Cover-Bild Der Schattengarten
8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 22.01.2018
  • ISBN: 9783641212377
Anna Romer

Der Schattengarten

Roman
Roberto de Hollanda (Übersetzer), Pociao (Übersetzer)

Nach einigen Jahren in London kehrt Lucy Briar wieder nach Melbourne zurück. Sie möchte ein ruhiges Leben führen, doch als ihr Vater Ron einen Unfall hat, holt sie ihre Vergangenheit ein. Lucys Vater bittet sie, in Bitterwood Park, dem mittlerweile halb verfallenen Anwesen der Familie, nach einem alten Fotoalbum zu suchen. Mit Bitterwood verbindet Lucy böse Erinnerungen und düstere Träume, die sie seit ihrer Kindheit quälen. Auf der Suche nach dem Album entdeckt sie schließlich ein schreckliches Geheimnis. Und sie muss sich endlich ihren Dämonen stellen ...

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Lerchie in einem Regal.
  • Lerchie hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2018

Verurteile einen Menschen nie, bevor du nicht die ganze Geschichte weißt! ;)

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Mein erstes Buch der Autorin war ‚Am dunklen Fluss‘, daher wollte ich unbedingt auch noch ihre anderen Werke lesen.

Worum geht’s?

5 Jahre lebte Lucy mit ihrem Verlobten in London. Nach Melbourne wollte ...

Mein erstes Buch der Autorin war ‚Am dunklen Fluss‘, daher wollte ich unbedingt auch noch ihre anderen Werke lesen.

Worum geht’s?

5 Jahre lebte Lucy mit ihrem Verlobten in London. Nach Melbourne wollte sie eigentlich, nach ihrem überstürzten und fluchtartigen Umzug nach London, so schnell nicht wieder zurück. Doch ein Brief ihres Großvaters machte sie neugierig. Sie hatte nie ein inniges Verhältnis mit ihm, aber die Neugier siegte. Als sie in Melbourne ankam, holte sie schnell die Vergangenheit wieder ein… Ihr Großvater stirbt, noch bevor sie in Erfahrung bringen kann, was er für sie hat und was es denn zu erklären gibt. Ihr Vater stürzte einen Tag nach ihrer Ankunft und nun muss Lucy allein nach den Hinterlassenschaften ihres Großvaters sehen. Sie muss sich den Geschehnissen ihres überstürzten Abschieds stellen und kommt dem Geheimnis ihres Großvaters immer näher…

Meine Meinung

Wir werden von Anna Romer in 4 verschiedene Zeitzonen geleitet…mich hat es am Anfang ein wenig verwirrt, doch, wenn man weiß wie alle zusammenpassen, dann stört dies auch nicht mehr. Man konnte der Geschichte trotz der vielen Ebenen wunderbar folgen. Schon der Anfang – eine Tote. Man vermutet ganz genau zu wissen, wer diese Person ist. Aber so kann man sich täuschen!

Von der Hauptprotagonistin war ich ganz angetan. Auch wenn ihr Handeln manchmal ein wenig, naja, ihr selbst das Leben schwerer machten, so konnte man sich im Laufe der Story immer mehr in sie hineinversetzen. Genauso wie Edwin. Am Anfang gibt man den anderen Recht, er wäre ein seltsamer, alter knausriger Mann. Aber wie sagt man so schön? – Wenn du die Geschichte hinter einem Menschen nicht kennst, so verurteile ihn nie zu schnell…

Anna Romer hat eine ganz tolle Geschichte erschaffen, bei der man das Buch kaum aus den Händen legen mag. Eine ganz klare Lesempfehlung!

Veröffentlicht am 12.04.2018

Düstere Geheimnisse

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Nachdem Lucy Briar einst ihre Heimat beinahe fluchtartig verließ, kehrt sie nun aus London zurück nach Melbourne, um ihren Vater zu besuchen. Doch kaum in der alten Heimat, überschlagen sich die Ereignisse, ...

Nachdem Lucy Briar einst ihre Heimat beinahe fluchtartig verließ, kehrt sie nun aus London zurück nach Melbourne, um ihren Vater zu besuchen. Doch kaum in der alten Heimat, überschlagen sich die Ereignisse, ihr Vater bricht sich bei einem Unfall die Hüfte, ihr Großvater verstirbt und hinterlässt ihnen das alte Anwesen Bitterwood Park. Um ihrem Vater einen Gefallen zu tun, bricht Lucy auf nach Bitterwood, um ein Familienalbum zu suchen. Dabei begleitet sie Magnus, der Mann, der schon immer ihre heimliche Liebe war, doch damals war er verheiratet und eigentlich auch viel zu alt für sie. Gemeinsam entdecken sie, dass das Familienalbum verbrannt wurde, doch alte Negative scheinen noch zu existieren. Je mehr Lucy in der Vergangenheit gräbt, desto mehr stösst sie auf Familiengeheimnisse und sie beginnt zu forschen, was damals wirklich auf Bitterwood geschah.
Meine Meinung
Schon dieses hübsche, leicht düster wirkende Cover weckte meine Aufmerksamkeit und da ich Geschichten rund um Familien und deren Geheimnisse liebe, wollte ich auch dieses Buch lesen. Nach Das Rosenholzzimmer und Am dunklen Fluss ist mit Der Schattengarten bereits das dritte Buch der Autorin auf Deutsch erschienen. Für mich war es zwar das erste Buch aus ihrer Feder, aber da die beiden anderen Romane bereits in meinem Regal stehen, war es mit Sicherheit nicht mein Letztes. Anna Romer hat einen sehr klaren und flüssigen Schreibstil, mit dem sie nicht nur detaillierte Bilder erschafft, sondern auch die dazu passende Atmosphäre. Allerdings fiel mir der Einstieg in diesen Roman nicht leicht, da es mir zu Beginn einfach viel zu langatmig war, durch die vielen, langen Beschreibungen, die leider nur wenig Tempo in die Handlung brachten. Doch ab dem Moment, als die Suche nach dem Vergangenen beginnt, konnte die Autorin mich absolut fesseln und das Buch wurde nur so verschlungen. Es wird düster, es wird spannend und auch tragisch, denn Anna Romer hat hier geschickt ein dunkles Geheimnis mit eingewoben, das mich neugierig machte, aber durchaus auch berührte, denn allein am Verhalten der Charaktere der Gegenwart wurde klar, dass da so einiges noch im Verborgenen ruhte.
Erzählt wird die Geschichte zum großen Teil auf zwei Zeitebenen, zum einen geht es in die Vergangenheit von Lucys Großvater Edwin in die Jahre rund um 1930. Wobei es auch immer wieder kürzere Einblendungen gibt, die den Leser noch weiter in die Vergangenheit führen. Das war zwar ein wenig verwirrend, doch dank der Zeitangabe über den Kapiteln wusste man zumindest, wo man sich befand. Die zweite Zeitebene spielt in der Gegenwart im Jahr 1993, aber auch hier gibt es immer mal wieder Sprünge in die Kindheitstage Lucys. Da all diese unterschiedlichen Zeiten doch irgendwo miteinander verknüpft sind, sind die Begebenheiten durchweg wichtig für die Entwicklung der Handlung, aber auch der Charaktere. Dazu gehören auch noch kleinere Geschichten, die Lucys Vater, ein Kinderbuchautor, verfasst hat und die von Lucy illustriert werden. Denn auch diese kleinen Geschichten gehören mit zu der Auflösung der Ereignisse, bzw. geben einen Einblick auf die Psyche der Charaktere, denn auch sie geben Vergangenes wieder.
Während Lucys Part in der Ich-Form erzählt wird, gibt ein personeller Erzähler die Geschehnisse aus vergangenen Tagen wieder. So kann man sich sehr gut in die Protagonistin Lucy versetzen, aber auch mit einer gewissen Distanz die vergangenen Ereignisse beobachten. Bei diesen habe ich doch lange im Dunklen getappt, was nun wirklich geschehen ist und ich wurde auf jeden Fall überrascht.
Lucy ist eine Protagonistin, bei der ich ein wenig Zeit benötigte, um mich wirklich auf sie einlassen zu können. Doch je mehr ich über sie erfuhr, desto sympathischer wurde sie mir und desto mehr konnte ich mich in ihre Handlungen hineindenken. Letzten Endes war sie ein schlüssiger und durchdachter Charakter. Aber auch Edwin, bei dem ich lange Zeit nicht wusste, wie ich ihn wirklich einschätzen sollte und dem ich gegenüber sehr distanziert blieb, wurde jemand, mit dem ich mitfühlen konnte, denn die tragischen Schicksalsschläge, die ihn und seine erste Frau Clarice ereilten, waren wirklich sehr bewegend.
Neben diesen beiden Charakteren gibt es eine ganze Menge Nebencharaktere, alle facettenreich und durchdacht und mit der gewissen Wirkung auf die Handlung, die diese zum guten Schluss klar und logisch auflösten.
Mein Fazit
Nach anfänglichen Schwierigkeiten in die Geschichte zu finden, wurde ich dann doch positiv überrascht und absolut gefesselt. Je mehr ich erfuhr, desto mehr geriet ich in den Sog der Erzählung. Anna Romer beschreibt detailliert mit einer lebendigen und atmosphärischen Sprache und ich fühlte mich mitten in die Handlung versetzt. Die Geschichte war tragisch, ja schon dramatisch und ließ mich doch bewegt zurück. Mein erstes, aber mit Sicherheit nicht mein letztes Buch der Autorin. Wer Geschichten um längst vergangene Familiengeheimnisse mag, sollte hier einfach mal hineinschnuppern.

Veröffentlicht am 03.04.2018

Was belastet Edwins Gewissen?

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Bitterwood 1931. Ein Mann trug ein weibliches Wesen in sein Eishaus…
Melbourne 1993.Lucy Briar war auf Wunsch ihres Großvaters gekommen. Er wollte ihr etwas Wichtiges geben…
Doch dann verstarb der Großvater ...

Bitterwood 1931. Ein Mann trug ein weibliches Wesen in sein Eishaus…
Melbourne 1993.Lucy Briar war auf Wunsch ihres Großvaters gekommen. Er wollte ihr etwas Wichtiges geben…
Doch dann verstarb der Großvater überraschend, und Lucys Vater war überraschenderweise der Alleinerbe…
Hier traf Lucy auch die Person wieder, derentwegen sie außer Landes und nach London gezogen war…
Jetzt war Lucy verlobt, und doch nicht ganz sicher…
Lucy sollte für ihren Vater in Bitterwood etwas suchen… Gleichzeitig hoffte sie das zu finden, was ihr Großvater ihr versprochen hatte… Und Morgan bot sich an, ihr zu helfen…
Obwohl sie abgelehnt hatte, war Morgan gekommen und sie versuchten, das Haus zu entrümpeln…
Dann gibt es noch einen Handlungsstrang in der Vergangenheit: Ein Mädchen überlebt ein Schiffsunglück…
Es kommt in eine gute Familie, doch sie möchte wissen, ob ihr Vater noch lebt, der vor Jahren nach Australien gegangen war…
Wen hat der Mann in das Eishaus getragen? Und warum? Was wollte Lucys Großvater ihr geben? Warum war es überraschend, dass Lucys Vater der Alleinerbe war? Wer war diese Person, wegen der Lucy weggegangen war? Warum war sie sich wegen ihrer Verlobung unsicher? Was sollte Lucy für ihren Vater suchen? Und würde sie das Gesuchte finden? Würde sie auch das Versprochene finden? Warum wollte Morgan ihr helfen? Und wieso war er trotzdem gekommen? Wer war das Mädchen, das das Schiffsunglück überlebte? Würde diese Familie ihr helfen ihren Vater zu finden? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.

Meine Meinung
Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Es ist das zweite Buch von Anna Romer, das ich gelesen habe. Der Schreibstil der Autorin ist nicht zu beanstanden, denn er ist unkompliziert was heißt, dass es keine Fragen nach Sinn oder Zweck von Worten oder gar ganzen Sätzen gab. In der Geschichte war ich – trotz mehrerer Handlungsstränge – schnell drinnen. Auch konnte ich mich gut in die Protagonisten hineinversetzen. In Lucy, die vor Jahren von einem Mann, der sehr viel älter war als sie, abgewiesen worden war. In Edwin, der die Verlobte seines Bruders liebte. In Orah, die verzweifelt versuchte, ihre Mutter vor dem Ertrinken zu retten. In Clarice, die Orah in ihre Familie aufnahm, und sie nicht wieder hergeben wollte. Das Buch hatte zwar durchaus auch kleine Längen, aber er war trotzdem von Anfang an spannend. Und meine Vermutung, die irgendwann hatte, hatte sich nicht bestätigt. Erst ganz am Ende wusste ich erfuhr ich die Lösung. Und das ist gut so. Es hat mir sehr gut gefallen, mich gut unterhalten und bekommt von mir eine Lese-/Kaufempfehlung und vier von fünf Sternen, bzw. acht von zehn Punkten.

Veröffentlicht am 09.03.2018

Eine gelungene Mischung aus Liebesgeschichte & Krimi

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Auch in ihrem neusten Roman nimmt uns Anna Romer wieder mit in eine spannende Familiengeschichte, in der über Generationen hinweg dunkle Geheimnisse das Leben der Menschen bestimmen.

Mittelpunkt ist ...

Auch in ihrem neusten Roman nimmt uns Anna Romer wieder mit in eine spannende Familiengeschichte, in der über Generationen hinweg dunkle Geheimnisse das Leben der Menschen bestimmen.

Mittelpunkt ist Bitterwood Park, ein altes, ehemals wunderschönes und besonderes Anwesen, welches im Laufe der Jahre immer mehr verfällt, weil es ein tragisches Geheimnis in sich trägt, welches sich im Eishaus befindet.

Die Autorin bringt uns nun in mehreren Zeitebenen – sie lässt die verschiedenen Generationengeschichten parallel verlaufen und nimmt als Verbindung die junge Lucy aus der Gegenwart, welche einen Brief von ihrem Großvater Edwin mit der Bitte erhalten hat, ihn zu besuchen. Zu dem Besuch kommt es nicht mehr, da der Großvater verstirbt. Als Motivator bekommen wir Einblick in das Leben von Lucys Vater Ron, der seine Vergangenheit mit Hilfe von Neufassungen alter Märchen zu verarbeiten versucht. Und als Recherchenhilfe stellt die Autorin ihrer Protagonistin Lucy noch ihre alte Liebe Morgan zur Seite – die Geschichte ist gewoben... nun ist es an den Lesern, diese Seite für Seite zu entwirren.

Geschickt wandert Anna Romer mit spannenden Episoden und einer angenehm lesbaren, bildlichen Sprache...

„Winterliches Morgenlicht strömte durch die Erkerfenster. Ohne die zerschlissenen Vorhänge war es im Wohnzimmer angenehm hell. Der Holzboden glänzte wie dunkler Honig und knarrte unter meinen Schritten, als ich zum Telefon ging...“ (Seite 293, 1. Absatz)

… von einer Zeitebene zur anderen, wechselt von der Geschichte Edwins zu der von Lucy und man ist schnell versucht zu sagen „Ich hab`s! Ich weiß, wie die Geschichte ausgeht und was damals passiert ist!“ - aber mitnichten ;)

Immer wieder werden wir LeserInnen auf`s Glatteis geführt und dann wieder mit scheinbar unerheblichen Details, die einen erst einmal rätseln lassen, warum sie so explizit ausgeführt werden, auf eine neue Fährte geschickt.

Ja, geschickt geschrieben ist dieser Roman und es lohnt sich, bis zum fulminanten Ende durchzuhalten! Denn alles hat seinen Sinn ;) Ich muss wirklich sagen, dass mich dieses Buch gepackt hat und ich es zwischendurch kaum weglegen konnte. Nein, es ist kein Roman zum Überfliegen, sondern man darf sich ruhig Zeit nehmen, um vollend in die Familiengeschichte der Briars bzw. des Bitterwood Parks einzutauchen. Ich habe mich mitleben sehen in dem Liebeskummer des Großvaters und der Tatsache, dass Freud & Leid so nah beisammen liegen. Ich habe mich irreführen lassen durch das kalte Eishaus mit seinen seidenen Kokons und dunklen Nischen, verbunden mit geheimnisvollen und doch sehr menschlichen Beweggründen, die sich am Ende alle erklären...

Für mich ist dieser Roman eine Mischung aus Liebesgeschichte und Krimi. „Der Schattengarten“ gehört für mich zu den besten Roman zum Jahresbeginn und daher gibt es von mir eine begeisterte Leseempfehlung!