen Versuche zehren sie innerlich auf, alles droht zu zerbrechen. Und dann ist da noch Lissa, die vergeblich versucht als Schauspielerin erfolgreich zu werden und sich dabei auch einsam fühlt und unverstanden.

Alle drei haben auf irgendeine Weise mit Problemen zu kämpfen, sie fühlen sich isoliert, einsam, bestraft vom Leben. Sie wollen für ihre Freundinnen da sein und scheitern doch, da das eigene Leben im Weg zu stehen scheint. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd von Hannah, Cate und Lissa, immer wieder durchbrochen von Rückblenden in die Jugend der drei Frauen.

Anfangs war ich mir nicht sicher, ob "Was wir sind" das richtige Buch für mich ist. Dcoch sehr schnell wurde ich eines besseren belehrt. Hope beschreibt die Emotionen so unfassbar berührend und realistisch, ich hatte das Gefühl, die drei Freundinnen schon ewig zu kennen und hätte sie am liebsten an die Hand genommen um sie vor ihren Fehlern zu bewahren. Hope schildert auf sehr direkte Art, wie das Leben ist, wie es den Menschen darin ergeht. Nicht immer ist alles Friede-Freude-Eierkuchen, manchmal hat man das Gefühl zu verzweifeln, genau wie es auch Cate, Hannah und Lissa tun. Ich war wie gefangen und habe den Roman fast an einem Stück gelesen. Als Leser hat man irgendwie Angst um die drei Frauen und hofft gleichzeitig, dass sie es schaffen, ihre Freundschaft über all die Jahre und Streiterein aufrecht zu erhalten, auch wenn es öfters Krisen zu meistern gibt.

"Was wir sind" hat mich mit seinem Tiefgang und den vielen Emotionen sehr überrascht und ich bin nun sehr froh, es gelesen zu haben!

Veröffentlicht am 26.03.2020

Fragmente des Lebens

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Hannah, Cate und Lissa sind jung, lebensfroh und unzertrennliche Freundinnen. Sie wohnen gemeinsam in einem charismatischen Haus am Rande von London Fields, gehen zu Kulturveranstaltungen, lesen, diskutieren, ...

Hannah, Cate und Lissa sind jung, lebensfroh und unzertrennliche Freundinnen. Sie wohnen gemeinsam in einem charismatischen Haus am Rande von London Fields, gehen zu Kulturveranstaltungen, lesen, diskutieren, kochen und wissen genau, wer sie sind und wer sie sein wollen und werden.

Zehn Jahre später sind sie Mitte Dreißig und jede der emanzipierten Frauen hat ihr eigenes Problem: Hannah wird trotz mehrmaligen künstlichen Befruchtungen nicht schwanger und schlittert in eine Ehekrise. Cate leidet nach der Geburt ihres Sohnes an einer wiederkehrenden Depression - ihr einziger gedanklicher Halt ist das Erinnern an eine alte Liebe. Lissa zweifelt an ihrem Können als Schauspielerin und findet keine feste Beziehung. Sie sind nicht dort, wo sie sich erhofft hatten. Jede Frau will ein wenig von dem, was die andere hat.

Inmitten von Ehe- und Beziehungskrisen, Karrieren und Kinderwünschen gibt die Autorin Anna Hope jeder Frau ihre eigene Stimme und fragt: Was heißt es, im 21. Jahrhundert eine Frau zu sein? Wie führe ich abseits meiner eigenen und fremden Ansprüche und Erwartungen ein sinnerfülltes Leben? Wie finde ich mich zurecht als Rolle der Tochter, Mutter, Ehefrau, Freundin und Feministin?

Dabei rollt sie mit zwischenmenschlichem Gespür für Details die Leben der Frauen anhand von Zeitsprüngen und Erinnerungen auseinander - die Rückblicke sind wie verblasste Polaroids und erlauben dem Leser, tiefer mit den Charakteren zu fühlen und die Fragmente ihrer Leben zusammenzupuzzeln. Hope schreibt sehr einfühlsam, emotional weise und zutiefst menschlich. Die Beschreibungen der Umwelt und Menschen ist so bildgewaltig und präzise, dass man sie beim Lesen förmlich vor Augen hat.

Anna Hope entwirft einen sehr intimen, realitätsnahen und ehrlichen Blick (ähnlich wie Sally Rooney) auf zerstörerische Selbsterwartungen und wie wir es schaffen können, das Leben fließen zu lassen und einen Zwischenraum von Haben und Wollen zu finden. Wir alle leben trotz geplatzter Träume und Schmerz weiter. Und es ist ein Roman über das große Auf und Ab von Freundschaften, auch wenn man aus lauter Angst vor Verletzungen nicht über die wirklichen Probleme reden kann. Dabei enstehen leichte Längen, aber Hope navigiert mit so einer sinnlichen Prosa durch die Innenwelten der Frauen, dass ich über diese getrost hinwegschauen konnte.

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Veröffentlicht am 23.03.2020

Ruhig und intensiv

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„Wir haben für euch gekämpft. Damit ihr alles erreichen könnt. Euch zuliebe haben wir die Welt verändert, und was habt ihr draus gemacht?“

Es ist 2004. Hannah, Lissa und Cate sind 29 und leben in einem ...

„Wir haben für euch gekämpft. Damit ihr alles erreichen könnt. Euch zuliebe haben wir die Welt verändert, und was habt ihr draus gemacht?“

Es ist 2004. Hannah, Lissa und Cate sind 29 und leben in einem Haus in London Fields. Sie genießen ihr Leben, leben in den Tag hinein, denken nicht an später. „(...) Sie haben noch Zeit zu werden, wer sie später einmal sein wollen.“ Es folgt der Sprung zu 2010: die Situation hat sich grundlegend verändert. Hannah ist nun glücklich verheiratet und versucht verzweifelt, ein Kind zu bekommen, doch jeder Zyklus der künstlichen Befruchtung scheitert. Lissa ist deutlich weniger erfolgreich als Schauspielerin als sie sich ausgemalt hatte, spricht regelmäßig bei Castings vor und hält sich mit diversen Jobs über Wasser. Cate ist frisch verheiratet und Mutter eines Säuglings. Sie fühlt sich einsam, unverstanden, ängstlich und überfordert mit der neuen Situation. Auch mit dem Ehemann Sam ist es anders als sie es sich vorgestellt hatte, schließlich kannten sie sich erst relativ kurz. Die drei Freundinnen sind auseinander gewachsen. Sie treffen sich ab und zu, aber nicht jede kann sich auch für die andere freuen. Und jede der drei versucht, mit dem aktuellen Leben klarzukommen, das so ganz anders ist als in der früheren Vorstellung.

Anna Hope gelingt es mit einem ruhigen und deskriptiven Schreibstil, den Leser gut zu unterhalten. Die drei Protagonistinnen sind alle sehr unterschiedlich und auf ihre Weise interessant, so dass man sich als Leser wirklich in jede hineinfühlen kann. Im Buch selbst passiert eher wenig, was mich aber überhaupt nicht störte. Die Probleme sind alltäglich, es geht um das Erwachsen werden, um den Aufbau eines eigenen Lebens. Auch Feminismus bzw. Geschlechterrollen werden angesprochen, jedoch nur beiläufig. Ein ruhiger, aber intensiver Roman, den man auch als „Coming of Age“ Roman für Ende zwanzig/Anfang dreißig-jährige bezeichnen könnte.

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Veröffentlicht am 21.03.2020

Ein Buch über Freundschaft und unterschiedliche Lebenswege

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Im Jahr 2004 leben die drei Freundinnen Cate, Hannah und Lissa in einer WG in London. Sie sind neunundzwanzig und führen ein relativ unbeschwertes Leben. Sechs Jahre später haben die drei noch Kontakt, ...

Im Jahr 2004 leben die drei Freundinnen Cate, Hannah und Lissa in einer WG in London. Sie sind neunundzwanzig und führen ein relativ unbeschwertes Leben. Sechs Jahre später haben die drei noch Kontakt, doch sie stehen vor ganz unterschiedlichen Herausforderungen. Cate fühlt sich als Mutter eines kleinen Sohns überfordert und tut sich schwer damit, sich außerhalb der Stadt ein neues Umfeld aufzubauen. Hannah ist beruflich erfolgreich, sehnt sich aber nach einem Kind, doch auch mit künstlicher Befruchtung hat es bislang nicht geklappt. Lissa hofft hingegen noch immer auf den Durchbruch als Schauspielerin, während sie sich mit Callcenter-Jos und ähnlichem durchschlägt.

Das Buch beginnt mit einem kurzen Rückblick ins Jahr 2004, als die drei Freundinnen in London zusammenlebten und am liebsten die Zeit angehalten hätten. Doch diese ist unaufhaltsam weitergelaufen und hat die drei Frauen sechs Jahre später in sehr unterschiedliche Situationen gebracht.

Ich fand es interessant, die unterschiedlichen Charaktere mit ihren Wünschen und Problemen genauer kennenzulernen. Hannah hat den beruflichen Erfolg, den Lissa sich so sehr wünscht. Gleichzeitig wäre Hannah gerne Mutter, während Cate sich in dieser Rolle überfordert fühlt. Sie alle glauben weiterhin daran, dass das Leben, das sie gerne führen würden, in greifbarer Nähe liegt.

Als Leser begleitet man die Frauen ein Stück auf ihrem Weg und ich war neugierig, welche Konsequenzen die Entscheidungen haben werden, die zu treffen sie gezwungen sind. In Rückblicken erfährt man, wie die drei sich eigentlich kennengelernt haben und welche wegweisenden Entwicklungen es bereits gegeben hat. Das half mir nicht nur dabei, die einzelnen Charaktere besser zu verstehen, sondern auch ihre Freundschaft zueinander.

Es gibt manche schöne Entwicklungen, doch vieles läuft für die drei Protagonistinnen nicht wie gedacht. Sie machen schmerzliche Erfahrungen und erleben Momente des Scheiterns. Auch die Freundschaft wird durch die Ereignisse auf eine harte Probe gestellt. Ich habe mich in einigen Situationen und Gedanken durchaus wiedergefunden, dennoch blieb eine Distanz zu den Charakteren erhalten und ich hätte mir noch mehr Emotionalität gewünscht.

„Was wir sind“ ist eine Geschichte über Freundschaft und Lebensträume, von denen sich nicht alle verwirklichen lassen. Cate, Hannah und Lissa müssen sich damit auseinandersetzen, was ihnen wirklich wichtig ist und wo sie hinwollen. Ein Buch für alle, die Lust auf eine nachdenklich stimmende Geschichte über das Erwachsenwerden und den Weg von den Zwanzigern in die Dreißiger haben.

Veröffentlicht am 08.03.2020

Bereichernd, aber...

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Meinung :
Erst einmal möchte ich die Autorin für ihr tolles , interessantes und wichtiges Thema , das sie in diesem Buch umgesetzt hat, loben .
Denn es ist endlich mal ein Buch , welches sich mit der ...

Meinung :
Erst einmal möchte ich die Autorin für ihr tolles , interessantes und wichtiges Thema , das sie in diesem Buch umgesetzt hat, loben .
Denn es ist endlich mal ein Buch , welches sich mit der Vielschichtigkeit seiner Protagonisten und mit deren Leben beschäftigt , es beleuchtet eine ganz andere Seite und diese auf höchst interessante Art und Weise.
Dieser Roman, zeigt auf eindrucksvolle Weise , wie tief die Wunden sitzen können und wie schwer es manchmal ist,das Leben so normal wie möglich weiterzuleben .
Es zeigt einfach einen ganz andern Blickwinkel auf das Leben und die Hoffnungen, Wünsche und daraus resultierende Abgründe , es sind nicht immer nur die Verstorbenen um die man trauern sollte , sondern auch die Überlebenden, die ihr Päckchen zu tragen haben.
Alle Charaktere sind klar und gut ausgearbeitet , sie wirken sehr vielschichtig und sind im Einzelnen sehr gut charakterisiert .

Und hier kommt mein erster Kritikpunkt :
Zwar sind alle Charaktere handwerklich sehr gut ausgearbeitet , dennoch
wirkten sie für mich nicht nahbar und ich konnte mich überhaupt nicht in sie hineinversetzen .
Sie blieben mir bis zum Schluss fremd und ich konnte in keiner Situation wirklich mit ihnen mitfühlen. So blieben bei mir, während des Lesens jegliche Emotionen aus .
Der Schreibstil war flüssig und detailliert geschrieben , die Autorin
versteht definitiv etwas von ihrem Handwerk und dennoch konnte sie mich damit nicht erreichen.
Trotzdem konnte mich auch dieser nicht in seinen Bann ziehen , er erreichte mich einfach nicht und kam mir in manchen Situationen zu unterkühlt und lieblos vor .
Ich las zwar die Emotionen , Trauer , Lebensmut , Angst und die im Buch vorhandene Melancholie, aber sie erreichte mich nicht .
Ein gutes Buch , mit (in meinen Augen ) wenigen Emotionen !

Fazit :
Diese Geschichte behandelt ein unglaublich wichtiges Thema und beleuchtet dieses aus einer ganz anderen Sicht .
Leider konnte mich die Autorin mit ihrem Stil und ihrer Geschichte nicht
erreichen oder berühren , für mich war diese Geschichte leider zu emotionslos und zu wenig greifbar .
Trotzdem ein solides Buch mit ein paar Schwächen, das dennoch bereichernde Momente beinhaltete!